Wie aus Besserwisserrolle rauskommen?


06.08.2023, 16:32

Ich habe schon mehrfach um Teamgespräch gebeten, aber das wird immer verwiesen/verschoben. Praktisch sprechen nur der Abteilungsleiter und 1-2 andere Kollegen aus dem Team, der Rest bekommt nur Vorgaben und darf nichts dazu sagen. Und da ich es doch sage, wenn ich mich dadurch schlecht fühle, werde ich nur noch schlechter vom Team bzw. von diesen 2-3 Leuten, die alles bestimmen, wahrgenommen.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

ein kluger Mensch gibt Ratschläge, ein Weiser wartet bis er gefragt wird. Dann sagt er nichts und denkt darüber nach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
FreieFrage 
Fragesteller
 06.08.2023, 16:56

Danke sehr... Das werde ich versuchen. Bisher sage ich immer gleich alles, was ich kann zu den besprochenen Themen und dachte immer, das ist das beste fürs Team. Aber es ist offensichtlich nicht so... Und es ist schon auffällig, dass nur ich in bei den "Besprechungen" aktiv bin.

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Einfach mal Nein sagen und nicht immer fertige Antworten liefern. Die anderen sollen sich auch mal anstrengen. Ein Team ist kein Team, wenn nur einer arbeitet.

FreieFrage 
Fragesteller
 06.08.2023, 16:41

Ich habe oft den Fall, dass ich keine fertige Antwort habe und einfach dem Kollegen alles sage, was ich weiß und ihm anbiete, wenn das nicht reicht, selber die Aufgabe zu nehmen und genau reinzuschauen. Dann heißt es gleich bei der nächsten Besprechung, dass er weitere Hilfe (von mir) braucht und dass ich ihn nicht genug unterstütze. Also wieder dass ich mein Wissen nicht weitergebe, praktisch. Letztendlich bekomme ich früher oder später die Aufgabe, mache sie, erkläre ganz ausführlich die Lösung dem Kollegen... und beim nächsten Mal fängt es wieder von vorne an.

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"Besserwisser" dient als beleidigender Vorwurf, aber du kannst es auch als Kompliment verstehen. Wenn die Leute dir vorhalten, alles besser zu wissen und dein Wissen zurückzuhalten, dann fordere sie doch auf, selbständig ihr Wissen zu erweitern, statt sich auf dich zu verlassen. Wer rumheult, solls doch besser machen, wenn er kann. Wenn ers nicht kann, sollte er den Ball flach halten und die arbeiten lassen, DIE ES BESSER WISSEN.

FreieFrage 
Fragesteller
 06.08.2023, 16:26

Sie wollen nicht, dass ich das Wissen zurückhalte, sondern behaupten dass ich es nicht weitergebe. Und ich kriege zusätzliche Vorgaben vom Chef, wie z.B alles was ich mache vor dem ganzen Team zu präsentieren. Was ich zwar immer wieder mache, wenn es etwas Relevantes zu sagen gibt, aber nicht für jede 5 Min. Aufgabe machen will. Letztendlich ist das Problem nicht das Wissen sondern das Nichts-Tun der Kollegen und dass ich mich durchs Ganze sehr schlecht im Team fühle.

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JMC01  06.08.2023, 16:28
@FreieFrage
Sie wollen nicht, dass ich das Wissen zurückhalte, sondern behaupten dass ich es nicht weitergebe.

Schrieb ich doch.

Hör einfach auf, dir selbst leid zu tun.

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FreieFrage 
Fragesteller
 06.08.2023, 16:49
@JMC01

Danke dir.. Ich hatte es beim ersten Lesen wohl etwas anders verstanden. Irgendwie glaube ich, dass ich etwas bei der Kommunikation falsch mache, um so schlecht wahrgenommen zu werden, trotz der ganzen Arbeit die ich mache und der Versuche, die Kollegen womöglich zu unterstützen. Klar, ich kann niemanden zwingen zu arbeiten, aber wenn sie einfach nicht (viel) arbeiten wollen, warum lassen sie mich nicht einfach in Ruhe und mit Freude die Arbeit zu tun, für mich und für sie? Außerhalb vom Team sind alle glücklich und interessieren sich nicht dafür, wer von uns wieviel arbeitet.

