Wie hält man eine 40 Stunden Woche aus?
8 Stunden arbeiten, na gut, könnte schlimmer sein. Aber man hat ja auch noch einen Arbeitsweg und andere Verpflichtungen. Die Mittagspause wird einem auch noch oben drauf gerechnet.
Am Ende bleibt keine Freizeit und man kann sich eigentlich nur aufs Wochenende freuen. Soll man so wirklich leben? Für 2 von 7 Tagen?
25 Antworten
Soll man so leben? Wenn sich's vermeiden lässt lieber nicht, und das die meisten das auch so sehen ist recht offenkundig. Welcher Lottogewinner geht noch 40 Stunden malochen, außer er hat sein Hobby zum Beruf gemacht?
Irgendwie hält man's aber durch und nimmt halt einen Tag nach dem anderen und versucht sich so gut es geht zu erholen. So machen es zumindest die meisten. Dass das viele auf Dauer fertig macht, und einige körperlich so wie geistig komplett zerschießt gilt als egal, solange es nicht die Mehrheit betrifft.
Die wirklich interessante Frage ist: Ginge es denn auch anders? Schließlich gab es auch mal 60 Stunden in der Woche - und damals war man viel ärmer. Seltsam...
Wenn man einen Beruf ausübt der einem Spaß macht ist das nicht so schlimm! Konfuzius sagte mal sowas wie "Wähle einen Beruf den du liebst und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten!"
Ich selbst arbeite auch 40h die Woche, allerdings habe ich mich damals nach der Schule für eine Ausbildung entschieden und habe einen Beruf gewählt der meinen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Ich war immer sehr Technik begeistert und habe auch einen Beruf in dieser Richtung gewählt. Ich bereue diese Entscheidung keine Sekunde.
Ich habe einen umfangreichen Job und eine gute Bezahlung.
Ich sehe meine Arbeit nicht als einfachen x beliebigen Job sondern eher als Berufung! Natürlich ist meine Arbeit nicht mein gesamter Lebensinhalt allerdings ist die Arbeit eine Sache die einen großen Teil meines Tages ausmacht.
Ich selbst wohne nur wenige hundert Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt, daher entfällt ein weiter Arbeitsweg für mich. Freizeit habe ich reichlich, ich arbeite von 7:30 bis 16:30 und habe danach noch den ganzen Abend für mich allein.
Ich schaffe es dennoch 2 mal in der Woche zum Sport in den Verein zu gehen, den Haushalt zu erledigen und mich eventuell noch mit Freunden oder Arbeitskollegen nach Feierabend auf ein Bierchen zu verabreden.
Das ist alles kein Problem, wenn man alles richtig durchplant kann man auch trotz Vollzeitanstellung ein ganz normales Leben führen ohne großartige Einschnitte zu erleiden.
Augen auf bei der Berufswahl
keiner zwingt einen dazu jeden Tag weite Strecken zur Arbeit zu fahren
Arbeit kann auch Spass machen
ich kenne so einige die ihr Hobby zum Beruf machten
Und wo steht es geschrieben das man 40 Stunden Arbeiten muss
viele Firmen haben eine 35 Stunden Woche und ich kenne einige die auf etwas Lohn verzichten und Teilzeit arbeiten
Und wo steht es geschrieben das man 40 Stunden Arbeiten muss
viele Firmen haben eine 35 Stunden
Antwortest du auch auf Fragen nach Marathonläufen mit "Es gibt auch kürzere Strecken"?
In meiner Karriere hat mein Arbeitstag morgens um 6 Uhr angefangen. Denn da bin ich immer aufgestanden um gegen 6.30Uhr aus dem Haus zu gehen. Ich mußte in das 90km entfernte Frankfurt. Zunächst mit der Straßenbahn zum Bahnhof, dann mit dem Zug nach Frankfurt und von da hatte ich noch 20 Minuten zu Fuß, damit ich kurz nach 8 Uhr in der Bank war. Somit hatte ich ein Arbeitsweg über 90 Minuten. Erst gegen 17.45 Uhr bin ich dann von der Bank wieder zum Bahnhof gelaufen um nach 90 Minuten wieder zu Hause zu sein. In der regel war ich um 19.30 Uhr dann zu Hause. Das war mein Alltag an Werktagen über 9 Jahre lang.
