Wie funktioniert eine Vergesellschaftung von Degus?

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Das ist ein Prozess von Wochen und Monaten. Angefangen mit abgetrennten Bereichen, wo kein sicht Kontakt besteht, wo dann regelmäßig sandbäder getauscht werden unter den Gruppen und Seiten Tausch usw (dafür braucht man natürlich dann dementsprechend auch ein Gehege das genug Platz bietet), bis zum Schluss hin ein doppeltes trenn gitter wo sie Sicht Kontakt haben (doppelt aus dem Grund das sich am Gitter nicht verletzt werden kann wenn man nicht aneinander ran kommt, kommt mal eine Pfote oder Schwanz auf die andere Seite wird mit Pech zu gebissen)

bei dem sandbäder und Seiten Tausch geht es darum einen gemeinsam Gruppen Geruch zu schaffen. Degus erkennen sich untereinander am Geruch als Freunde und Gruppe.

Manche reagieren so empfindlich das wenn ein Degu alleine nur ein paar Stunden beim TA ist dann schon nicht mehr akzeptiert wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Besitze selber eine Gruppe aus 4 Jungs

Ich stimme LukaUndShiba komplett zu, allerdings MUSS es nicht immer so schwierig sein. Es ist nur wichtig, einen Plan B (z.B. einen kleineren, separaten Käfig, falls Trenngitter keine Option sind) zu haben, falls es eben nicht klappt.

Wir haben vor 2 Tagen 2 Degu-Damen aus einem Tierheim zu meinen 2 "alten" Damen dazugeholt. Eine der "neuen" ist eine Schwester meiner beiden "alten", die wir damals aus Platzgründen nicht mitnehmen konnten. Die zweite "neue" ist nicht mit den anderen verwandt. Wir wurden im Vorhinein gewarnt, dass sie sehr streitlustig sei und wir sie zurückbringen könnten, sollten wir sie nicht vergesellschaftet bekommen. Alle sind um die 1,5 - 2 Jahre alt.

Meine Güte, gab das Zoff. Einen kompletten Nachmittag/Abend haben wir die 4 im Flur, auf neutralem Boden, laufen lassen. Die Nicht-Verwandte hat sich die ganze Zeit mit meinen "alten" Degus gezofft, inkl. aufreiten, Boxkampf und leichtem Beißen. Wir waren kurz davor, die Nicht-Verwandte in unsere große Transportbox oder ins Badezimmer zu sperren, damit es keine Toten gibt, während wir schlafen und am nächsten Morgen zum Tierheim zu fahren um sie zurückzugeben. Aber irgendwann hat sich die Lage beruhigt und wir haben alle 4 in den frisch gesäuberten Käfig gepackt. Seitdem ist alles einigermaßen ruhig ^^ Es wird noch aufgeritten, aber längst nicht mehr gekämpft und gebissen. Es gab auch schon freudiges Trillern untereinander und einen Degu-Haufen.

Ich möchte damit nicht sagen, dass es immer so gut funktioniert. Degus können, je nach Altersgruppe, sehr schwer zu vergesellschaften sein. Ich möchte Dir nur ans Herz legen, dass, wenn Du die Möglichkeit hast (ergo einen zweiten Käfig, Trenngitter, engen Kontakt zum Tierheim oder zumindest einen ausbruchssicheren und relativ knabbersicheren Raum im Falle einer Not-Trennung) dein Vorhaben nicht an der Angst scheitern zu lassen, dass es nicht klappen könnte. Es kann manchmal etwas dauern, manchmal klappt es gar nicht, und manchmal geht es relativ schnell wie bei mir. Solange Du eine Notlösung parat hast würde Ich sagen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"! :D

Erzähl gerne mal, wie es weitergeht ^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung