Wie genau ist Matthäus 6,33 zu verstehen?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dieser Vers ist Teil der Bergpredigt von Jesus, die in Matthäus Kapitel 5 bis 7 zu finden ist. Viele Menschen, die Jesus damals zuhörten, waren arm. Es könnte sein, dass sie dachten, dass sie sich in erster Linie um ihren Lebensunterhalt kümmern müssten. Für Gottes Königreich bliebe da nur noch wenig Zeit. Doch Jesus erinnerte sie daran, was man über Gottes Fürsorge lernen kann, wenn man die Tier- und Pflanzenwelt beobachtet. Gott verspricht, sich genauso fürsorglich um diejenigen zu kümmern, die sein Königreich an die erste Stelle setzen (Matthäus 6:25-30).

Das Königreich Gottes ist eine Regierung im Himmel, die dafür sorgen wird, dass Gottes Wille auf der Erde geschieht (Matthäus 6:9, 10). Für jemand, der das Königreich an die erste Stelle setzt, ist es das Wichtigste in seinem Leben.

Das schließt nicht nur ein, immer mehr über das Königreich hinzuzulernen, sondern auch mit anderen darüber zu sprechen, was es Gutes bewirken wird (Matthäus 24:14). Wer das Königreich an die erste Stelle setzt, betet auch um sein Kommen (Lukas 11:2).

Es heißt aber nicht, dass Christen für ihren Lebensunterhalt nicht arbeiten müssen. Gott möchte, dass wir arbeiten, um uns selbst und unsere Familie zu versorgen. Das geht unter anderem aus 1. Thessalonicher 4:11, 12; 2. Thessalonicher 3:10; 1. Timotheus 5:8 hervor. Jesus sagte nicht, dass sich im Leben seiner Jünger alles nur um das Königreich drehen sollte; es sollte jedoch an erster Stelle stehen.

Wenn Gottes Königreich das Wichtigste in unserem Leben ist und wenn wir bereit sind zu arbeiten, können wir sicher sein, dass Gott uns dabei helfen wird, für unsere Bedürfnisse zu sorgen (1. Timotheus 6:17-19).

Liebe Grüße Sabine

Woher ich das weiß:Recherche
gromio 
Fragesteller
 25.02.2024, 17:07

Vielen Dank, Sabine, für Deine Ansicht.

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Genau das, was da steht. Kontext natürlich beachten. Je länger man mit Jesus unterwegs ist desto besser kennt man Ihn und erlebt ihn auch. Dann sieht man klarer und kann erkennen wie sehr er sich um unsere Angelegenheiten kümmert. Alles was wir an Zeit Geld und anderen Ressourcen verwenden um Gottes Reich zu bauen wird uns zurückerstattet (und noch drüber hinaus), mit der einen Bedingung dass wir genau das tun was Gott möchte...

gromio 
Fragesteller
 25.02.2024, 17:06

Was meinst du damit, "Gottes Reich zu bauen"? Das verstehe ich nicht. Danke für eine Erläuterung.

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Kater60  25.02.2024, 18:23
@gromio

Jesus ist zurück zum Vater (Himmelfahrt) stattdessen hat er die Gemeinde ins Leben gerufen, seinen Geist auf sie ausgegossen (Pfingsten) und ihnen den Missionsbefehl gegeben (Mt 28.18-20). In diesem Zeitalter besteht das Reich Gottes in uns (schon jetzt, der heilige Geist), eines Tages wird Jesus zurückkommen auf die Erde und das Reich Gottes hier sichtbar aufrichten, was sich die Juden vom Messias erwarten.

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gromio 
Fragesteller
 26.02.2024, 19:40
@Kater60

Aha, vielen Dank für die Erläuterung Deiner Ansicht.

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Das heißt, dass wir uns zuerst um Dinge Gottes kümmern sollen, für alles weitere, was wir so für das irdische Leben brauchen, wird dann Gott sorgen. Zu dem Dingen Gottes gehört zum Beispiel die Verkündigung der christlichen Lehre, und zu den Dingen der Welt Politisches. Es gibt Christen, die letzteres tun, statt das erste, weshalb sie nicht bekommen werden, was Sie sich politisch erwünschen und für was sie aktiv sind.

gromio 
Fragesteller
 25.02.2024, 13:31

Vielen Dank für die Erläuterung Deines Standpunktes.

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"Suchet nun zuerst das Königreich und seine Gerechtigkeit, und man wird euch dies alles hinzufügen" (Mt 6,33, konkordante Übersetzung).

