Wie geht ihr mit dem kommendem Tod eures Haustieres bzw. eurer Haustiere um?

8 Antworten

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Hallo InfinityIs

oh das Thema ist bei uns noch recht aktuell :-(

Wir mussten am 24. November 2023 unseren Häuptling Felix gehen lassen. Dazu hatte ich hier auch einen Beitrag geschrieben: https://www.gutefrage.net/subcommunity/beitrag/11974479

Er fehlt überall. Es ist so still im Haus geworden, obwohl wir ja noch die anderen 4 Jungs haben. Das war Felix und das war unsere 5er Kater-Chaos-Bande:

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Eine geliebte Fellnase gehen zu lassen, ist alles andere als einfach.

Ob natürliche Sterbebegleitung oder durch eine notwendige, unvermeidbare Euthanasie (Einschläfern). Viele Katzenbesitzer stehen irgendwann einmal vor dieser Entscheidung.

Man sollte immer zum Wohle der Katze handeln. Überlege, ob du aus egoistischen Gründen noch an dem Tier fest hältst oder ob es wirklich noch Hoffnung und vor allem Lebensqualität gibt.

Denn wie gesagt, sollte unbedingt das Wohl des Tieres dabei im Focus stehen, das Tier sollte nicht unnötig Leiden. Ein Gespräch mit dem TA, auch eine zweite Meinung, kann mögliche Ängste und Zweifel ausräumen.

Man sollte sich, in der verbleibenden Zeit, bitte nicht von Trauer und Verzweiflung leiten lassen, sondern einen würdigen und liebevollen Abschied ermöglichen.

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man seine Katze beim sterben begleiten. Dies wird in letzter Zeit auch immer mehr Thematisiert:

https://compassioner.com/allgemein/sterbebegleitung-bei-tieren-liebevolle-begleitung-am-lebensende/

https://claudia-taubert.com/diverses/sterbebegleitung-bei-tieren/

http://www.tierhilfe-spikyranch.org/Sterbeprozess%20beim%20Tier.html

Wie gestaltet man einen solchen Abschied ?

Zunächst muss ein Termin beim TA gemacht werden. Hierbei kann man auch abklären, ob der TA zum Einschläfern einen Hausbesuch macht. Viele TÄ bieten dies inzwischen an und für die Katze ist die Häusliche Umgebung natürlich die bessere Wahl.

Am Abend vor dem Termin, auch gerne bereits Tage vor her, sollte mit der Katze ausgiebig gekuschelt und geschmust werden. Macht es euch gemütlich, stellt Kerzen auf und legt euch die Kamera zur Seite. Verwöhnt eure Fellnase ganz Bewußt, mit allem was ihr immer am Besten gefallen hat. Lasst die Katze noch mal ihr Lieblingsfutter und die Leckerlie fressen.

Erzählt eurer Katze, wie Dankbar ihr für die wunderbare, jahrelange Treue und gemeinsame Zeit seit. Wie Dankbar ihr eurer Fellnase für ihre Liebe seit und wie sehr ihr eure Fellnase liebt. Erzählt von Erlebten Erinnerungen, z.B. als die Katze stolz die erste Maus nach Hause brachte.

Und vor allem, das es OK ist, wenn die Katze los läßt und ins Regenbogenland geht.

Macht Erinnerungsbilder, oder Videos. Das wird euch später helfen, den Verlust besser zu verkraften.

Wenn der Tag gekommen ist, begleitet eure Katze. Streichelt sie, haltet ihre Pfote, seit einfach da für sie. Es ist auch keine Schwäche, wenn ihr beim TA rotz und Wasser heulen müsst. Ganz im Gegenteil, das zeigt wahre Größe, wenn man Gefühle zulassen kann.

Wie läuft das Einschläfern ab ?

Der TA prüft Herzschlag, Puls und Atemfrequenz. Daraus ergibt sich, im Zusammenhang mit dem Körpergewicht der Katze, die Menge der zu verabreichenden Medikamente. Für gewöhnlich werden 2 Spritzen gegeben. Zuerst eine Beruhigungsspritze und dann die überdosierte Narkose.

Der TA wird mehrfach Herz und Puls prüfen, bis der Tot eingetreten ist.

Man sollte bitte unbedingt darauf gefasst sein, das die Katze letzte Körperliche Reaktionen zeigt. Das sind z.B. ein letzter Seufzer, Kot und Urinabgang, Zuckungen. In manchen Fällen kann es zu extremen Zuckungen, Herzstich und Geschrei kommen.

Was geschieht nach dem die Katze verstorben ist ?

