Wie findet ihr Begriffe wie "Menschen mit Gebärmutter" oder "menstruierende Personen"?
Hallo
vielleicht habt ihr ja diesen Trend mitbekommen, in gewissen Linken Kreisen ist es ja jetzt üblich dass man das Wort "Frau" nicht mehr sagt sondern andere Begriffe verwendet wie beispielsweise "Menschen mit Gebärmutter".
Sehr stark verbreitet ist eben dies auch bei der ÖH (Studienvertretung in Österreich, die großteils aus Hardcore-Linken besteht)
Dort gibt es beispielsweise die Forderung dass es kostenlose Tampons auf den Frauentoiletten geben sollte (diese Idee an sich ist ja zumindest nicht komplett an den Haaren herbei gezogen sondern durchaus diskussionswürdig) aber in diesem Kontext ist dann nicht von "Studentinnen" sondern von "menstruierenden Studierenden" oder "menstruierenden Personen" die Rede.
Ich weiß ja nicht wie das für Mädchen/Frauen so ist so bezeichnet zu werden, ich persönlich möchte allerdings nicht als "Mensch mit Penis" oder "Mensch mit Samenleiter" oder "ejakulierende Person" bezeichnet werden.
Ich frage mich da immer was genau das soll. Auf der einen Seite heißt es man soll die Frau nicht auf ihren Körper reduzieren, auf der anderen Seite werden dann (vermutlich von den selben Personen bzw. Personen mit ähnlicher politischer Ausrichtung) solche Begriffe wie "menstruierende Personen" etc. benutzt die erst Recht auf den Körper reduzieren bzw. die zwar komplett natürlichen aber dennoch eher als ekelhaft empfundenen Körperfunktionen des weiblichen Körpers hervor heben.
wie seht ihr das?
Ich frage mich immer was sie damit genau bezweckenn wollen.
Es gibt ja - unabhängig davon ob man jetzt rechts oder links oder unpolitisch oder liberal oder was auch immer ist - so viele wichtige Themen und echte Probleme.
Statt dessen kommen Linke heute mit so einem Zirkus daher.
18 Antworten
Durchaus sinnvoll, da nicht alle Menschen, die Menstruationsprodukte benötigen oder schwanger werden können Frauen sind, und nicht alle Frauen Menstruationsprodukte benötigen oder schwanger werden können.
Ich fühle mich nicht runtergeredet oder so davon - ich bin doch ein Mensch der menstrueirt. Ich bin zuallererst ein Mensch, und dass ich weiblich bin, hat in meinem Leben kaum einen Stellenwert. Und wenn es mir nicht weh tut, aber andere freut, wenn man Formulierungen nutzt, die sie einschließen, dann gibt es keinen Grund, dass ich das nicht so sagen sollte.
Außerdem treffen die Begriffe den Punkt: Es geht bei sowas wie "Gratis Tampons auf öffentlichen Toiletten" und "Menstruationsurlaub" nicht um die Individuen mit Menstruation, sondern um das Konzept von Menstruation an sich.
Außerdem ist grade "Frauen" als Synonym für "Menschen, die schwanger werden können" teils sehr traumatisch für Frauen, die aus irgendeinem Grund unfruchtbar sind und Kinderwunsch haben. Wenn dich die fast 0,5% Transidenten Menschen nicht interessieren, interessiert dich vielleicht die noch kleinere Minderheit von Cisfrauen mit Fruchtbarkeitsproblemen.
Dass der Begriff Frau ersetzt oder abgeschafft werden soll ist eine Aussage aus der antifeministischen rechts-konsevativen Ecke und völliger Quatsch. Frauen sind und bleiben Frauen und dürfen selbstverständlich so genannt werden.
Wenn es allerdings um gynäkologische Themen wie z.B. Verhütung, Menstruation, Erkrankungen der Gebärmutter/Eierstöcke, Abtreibung usw. geht, macht es einfach Sinn von menstruierenden Personen oder Menschen mit Gebärmutter usw zu sprechen.
Diese Themen betreffen aus verschiedensten Gründen bei weitem nicht alle Frauen und gleichzeitig nicht nur cis Frauen.
