Wie denkt ihr darüber das Bayern als einziges Bundesland das deutsche Grundgesetz ablehnte?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man kann darüber nicht "denken", sondern nur ein historisches Urteil aus jahrzehntelanger Distanz treffen. Bayern, dessen Zugehörigkeit zum Deutschen Reich im Jahr 1870 von Preußen praktisch erkauft worden war (ja, der Kini brauchte Geld für seine teuren Bauten), hat sich unter preußischer und lutherischer Dominanz nie wohlgefühlt und immer stark auf seine eigenständige Staatlichkeit gepocht.

Das zieht sich auch durch die bundesrepublikanische Geschichte und kann durchaus als bayerischer Eigensinn gewertet werden, nicht aber als grundsätzliche Ablehnung einer demokratischen Verfassung. Auch die Verfassung des Freistaats Bayern ist ja demokratisch.

aus der letzten deiner Quelle.

 In einer zweiten Abstimmung in den frühen Morgenstunden des 20. Mai 1949 wurde die Rechtsverbindlichkeit des Grundgesetzes von der bayerischen Landesregierung angenommen.

Der Bayerische Landtag konnte auf diesem Wege seine ablehnende Haltung gegenüber dem Grundgesetz bzw. darin enthaltenen Festlegungen demonstrieren. Als einziges Bundesland überhaupt lehnte Bayern das Grundgesetz ab. An die Ablehnung durch den Landtag war jedoch gleichzeitig die Anerkennung der Rechtsverbindlichkeit des Dokuments geknüpft. Die Verweigerung der Zustimmung war also ein rein symbolischer Akt und gefährdete Bayerns Mitwirkung in den Verfassungsorganen der Bundesrepublik nicht. Am 23. Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft, unter das neben den anderen Minister- und Landtagspräsidenten auch Hans Ehard als bayerischer Ministerpräsident seine Unterschrift gesetzt hatte.

also alles bloss show. Ohne Konsequenzen. Insbesondere heute.