Wie findet ihr Gendern mit der Genderpause?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Schlecht 87%
Gut 13%

7 Antworten

Schlecht

Hallo Shakunti,

Wie findet ihr Gendern mit der Genderpause? Wie ,,Zuschauer_Innen'', ,,SoldatInnen'' ,,Mitarbeiter:Innen'' oder ,,Spieler*Innen''. Was haltet ihr von der Alternative einfach immer ,,Schülerinnen und Schüler'' oder ,,Mitarbeitende'' zu sagen?
Kurze Antwort:

Der Genderwahn ist nicht zielführend. Die Gesellschaft lehnt es mehrheitlich ab. Auch die Frauen, wegen denen es mutmaßlich in die Welt gesetzt wurde, lehnt es mehrheitlich ab. Er ist beleidigend, diskriminierend und diffamierend. Es grenzt aus, schafft Ungleichheit und Spaltung.

Selbst die ständige Doppelnennung ist lediglich verwirrend und führt zu einer unnötigen Verzerrung und Dehnung von Beiträgen.

Der Genderwahn beruht auf einem Unverständnis der deutschen Sprache. Genus ist nicht Sexus. Auch die führenden deutschen Sprachwissenschaftler, mittlerweile über 300, sprechen sich entschieden dagegen aus. Als Kommentare unten angefügt, für jene, die das noch lesen möchten.

⛝ Gendern: JA

⛝ Genderwahn: NEIN

Kurze Antwort Ende...

Ich nutze "Sehr geehrte Damen und Herren", beispielsweise in Ansprachen, als Überschrift, etc., aber das war's. Auch das ist gendern. Eine ständige Beidnennung ist ebenfalls nicht zielführend und lehne ich ab.

Was den Genderwahn betrifft, ich werde mich nicht daran beteiligen andere Menschen zu beleidigen und zu diffamieren.

Hier sollte stets differenziert werden, zwischen gendern und dem Genderwahn. Ich gendere jeden Tag. Oft ist jedoch der Genderwahn gemeint.

Was den Genderwahn betrifft, der hilft niemandem. Er ist beleidigend, diskriminierend und diffamierend. Es grenzt aus, schafft Ungleichheit und Spaltung.

Hier versucht eine kleine, aber sehr laute und radikale Gruppe, der Gesellschaft etwas aufzuzwingen. Es ist eine Ideologie. Argumente sind vorgeschoben und werden grundsätzlich einseitig behandelt. Das wird wieder verschwinden, aber es dauert seine Zeit. Je energischer die Gesellschaft sich dagegen ausspricht, desto schneller ist der Unsinn wieder verschwunden.

Warum meinen diese Genderwahn-Befürworter, dass Frauen dumm seien und der deutschen Sprache nicht mächtig? Das ist schließlich der einzige Schluss, den man bei dem Wahn führen kann. Alle aktuellen Studien zeigen, dass Frauen ein besseres Verständnis für die deutsche Sprache besitzen, als Männer (Quelle: Uni Bamberg).

Es hat seinen Grund warum selbst die größte Feministin Deutschlands, Alice Schwarzer, dem Gendern kritisch gegenübersteht.

70-80% der Gesellschaft lehnt den Genderwahn ab. Dazu gehört auch eine Mehrheit unter den Frauen selbst.

In der deutschen Sprache wird bewusst auf eine Sexualisierung verzichtet. Wer im Deutschunterricht aufgepasst hat, der weiß das. Sexualisierungen führen stets zu Ungleichbehandlung, Ungleichheit, Diffamierungen...

Das vermeidet die deutsche Sprache mit ihrer neutralen Art. Sie schließt niemanden aus, aber weder bevorzugt sie, noch grenzt sie Menschen aus.

Bislang habe ich diesen Genderwahn in erster Linie von Frauen, mit gemindertem Selbstwertgefühl erlebt und bei Menschen die der deutschen Sprache nicht mächtig sind.

Der männliche Artikel stellt kein Geschlecht dar. Dafür muss man allerdings in der Schule aufgepasst haben. Sexuelle Empfindungen, Vorlieben oder auch nur die Geschlechter, werden bewusst ausgeschlossen. Damit ist die deutsche Sprache genau das was ihr vorgeworfen wird, dass sie es nicht wäre. Sie ist geschlechtergerecht, weil neutral. Letztlich ist der Genderwahn eine männerverachtende Art die deutsche Sprache zu missbrauchen.

Wenn es zu dem Genderwahn übergeht und männliche Ärzte plötzlich als Ärzt, männliche Kunden als Kund oder männliche Beamte als Beamt bezeichnet werden, dann ist das männerfeindlich und männerverachtend.

Ich bin für Gleichberechtigung und Gleichbehandlung.

Der Genderwahn hat mit beidem nichts zu tun.

Hier versucht eine sehr kleine, aber laute und radikale Gruppe, gegen die deutliche Mehrheit der deutschen Gesellschaft, aber auch gegen die Mehrheit der Frauen, den Genderwahn voranzutreiben und zu etablieren.

Radikale Gruppen interessieren sich nicht für die Demokratie und das Wohl der Gesellschaft.