Israel hatte danach zu trachten, in das ihm verheißene tausendjährige Königreich auf der Erde hineinzukommen, indem sie die diesbezüglichen Bibelworte und nun auch besonders die Eintrittsbedingungen gemäß den Worten Jesu in der Bergpredigt erfüllen. "Denn Ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, werdet ihr keinesfalls in das Königreich der Himmel (in welchem himmlische Verhältnisse auf der Erde herrschen) eingehen" (Mt 5,20).

Kein Gläubiger in Christus Jesus unserer Tage kommt in dieses Königreich hinein, denn wir, die Glieder der Leibesgemeinde (Eph 1,22.23; nicht Brautgemeinde Israel), werden zu jener Zeit, in den kommenden Äonen, im Himmel niedergesetzt sein (Eph 2,6.7; 2 Tim 4,18), wir, die wir nicht aufgrund von Werken (Mt 7,21; Jak 2,24; 2 Petr 1,10.11) gerechtfertigt, für gerecht erklärt, von aller Schuld freigesprochen, und gerettet sind, sondern allein durch Glauben (Röm 3,28; 4,3; 5,9) und allein in der Gnade -- gemäß dem dem Apostel Paulus eigens für uns enthüllten (Gal 1,12) "Evangelium der Unbeschnittenheit" (Gal 2,7). Man lese die Paulusbriefe, um die überströmende Gnade, in der wir stehen, kennenzulernen. Unsere Werke geschehen nicht zur Erlangung, sondern in Auswirkung unserer Rettung ("... wirket eure Rettung aus"; Phil 2,12; konkordant übersetzt).

"Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Gabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme" (Eph 2,8.9). "Gerechtfertigt nun aus Glauben, dürfen wir mit Gott Frieden haben durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir auch im Glauben den Zugang in diese Gnade erhalten haben, in der wir stehen, sodass wir uns in Erwartung der Herrlichkeit Gottes rühmen mögen" (Röm 5,1.2).

Dieter Landersheim

gromio 
Fragesteller
 25.02.2024, 17:36

Also, Du meinst, das Königreich ist auf der Erde?

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BieneD  27.02.2024, 13:09
@gromio

Nein, das Königreich selbst ist im Himmel. Jesus ist nach seinem Tod in den Himmel zu seinem Vater zurückgegangen. Er regiert von dort als König. Aber das Herschaftsgebiet dieses Königreiches oder Regierung ist die Erde. Unter Jesu Herrschaft wird die Erde in ein Paradies verwandelt, genau wie es Gottes ursprünglicher Vorsatz war als er Adam und Eva den Auftrag gab: vermehrt Euch und füllet die Erde. Direkt nach dem Sündenfall hat Gott in der Edenprophezeiung einen Retter angekündigt, der seinen Plan, die Erde zu einem Paradies zu machen, ausführen wird.

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gromio 
Fragesteller
 27.02.2024, 13:17
@BieneD

ahh, gut, Danke für die Klarstellung.

Du meinst also, die Königreichsregierung ist im Himmel, der Herrschaftsbereich umfasst aber auch die Erde, und ein Auftrag dieser Regierung ist, Gottes ursprünglichen Plan, die Erde mit vollkommenen Menschen zu bevölkern und zu einem "paradiesischen" Planeten, dann vollständig zu realisieren?

Habe ich das richtig verstanden? Diese Ansicht vertreten Zeugen Jehovas....

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BieneD  27.02.2024, 15:46
@gromio

Stimmt. Ich bin eine Zeugin Jehovas und von der Richtigkeit dieser Glaubensansicht völlig überzeugt. So überzeugt, dass ich mir in Gedanken schon ausmale, wie es sein wird. Ich strenge mich sehr an, als würdig erachtet zu werden, dann leben zu dürfen.

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gromio 
Fragesteller
 27.02.2024, 18:15
@BieneD

LG, ich teile Deine Erwartungen!

Aber: Wieso antwortest Du auf meine Frage an „biblischelehre“?

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Hallo gromio,

deine Entdeckungsreisen in die Tiefen des Wortes Gottes bescheren uns in schöner Regelmäßigkeit immer wieder Highlights, die sonst leicht übersehen worden wäre.

 Du hast völlig recht: Wie genau ist Matthäus 6,33 zu verstehen?

Zunächst fällt mir dazu ein, dass das ein Zitat aus der Bergpredigt ist und es daher ratsam sein kann, diese kurze Predigt aus Matthäus 5-7 im Zusammenhang zu lesen, um deine Frage zu beantworten. Bibelkenner nennen sie auch die Quintessenz der Bibel.

Dabei könnte das Folgende herauskommen:

In den Versen vor dem hinterfragten Text wird erkennbar, an welche Zielgruppe sich die Predigt vorrangig wendet, wenn es bspw. u. a. in Matthäus 5:5 NeÜ heißt:

Wie glücklich sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde besitzen!

Und um möglichst viele Menschen mit dieser wichtigsten aller Botschaften zu erreichen, sollten Christen

  • dieses „Licht leuchten lassen“ (5:14 ff),
  • sich bei Differenzen schnell wieder versöhnen (5:23 ff),
  • ihre Feinde lieben (5:44),
  • beim Beten nicht immer dasselbe sagen (6:5 ff).
  • stattdessen nach dem Muster des „Vaterunsers“ und nach Wichtigkeit geordnet, zuerst um die Heiligung des göttlichen Namens bitten, statt ihn zu meiden und
  • um das Kommen des Königreiches bitten, das dem Willen Gottes auch hier auf der Erde Geltung verschaffen soll (6:9 ff).
  • Irdische Schätze helfen bei alledem nicht weiter und auch nicht
  • die übermäßige Sorge um die täglichen Bedürfnisse, denn unser himmlischer Vater weiß sogar Pflanzen und Tiere des Feldes zu kleiden und zu ernähren, wieviel mehr also seine loyalen Anbeter (6;25 ff)

Und damit kommen wir zu deiner Frage und deinem Zitat, diesmal aus der NWÜ (6:33)- 

Setzt also das Königreich und Gottes gerechte Maßstäbe weiter an die erste Stelle und ihr werdet all das andere noch dazubekommen. 

Wie genau, möchtest du wissen: Genau in dieser Reihenfolge! Und alle, die es umgekehrt versucht haben, hatten damit keinen Erfolg. Denn niemand, der zuerst für sich selbst sorgt, kann erwarten, dass ihm die Segnungen des himmlischen Königreiches noch hinzugefügt werden.

Was das außer einem vorbildlichen Verhalten als Christ vor allem bedeutet, hat uns unser Herr und König Jesus Christus nach seiner Auferstehung und kurz vor seiner Himmelfahrt in seinem Vermächtnis ans Herz gelegt:

Bild zum Beitrag

„ . . .  geht und macht Menschen aus allen Völkern zu meinen Jüngern, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, 20  und lehrt sie, sich an alles zu halten, was ich euch aufgetragen habe. Und denkt daran: Ich bin die ganze Zeit über bei euch bis zum Abschluss des Weltsystems.“  (Matthäus 28:19, 20 NWÜ)

Als praktische Anweisung über das WIE man so etwas macht, hat er uns durch sein „ Beispiel hinterlassen, damit wir seinen Fußstapfen genau nachfolgen können. (1. Petrus 2:21)

Und daher . . .

„. . . bestimmte Jesus 70 weitere und schickte sie zu zweit in alle Städte und Orte voraus, in die er selbst gehen wollte“ 2 Er sagte zu ihnen: „Ja, die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, mehr Arbeiter für seine Ernte auszusenden.3 Geht also! Aber passt auf, ich sende euch aus wie Lämmer mitten unter Wölfe“ . . . [und das sogar hier bei GF !!!]. (Lukas 10:1-3; 1. Petrus 2:21)

Und auch das, lieber gromio, ist trotz seines Umfangs nur eine Kurzfassung, aber vielleicht regt sie zum Nachdenken an und wer mehr wissen möchte, darf mich gern ansprechen.

Alles Gute Dir!!

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Woher ich das weiß:Recherche
 - (Christentum, Bibel, Kirche)
gromio 
Fragesteller
 28.02.2024, 22:39

Danke gleichfalls!!

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Gutenbergzwergi  27.04.2024, 20:02

Die Logik der ZJ werde ich wohl nie begreifen verkündigen ein Königreich in das sie nicht hineinwollen, das sie auch anderen verwehren feiern ein Abendmahl an dem sie nicht teilnehmen dürfen, weil sie nicht wiedergeboren sind können sie die Bibel nicht verstehen und wollen doch alle auf ihre dolle Lehre hinweisen die immer wieder korrekturbedürftig weil sie Völker Irrtümer ist, .... Welch seltsames Gottesbild welch sonderbare Theologie

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