Wie findet ihr Gendern?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Schlecht 86%
Gut 14%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Schlecht

Fürchterlich. Tatsächlich bringt es sich nichts und es hat nichts gebracht. Nirgendwo hat sich dadurch in Sachen Gleichberechtigung irgendetwas verbessert. Es hat nur für viel Kopfzerbrechen bei vielen Leuten gesorgt und für den einen oder anderen Publicity-Stunt bei diversen Politikern/innen.

Vor fast 20 Jahern, hat Markus Maria Profittlich noch als Scherz-Einleitung gemeint: "Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen. Draußen vor den Fernsehern und Fernseherinnen".
Und es war ein harmloser Witz...

Heute ist das bittere Realität. Erst vor wenigen Stunden hat hier jemand gefragt ob man "Neadertaler" gendern sollte um niemanden auszuschließen... Einfach nur schrecklich....

Andrastor  04.07.2023, 06:53

Danke für das Sternchen

0

Keines von beiden.

Es nervt nur wenn man sagt: DIE Lehrer

Kommt immer: du meinst die Lehrer und die Lehrerinnen.

Maxideraxi  28.06.2023, 17:14

Die Lehrer ist Grammatik richtig, wenn das jemand zu dir sag, sag einfach: „Okay Emily“

0
SarahSchweiz  28.06.2023, 17:18
@Maxideraxi
Die Lehrer ist Grammatik richtig

..."ist grammatikalisch richtig". Ich weiss, Klugscheisser sind nicht gern gesehen. Aber wer schon auf Grammatik und ihre Richtigkeit pocht, sollte selbst kurz einen Blick auf die Autokorrekturen werden, bevor er auf "Absenden" drückt ;-)

3
DerKlaerer123  28.06.2023, 17:27
@SarahSchweiz

Ach das ist mir so egal. Solange du noch richtige Sätze bilden kannst und ich alles verstehe, ist alles gut :)

0
Gut

Generell halte ich Gendern, also gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache, für eine sinnvolle Maßnahme. Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, gemindert wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
Maxideraxi  28.06.2023, 17:12

Ach, unser selbsternannter Sprachwissenschaftler wieder… Wie oft denn noch? Das generische Maskulinum ist Genderneutral.

4
Adomox  28.06.2023, 17:14
@Maxideraxi

Tatsächlich habe ich mir meine Abschlüsse nicht selbst verliehen - das waren zwei Unis. Entsprechend bin ich auch in der Lage, einschlägigen Forschungsoutput zu lesen und zu verstehen.

0
trans64  28.06.2023, 17:14
@Maxideraxi

Ist es nicht. Das Generische Maskulinum ist nicht Genderneutral

1
Maxideraxi  28.06.2023, 17:15
@Adomox

Ich nehme an das kannst du beweisen? In was genau hast du denn angeblich einen Abschluss ?

0
Adomox  28.06.2023, 17:16
@Maxideraxi

Ich habe Urkunden und Zeugnisse hier liegen, ja.

Bachelor: Linguistik und Phonetik; Kulturen und Gesellschaften Asiens, Schwerpunkt Japan
Master: Linguistik
Promotion: Anglistik - Englische Sprachwissenschaft

0
Maxideraxi  28.06.2023, 17:18
@trans64

Dann solltest du dich mal mit der deutsches Sprache auseinander setzten.

0
Adomox  28.06.2023, 17:19
@Maxideraxi

Das mache ich, z.B. in meinem gerade angenommenen Paper zum generischen Maskulinum im Deutschen, in vielen Vorträgen und Postern bei Fachkonferenzen, in meinem eingereichten Forschungsprojektantrag bei der DFG und in einer Studie, die ich derzeit durchführe.

0
Maxideraxi  28.06.2023, 17:21
@Adomox

Das macht es nur noch peinlicher das du nicht weist das das generische Maskulinum sexusindifferenziert ist.

0
Adomox  28.06.2023, 17:22
@Maxideraxi

Es heißt "sexusindifferent". Dies ist die traditionelle Annahme, ja. Allerdings zeigen u.a. psycholinguistische Studien seit 30 Jahren, dass dem nicht so ist. Wenn man schon so vehement einen Standpunkt vertritt, sollte man die Forschungslandschaft kennen.