Damit die Spaltung der Gesellschaft wieder verschwindet, kann jeder Einzelne seinen Beitrag leisten. Beiträge oder Sender können boykottiert werden. Beschwerden in den Medien sind auch erfolgreich. Lediglich von jetzt auf gleich wird es nicht funktionieren.

Eigentlich bedarf es keiner Diskussion, da der Genderwahn auf dem Unverständnis der deutschen Sprache beruht.

Diese Art des Genderns ist die Sexualisierung der deutschen Sprache.

Die deutsche Sprache nutzt eine neutrale Form. Allerdings gibt es Menschen, in erster Linie Befürworter des Genderns, die behaupten, die deutsche Sprache wäre nicht neutral und führen dafür das generische Maskulinum als mutmaßlichen Nachweis an.

Beispiel Lehrer

Ein Lehrer ist eine Person die lehrt. Es ist eine neutrale Bezeichnung für eine Tätigkeit. Nun würden Befürworter argumentieren "aber es wird ein männlicher Artikel benutzt.

Was jedoch völlig verschwiegen wird, sobald es mehrere Lehrer sind, im Plural geschrieben, wird ein weiblicher Artikel genutzt (DIE Lehrer).

Hier wird etwas zurechtgebastelt, damit es zu der Argumentierung passt.

Damit sollte alles geklärt sein, aber da es sich hier um eine kleine, aber sehr laute und radikale Gruppe handelt, die gegen die Gesellschaft das Gendern erzwingen wollen, werden alle möglichen Mittel genutzt, egal ob Recht oder Unrecht.

Dieser Genderwahn verursacht Ungleichheit und Diffamierung. Gendern ist beleidigend und eine Diskriminierung gegenüber dem männlichen Geschlecht. Das Einzige was der Genderwahn schafft ist eine Spaltung der Gesellschaft.

Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist gegen den Genderwahn, auch eine Mehrheit aller Frauen.

Der Genderwahn ist eine Sexualisierung der deutschen Sprache, wie oben dargestellt, sogar eine sehr einseitige.

Derer Gründe gibt es viele, wie es gerade passt.

Egal wie sachlich und differenziert Du argumentierst, sobald es kritisch gegen den Genderwahn gerichtet ist, werden Dir Befürworter immer erklären, dass es völlig anders gemeint ist und Du das nur nicht verstehst.

Fakt ist, die deutsche Sprache ist bereits gendergerecht. Sie ist nämlich eines nicht, sexualisiert. Im Moment der Sexualisierung werden Ungleichheiten geschaffen. Damit genau das nicht passiert, wurde eine sachlich, neutrale Form gewählt.

Beispiel: DER Schüler - damit ist selbstredend ein Schüler gemeint. Es ist eine geschlechterneutrale Form. Wer dem widerspricht, der müsste auch im Umkehrschluss bei DIE Schüler davon ausgehen, dass es sich um mehrere Schülerinnen handeln würde. Das wiederum wird natürlich von den Befürwortern des Genderwahns abgestritten. Denn das wäre etwas völlig anderes. Wer alle Formen ankreidet, die das generische Maskulinum voransetzen, die müssten eigentlich auch aufschreien, wenn bei DIE Schüler, DIE Lehrer... im Plural der weibliche Artikel genutzt wird. Auch hier ist die deutsche Sprache geschlechterneutral.

Aus vergleichbaren Gründen hat Religion und Staat immer getrennt zu sein.

Wer möchte darf glauben, an was auch immer, aber es ist eine private Angelegenheit. Die deutsche Sprache ist aus genau diesem Grund auch neutral. Sobald Interpretationen, Emotionen oder Sexualisierungen ins Spiel kommen wird es ungerecht oder aber es könnte sich jemand ungerecht behandelt fühlen. Dem wollte man entgegentreten.

Hat es jemals eine Debatte darüber gegeben warum fast alle plural Varianten weiblich sind...? Schließlich könnte man mit gleicher Argumentation auch das behaupten. Welch eine Ungerechtigkeit... Ist es jedoch nicht, denn sowohl im Singular, als auch im Plural wird nicht sexualisiert. Wer anderes glauben möchte, der darf das gerne, aber damit wären wir bei der Religion... eine private Angelegenheit!

Bei Kritik werden sofort schwere Geschütze aufgefahren, da wird ausgegrenzt, Menschen werden rassistisch beschimpft, als alter, weißer Mann, Radikaler, etc..

Es ist die einfachste Methode jede Kritik gegen diesen Genderwahn als unsachlich abzustempeln.

Damit wird suggeriert, dass es nicht der Großteil der Gesellschaft und die Mehrheit aller deutschen Frauen wären, die es ablehnt, sondern nur radikale, demokratiefeindliche Randgruppen.

Das Gegenteil ist die Realität.

Die Ablehnung kommt aus der Mitte der Gesellschaft und der Genderwahn ist lediglich ein Ausdruck einer radikalen Minderheit, die keinen Respekt vor der Gesellschaft haben, keinen Sinn für Demokratie zeigen und lediglich zur Spaltung beitragen.

