Wie fängt man mit Bushcraften an?
Hi
Ich bin ein großer Fan von Bushcraften und würde mal selber gerne 3 Tage in nem Wald bleiben. Ich hab mir schon ein paar Tipps aus dem Internet geholt, hab aber immer noch ein paar Probleme:
Ich habe kein Geld für eine Komplettausrüstung
Ich bin 14
Ich hab nur ein bisschen Erfahrung von Youtube
Kann mir jemand sagen, wo ich recht billige Ausrüstungherbekomme und mir ein bisschen Erfahrung bei der Nahrungssuche, Unterschlupfbau etc mitgeben??
Danke für jede Antwort
6 Antworten
Horrido! Herzlich willkommen in der Zunft!
ich schaue auch gern mal bei Youtube rein. :-)
Trotzdem, viele Bushcraft-Videos, so toll sie auch gemacht sind und wie erfahren die leute da aus sind, führen doch auf die falsche Spur. Da werden tolle Bugout-Camps gezeigt und die ultimativen Ausrüstungsgegenstände vorgefürt.
Und dann denken die einen, sie könnten in den mitteleuropäischen Wald ziehen, Bäume fällen und sich ein Blockhaus zimmern. Und plötzlich steht der Revierförster mit Flinte da und redet Fraktur mit einem.
Oder da denkt jemand, bevor ich nicht dieses und jenes an ausrüstungsgegenständen mein eigen nenne, kann ich nicht raus.
Dazu guck am Besten, was ich hier geschrieben habe: https://www.gutefrage.net/frage/was-braucht-man-alles-fuers-bushcraftenoutdoorsurvival?foundIn=unknown_listing
Also, wie gehts los?
Du ziehst dir zum Wetter passende Klamotten an, steckst dir ein Taschenmesser, etwas Heftpflaster und evtl etwas Proviant ein (abfallarm, du nimmst alle Abfälle wieder mit nach Hause!) und gehst los. Trinkwasser nicht vergessen!
Zunächst ohne Overnighter, also nur für einen Tag. Du lernst die Natur kennen. Durch Beobachten. Du lernst, dich leise und unauffällig zu verhalten. Du eignest dir eine Waldläufermentalität an.
Das wiederholst du immer wieder. Du lernst "dein Revier", die pflanzen, die tiere, die Landschaft kennen. Dann verlagerst du die Tageszeit deiner Streifzüge. Mal in den Morgen, mal in den Abend. Immer noch ohne Overnighter.
Dann kundschaftest du dir einen versteckten Lagerplatz aus. DEN VERÄNDERST DU ABER NICHT!
Dann kommen die ersten Ausrüstungsgegenstände ins Spiel: Ein Schlafsack, ein Tarp bzw., wenn du knapp bei Kasse bist, eine Bauplane.
Bereite erst einmal unauffällig den Lagerplatz mit einer Laubmatratze vor. Da helfen dir die Videos. Guck, wo du das Tarp bzw. die Plane befestigst. Warte die Dämmerung ab. Erst kurz vor dem Dunkelwerden baust du schnell dein Tarp auf und verbringst deine erste Nacht im Wald.
Du machst kein Feuer! Das ist zwar romantisch, aber für eine Übernachtung überflüssig, viel zu auffällig und obendrein verboten.
Unmittelbar nach dem hellwerden baust du wieder ab und verwischt alle Spuren. Es darf auch kein Fitzel Klopapier rumliegen bleiben. Und auch sonst nichts.
So, damit hättest du schon ein gerüttelt Maß an Erfahrungen. Wie sich das Anfühlt, wenn es dunkel ist und es überall raschelt. Wenn du feststellst, dass du den Ameisenhaufen in der Nähe übersehen hattest. Usw. ;-)
Auch das wiederholst du. Am gleichen Platz oder an verschiedenen Orten. Und dann erst kommen die drei Übernachtungen.
Also los! Viel Freude in der Natur!
Wenn euch der Wald gehört, dann ist es was anderes. Dann könntest du dir evtl. auch ein kleines Shelter bauen.
Und wenn deine Eltern nichts dagegen haben, kannst du natürlich auch übernachten. es ist ja nicht alles nur deshalb verboten, weil es nicht ausdrücklich erlaubt ist.
Allerdings würde ich auch im eigenen Wald versuchen, unentdeckt zu bleiben. Also kein großes Camp im Stile von Survival-Lilly oder der Naturensöhne bauen. Sonst denkt jeder, der vorbeikommt, es wäre okay, den Wald in eine Baustelle zu verwandeln. Also lasse es mit einem kleinen, gut verstecktem Shelter bewenden.
Alles weitere ergibt sich dann nach und nach, je nach deinen Interessen und Bedürfnissen, die du selbst entdeckst bzw. entwickelst.
Ich gucke auch gerne Videos zu den Themen.
