Wer hat Vortritt Fahrrad oder Fussgänger?

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Hi, der Fußgänger hat Vorrang am Zebrastreifen.

Es ist egal, wer eher da ist. Wenn man mit einem Fahrzeug fährt und sieht dass jemand den Zebrastreifen überqueren will, dann muss man anhalten und das Überqueren ermöglichen.

Wenn man es nicht tut, droht eine Geldbuße und 1 Punkt in Flensburg.

Der Fußgänger hat Vorrang vor dem fließenden Verkehr - auch wenn das Fahrradfahrern schwer fällt.


TamraElara  06.06.2025, 23:54

Nicht "Fahrradfahrern", sondern der TE. Es gibt auch genügend unwissende oder ignorante Personen, die motorisiert unterwegs sind. Trotzdem ist eine Pauschalisierung fehl am Platz. Wer mit dem Rad den Zebrastreifen ignoriert, macht das auch im Kfz.

KevinHP  07.06.2025, 07:37
@TamraElara
Wer mit dem Rad den Zebrastreifen ignoriert, macht das auch im Kfz.

Dieser Pauschalisierung möchte ich widersprechen. Die meisten Radfahrer, die Regeln missachten, tun das, weil sie denken, unsichtbar zu sein (Pauschalisierung).

TamraElara  07.06.2025, 08:34
@KevinHP

Die "Unsichtbarkeit" als Unterschied lasse ich nur bedingt gelten. Kennzeichen hin oder her, solange es keine Halterhaftung gibt, können auch Motorisierte machen, was sie wollen (Verfahren eingestellt, weil Fahrer nicht ermittelbar.) Das betrifft ja nicht nur die Zebrastreifen.

Zum Thema: Zebrastreifen sind auch für einen Teil Kfzler nur noch eine Empfehlung. Da werden Fußgänger stehen gelassen, angehupt, wenn sie zu langsam sind oder auch fast umgenietet und anschließend noch runter gemacht. Klingt übertrieben, "darf" ich aber täglich erleben. Zebrastraße vor der Tür.

Diese Mentalität hat aber eben nichts mit dem Fahrzeug zu tun, sondern mit dem entsprechenden Typ Mensch. Wer mit dem Rad egoistisch und rücksichtslos ist, wird nicht zum Menschenfreund nur weil er oder sie im Auto sitzt.

Wir bräuchten mehr Kontrollen und eine konsequente Umsetzung der StvO für alle. Je weniger Konsequenzen, desto größer der Schlag Mensch, denen Regeln egal sind.

KevinHP  07.06.2025, 08:38
@TamraElara

Da haben wir wohl größtenteils unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Liegt vielleicht an meiner Gegend oder dass ich nicht in einer Großstadt wohne.

Jedenfalls quetschen sich Radfahrer gerne überall durch, an Zebrastreifen kann man ja easy um Fußgänger drum herum fahren und an roten Ampeln wird halt mal kurz auf den Gehweg gewechselt. 😅 Bei Autofahrern stelle ich solche Verhalten deutlich weniger fest. Da regt mich dann eher das fehlende Blinken auf.

Wir bräuchten mehr Kontrollen und eine konsequente Umsetzung der StvO für alle.

Mit mehr Personal wäre das wahrscheinlich möglich.

Aber dass Strafverfahren tendenziell eher eingestellt werden, halte ich auch für den falschen Weg.

TamraElara  07.06.2025, 09:06
@KevinHP

Was wir hier teils im Verkehr erleben ist jenseits von gut und böse. Da nehmen sich alle Arten der Verkehrsteilnehmer nichts. Das es nicht häufiger knallt, liegt nur an den Verkehrsteilnehmern, die aufpassen und zurückstecken.

Bei Radlern nervt mich vor allem die Geister- und Gehwegradlerei, bei Motorisierten das behindernde Wildparken, die fehlenden Mindestabstände und das Nutzen von Rad- und Gehwegen als Ausweichfahrbahn (saugefährlich). Keine Ahnung, ob das hier häufiger vorkommt, als anderswo.