Das nennt sich Täter Opfer Umkehr (victim blaming).

Das von den Befürwortern des Genderwahns jede statistische Erhebung, jede Umfrage, als mutmaßlich nicht repräsentativ angesehen wird, daran lässt sich viel ableiten.

Nicht nur, dass die große Mehrheit der deutschen Gesellschaft es ablehnt. Statistiken offenbaren sogar, dass diese Ablehnung stetig wächst. Es ist kein Wunder, dass anfangs die Mehrheit erst gering war, aber nun zunimmt. Am Anfang haben sich viele Menschen gedacht, Mal einen Spaß, dieser Unsinn ist bald vorbei. Mittlerweile nimmt es jedoch andere Züge an und die Gesellschaft wird mit dem groben Unsinn täglich konfrontiert. Daraus resultiert die in Statistiken stark ansteigende Ablehnung.

Eigentlich sollte nun allen klar sein, die Mehrheit möchte es nicht. Wir leben in einer Demokratie, also weg damit. Und hier greift der radikale Kern der Befürworter. Sie erkennen die demokratischen Werte nicht an.

Das verdeutlicht einmal mehr wer hier radikal ist und wer nicht.

Die deutsche Sprache ist bereits gendergerecht.

Wer das nicht versteht, hätte in der Schule im Deutschunterricht lediglich besser aufpassen sollen. Manchen hätte es wahrscheinlich geholfen auf wöchentliches Schule schwänzen zu verzichten.

Was scheinbar nicht verstanden wird oder bewusst missverstanden werden soll, Genus ist nicht Sexus. Prof. Dr. Richard Schröder hat darüber eine Abhandlung geschrieben, um die offensichtlichen Missverständnisse, der deutschen Sprache aufzuklären. Nachfolgend ein Auszug daraus...

Die Idee, durch Änderung des Sprachgebrauchs reale Machtverhältnisse zu verändern, ist eine Schnapsidee. Schein- und Ersatzkämpfe mit Sternchen und anderen Zeichen führen ins Leere. Sprache ist zu dynamisch für starre Regeln – wie das Leben selbst.

in Lehrer ist eine Person, die lehrt. Dieses Wort hat das grammatische Geschlecht (= genus) „männlich“ oder lateinisch „maskulin“. Wäre ein Lehr-er eine Person, die lehrt, und außerdem nach dem biologischen Geschlecht (= sexus) männlich ist, wäre die Lehr-er-in eine Person, die lehrt, männlichen (-er-) und zudem weiblichen (-in) Geschlechts (sexus) ist, also ein biologischer Zwitter. Das ist aber offenbar nicht gemeint. Im Deutschen gibt es nur eine Täter-Endung, nämlich -er, und die ist männlich (qua genus, nicht qua sexus). Weder der Hocker noch der Seufzer haben einen Penis. Sind wir inzwischen vielleicht so heftig sexualisiert, dass wir den Unterschied zwischen genus und sexus gar nicht mehr wahrnehmen? Merke: Genus ist nicht sexus. Im Lateinischen ist das anders. Da heißt der männliche (sexus) Sieger victor und der weibliche (sexus) Sieger victrix. Wenn wir das nachmachen wollten, müsste aus der Lehrerin die Lehrin werden. Ärztin ginge ja, Rechtsanwältin auch, bloß die Malerin, das wäre schon wieder ein Zwitter.

Die Nachsilbe -in bezeichnet ursprünglich gar nicht den weiblichen Täter, also die Täterin (schon wieder die Zwitterfalle!), sondern war besitzanzeigend (schrecklich, aber wahr). Die Frau Apothekerin war ursprünglich nicht eine Frau, die Pharmazie studiert hatte, sondern die Frau des Apothekers. Eine Königin war vor Einführung der weiblichen Thronfolge nicht eine weibliche Person, die das Königsamt wahrnimmt, sondern die Frau des Königs. Herrschaft konnte sie nur ausüben als Königswitwe und Vormund (oder Vormündin?) des unmündigen Thronfolgers...

Quelle: Welt, Prof. Dr. Richard Schröder (Sprachwissenschaftler), 17.12.2018

Dieser Genderwahn verursacht Ungleichheit und Diffamierung. Gendern ist eine Diskriminierung gegenüber dem männlichen Geschlecht. Das Einzige was der Genderwahn schafft ist eine Spaltung der Gesellschaft.

Wer bitteschön ist Kund, Russ, Beamt oder Ärzt? Bei einer sehr kleinen Gruppe von Radikalen Befürwortern, vornehmlich bei den Grünen forcierte Art zu gendern, wird der männliche Part oft verstümmelt. Gerechtigkeit oder Gleichheit sieht anders aus.

Es hat seine Gründe warum eine große Mehrheit der Gesellschaft, auch unter Frauen, diesen Genderwahn ablehnt.