0
trans64  28.06.2023, 17:23
@Maxideraxi

Das Generische Maskulinum wurde nur für vereinfachungsgründen immer genommen. Das stimmt. Manche Frauen fühlen sich auch integriert in der männlichen Version. Aber die Mehrheit hingegen eher nicht.

Das ist das gleiche wie mit dem Generischen Femininum. Der wäre dann deiner Meinung nach auch Genderneutral. Ist er aber halt nicht

0
Adomox  28.06.2023, 18:11
@Maxideraxi

Genau. Ich publiziere zum Thema, halte Vorträge und stelle Poster vor, tausche mich mit anderen Leuten aus, die zum Thema forschen, schreibe Anträge zum Thema und führe Studien zum Thema durch - alles, ohne dass ich eine einzige Studie zum Thema gelesen habe. lol

Ich kenne die Studie von De Backer und De Cuypere. Ich bin mir allerdings absolut nicht sicher, was du uns mit dieser mitteilen möchtest. Die Autoren finden, dass deutsche generische Maskulina einen stärkeren männlichen Bias haben als niederländische generische Maskulina:

On the basis of the first task of the questionnaire, we found evidence for our hypothesis that masculine personal nouns are more frequently interpreted as gender-specific terms in German than in Dutch.

Außerdem:

Moreover, contra Massner (2010), we found no evidence that women are more sensitive to the gender distinctions.

Und:

As a general conclusion, we can state on the basis of our survey experiments that there is a difference between the interpretation of German and Dutch personal masculines, with German nouns carrying a stronger male bias, but that this difference particularly pertains to singular nouns, not plural nouns.

Du lieferst hier also eine Studie, die meinen Standpunkt klar unterstützt (wenn auch vor allem für den Singular).

1
Maxideraxi  28.06.2023, 22:06
@Adomox

Ich nehme an, wenn du schon so groß dinge behaupet, hast du auch die ganze studie gelesen, und der teil ist dann dann wohl entfallen:

The tree diagram outlined in Figure I indicates that the interpretation of masculine personal nouns by German speakers was primarily associated with the variable number. The direction of the association was also in line with what we hypothesised: a plural noun is nearly always interpreted as neutral (97% probability, the predicted category is highlighted), whereas a singular tends to be interpreted as non-neutral (83%)

Hier sehen wir als das du zwar in dem sinne recht hast als das ein Singular meistens als nicht neutral gewertet wird, das Problem ist nur das das ganze keine Rolle spielt, weil der teil vom Gendern der kritisiert wird dauerhaft im plural stattfindet (zb. Lehrer und Lehrerinnnen bzw. Lehrer:Innen) und wie wir hier sehen 97% sehen den Plural als neutral. So mit geht der Punkt wie es aufgefasst wird wohl doch nicht an dich. :)

0
Adomox  29.06.2023, 05:05
@Maxideraxi

Ein sehr weit verbreiteter Fehler ist es, aus einer einzigen Studie die Wahrheit ableiten zu wollen. Zumal sowohl die Beidnennung als auch die Sternchenform sehr wohl auch für den Singular existieren und genutzt werden.

0
Maxideraxi  29.06.2023, 06:41
@Adomox

Hier sieht man was die Woke Propaganda mit den Köpfen der Menschen macht.

0
Adomox  29.06.2023, 06:46
@Maxideraxi

Ah, natürlich. Wenn eine Studie auf ganzer Linie deiner Laienmeinung widerspricht, dann muss Wokeness dran schuld sein.

Kritisier die Studie doch lieber sachlich, das ist überzeugender.

0
Schlecht

Generell halte ich die Idee für gut, allerdings führt es meiner Meinung nach größtenteils nur zur Verwirrung, und wird von vielen auch nicht gerade befürwortet.

Schlecht

Äußerst schlecht. Die derzeit gebräuchlichsten Formen sind nicht barrierefrei und es können hierdurch Menschen benachteiligt und sogar ausgegrenzt werden. Da ich selber davon betroffen bin, weiß ich wie lästig und hinderlich das im Alltag sein kann.

Es ändert nichts an bestehenden Problemen, ist also nur Sprachkosmetik.

Und die Mehrheit der Bevölkerung lehnt das auch ab.