Ein Auslöser hier werden die schmalen Straßen sein. Die Fahrzeuge sind eigentlich zu breit dafür. Mindestabstände zu Gehwegen können von den meisten Fahrzeugen (Zweiräder, Smart, Oldtimer ausgenommen) gar nicht mehr eingehalten werden. Kommen sich zwei Fahrzeuge entgegen, passen sie teilweise nur knapp oder gar nicht vorbei. Abgestellte Fahrzeuge am Fahrbahnrad oder halb auf dem Gehweg stehend verschärfen die Situation weiter.

Eigentlich müsste man sämtliche zu schmale Fahrbahnen in Einbahnstraßen umwandeln und/oder sämtliche Fahrbahnverengenden Parkmöglichkeiten wegrationalisieren, damit der Fließverkehr wieder laufen kann.

Ein Anderer ist eine allgemeine zunehmende Ungeduld und Gehetztheit, nicht nur im Verkehr. Die Menschen haben keine Zeit mehr oder wollen sie sich nicht nehmen. Da werden Leib und Leben (und Bußgeld) riskiert, um ein paar Sekunden zu sparen. (erinnert an "Momo" und die "Zeitsparkasse")

Er hat Vorrang, weil Linksabbieger immer warten müssen und sich zudem einem Zebrastreifen langsam nähern, um anzuhalten.

Aber im Zweifel: Der Klügere gibt nach. Bringt dir nix auf deine Rechte zu pochen, wenn dafür dann dein Fahrzeug futsch ist. Selbst wenn dir einer die Vorfahrt nimmt, darfst du dem nicht einfach absichtlich in die Seite fahren und dann meckern dass du Vorfahrt hattest.

Deshalb bin ich für eine Fahrerlaubnis auch für Radfahrer. Schlimm nicht mal zu wissen dass Fussgänger an Fussgängerüberwegen immer Vorrang haben. Aber mit sowas haben es Radler ja genauso wenig wie mit roten Ampeln... Und googeln können sie offenbar auch nicht.

https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften-deutschland/zebrastreifen/


Mauli73  06.06.2025, 21:37

Wenigstens die Theorie und die dazu gehörige Prüfung. Ich habe schon einige Radfahrer gesehen und gehört, die die Regeln noch nicht mal im Ansatz kennen.

TamraElara  07.06.2025, 00:01
@Mauli73

Es gibt die Radfahrprüfung in der Schule. Und die Fahrerlaubnis hilft da leider auch nicht. Zebrastreifen werden auch von Führerscheinbesitzern gern mal ignoriert. Zumindest hoffe ich das. Denn alles andere hieße, dass jede Menge Autofahrer ohne Fahrerlaubnis unterwegs sind.

Mehr Kontrollen und die Durchsetzung der StVO wären vermutlich sinnvoller und würden auch bei Geisterfahrern, Gehwegfahrern (alle Fahrzeuge) Rotlichtverstößen, fehlenden Mindestabständen, Überholen ohne Sicht und mehr, helfen

apfelbus  07.06.2025, 12:20
@TamraElara

Alles völlig richtig. Aber mit einer Prüfung wüsste der FS - vielleicht - wenigstens dass er Fussgänger rüber lassen müßte. Ob er es dann täte ist noch eine andere Frage.

TamraElara  07.06.2025, 20:07
@apfelbus

Eine "Fahrschule" samt Prüfung für s Radeln gibt es in der Grundschule im Rahmen der Verkehrserziehung und soll sicherstellen, dass die Kids StVO-fest zur Schule kommen, zu Fuß oder dem Rad. So grundlegende Dinge wie Zebrastreifen sollten damit eigentlich abgedeckt sein.

Vielleicht sollte man für alle Verkehrsteilnehmer Auffrischungskurse gegen das "Vergessen" anbieten.