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

2 Grafiken dazu, die auch aufzeigen, dass hier eine Entwicklung stattfindet. Lediglich 26% der deutschen Bevölkerung befürworten eine geschlechterinklusive Sprache (Mai 2021). Ein Jahr zuvor waren es noch 9% mehr. Damit ist eine mehr oder mindere Zustimmung oder Befürwortung, innerhalb von 2020 auf 2021, von 35%, auf 26% gefallen. Mittlerweile ist wieder ein Jahr vergangen. Die nächste Statistik wird wahrscheinlich noch deutlicher ausfallen.

So viel zum Demokratieverständnis in Deutschland...

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 - (Politik, Deutschland, Sprache)  - (Politik, Deutschland, Sprache)
RayAnderson  06.09.2022, 16:12

Sprachwissenschaftler gegen Genderwahn im ZDF und der ARD (Juli/August 2022)

Vor wenigen Tagen haben 70 Sprachwissenschaftler die Öffentlich-Rechtlichen aufgefordert ihren Genderwahn einzustellen. Daraus sind nun mehr als 300 geworden.

Die „sogenannte gendergerechte Sprache“ ist ideologisch motiviert, missachtet gültige Rechtschreibnormen und produziert „sozialen Unfrieden“.

“Und das in Zeiten, in denen ohnehin zahlreiche gesellschaftliche Spaltungstendenzen zu beobachten sind“, heißt es weiter in dem Aufruf, über den die „Welt“ am Wochenende berichtete.

Ausgangspunkt dieser Sprachpraxis sei „die Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform, die wir als Sprachwissenschaftler und Philologen zurückweisen“. Wörter wie „die Person“ und „der Mensch“ könnten Menschen jeglichen Geschlechts bezeichnen. Aus Sicht der Wissenschaftler führe Gendern zu einer „ausgeprägten Sexualisierung der Sprache, also zu einer permanenten Betonung von Geschlechterdifferenzen“. Mit Blick auf das angestrebte Ziel der Geschlechtergerechtigkeit sei es also dysfunktional.

Darüber hinaus führen die Unterzeichner an, dass der Rat für deutsche Rechtschreibung im März 2021 darauf hingewiesen habe, dass Gender-Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt oder Unterstrich „nicht dem amtlichen Regelwerk entsprechen, da diese Formen Verständlichkeit sowie Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten beeinträchtigen“. Eine Missachtung der gültigen Rechtschreibregeln sei nicht mit dem im Medienstaatsvertrag formulierten Bildungsauftrag der Sender vereinbar. Sie grenzen ganze Gruppen aus.

Die Sprachverwendung des ÖRR sei Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwachse für die Sender die Verpflichtung, „sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umzugehen“, so die Wissenschaftler. In dem Aufruf verweisen sie zudem auf Umfragen, laut denen mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten den etablierten Sprachgebrauch bevorzugen. „Der ÖRR sollte den Wunsch der Mehrheit respektieren“, heißt es.

Quellen: rp-online, Welt, FAZ, 30. Juli, 01. August 2022

Weitere Links zum Gender Unsinn

FAZ

VDS - Verein Deutsche Sprache

Wolf Schneider, der frühere WELT-Chefredakteur und Journalistenlehrer der Henri-Nannen-Schule bildete Hunderte Redakteure aus. Als Autor von Klassikern wie „Deutsch für Profis“ und Träger des Medienpreises für Sprachkultur gilt er als DER große Stil-Lehrer der deutschen Nation.

“Die ganze Gender-Debatte ist eine Wichtigtuerei von Leuten, die von Sprache keine Ahnung haben. Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht besteht nicht der geringste Zusammenhang. Wie könnte es sonst das Weib heißen? Der Löwe, die Schlange, das Pferd. Obwohl sie alle dieselben zwei Geschlechter haben. Die Führungskraft ist heute überwiegend ein Mann – und keiner hat sich je beschwert. Die Liebe ist weiblich, dabei soll es bleiben.“

Inzwischen ist die Zahl der Sprachwissenschaftler, die die Genderpraxis der öffentlich-rechtlichen Sender kritisieren, auf knapp 300 gestiegen.

 

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RayAnderson  06.09.2022, 16:13
@RayAnderson

(Juli 2022) Seit 2020 hat die Verwendung der sogenannten gendergerechten Sprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in erheblichem Maße zugenommen. Ausgangspunkt dieser Sprachpraxis ist die Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform, die wir als Sprachwissenschaftler und Philologen zurückweisen. Wir fordern eine kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im ÖRR auf sprachwissenschaftlicher Grundlage.

Die Sprachverwendung des ÖRR ist Vorbild und Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwächst für die Sender die Verpflichtung, sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umzugehen. Mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten bevorzugen Umfragen zufolge den etablierten Sprachgebrauch – der ÖRR sollte den Wunsch der Mehrheit respektieren.

Genus und Sexus

Das Konzept der gendergerechten Sprache basiert auf der wissenschaftlich umstrittenen Vermengung der Kategorien Genus und Sexus. Genus ist eine innersprachliche grammatische Kategorie, Sexus eine außersprachliche, die das biologische Geschlecht einer Person bezeichnet. Wörter wie “die Person”, “der Mensch”, “das Opfer” zeigen, dass zwischen Genus und Sexus im Deutschen keine durchgängige Korrelation besteht (auch wenn eine solche bei Personenbezeichnungen teilweise zu beobachten ist). Ein Maskulinum wie “Mensch” kann daher eine Frau bezeichnen, das Femininum “Person” einen Mann. Ebenso kann ein generisches Maskulinum wie “Kunden” Menschen jeglichen Geschlechts bezeichnen. Genus und Sexus müssen also nicht gekoppelt sein.

