Wie bekommt ein Autor einen Vertrag bei einem Buchverleger?

7 Antworten

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Das ist gar nicht so schwierig, wie so einige glauben mögen. Ich habe selbst schon 3 Vertragsangebote bekommen, nachdem ich einfach Manuskripte bei verschiedenen Verlagen eingereicht hatte.

Natürlich sind hierbei auch immer zu ca. 50 - 75 % Absagen dabei, weil das Werk nicht in die Edition des Verlages passt, oder weil den Lektoren das Schreib- und Erzählniveau zu niedrig scheint. Gründe gibts da genug.

Bzgl. deiner Frage kann ich im Endeffekt nur sagen: Ein relativ gut ausgearbeitetes Manuskript bei 3-5 Verlagen einreichen, und mit Sicherheit bekommst du min. 1 Vertragsangebot zurück.

Das Problem heutzutage ist allerdings, dass so gut wie alle Verlage auf finanzielle Beteiligung des Autors bestehen. Da steht in dem Vertrag dann z.B. dass du für die Auflage des ersten Tausend (also 1000 Bücher) 7200 € oder 8500 € beisteuern sollst, und wenn es sich verkauft, geht der Nachdruck auf Kosten des Verlages.

Das sind oftmals dubiose Angebote, die man genau unter die Lupe nehmen sollte.

Ich pers. habe nie einen Vertrag unterschrieben. Denn ich habe schlicht und ergreifend nicht das Geld, um so etwas zu finanzieren.

Wenn man allerdings über genügend "Startkapital" verfügt, kreativ ist und sich ausdrücken kann, so steht einem Vertrag an sich - wie schon erklärt - nichts mehr im Wege.

Waransas  15.11.2010, 15:32

Verlage die Vorkasse wollen gibt es genug ... und die nehemen fast alles. Verlage die keine Vorkasse wollen sind die Verlage die alle anstreben. Ist auch mein Ziel .. aber gerade bei denn ist es so schwer anzukommen.

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LiamDucray  15.11.2010, 15:59
@Waransas

Ja, das Ziel haben die meisten Jungautoren. Denn kaum ein Schreiberling hat mal eben 10k Euro im Sack. Die "wahren" Verlage, die nicht den Profit, sondern die künstlerische Kultur in den Vordergrund stellen, und ohne Vorkasse verlegen, werden immer weniger. Mir ist z.B. heute kein einziger mehr bekannt. Früher haben Giganten wie Random-House noch gesponsort. Aber die Kapitalismus-Bestie hat mal wieder alle Ideologie verschlungen...

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hpr1949  16.11.2010, 09:56

Was für ein UNsinn. Random House Verlage verlangen keinen "beteiligung" und die großen andeeren Publikumsverlage auch nicht.

Und wenn du 7.000 Euro zahlst, ist das keine "Beteiligung" an den Kosten, sondern du hast die gesamten Kosten gezahlt. Weshalb die Verlage, die solche Beteiligungen verlangen, auch höchst selten im Buchhandel zu finden sind. Wers nicht glaubt, kann ja mal nachkontrollieren, wie oft diese Verlage in den Regalen auftauchen.

Weil du mit 7500 Euro die Gesamtkosten gezahlt hast, haben diese Verlage auch keinerlei INteresse das Buch zu verkaufen. Sie verdienen nämlich ihr Geld damit, dass die AUtoren zahlen. Deshalb drucken solche Verlage auch alles, egal, wie schlecht. es ist überhaupt kein Problem bei so einem Verlag einen Vertrag zu bekommen.

Im Spiegel stand mal ein Bericht über ein superschlechtes Buch, das eine Autorenvereinigung an Druckkostenzuschussverlage geschickt haben. Alle wollten es drucken. Für Geld natürlich: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,645279,00.html.

Und ich kenne genug Leute, die Bücher ohne "Beteiligung" veröffentlicht haben, ich habe das selbst auch schon erreicht.

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ich habe alle Antworten durchgelesen und sie allesamt für richtig befunden. Hinzufügen möchte ich noch folgendes: 1. Wenn Du ein Verlagsangebot bekommst (mit vielen Lobeshymnen - meine Erfahrung), dann bist Du versucht, zu unterschreiben und wartest dann vergeblich darauf, dass Du Geld bei Überschreitung des angegebenen Verkaufslimits zurückbekommst. Wie solltest Du aber jemals kontrollieren können, wieviele Bücher der Verlag abgesetzt hat. So hast Du zwar Dein "Werk" vom Hals und die Werbung wird für Dich übernommen, aber keinerlei reale Kontrolle. 2. Ich selbst habe mir eine kleine Druckerei ausgesucht, hier in der Nähe, welche kleine Mengen zu drucken in der Lage ist. Mein Buch ist dort im Moment in Druck. 400 Seiten schw./weiss, Taschenbuch, DIN-A-5, kosten 2.600 Euro zuz. MwSt. Immer, wenn sie eine Frage haben, kann ich schnell mal hindüsen. Verkaufen werde ich übers Internet. Eine größere Leserschaft gibt es nirgends. Viel Erfolg! Übrigens: Schreiben macht süchtig! Nicht wahr? Eine wunderbare Sucht!

Toller Buchtipp zum Thema: "Von der Buchidee zum Bestseller" (Autor: Dirk R. Meynecke). Der Autor geht darin ausführlich auf das Thema Verlagsuche und Vertragsabschluss ein, gibt aber auch hilfreiche Tipps zu Konzeption, Vorgehensweise und der sinnvollen Auswahl zwischen den vielen Verlagshäusern. Sicher ist, dass dem Manuskript beim Versand an den Verlag in jedem Fall ein Exposè beigelegt werden sollte.

hpr1949  16.11.2010, 10:01

Ja, gutes Buch. Ich empfehle auch:

So finden Sie einen Verlag von Sylvia Englert

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Diese Buchautoren hier haben einige gute Ratschläge für Autoren vor Ihrer ersten Veröffentlichung: http://liviato.de/buchautoren/portraits

Indem du erst was schreibst und es dann dort einreichst - und sie dann entscheiden, ob sie es verlegen...einen Vertrag dürfte es erst dann geben, wenn du dir auch einen richtigen Namen gemacht hast...viel Erfolg, der Weg ist lang und steinig

Meishu 
Fragesteller
 15.11.2010, 15:07

Also das heißt die Autoren müssen dann hoffen und bangen dass ihr Werk gut ankommt um einen Vertrag zu bekommen ^^ kann es auch sein das der Verlag vorher entscheidet einen Autoren unter Vertrag zu nehmen?

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Waransas  15.11.2010, 15:10
@Meishu

Du kannst dein Werk im Internet vorstellen mit sehr viel Glück kommt einer auf dich zu ....

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nadine120785  15.11.2010, 15:10
@Meishu

meines Wissens wollen die erst mal Leistung sehen...und es stimmt: Autoren hoffen und bangen. Es gibt vermutlich unzählige Bücher, die zwar gut gewesen wären, aber keinen Verleger gefunden haben, der bereit gewesen war sie zu veröffentlichen...Autor ist halt ein Knochenjob

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Meishu 
Fragesteller
 15.11.2010, 15:13
@nadine120785

naja soweit ich weiß ist auch nicht jeder Verlag seriös und gut

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nadine120785  15.11.2010, 15:15
@Meishu

Die Verlage bei denen du selber für den Druck bezahlst nehmen dich auch schon vorab - aber ich glaube nicht, dass du darauf wild bist...sowas selbst zu bezahlen kostet ein Schweinegeld, die Verkaufszahlen sind aber ungewiss

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