Da die Arbeit sehr viel Spaß gemacht hat und ich fürstlich belohnt wurde hat es mir wenig ausgemacht, dennoch hatte ich kaum Freizeit. Und Du beschwerst Dich?
Dafür konnte ich schon mit 40 aufhören zu arbeiten da ich finanziell ausgesorgt hatte. Jetzt bin ich 56 und hatte schon ganze 16 Jahre nur Freizeit und ich werde nie wieder in meinem Leben arbeiten.
Jetzt kannst Du es Dir aussuchen was Dir lieber ist.
na ja, der Job hat dich krank gemacht. Du beziehst doch heute eine Erwerbsminderungsrente. Mit finanzieller Vorsorge in dem Sinne hat es absolut nichts zu tun.
Natürlich hat es was damit zu tun. Mit der Abfindung und den Ersparnissen der letzten Berufsjahre habe ich mir 3 Wohnungen kaufen können und somit passives einkommen generiert. Ist das keine finanzielle Vorsorge?
Eine Abfindung bekommt aber kaum jemand in der Höhe. Du hast die Sicherheit, dass dir deine Renten gezahlt werden. Dafür ist aber erstmal die Voraussetzung, dass du krank geworden bist. Ob sich das lohnt?!
Ich habe 4 Jahregehälter bekommen Brutto....Das ist mehr als genug an Abfindung!
ja, aber wer bekommt das heut noch? Und gleichzeitig bist du krank geworden und beziehst eine EM-Rente. Ohne die Abfindung wäre dein Vermögen heute nicht so hoch.
Die Abfindung war 100% sicher. Die Frage war inwieweit ich sie noch hoch handeln konnte.
ja, aber für andere Menschen hier gibt es keine Abfindung. Also damit kann man nicht in der Zukunft rechnen. Es ist deshalb nicht gesund, jetzt zu schuften bis zum Umfallen und dann auf eine Abfindung hoffen. Die gibt es nicht. Die Work-Live-Balance heutzutage ist schon sehr gut und richtig. Geld ist längst nicht alles. Man muss das Leben und die Familie auch genießen.
worl life balance ist der großte Schwachsinn...jetzt mehr Freizeit haben um im Alter in Armut zu leben...da könnte ich darauf verzichten.
Das Alter aber nicht zu erreichen ist aber nun auch nicht gesund. Es gibt durchaus auch einen Zwischenweg. Es lohnt sich nicht im Alter ein hohes Bankkonto zu haben und in jungen Jahren nichts mit der Familie unternommen und gelebt zu haben.
Ich hatte jedes Wochenende frei und zusätzlich 30 Urlaubstage für meine Familie. Unter der Woche sind die sowieso alle verplant und beschäftigt. Was also habe ich verpaßt oder versäumt?
Sehr viel. Wer von 6-19:30 Uhr das Haus verlassen hat, der bekommt vom Familienleben nicht viel mit. Du hast kein Kind zum Handballtraining gebracht, auch sind die Spiele sicher auch in der Woche gewesen und da konntest du nicht dabei sein. Wer soviel arbeitet der ist am WE auch geschafft und unternimmt nicht mehr viel. Das sind Zeiten die kannst du nicht zurück holen. Da verzichte ich doch auf ein übervolles Bankkonto. Das wäre mir das echt nicht wert. Ich habe die Zeiten mit den Kindern immer sehr genossen.