Sprachhistorische Untersuchungen belegen, dass das generische Maskulinum keineswegs (wie Vertreter der Genderlinguistik behaupten) erst in jüngerer Zeit Verwendung fand, als Frauen verstärkt in Männerberufe vordrangen. Bereits im Althochdeutschen finden sich Belege für eine inklusive, also geschlechtsneutrale Verwendung des Maskulinums (Trutkowski/Weiß 2022). Das Deutsche verfügt also bereits seit Jahrhunderten über ein Mittel, geschlechtsneutral zu formulieren. Ein Bedarf für das Erstellen von Neuformen besteht grundsätzlich nicht.

Die deutsche Grammatik ist weder “gerecht” noch “ungerecht” – Gerechtigkeit ist eine ethische Kategorie, die zur Beschreibung grammatischer Strukturen nicht tauglich ist. Dass das generische Maskulinum Frauen (und nichtbinäre Identitäten) „ausschließe“ oder nur “mitmeine”, ist eine Behauptung, die auf einer Fehlinterpretation grammatischer Strukturen basiert (Hackstein 2021).

Als Sprachwissenschaftler und Philologen kritisieren wir ferner, dass an Stelle von sprachsystematischen und sprachlogischen Betrachtungsweisen zunehmend psycholinguistische Studien herangezogen werden, um Veränderungen des Sprachgebrauchs zu legitimieren. Diese Studien liefern keinen belastbaren Beleg dafür, dass generische Maskulina mental vorrangig „Bilder von Männern“ erzeugen. Vielmehr zeigt sich, dass die Kontextbindung, die zur Unterscheidung eines generischen von einem spezifischen Maskulinum entscheidend ist, in solchen Studien in wissenschaftlich unzulässiger Weise ausgeblendet wird. Es kann mithin aufgrund fehlerhafter Studiendesigns nicht als empirisch gesichert gelten, dass generische Maskulina (Genus) vorrangig im Sinne von “männlich” (Sexus) gelesen werden (Zifonun 2018Payr 2022Kurfer 2022). Die pauschalisierende Bewertung des generischen Maskulinums als grundsätzlich diskriminierende Sprachform ist auf wissenschaftlicher Basis nicht begründbar.

Auch andere zentrale Thesen der “gendergerechten Sprache” halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand, etwa die abwegige Behauptung von der angeblichen “Unsichtbarkeit” der Frau in der deutschen Sprache (Pusch: “Das Deutsche als Männersprache”) oder die These, mit einem Eingriff in sprachliche Strukturen könnten gesellschaftliche Veränderungen bewirkt werden (sprachidealistische Position).

Wir weisen auch darauf hin, dass Gendern zu einer ausgeprägten Sexualisierung der Sprache, also zu einer permanenten Betonung von Geschlechterdifferenzen führt. Daher wird das wichtige Ziel der Geschlechtergerechtigkeit konterkariert und Gendern von einigen Debattenteilnehmern auch als sexistisch bezeichnet. (Pollatschek 2020). Im Hinblick auf das angestrebte Ziel – Geschlechtergerechtigkeit – ist Gendern also dysfunktional.

 

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RayAnderson  06.09.2022, 16:14
@RayAnderson

ÖRR missachtet geltende Rechtschreibnormen

Der Rat für Deutsche Rechtschreibung hat im März 2021 explizit darauf hingewiesen, dass Gender-Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt oder Unterstrich nicht dem amtlichen Regelwerk entsprechen, da diese Formen Verständlichkeit sowie Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten beeinträchtigen. Diese Missachtung der gültigen amtlichen Rechtschreibregeln ist nicht mit dem im Medienstaatsvertrag formulierten Bildungsauftrag der Sender vereinbar. Statt ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden, praktizieren und propagieren die Sender in ihrer Schriftnutzung (vor allem in den Online-Formaten) orthografische Freizügigkeit jenseits der verbindlichen Regeln. Auch die gesprochene Realisierung des Gendersterns – mit Glottisschlag – entspricht nicht der geltenden Aussprachenorm.

Ideologische Sprachpraxis widerspricht dem Neutralitätsgebot

Wir fordern die Abkehr von einem Sprachgebrauch, der stark ideologisch motiviert ist und überdies – so zeigen es alle aktuellen Umfragen – von der Mehrheit der Bevölkerung (ca. 75-80 %) eindeutig abgelehnt wird (> Umfragen). Es ist bedenklich, wenn immer mehr Journalisten in Unkenntnis der sprachwissenschaftlichen Fakten den Jargon einer lautstarken Minorität von Sprachaktivisten in der Öffentlichkeit verbreiten und sich hierbei fälschlicherweise auf “Sprachwandel” berufen.