Ihr solltet euch vorher gut überlegen was ihr machen möchtet. Es ist heute üblich, das auch Haustiere auf einem Haustierfriedhof oder im eigenen Garten beigesetzt werden. Wenn ihr euch für den eigenen Garten entscheidet, bitte bei der Verbandsgemeinde anfragen, wie tief das Grab sein muss. Denn hier gibt es nun mal einiges zu beachten und auch wo ihr wohnt, ist da sehr relevant für. In einem Naturschutzgebiet, oder in der nähe eines Wasser-Schutzgebiet, sind Bestattungen im eigenen Garten nicht erlaubt. Sollte es erlaubt sein, bekommt ihr vom TA einen Karton, der zur Bestattung geeignet ist !

Auch gibt es inzwischen die Einäscherung von Haustieren im Tierkrematorium. Die Urne darf zu Hause aufbewahrt werden. Dazu gibt es im Internet viele Seiten, ein Beispiel: http://www.tierkrematorium-cremare.de/

Tierurnen: https://www.rosengarten-versand.de/tierurnen/

Gibt es Artgenossen ? BITTE lasst den/die Artgenossen von dem toten Tier Abschied nehmen. Das ist ganz Wichtig ! Das darf euch auch KEIN TA verwehren. Ihr habt ein Recht darauf, die Katze noch mal mit nach Hause zu nehmen und ihm das tote Tier dann wieder zu überlassen. Es sei denn, ihr möchtet es beisetzten !

Das haben wir im November 2019 zu letzte machen müssen. Unser Balou (8) war Krank, hatte dann noch einen Schlaganfall. Damit die anderen Katzen verstanden haben, was los ist, haben wir ihn mit nach Hause genommen, damit sich alle anderen verabschieden konnten. Anschließend haben wir ihn im Garten beigesetzt.

Alles Gute

LG

 - (Katze, Haustiere, Tod)  - (Katze, Haustiere, Tod)
NaniW  05.12.2023, 15:49

Hallo InfinityIs

vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

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Also bei mir ist das kein Haustier aber ich gehe jeden Dienstag reiten und dabei aber immer mit dem selben Pferd. Ich habe deshalb bereits eine starke Bindung aufgebaut zu diesem Pferd. Ich hoffe das zählt irgendwie (?). Na ja "mein Pferd" wird tatsächlich leider nicht mehr lange leben, er ist seeeeehr alt und hatte jetzt bereist zum 3 mal die kolik und hat ein paar seine zähne verloren kann also nicht mehr gut essen. Ich weiß schon das ich einige Tage sehr traurig sein werde definitiv, allerdings werde ich dann nach einer Reitbeteiligung suchen. Die Arbeit mit Tieren tut mir mental immer soo gut und mit macht auch einfach reiten so spaß das ich beides nicht durch den unvermeidbaren Tod der Tiere aufgeben möchte. Den Verlust meiner früheren Katze habe ich ja auch verkraftet, dann werde ich das auch noch ein paar weitere Male schaffen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Biologie (spezialinteresse)

Das kann ich erst sagen wenn es soweit ist. Im Moment wüsste ich nicht wie ich reagieren würde

Ich habe das schon so oft durch, dass es für mich ganz normal ist. Ich habe schon unzählige Kleintiere, Frettchen, Katzen und Hunde verloren. Ich bin dann zwar traurig, aber es ist okay. Für mich bedeutet es auch gleichzeitig, dass ich dann wieder Platz habe und anderen Tiere ein Zuhause geben kann. Mir ist es wichtig den Lebenden zu helfen, nicht den Toten, denen kann man eh nicht mehr helfen.

Meine Liebsten sind zum Glück noch alle recht Jung (Hündin 6 Jahre, Katze 3 Jahre, Kater 2 Jahre, Hündin 7 Monate).

Wenn ich daran denke, dass sie eines Tages nicht mehr bei mir sind, macht es mich schon traurig. Aber alles Leben vergeht nunmal...

Ich bin einfach Glücklich und Dankbar, dass sie mir so viel geben und immer bei mir sind. Und wenn sie einmal nicht mehr sind, kann ich zurück Blicken und an unsere schöne Zeit denken und ich kann mich freuen, dass sie bis zum Schluss ein schönes Leben hatten und geliebt wurden 😊

InfinityIs 
Fragesteller
 03.12.2023, 13:27
Aber alles Leben vergeht nunmal...

Das ist das, was mich tröstet (vor allem, dass man selbst als Mensch irgendwann stirbt und nicht wie im Film „The Man From Earth“ ewig als Mensch lebt und alle anderen Menschen sterben).

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