Werde ich vom Mitbewohner ausgenutzt?
Hallo,
anfang des Jahres ist ein langjähriger Bekannter nach Absprache mit der Hausverwaltung zu mir eingezogen.
Ich hatte ihm das angeboten, da er auf der Suche nach einer Wohnung war, ich ihm mag und die Kosten der Wohnung teilen wollte.
Er hat mir gesagt, dass er Geldprobleme hat wegen Schulden, aber mimimum 1/3 der Kosten übernehmen wird. Zusätlich hat er mir versprochen, dass er aber immer versuchen wird, die Hälfte der Kosten zu zahlen .
Eigentlich verdient er mehr als ich, aber ich habe das akzeptiert, da ich ihm mag und ich gerne mit ihm zusammenwohnen wollte. Es ist dann seitdem so, dass er mir lediglich alle 2 Monate das Geld gibt.
Somit beteiligt er sich lediglich mit 1/6 der Kosten. Das ist für mich eigentlich das geringere Problem. Das eher größere Problem ist, dass er die Wohnung nicht gut behandelt.
Er schüttet z.B. einen Softdrink auf das Parkettboden aus und wischt es nicht ab bzw. fettiges Essen. Der Boden in seinem Zimmer schaut schon sehr schlimm aus. Wie er nicht da war, habe ich bereits 5-6 mal gewischt aber es nicht rausbekommen, weil es sich schon eingefressen hat.
Er hat kein einziges Mal für die Wohnung eingekauft(höchstens Süßigkeiten) , hat nie Müll ausgetragen, hat auch nie die gemeinschaftlichen Zimmer geputzt, kocht auch nicht, sondern bestellt immer.
Wenn ich ihm von meinem gekochten Essen anbiete, will er nie davon essen. Außerdem verwendet er keine Bürste, nachdem er sein großes Geschäft verrichtet hat.
Ich finde das ziemlich eklig und mache das selber mit Handschuhen. Er wäscht sich auch nicht die Hände, wenn er nach Hause kommt, was für mich besonders wegen der Pandemie problematisch ist.
Ein soziales Leben ist auch nicht da, weil er nur in seinem Zimmer ist. Ich will die langjährige Bekannstschaft nicht verlieren
Wenn ich ihm sagen würde, dass er gehen muss, müsste er in eine sehr kleine Wohnung zu seinen Eltern ziehen, wo auch dutzende Tiere leben und er im Wohnzimmer auf der Couch schlafen muss.
Das will ich ihm irgendwo auch nicht antun, aber das alles ist für mich auch nicht mehr tragbar geworden.
Ich frage mich, ob er mich bewusst ausnutzt und wie ich ihm aus der Wohnung bekommen kann, ohne die Bekanntschaft zu gefähren. Was meint ihr ? Was würdet ihr machen an meiner Stelle ?
Danke im Voraus für die Antworten.
5 Antworten
Hast Du das schon mal mit ihm besprochen?
Und: wenn er sich so verhält, warum möchtest Du gern mit ihm zusammen wohnen, bzw. überhaupt den Kontakt behalten? Ich könnte es ja verstehen, wenn Ihr ansonsten zusammensitzen würdet und eine gute Zeit hättet, aber Du schreibst ja, dass kein Sozialleben stattfindet.
Das Verhalten ist schwer erträglich, finde ich. Schon die Sache mit der verschütteten Limo... Stört ihn nicht, wenn der Fußboden klebt, oder setzt er voraus, dass Du es wegwischst? Beides ist schlimm...
Sprich die Dinge klar an, berechne, wieviel Geld er Dir schuldet, und schreibe das auf. Erinnere ihn an Eure Abmachung. Wenn es nicht besser wird, wird er wohl in die sehr kleine Wohnung auf das Sofa ziehen müssen. Die Frage ist noch, ob er freiwillig ausziehen würde...
Wenn du die Sachen bisher nicht angesprochen hast, vermute ich wird er ziemlich ahnungslos sein und dich nicht bewusst ausnutzen...
Ich würde ersteinmal das Gespräch suchen...
Sag ihm, dass du mit ihm über einige Dinge bezüglich der Wohnung reden möchtest und wann es ihm passen würde... nicht gleich in sein Zimmer laufen und losschießen. Ist das Timing dann gut... dann Sandwich-Taktik: erstmal Positives...dann deine Kritikpunkte...dann wieder positives. Also ungefähr: cool dasss du eingezogen bist...blabla...mich stören aber einige Dinge blabla...würde mir wünschen, das wir weiterhin zusammenwohnen blabla... Dann einige Vereinbarungen treffen.
Er wird vermutlich Besserung geloben, aber dafür musst du ihm Zeit geben. Ich würde sagen ein halbes Jahr eventuell mit einem Zwischengespräch wo du ihn nochmal an das letzte Gespräch erinnerst.
Wenn das nicht fruchtet, würde ich ein, zweimal mit Rausschmiss drohen und dann auch Konsequenzen ziehen
Er wird das gar nicht bemerken aber er nutzt dich aus, ja.
Es wird Zeit, dass ihr redet. Beziehungsweise, dass du auf den Tisch haust.
Du verhälst dich ihm gegenüber wie eine Mutter. Aber das bist du nicht.
Wenn er nicht sofort etwas ändert, dann würde ich ihm sagen, dass er in 2 Wochen ausziehen muss. Und die Wohnung einmal komplett Saugen und Wischen muss, weil er sonst total bei der verschissen hat.
Mitleid brauchst du keins zu haben.
Ja, das war fies. Aber wir wissen ja, dass es Mütter gibt, die insbesondere den Söhnen mit 30 noch die Kleidung für den nächsten Tag rauslegen und sie betuddeln. Diese Art Mütter meinte ich. Wo die Liebe sich darin zeigt, dass nichts erwartert aber alles gegeben wird.
Ich würde ihm sagen was er alles ändern muss bzw es so nicht geht und wenn sich nichts ändert er gehen muss, da so ein miteinander wohnen nicht funktioniert
Du machst dich selbst zum Opfer. Lass das sein. Er nutzt dich nach Strich und Faden Aus und natürlich muss er die Konsequenzen spüren.
Hör auf damit, ihm Essen anzubieten, verbiete ihm die Toilette zu benutzen, wenn er nicht sauber macht, fordere Geld und setz ihn schlussendlich raus.
Wie eine Mutter? Ich hätte von meiner Mutter schön was zu hören bekommen, wenn ich mich so verhalten hätte. Und meine Kinder von mir ebenso. Auch eine Mutter (bzw. Vater) ist kein Diener.