Nicht zuletzt sorgt die vielfach mit moralisierendem Gestus verbundene Verbreitung der Gendersprache durch die Medien für erheblichen sozialen Unfrieden und das in Zeiten, in denen ohnehin zahlreiche gesellschaftliche Spaltungstendenzen zu beobachten sind. Auch diesen gefährlichen Partikularisierungs- und Polarisierungstendenzen in der Gesellschaft leistet Gendern Vorschub.

Der forcierte Gebrauch gegenderter Formen befindet sich nicht im Einklang mit dem Prinzip der politischen Unparteilichkeit, zu der alle Sender gemäß Medienstaatsvertrag verpflichtet sind. So stammt das Projekt der “gendergerechten Sprache” ursprünglich aus der feministischen Linguistik und wird heutzutage vorrangig von identitätspolitisch orientierten universitären Gruppierungen rund um die Social-Justice-Studies vorangetrieben (Ackermann 2022, S. 143). Gendersprache ist ein akademischer Soziolekt, der die Diskursvorherrschaft anstrebt. Zu dieser ideologisch begründeten Sprachform muss der ÖRR kritische Distanz wahren.

Zur Klarstellung: Das Bemühen um Geschlechtergerechtigkeit auch im Sprachgebrauch ist ebenso legitim wie begrüßenswert und kann nicht pauschal als “ideologisch” qualifiziert werden. Dennoch haben ideologische Strömungen im Feminismus und auch die Identitätspolitik ganz maßgeblich die Entwicklung der Gendersprache geprägt und dominieren die auch mit moralischen Argumenten geführten Debatten heute noch. Vorwiegend aus diesem Grund werden aktuelle Diskussionen selten auf sprachpragmatischer, kommunikationstheoretischer oder sprachwissenschaftlicher Basis geführt, wie von diesem Aufruf gefordert. Eine sachliche Diskussion über die Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Sprachmodifikationen im Interesse der Geschlechtergerechtigkeit wird so verhindert.

Keine neutrale Berichterstattung über Gendern

Die Berichterstattung des ÖRR über den Themenbereich Gendersprache ist unausgewogen, vielfach tendenziös und dient im Wesentlichen der Legitimation der eigenen Genderpraxis:

  • Befürworter erhalten einen deutlich größeren Redeanteil
  • Werden “Experten” konsultiert, so stammen diese vorrangig aus dem Lager der Befürworter.
  • Moderatoren bekennen sich zum Gendern

In den Medien des ÖRR überwiegt eine positive Darstellung des Genderns. Kritiker werden nicht selten als reaktionär, unflexibel und frauenfeindlich geschildert. (> Belege)

 

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RayAnderson  06.09.2022, 16:15
@RayAnderson