Du hast nix begriffen...wenn der Job Spaß macht dann ist es eher ein Hobby und keine Arbeit. Ich muß zu meinen Kindern Werktags keinen Kontakt haben, dafür ist noch meine Frau da die sich für die Kinder 12 Jahre Urlaub genommen hat.
Und deshalb sollte man sich um möglichst gute formale Qualifikationen und dazu passende Berufserfahrungen frühzeitig kümmern, damit man eine gefragte Fachkraft wird, ein gutes Gehalt bekommt und dank dieses guten Gehalts keine 40 Stunden arbeiten muss, um von dem Gehalt leben zu können.
Ja genau, was Besseres hat Deutschland und die Welt nämlich nicht zu bieten.
Ich finde diese Option keineswegs schlecht, fahre sehr gut damit, mag meinen Beruf und habe einen sehr guten Job, in dem ich mich sehr wohlfühle! Aber da ich eben auch noch andere Dinge als meinen Beruf und Job in meinem Leben habe und mag, finde ich es ganz praktisch, dass dank meiner Qualifikationen, in die ich viel Energie und Zeit gesteckt hab, mein Gehalt auch bei 30 Stunden ausreicht.
Ich fänd's besser, wenn man gleich einen guten Lohn erhalten kann, ohne seine Lebenszeit dafür aufopfern zu müssen, die man ja an den Arbeitgeber verkauft. Und noch besser wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen. Das alles schaffen aber die ach so klugen Köpfe der Politik und Wirtschaft nicht.
Warum schaffen sie es nicht? Weil es dann eben immer noch viele geben muss, die das erarbeiteten müssen.
Nee, sorry, das ist selbst mir eindeutig zu viel Faulenzer-Mentalität. Also, ich bin jederzeit absolut dafür, dass man Menschen, die gerade aus diversen Gründen nicht für den eigenen Lebensunterhalt sorgen können, nicht hinten runter fallen lässt und auch möglichst nicht gängelt oder stigmatisiert. Und auch in Bezug auf weniger Gier und mehr Gerechtigkeit hinsichtlich der Vermögensverteilung in Deutschland rennst du bei mir offene Türen ein.
Aber es ist und bleibt nun mal zentral wichtig für eine Gesellschaft, dass alle Mitglieder dieser Gesellschaft im Rahmen ihrer persönlichen Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten, dass diese Gesellschaft funktioniert. Eben das Prinzip Arbeitsteilung. Und dazu passt es definitiv nicht, wenn man für null Anstrengung allen Luxus haben will.
"Das alles schaffen aber die ach so klugen Köpfe der Politik und Wirtschaft nicht."
Hast du auch mal überlegt, warum?
Ich find die Idee eines BGE auch sehr interessant. Ob es funktioniert - weiß ich nicht, müsste man testen.
Das Problem ist nur, dass Du das nicht wirklich simulieren kannst. Es gibt kleinere Testreihen, aber da agieren die Menschen ja immer noch in dem Wissen, dass der Bezug des BGE zeitlich begrenzt ist und sie danach ja wieder im bestehenden System des Erwerbseinkommen agieren müssen.
Unsere Gesellschaft ist ja schon komplett von der Veränderung überfordert, wenn sie ihre Energiequellen umstellen müssen und die Politik kriegt es seit Jahrzehnten nicht hin, das Rentensystem sinnvoll umzubauen.
Für ein konsequentes BGE müsste Du ja unvergleichlich mehr Parameter ändern. Und dann noch berücksichtigen, daß ein Land und seine Volkswirtschaft nicht autark agieren, sondern global eingebunden sind.
Es wäre ein riesiges gesellschaftliches und volkswirtschaftliches Experiment mit zu vielen unbekannten Variablen.
Nur ganz kurze Anmerkung zu deinem Kommentar: Ich lese hier selten so differenzierte und durchdachte, nicht pauschal ablehnende Ansichten zu dem Thema, in denen Kritikpunkte so sauber dargelegt und argumentiert werden - Chapeau und danke :)!
Was arbeitest du denn?🥰