Wie geht man mit fehlern die passiert sind um in der Pflegeausbildung?
Heyho,
ich bin jetzt im 2. Lehrjahr der Pflegeausbildung zur Fachkraft und habe jetzt den letzten Block im Krankenhaus. War davor schon 5 Wochen dort und hab jetzt noch 4 Wochen. In der ganzen Zeit bis jetzt sind mir halt so dumme Fehler passiert, und ich bekomme die einfach nicht aus dem Kopf und mache mich dann selbst schlecht. Ich bin dann so unsicher, dass ich dadurch wieder andere dumme Fehler mache.
Also, ich habe einen Katheter übersehen – warum, weiß ich auch nicht, aber der Patient hatte auch nichts gesagt, und dann musste er rausgemacht werden. Hätte heulen können. Hab mich tausendmal bei dem Patienten entschuldigt und auch bei der Fachkraft. Aber im Nachhinein fühle ich mich immer noch absolut schlecht und auch irgendwo unfähig, weil sowas nicht passieren darf.
Der zweite Fehler war an einem Tag, an dem ich mit einer Hilfskraft zusammengearbeitet habe, mit der ich nicht so ganz klar kam. Die macht immer einen übelsten Stress – so auch an dem Tag, wo wir die Medis ausgeteilt haben. Sie macht mir also einen übelsten Stress, und ich stelle das Medikament zur falschen Person. Sie hat das dann eben zu mir gesagt, dass ich es falsch gemacht hab, und ich habe mich entschuldigt. Aber sie meinte, es mir den Rest des Tages vorzuwerfen (die ausgegebenen Medis zu kontrollieren ist okay so, aber nicht, einen als unfähig darzustellen, meiner Meinung nach). Außerdem hat das die ganze Zeit davor auch geklappt so, und genau dann, wenn sie im Dienst ist, passiert mir das.
Und ich habe vor 4 Wochen oder so vergessen, einen Wert weiterzugeben, der wirklich deutlich unter dem Normalwert gelegen hat. Ich dachte, weil der Patient die ganze Zeit schon kritisch war und er aber mehrfach geäußert hatte, dass er sterben möchte, dachte ich einfach, dass es schon bekannt war. Ich mein, die Fachkraft meinte: „Jo, wäre cool, du sagst das das nächste Mal.“
Seit den ganzen Sachen bin ich halt einfach so unsicher. Ich weiß nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll. Ich mach mich die ganze Zeit so fertig und fühle mich einfach nur als Belastung für das Team weil die ja dann meine Fehler ausbaden müssen.
Ich weiß absolut nicht wie ich das weg bekomme das ich nir so fertig mache. Es verfolgt mich mittlerweile sogar nachhause und ich habe einfach Angst arbeiten zu gehen.
5 Antworten
Deine Einstellung zu Fehlern an sich ist der Fehler. Du siehst sie nicht als Chance zu lernen, sondern als unauslöschlichen Makel. Und das stellt dir selbst ein Bein. Denn je mehr du versuchst keine Fehler zu machen, desto wahrscheinlicher ist es, dass du welche machst - weil du permanent unter großer Anspannung stehst.
Es ist eine Sache sein eigener größter Kritiker zu sein, aber dein Ansatz ist ungesund, weil niemand so unnachgiebig zu dir ist, wie du selbst. Entspann dich und stelle dich darauf ein noch viele weitere Fehler zu machen. Das ist normal und passiert allen Menschen.
Aufstehen, Krönchen richten, weitergehen. Du bist in der Ausbildung. Da bist du ohnehin immer zu einem gewissen Grad 'Belastung' für das Team, das ist auch normal so und wird einkalkuliert.
Du weißt halt eben noch nicht alles, musst genauer überwacht werden, Fehler passieren. Alles normal in der Ausbildung.
Wichtig ist nur, dass du einerseits nicht deinen gesamten Selbstwert dadurch zugrunde richtest und andererseits, dass du daraus lernst. Nach dem Schreck, den du hier bekommen hast wirst du vermutlich nie wieder einen Katheter übersehen, wirst vermutlich doppelt abchecken welche Medikamente zu welchem Patienten gehören und wirst eben nicht mehr davon ausgehen, dass irgendein Wert schon bekannt ist, sondern ihn entsprechend weitergeben.
Hallo LisaMaria5663,
dass Du Dir Vorwürfe machst, wenn Du Fehler machst, ist verständlich, kann es doch sehr schwerwiegende Folgen haben in Deinem Beruf.
Auf der anderen Seite suchst Du aber auch nach Ausreden, warum Dir ein Fehler passiert ist, wie z.B. das der Patient selber nicht gesagt hat, dass der Katheter noch vorhanden ist, Dir die Hilfskraft Stress gemacht hat, der schlechte Blutwert bereits bekannt wäre, weil,......usw..
In Deinem Lehrberuf ist es wirklich sehr wichtig Fehler zu vermeiden, sich zu konzentrieren. Auch, wenn es stressig ist, lass Dir Zeit, überleg bevor Du etwas machst, kontrollier die Medikamente für die Patienten nochmal usw..
Du hast doch sicherlich eine Oberschwester an die Du Dich wenden kannst oder eine Schwester, die sehr nett ist, mit der Du gut zurecht kommst. Bitte diese, bestimmte Vorgänge von Dir , nochmals zu "kontrollieren", damit Du alles richtig gemacht hast. Arbeite aber trotzdem so , als würde dies niemand machen.