UNTERZEICHNER

  1. Prof. Dr. Claus Peter Zoller. Linguist (Universität Oslo).
  2. Prof. Dr. Martin Neef. Germanistische Linguistik (TU Braunschweig- Institut für Germanistik).
  3. Prof. Dr. phil. Franz Rainer. Romanist (WU Wien).
  4. Prof. i.R. Dr. Gisela Zifonun. Linguistin.
  5. Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Eisenberg. Sprachwissenschaftler (Universität Potsdam).
  6. Mitbegründer und zeitweilig Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie des Rats für Deutsche Rechtschreibung.
  7. Prof. i.R. Dr. Heide Wegener, Germanist. Linguistik, Deutsch als Fremdsprache (Universität Potsdam)
  8. Prof. Dr. Helmut Weiß. Historische Linguistik (J.-W.-Goethe Universität Frankfurt/M).
  9. Dr. Dagmar Lorenz. Literaturwissenschaftlerin und Sinologin.
  10. Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Glück. Deutsche Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache (Universität Bamberg).
  11. Prof. em. Dr. Josef Bayer. Allgemeine und Germanistische Linguistik (Universität Konstanz).
  12. Prof. i.R. Dr. Rüdiger Harnisch. Deutsche Sprachwissenschaft (Universität Passau).
  13. Prof. Dr. Manfred Krifka. Linguistik/Psycholinguistik. Neuere Deutsche Literatur (Humboldt-Universität Berlin. Direktor des Leibniz-Zentrums Allgemeine Sprachwissenschaft, Berlin)
  14. Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Stickel, Germanist, Linguist (ehem. IDS, Mannheim)
  15. Prof. Dr. Katerina Stathi. Germanistische Sprachwissenschaft (Universität Münster).
  16. Prof. Dr. Manfred Bierwisch, Linguist (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Max-Planck-Gesellschaft, und Humboldt-Universität Berlin).
  17. Dr. Uta Sändig, Germanistik, Fachdidaktik Deutsch als Fremd- und Zweitsprache mit dem Schwerpunkt vergleichende Textlinguistik. Uni Potsdam.
  18. Dr. Olaf Krause. Linguist, Germanist, Romanist. Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung.
  19. Prof. Dr. Wolf Peter Klein. Deutsche Sprachwissenschaft (JMU Würzburg).
  20. Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz (Linguist, Romanist, Anglist, Keltologe), Otto-Friedrich-Universität Bamberg
  21. Prof. Dr. Matthias Heinz, Romanist, Linguist, Universität Salzburg.
  22. Prof. Dr. Dietmar Zaefferer. Theoretical Linguistics (Ludwig-Maximilians-Universität München)
  23. Prof. em. Dr. Wolfgang Sternefeld. Allgemeine Sprachwissenschaft/Theoretische Linguistik
  24. (Eberhard Karls Universität Tübingen).
  25. Professor Dr. em. sc. phil Peter Suchsland, Germanistische und theoretische Linguistik, (Friedrich-Schiller-Universität Jena).
  26. Prof. em. Christoph Schwarze. Romanist und Linguist (Universität Konstanz)
  27. Prof. Dr. Michael Job, Sprachwissenschaftliches Seminar der Georg-August-Universität
  28. Göttingen. Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft
  29. Dr. Ulrike Claudi (Sprachwissenschaftlerin, Afrikanistin).
  30. Prof. i. R. Dr. Lutz Götze. Germanistik/Deutsch als Fremdsprache. Universität des Saarlandes. Mitglied im “Rat für deutsche Rechtschreibung
  31. Prof. Dr. i. R. Gabriele Pommerin-Götze. Germanistik/Deutsch als Fremd-/Zweitsprache (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg).
  32. Prof. Bernd Heine. em. Allgemeine Linguistik, Afrikanistik.
  33. Mag. Fabian Payr. Germanist/Romanist.
  34. Dr. Anne Meinberg. Literaturwissenschaftlerin.
  35. Dr. Werner Schäfer. Anglist (Universität Trier).
  36. Dr. Claudia Guderian, M.A. Studiengänge: Anglistik, Politologie, Soziologie, Psychologie. Journalistin/Autorin. Amtierende Generalsekretärin des PEN-Deutschland.
  37. Dorothea Renckhoff. Literatur- und Theaterwissenschaftlerin.
  38. Prof. em. Dr. Hans Jürgen Heringer. Linguist, Interkulturelle Kommunikation (Universität Augsburg)
  39. Dr. habil. Michael Niedermeier. Germanist, Anglist, Lexikograph (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften).
  40. Prof. Dr. Michael Reichel. Philologe. Gräzist (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf).
  41. Mag. Werner Schandor. Germanist u. Autor. Graz.
  42. Dr. Daniel Schnorbusch. Linguist (LMU München).
  43. Prof. i.R. Dr. Jan Wirrer. Sprachwissenschaftler (Uni Bielefeld).
  44. Dr. Said Sahel. Germanistische Linguistik (Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft).
  45. Dr. Nikolaus Lohse. Germanist. Lexikograph (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften).
  46. Alice Herrwegen. Romanistin. Dialekt-Expertin.
  47. Dr. Tomas Kubelik. Germanist. Deutschlehrer. Autor.
  48. Prof. i.R. Dr. Petr Rösel. English Linguistics (Universität Mainz)
  49. StD i.R. Claus Günther Maas. Linguist/Deutschlehrer.
  50. Prof. i.R. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Solms. Altgermanistik (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).

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...und 250 weitere Sprachwissenschaftler... leider fehlen die Zeichen

Quelle: Linguistik Versus Gendern

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Schlecht

Davon halte ich überhaupt nichts. Es erschwert das Lesen und Verstehen von Texten und ist für mein Empfinden absolut unästhetisch. Ausserdem finde ich derartiges Gendern ziemlich rücksichtslos, da das nicht barrierefrei ist.

Ich selber stolpere ständig über diese Wörter und bleibe regelrecht daran hängen, da ich das nicht ausblenden kann. Ausserdem irritieren mich diese Zeichen, da diese auch für andere Funktionen stehen. Ich muss ständig überlegen, wer da jetzt genau gemeint sein soll und was diese Wörter bedeuten sollen. Bei "Student-Stern-Innen" lese ich "Student" und "Innen" und darf dann erstmal sortieren, was da gemeint ist.

Das erschwert mir absolut das Lesen und Verstehen, so dass ich derartige Texte inzwischen vermeide. Online nutze ich ein Plugin, welches mir die Texte in eine lesbare Form zurück übersetzt.

Gesprochen finde ich das auch eher unschön und verstörend. Auf mich wirkt dieses herausgewürgte "Innen" eher wie ein Sprachfehler. Da das meine Aufmerksamkeit auf diesen "Fehler" lenkt, kann ich mich auch nur noch schlecht auf den Inhalt konzentrieren.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Sprach"verbesserungen etwas bewirken. Das ist meiner Ansicht nach nur Kosmetik. Vielleicht lasse ich mich überzeugen, wenn in Zukunft deswegen mehr Frauen auf dem Bau oder bei der Müllabfuhr arbeiten.

Beidnennungen und neutrale Formulierungen sind für mich absolut in Ordnung. Es muss aber im Zusammenhang passen.

Gendern an unpassenden Stelle oder Weglassen der Pause macht die Sprache weniger präzise. In Deinem Beispiel würde das zu einer falschen Information führen.