Sei nicht enttäuscht, wenn du hier nicht die Antwortet bekommst die du erwartest!
Um ein kleines Abenteuer mit Übernachtung in der Natur zum machen brauchst du fast gar nichts und vor allem nicht viel Geld.
Was man heutzutage auf Youtube findet ist durchaus interessant und gut produziert. Es soll aber auch Unterhaltung sein und Werbung. Man braucht nicht die teuerste Ausrüstung oder bestimmte Marken, nur weil andere dafür Werbung machen.
Alle sind mal klein angefangen aber es gibt kein richtig und kein falsch.
Bushcraft ist ja ein englisches Wort für arbeiten mit Naturmaterialien. Beispiel Feuer machen ohne Feuerzeug, Essbesteck selber schnitzen oder ein Dach bauen aus Ästen und blättern. Es sagt aber keiner, das man das machen muss!
Fang doch erstmal mit Camping an.
Schlafsack, Matte, Plane, Trinkflasche, Taschenlampe, Kleidung, Regenponcho, Kopfbedeckung, Arbeitshandschuhe, Messer, Feuerzeug, Blechtasse,... Das kann man für kleines Geld kaufen, sich schenken lassen oder man hat es eh schon.
Wichtig sind Freunde, die das auch mal machen wollen und ein Notfallplan wenn es nicht funktioniert. Dazu die Erlaubnis wenn man wirklich in einem Waldstück was machen will.
DIE Komplettausrüstung gibt es auch gar nicht. Jeder mag etwas anders. manche versuchen mit wenig auszukommen, andere mit natürlichen Materialien.
Billig kaufen heißt oft zweimal kaufen. Man sollte nicht die billigsten Wanderschuhe nehmen aber auch nicht die teuerste Hose, weil die kann in Dornengestrüpp kaputt gehen. Ein teures Messer kann verloren gehen. Am Anfang muss man nicht gleich alles besitzen sondern nach und nach ausprobieren was man braucht.
Im nächsten Schritt nimmt man dann Bücher oder das Internet zu Hilfe und informiert sich über Wetter, Essbare Pflanzen und Co. Bitte keine Experimente machen.
Achja und auch längst nicht jeder der sagt ach in kann alles und ich mach das nur mit einem Messer und den Klamotten die ich trage... sagt nicht immer die Wahrheit.
Angefangen hast du dann ja schon. :-)
Das Internet ist in der heutigen Zeit schon mal ein guter Ratgeber. Es gibt auf Youtube viele sehr lehrreiche Videos, in denen dir von Experten schon einige gute Grundlagen nahegebracht werden. Richtige Erfahrungen sammeslt du aber nur, wenn du selbst rausgehst.
Zu deiner Ausrüstung gehören in erster Linie ein paar Hände, Füße, Augen und Ohren. Viel mehr brauchst du nicht zum Bushcraften, denn am meisten Spaß macht es natürlich mit den wenigsten Hilfsmitteln - wenn man sich alles, was man so braucht, selbst anfertigt. Für den Anfang solltest du dir ein gutes Arbeitsmesser für die Bearbeitung von Holz zulegen und natürlich wetterfeste Kleidung und gute Geländeschuhe. Gerade beim Messer solltest du auf Qualität achten, denn wer hier am falschen Ende spart, kauft in der Regel zweimal und öfter.
Für eine Übernachtung im Freien solltest du ein Biwak-Zelt besorgen und natürlich eine Isomatte, denn allzu harter Boden ist auch für eine junge Wirbelsäule nicht gerade eine Wohltat. Ich würde dir als Anfänger aber erst noch von einer Waldübernachtung abraten. Zwar darfst du jeden Wald in Deutschland uneingeschränkt betreten und dort auch für den Eigenbedarf Nahrung sammeln, eine Übernachtung im Wald ist allerdings nicht so ohne weiteres möglich. In Deutschland ist so ziemlich jeder Quadratzentimeter eines Waldes im Besitz von irgendjemandem, und auch in den Flächen, die einem öffentlichen Träger gehören, gibt es sehr oft Regeln und Richtlinien, die dir eine Übernachtung u. U. untersagen. Deshalb müsstest du dich über das Waldstück, das du dir ausgesucht hast, erst einmal schlau machen und dem Besitzer auch Bescheid geben, dass du vorhast, dort zu nächtigen - das ist aus Sicherheitsgründen auch immer ein guter Rat, wenn jemand weiß, wo du gerade bist.
Gerade jetzt bei dieser Wetterlage wird dir wohl kaum jemand erlauben, im Wald zu biwakieren. Durch die wochenlange Trockenheit herrscht höchste Waldbrandgefahr, und man kann einen Waldbrand nicht nur als Anfänger auslösen und auch nicht unbedingt durch ein Feuer - selbst eine falsch abgelegte Brille oder ein Stück Blech kann dich und viele andere in Lebensgefahr bringen. Deshalb würde ich an deiner Stelle warten, bis es nicht mehr ganz so trocken ist.
