Wie beurteilt ihr den "Synodalen Weg"?
Zunächst fand ich den Synodalen Weg an sich gut. Die Reform der Sexual-Lehre und die Reform von Machtstrukturen waren wichtige Fragen für die Zukunft.
Inzwischen hat sich, in meinen Augen, der Synodale Weg vollkommen radikalisiert. Es wird die Frauenweihe gefordert, demokratische Bischofswahlen oder gar die Abschaffung des Priesteramtes generell. Und die Bischöfe Bätzing und Marx kämpfen da an vorderster Front mit.
Sogar aus Polen und Nordeuropa kommen mittlerweile Briefe von Bischöfe eingeflogen, wo es heißt: "Sagt mal, seid ihr noch katholisch?"
Wir haben in Deutschland einen massiven Glaubensverdruss. Das ist wahr! Aber den Glaubensverdruss bekämpft man nicht mit einer Protestantisierung der Kirche. Sonst müssten die evangelischen Kirchen ja überlaufen von Gläubigen.
Also natürlich muss man über Machtstrukturen, Sexual-Lehre und Zölibat diskutieren. Wo es aber an die Grundessenz der Kirche geht, nämlich das Weiheamt, da wäre ich äußerst vorsichtig.
Wie seht ihr das?
6 Antworten
Wie ich das sehe?
Völlig anders als du.
Was du Radikalisierung nennst, nenne ich vernünftig.
FALLS es noch einen Weg geben sollte, die Verzwergung oder gar die Selbstabschaffung der katholischen Amtskirche aufzuhalten, dann ist das der Synodale Weg.
Mit einer völligen Abkopplung von Rom.
Es wird die Frauenweihe gefordert,
Aha, darum geht es. "Das Weib schweige in der Gemeinde, nicht wahr?" Das ist urkatholisch, aber unchristlich und ein Beweis, wie sehr der ehemalige Saulus die Botschaft Jesu verfälscht hat. Jesus hat die Frauen als ihm gleichberechtigt behandelt,
Was dann später, vermutlich sexuell zutiefst gestörte oder homosexuelle Männer draus machten, hat mit Jesus nichts mehr zu tun.
Gott sei Dank bin ich evangelisch, und kann mir daher den Papst, wenn er urbis et orbis spricht, wie eine nette Folklore angucken.
Mir geht es nicht grundsätzlich um die Frauenweihe. Von mir aus können Frauen auch geweiht werden, wenn das theologisch zu rechtfertigen ist. Das ist allerdings schwer. Aber vielmehr geht es mir darum, dass das Weiheamt generell in Frage gestellt wurde.
Ich glaube schon, dass sich einiges tun muss und ja auch althergebrachte Strukturen müssen überdacht werden.
Frauenpriestertum: wenn es Frauen gibt, die dazu tatsächlich ein Bedürfnis haben, dann ist das ok. Aber das geht nicht in dieser Kirche, weil in dieser Kirche das Priesterum eine Männerrolle ist. Vielleicht findet man raus, wie das Frauenpriestertum überhaupt aussehen kann. Ich fände es schade, wenn die kath. Frauen so "männlich" als Priester würden wie die Priestermänner, so wie man es bei viele Geschäftsfrauen oder auch einige Frauen in der ev. Kirche sieht.
Demokratische Bischofswahlen: ein gewissen Mitspracherecht beim Bistum fände ich schon angebracht, aber das ist jetzt ja schon bis zu einem bestimmten Grad vorhanden. Sie dürfen Vorschläge machen, aber letztendlich hat der Papst das letzte Wort. Finde ich in soweit ok, weil ich der Demokratie der Kirche nicht vertraue, noch weniger als in der Politik.
Abschaffung Priesteramt: tatsächlich, wird das gefordert? Nun einige Priester müssten mal wieder auf den Boden des realten Lebens zurück, dass haben einige verloren, aber grundsätzlich finde ich es schon gut, dass es Priester gibt. Nur die Ausbildung in den Priesterseminaren sollte realitätsbezogener, und offener sein. Sie sind keine Elite, sondern gehen einen besonderen Weg in ihrem Dienst für Gott.
Auf diese Briefe zähle ich nichts... der Katholizismus, der in Polen gepflegt wird ist nicht meiner.
Wir haben in Deutschland einen massiven Glaubensverdruss. Das ist wahr! Aber den Glaubensverdruss bekämpft man nicht mit einer Protestantisierung der Kirche. Sonst müssten die evangelischen Kirchen ja überlaufen von Gläubigen.
Da stimme ich dir zu...
Ich hoffe, einige Punkte in Synodalen Weg bringen etwas, weil es muss sich etwas tun. Was tatsächlich passiert können wir noch nciht vorhersehen.
Ich sehe das mit der Radikalisierung so wie du.
Die Machtstrukturen gehören überarbeitet zu werden. Aber das Ziel ist nicht eine Demokratie, sondern eine Rückbesinnung auf die Schrift.
Was das Weiheamt anbelangt: Christus hat das Studium der Frauen besonders gelobt (Maria und Martha), aber nur Männer zu Aposteln berufen.
ich denke mir, dass Maria Magdalena eine Apostelin war. Mindestens. Ich bin halt kein Fan von Paulus, der das Christentum verfälscht hat.
Wenn du glaubst, Paulus hätte das Christentum verfälscht, dann kannst du das machen. Du verlierst aber die Theologie der Paulusbriefe. Deine Entscheidung.
Wenn du Maria zur Apostelin machst, tust du es ohne einen Schriftbeweis. Auch das kannst du machen.
Reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, damit die Laien ihre Klappe halten. Verändern wird sich nichts.
Das haben die Altkatholiken ja alles schon. Weibliche Priester, keinen Zölibat, los von Rom..... und, wieviele Mitglieder haben die in Relation zu den Römern?