Im täglichen Stress wird vielleicht auch vergessen, Dich zu loben, denn dies gäbe Dir wieder mehr Sicherheit.
Versuch mit Freude an die Arbeit zu gehen, denn wenn Du schon vor Deinem Dienst hoffst, alles richtig zu machen, dann macht das zusätzlich unsicher.
Fehler passieren überall, nicht nur in der Lehrzeit, das ist menschlich.
Du bist ein Mensch, der sich Fehler sehr zu Herzen nimmt, was auch zeigt, dass es Dir sehr wichtig ist, alles richtig zu machen, damit kein Mensch zu schaden kommt. Du hast auch bestimmt diesen Beruf gewählt, weil Du helfen möchtest, dem Patienten einiges zu erleichtern, diesen gut zu umsorgen.
Dies sind sehr gute Eigenschaften und Du wirst ganz sicherlich Deinen Weg machen.
Das Du die gemachten Fehler nicht vergisst ist auch gut, aber Du machst Dir selber immer wieder ein schlechtes Gefühl, nimmst Dir die Freude am Beruf, wenn Du immer wieder darüber nachdenkst.
Du hast Dich mehrmals entschuldigt und damit schon sehr deutlich gezeigt, dass Du keine Fehler gemacht hast, weil es Dir egal ist.
Vielleicht sind es auch einfach zu viel Aufgaben, die Dir übertragen werden, dann solltest Du dies auch mit der Oberschwester besprechen. Lieber weniger und dafür "passt" dann alles.
Lass Dich nicht unterkriegen und sieh auch die Aufgaben, die Du alle richtig machst, nicht nur das negative. Du bist immer noch in der Lehrzeit und solltest einer Schwester "zugeteilt" sein, die Dich "stichprobenartig" frägt, ob Du dies oder jenes erledigt hast.
Bei der Medikamentenverteilung lass Dir Zeit. Du hast noch nicht die Routine, was auch verständlich ist und darum benötigst Du mehr Zeit als Mitarbeiter, die dies schon jahrelang machen. Wenn Dir die Hilfskraft Druck macht, dann sag ihr das auch. Wenn sie meint, Dir dies nicht zuzugestehen, dann wende Dich an die Oberschwester oder an eine Schwester, der Du vertraust.
Es scheint, als würden die anderen Schwestern Dich behandeln, als wärst Du nicht mehr in der Lehrzeit und verlangen auch dementsprechend, was aber nicht korrekt ist, denn Lehrzeit sagt ja schon der Name, was dies bedeutet.
Denk an das, was Du schon alles kannst, gut gemacht hast, wofür Du gelobt wurdest und nicht immer daran, was "schief" gelaufen ist, denn dies macht sehr unsicher.
Es ist trotzdem sehr schön, dass Du ein Mensch bist, dem sein "tun" nicht egal ist, sich darüber Gedanken macht, was heutzutage auch nicht mehr so selbstverständlich ist.
Hab mehr Selbstvertrauen, Du machst schließlich nicht alles falsch-Du siehst aber nur dies. Du wirst Deine Fehler nicht vergessen und bestimmt daraus lernen. Darüber grübeln bringt Dir nur ein schlechtes Gefühl und ändert nichts mehr daran. Du wirst in Zukunft sicherlich mehr darauf achten.
Wenn es Dir lange Zeit zu schaffen macht, was diese Fehler betrifft, dann vertrau Dich jemanden an, um darüber zu sprechen-dass täte Dir bestimmt gut.
Liebe Grüße und ich wünsch Dir nur das Allerbeste!
- Ich wurde schon mehrfach mit venösem Zugang aus dem KH entlassen. Du bist also nicht die Einzige, der Fehler passieren.
- Fehler sind dann gute Fehler, wenn Du daraus lernst. Dich damit verrückt zu machen, bringt Dir aber nichts.
- Zu der Hilfskraft: mach es wie die Pinguine aus Madagascar. Lächeln und winken 😂
- Jeden kleinen Scheiß aufschreiben, der von der Regel abweicht und das dann kommunizieren und in der Akte eintragen.
- Sich selber selbstkritisch zu betrachten ist gut. Sich selber "zur Sau" zu machen, ist, gerade langfristig betrachtet, suboptimal.
Aus Fehlern lernt man. Wenn du unsicher bist, dann kontrollier dich bzw. die Schritte nochmal, die du getan hast - gerade wenn Hektik ist, ist es am Anfang natürlich verständlich, das mal auch Fehler passieren. Also sich lieber 2x versichern, das man es richtig gemacht hat.
Und wie gesagt - Fehler passieren.
Beispiel: Ich hab mal eine Patientien von der Infusion abhängen sollen - mach ab - will die Kanüle verschließen. Falschen Verschluss mit, passt nicht. Hektisch geworden, wieder raus und neuen Verschluss geholt. Währenddessen lief ja aber aus der offenen Kanüle Blut raus. Kam zurück, Schwester war mit dabei, sah das Ganze und sagte: "Nächstes Mal hängst du die Infusion wieder dran - da läuft dann auch nichts mehr raus." War logisch, ich habe aber in keinster Weise dran gedacht, weil ich einfach nur an den falschen Verschluss gedacht habe.
Da hab ich mich auch kurz selbst "geohrfeigt" - gedanklich, aber es ist dann nie wieder passiert.