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Ich würde gerne das Bild der Mittellinie (im Sport) benutzen: Nie über die Mittellinie hinausgehen. Nicht immer helfen wollen. Auch mal sagen: Ich weiß es nicht. Oder: Das musst du selbst nachschauen; ich weiß es nicht.

Je mehr du für andere tust (vor deren "Tor" bist), desto entspannter / fauler / langsamer werden sie. Also: Die eigene Aktivität zurückfahren. Andere selbst machen lassen, ihnen mehr "Spiel"raum lassen und sie auch mal sitzenlassen.

Es muss - aus meiner Sicht - immer eine Balance angestrebt werden zwischen Geben und Nehmen. (Für die erste Zeit wird das jetzt schwierig, weil alle etwas anderes gewohnt sind.)

Liebe/ FreieFrage,

nach Lesen Deines Statements bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass Dein Problem, an dem Du leidest, dass Du trotz Deines Wissens und Deiner tatsächlichen Überlegenheit innerhalb Deines Teams von Deinen Arbeitskollegen ein schlechtes Feedback erhältst, n i c h t an Deinen Kollegen liegt, sondern ausschließlich an Dir selbst und Deiner Bereitschaft, n i c h t an Dich selbst, Dein WIssen und Deine Fähigkeiten zu glauben, die Dich innerhalb Deines Teams dazu befähigen und es auch von Dir verlangen, eine gewisse Führungsposition einzunehmen, Dinge und Arbeiten zu deligieren und Deine Arbeitskollegen dadurch in gewisser Weise an die Hand zu nehmen und zu führen. Stattdessen stellst Du "Dein Licht", wie es so schön heißt, "unter den Scheffel", was man sagt, wenn jemand allzu bescheiden ist und sich viel zu sehr zurücknimmt.

Nicht umsonst heißt es: "Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben". Es heißt aber, der M e n s c h, und zwar der ganze Mensch, wächst mit seinen Aufgaben. Und damit ist nicht nur allein das Wissen eines Menschen gemeint, sondern auch seine geisig-mentalen und psychischen Fähigkeiten - eben der g e s a m t e Mensch!

Wie ich aus Deiner Schilderung erkenne, bist Du Deinen Arbeitskollegen bezüglich Deines fachlichen Wissens mittlerweile überlegen. Dennoch sträubst Du Dich dagegen, durch dieses Wissen die Dir zustehende und die von Dir erwartete Führung innerhalb Deines Teams einzunehmen und lässt weiterhin andere Kollegen über wichtige Dinge entscheiden, die eigentlich Du treffen solltest, Entscheidungen, die Deine Kollegen, aufgrund Deines Wissens und Deiner fachlichen Überlegenheit, auch von Dir erwarten und auch erwarten können!

Deine Kollegen fühlen deutlich Deine Schwäche, die darin besteht, dass Du nicht selbst genug an DIch glaubst und Dich in ihren Augen sozusagen davor drückst, die entsprechendenanstehenden Entscheidungen innerhalb des Teams, die von Dir aufgrund Deiner fachlichen Fähigkeiten erwartet werden, zu treffen, da Du scheinbar aufgrund Deines mangelnden Selbstwertgefühls und Deines zu schwachen Selbstvertrauens und mangelnden Glaubens an Dich selbst, dazu nicht in der Lage bist.

Ich kann Dir deshalb zu 3 Alternativen raten: Die erste Alternative besteht darin, dass Du massiv an Deiner Persönlichkeit arbeitest, indem Du Dich mental und psychisch auf den Stand bringst, in gesunder Weise an Dich zu glauben und Dein Minderwertigkeitsverhalten hinter Dir zu lassen. Dies, liebe/r FreieFrage, ist jedoch ein längerer Prozess, der im Allgemeinen nicht nur über Monate, sondern sogar über Jahre hinausgeht und von Dir jahrelange seelische Arbeit an Dir selbst abverlangt. Sodass Du, was Deine Kollegen in Deinem jetzigen Betrieb, die scheinbar mittlerweile schon jetzt mit Dir und Deinem Verhalten mittlerweile keine Geduld mehr haben, Dir dann in der zu erwartenden Folgezeit das Leben noch schwerer machen können, als Du es jetzt schon hast!