Wenn überhaupt, dann sollte das auf freiwilliger Basis stattfinden. Jemanden dazu- wenn auch nur indirekt- zu zwingen, geht überhaupt nicht. Deswegen halte ich zum Beispiel das Plugin für eine gute Lösung. Diejenigen, die gendern möchten, können das tun. Und wer das ablehnt, muss das nicht lesen und kann sich diese Texte in einer normalen Version anschauen.

Wie ,,Zuschauer_Innen'', ,,SoldatInnen'' ,,Mitarbeiter:Innen'' oder ,,Spieler*Innen''.

Man sollte nicht annehmen, dass diese Formen gleich zu bewerten sind.

Unterstrich und Binnen-I stehen für 2 Geschlechter; Sternchen (und je nachdem, wen man fragt, auch Doppelpunkt) für alle Geschlechter.

Denkt ihr das bringt irgendwas

Ja. Diese Formen lösen nicht in gleichem Ausmaß maskuline Assoziationen aus wie das generische Maskulinum.

die sehr sehr wenigen Intersexuellen Menschen, von denen ich keinen kenne, dadurch wahrgenommen werden?

Es geht nicht bloß um intersexuelle Menschen, sondern um alle Menschen, die nicht männlich sind.

(Die haben das glaube ich auch initiiert?)

Nein, das haben sie nicht. Wie auch, so ganz ohne Lobby?

Was haltet ihr von der Alternative einfach immer ,,Schülerinnen und Schüler'' oder ,,Mitarbeitende'' zu sagen?

Von der Beidnennung halte ich nicht viel, wenn nicht gerade klar ist, dass es wirklich nur um weibliche und männliche Personen geht.

Das Partizip halte ich, kontextbedingt, für eine brauchbare Alternative zum generischen Maskulinum.

Und was denkt ihr darüber, dass manchmal an Stellen gegendert wird, wo eindeutig nur Männer anwesend sind, wie bei ,,Die Fußballspieler_Innen in diesem Spiel''.

Sinnlos.

Oder dass die pause auch öftermal weggelassen wird und dann jeder zur Frau wird?

Hier könnte man provokativ sagen: Wo liegt das Problem, wenn das Femininum auch mal generisch sein soll? Allerdings sollte das, was du hier Pause nennst, aber eigentlich ein glottaler Verschlusslaut ist, doch bitte auch produziert werden.

Was denkt ihr darüber, dass das z.b. für Verbeamtete verpflichtend ist und an Unis sonst zu Punktabzug führt.

Das halte ich für nicht mehr als pauschalisierte Behauptungen.

Ich persönlich finde es unnötig.

Ich nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
Schlecht

Der Gedanke an sich, ist einer mit guten Intentionen, mit dem man der Diskriminierung entgegenwirken möchte... aber ich glaube, es ist der falsche Ansatz.

Deutsche Sprache, schwere Sprache.

Ich denke, mit dem Gendern wird alles nur noch weiter verkompliziert, als vereinfacht.

Es wäre für alle wohl die einfachere Lösung, wenn man sich wieder auf Personenbezeichnungen unbestimmten Geschlechts beziehen würde.

Heißt man müsste alle genderspezifischen Worte streichen. Und für alle Einheitsformen verwenden wie "der Lehrer" und "der Arzt" sowohl für Männer, als auch für Frauen, aber im Umkehrschluss auch "die Witwe" und "die Hexe" nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer.

Ansonsten wäre es wohl nur fair, jede einzelne Personenbezeichnung unbestimmten Geschlechts ebenfalls zu gendern. Also aus "der Mensch" wird die weibliche Form "die Menschin" (die natürlich in der Grammatik bisher nicht existiert) und damit müsste man wiederum schreiben "der/die Mensch/in".

disclaimer: ich möchte natürlich niemanden diskriminieren und wenn jemand explizit den Wunsch äußert, mit der Gendersprache angesprochen zu werden, würde ich das selbstverständlich auch akzeptieren und berücksichtigen, aber dann würde ich vermutlich auch eher englische Formen wie "they/them" nutzen, einfach um Verwirrung zu vermeiden.

Schlecht

Hallo,

das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Ich gendere durchgehend in der Form von Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.; zumindest versuche ich es. Ich nutze aber auch das generische Maskulin - vor allem bei langen Texten - mit dem ich persönlich als Frau keine Probleme habe. Da bin ich selbstbewusst genug, dass ich keine Lippenbekenntnisse brauche.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu

shakunti 
Fragesteller
 06.09.2022, 12:28

Auch interessant dass du Astrid der Pu und nicht Astrid die Pu*In heißt. XD Meine eine Dozentin hat auch immer von sich selbst gesagt ,,Ich bin Arzt/ Doktor/ Professor'' und nicht ,,Ärztin, Professorin, Doktorin''. Das hat sie auch nicht in ihrem Selbstbewusstsein getroffen.

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Claud18  31.12.2022, 01:12
@shakunti

Wozu auch - wenn eine Frau nicht mehr Arzt/Doktor/Professor sein darf, hört sich das für mich wie zweitklassig an. Und bei Autor*in oder Hausmeister*in hat mir noch niemand sagen können, ob es "der" oder "die" heißt.

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