Der allerwichtigste Rat, was du dir zulegen solltest, ist aber ein genauso begeisterter Freund, der mit dir zusammen loszieht. Vier paar Augen sehen immer mehr als zwei, zu zweit lernt es sich leichter und man kann besser seine Erfahrungen austauschen und es ist natürlich auch spannender, Dinge gemeinsam auszuprobieren. Am besten natürlich jemand, der schon etwas mehr Erfahrung hat als du, die er an dich weitergeben kann. Und mit 14 darfst du ohnehin noch nicht allein losziehen.
Der Wald gehört meiner Familie und die würde eine Übernachtung akzeptieren. Außerdem lebe ich in Österreich
Mit dem Messer hat Markus absolut Recht! Wenn du in Österreich lebst, dann besorge dir ein Armeemesser von Glock. Das hält dein ganzes Leben lang und ich habe schon gesehen dass es sie auch mit einer Säge gibt. Die kannst du draußen immer gebrauchen.
Billiges Messer zum Schnitzen und co. = Hultafors GK 13€
Eine Baumarktplane als Dach falls es regnet = Standard Baumarkplane 10€-20€
Einfache Schnur um Sachen zu befestigen und die Plane festzuschnüren = Maurerschnur ca. 50m/4€
Und dann versuch einfach ein Unterschlupf mit Ästen und Laub und so zu bauen.
Nahrung solltest du vorerst selbst mitbringen und kauf dir Bücher über Pflanzen die man Essen kann und ess dann nur die wo du dir zu 100% sicher bist das die nicht Giftig sind.
Das Messer ist so ziemlich der einzige Gegenstand, wo ich beim Bushcraften niemals sparen würde. Hier zahlt sich Qualität eigentlich immer aus, und wer am Messer gespart hat, kauft sich meist schon nach dem ersten Biwak ein neues.
Ein Messer ist zum Schnitzen da. Für die groberen Sachen gibt es Äxte und Sägen.
Und er sagt doch das er nciht so viel Geld hat. Natürlich wär so ein Fällkniven F1 für ca. 140€ besser.
Wenn er das Geld aufbringen kann würde icheins von den Messern empfehlen.
Linder Super Edge 1 für ca. 90€
Linder Super Edge 2 für ca. 95€
Cold steel Masterhunter für ca. 120€
Fällkniven F1 für ca. 140€
Die Hersteller wären dumm nur das zu verlangen. Du siehst doch das die meisten bereit sind die Preise zu zahlen.
Was willst du denn mit einer "Komplettausrüstung"? Alles was du brauchst ist ein stabiles Messer. Alles andere ist Camping und hat nichts mit Bush crafting zu tun.
Wenn du damit anfängst, dann solltest du nicht gleich an mehrere Tage und Nächte denken. Bau dir in aller Ruhe einen ganz flachen Unterstand. Tarne ihn so, dass er in der Natur niemandem auffällt. Tiere finden ihn mit ihrer Nase, aber Menschen sollten ahnungslos daran vorbei laufen. Dann kannst du dort mehrere Tage lang immer wieder hingehen und dir alles aus der Natur holen und bauen was du brauchst. Wenn du dann deine erste Nacht draußen verbringst, weißt du am nächsten Morgen ganz genau was dir gefehlt hat.
Wenn du auf Nahrungssuche gehst, solltest du vorsichtig sein und so viel Wissen über eine bestimmte Nahrung zusammen tragen wie möglich. Also fange bitte nicht aus heiterem Himmel an, Pilze zu sammeln und ein Gulasch daraus zu kochen. Das geht in die Hose! Lass dir von jemandem eine einzige Sorte Pilze zeigen. Dann gehst du zusammen mit diesem Menschen Pilze sammeln. Aber du sammelst nur diese eine Sorte die du kennst. Alle anderen Pilze lässt du stehen. Zum Schluss gehst du gemeinsam mit dem Pilzkenner jeden einzelnen deiner Pilze durch und er wird dir genau sagen ob du richtig gelegen hast oder ob dir nicht doch ein anderer Pilz in deinen Korb gerutscht ist. Erst wenn du diese eine Sorte zweifelsfrei identifizieren kannst, wagst du dich an eine zweite Sorte. Bei allen anderen Früchten die du im Wald findest und von denen du weißt dass sie nicht giftig sind, brauchst du nicht ganz so vorsichtig sein. Aber auch da ist Vorsicht geboten. Nimm keine Früchte die unterhalb deines Knies wachsen. Dort unten tummelt sich der Fuchsbandwurm.
Naja, der Wald gehört meiner Familie und ich war schon oft hier,also kenn ich mich schon gut aus. Aber darf ich dirt mit 14 übernachten, auch wenn der Wald uns gehört??