Menstruierende Person gilt nicht alternativ zur Frau. Man spricht auch weiterhin von Frauen, wenn Frauen gemeint sind.
Ich finde diese Begriffe "menstruierend" unnötig, weil es keine strengen Kontrollen geben wird. Wie kann man sicher sein, dass die Person, die sich an kostenlosen Tampons bedient, eine menstruierende Gebärmutter hat? Steht da der Gyn an jedem Klo?
Von Grund auf ein guter Gedanke, in der Praxis bedeutet es aber kostenlos für Alle. Wenn sie kostenlos sind will ich auch Tampons.
Finde ich ziemlich dumm, zumal auch eine Frau nach den Wechseljahren, eine die die Pille durchnimmt oder per Hormonspirale etc. verhütet und daher keine Periode hat eine Frau. Und zwar eine ganz und gar vollwertige. Auch eine Frau, die eine Totaloperation hatte bleibt eine Frau, sie wird weder zum Neutrum noch zum Mann.
Sogesehen ist es schon eher diskriminierend als als das Wort "Frau" was ja auch Transfrauen und zweigeschlechtliche Personen die sich als Frau empfinden einschließt.
Gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht!
Kostenfreie Tampons kann ich als Idee gut nachvollziehen - und sei es nur weil etwas da ist wenn man unerwartet die Tage bekommt und grade mal keinen "Proffen" dabei hat. Es kann ja nicht jede die Uhr nach dem Zyklus stellen...
Wobei ich auch schon zufrieden wäre, wenn (öffentliche) Toiletten weniger widerlich, mit Licht, Klopapier und Seife ausgestattet wären. Selbst daran hapert es schon oft.
Ich sehe das im Prinzip wie du. Mit dieser Bezeichnung werde ich auf meinen Körper reduziert. Ich wäre aber auch ohne Gebärmutter noch eine Frau, bzw nach meinen Wechseljahren.
Mein Frausein schließt mehr ein als meine Organe und deren Funktionen.
Aus biologischer Sicht schon, und genau darauf bezieht sich das ganze doch, weil wir von Menstruation sprechen. Und bitte sag jetzt nicht, dass manche Transmänner das auch machen. Ihr biologisches Geschlecht ändert sich durch die Transition nicht.
Bitte bringt nicht andauernd das biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentitäten durcheinander.
Ich fühle mich auf meinen Körper reduziert. Du bist der Meinung, dass die Menstruation nicht automatisch bedeutet, dass es sich um eine Frau handelt.
Von daher haben wir wohl nicht die gleiche Basis.
Ich bin selbst ein Trans Mann und wenn auf irgendwelchen Perioden Artikeln „Go girl!“ oder „Girl Power“ steht oder in Werbungen hierfür nur von Frauen und Weiblichkeit geredet wird fühle ich mich einfach nur verarscht. Stattdessen einfach Menschen mit Periode oder so zu sagen ist doch jetzt wirklich kein Drama
*schaltet gender dysphoria aus und wird unsensibel und gefühlslos weil Said313 das so gesagt hat*
Du verstehst es nicht. Die Gesellschaft kann nicht auf jede noch so kleine Minderheit permanent in allen möglichen Bereichen Rücksicht nehmen.
Warum nicht? Es ist ein einziges Wort was weggelassen werden könnte
Ich werde dazu eine Frage stellen und die Meinung verschiedener User einholen.
Na gerade deswegen macht es ja Sinn, zu unterscheiden:
Bist Du nach den Wechseljahren eine Frau? Natürlich!
Hast Du danach noch Regelschmerzen? Nein, die haben nur menstruierenden Personen.
Gehst Du zum Frauenarzt zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge? Ja, die betrifft alle Menschen mit Gebärmutter. Und falls Dir die Gebärmutter entfernt wurde? Bist Du immer noch eine Frau, aber brauchst eben diese Vorsorgeuntersuchung nicht mehr.
Das sind einfach alles Umschreibungen für Personengruppen, in denen es große Schnittmengen gibt, die aber eben nicht gleich sind. Das kann doch einfach nur friedlich nebeneinander her existieren.
Du wirst nicht auf deinen Körper reduziert. Es geht nur darum alle einzubinden. Nicht jeder der menstruiert ist eine Frau