So gibt es die 2. Alternative, die darin besteht, dass Du bei Deinem jetzigen Arbeitgeber kündigst und Dir in einem anderen Betrieb eine Stellung suchst, die Deinem Wissen und Deinen fachlichen Fähigkeiten entspricht und wo Du unter Deinen Kollegen nicht mehr der Überlegene, sondern mindestens der Ebenbürtige oder sogar der Unterlegene bist, von denen Du lernen kannst! Die Frage, liebe/r FreieFrage ist nur, ob das letzten Endes nicht eine Flucht vor Dir selber und Deinen Problemen ist, die Dich auch dort, im neuen Betrieb, wieder einholen werden, und zwar spätestens dann, wenn Du durch Dein Hinzugewinnen und die Erweiterung Deines Fachwissens auch Deinen dortigen Kollegen überlegen sein wirst, sodass auch diese dann irgendwann von Dir innerhalb ihres Teams eine gewisse Führungsrolle erwarten. Wobei es dann fraglich ist, ob Du geistig-mental und psychisch d i e inzwischen erfolderliche Qualität für diese Führungsrolle erreicht haben wirst und ob Du die Zeit entsprechend genutzt hast, an Dir und Deiner Persönlichkeit zu arbeiten, um dann zu einer Teamführung bereit zu sein.

Die 3. Altnerative, die ich persönlich für die beste halte, besteht darin, dass Du in Deinem jetzigen Betrieb j e t z t und mit diesen Mitteln, die Dir psychisch und mental zur Verfügung stehen, damit beginnst, kleine und für Dich vorsichtige und behutsame Versuche zu starten, ab und an kleine Entscheidungen innerhalb Deines Teams zu treffen, sodass Deine Kollegen anerkennend Deine gute Führung sehen und DIch zu dieser beglückwünschen und Dir so das nötige Feedback geben, dass Du mit Deiner Vergehensweise voll richtig liegst! Die Bestätigung durch Deine Kollegen wird Dir, liebe/r FreieFrage, dann auch die Bereitschaft geben, Deine nötige Teamsfähigkeit und Fähigkeit zur Teamführung immer weiter auszudehnen und zu verbessern - und innerlich an Deiner Persönlichkeit und als Mensch zu wachsen!

Du wist sehen, dass Kommunkikation ganz langsam ein wichtiges Bestandteil Deines Arbeitslebens werden kann! Denn Kommunikation ist die Grundlage des menschlichen Zusammenlebens - auch im Hinblick auf das Arbeitsleben eines Menschen und ein wesentlicher Bestandteil dessen!

Diese zu anfangs kleinen Schritte werden Dir helfen, liebe/r FreieFrage, zu erkennen, dass auch Du ein kommunikativer Mensch bist und dass Du mit Deiner ganzen Persönlichkeit an Deinen Aufgaben, die das (Arbeits)Leben an Dich stellt, wachsen kannst und tatsächlich gewachsen bist. Und das Wachsen Deiner Persönlichkeit und Deiner menschlichen Qualitäten wird Dir mit jedem kleinen Schritt, den Du machst, zu immer mehr Selbstvertrauen verhelfen und Dir das unverzichtbare Selbstwertgefühl liefern, das Dir die Fäigkeit gibt, an Dich selbst zu glauben! Sodass Du Dein Licht mehr unter den Schfelle stellen musst und Dein Team fähig leiten kannst! Und von Deinen Kollegen dafür bewundernd geschätzt wirst!

Gehe behutsam mit Dir um, liebe/r FreieFrage, und setze Dich nicht allzu sehr unter Druck und erwarte nichts Übermenschliches innerhalb kürzester Zeit von Dir. Aber: Fange an! Und am besten: Gleich morgen, Montag, 7. August 2023!

Dir, liebe/r Freie Frage, alles Glück, eine glückliche Hand mit Dir selbst und bestes Gelingen! Und: Ich glaube an Dich! Dies wüscht Dir

Regilindis

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
FreieFrage 
Fragesteller
 06.08.2023, 19:03

Danke... Ich habe sicherlich viel an mich zu arbeiten, aber ich habe kein Problem damit, Entscheidungen (bei der Arbeit) zu treffen und mache es ständig. Leider wird das in diesem Team nicht gut gesehen. In anderen Betrieben habe ich auch bei 2-3x so langer Zugehörigkeit keine solche Probleme gehabt, dort wurde mein Wissen geschätzt und die Bereitschaft es weiterzugeben auch.

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