Wer hat Frankreich gegründet und von woher kamen diese Leute ursprünglich?

5 Antworten

Die Kelten entwickelten sich aus den Menschen der Hallstattkultur (westlicher Kreis => Oberrhein sowie westlich und östlich davon). Auf diese traf Cäsar zur Zeitenwende (Gallier).

Die Franken eroberten viel später ein riesiges Gebiet, das am Ende das heutige Frankreich, Benelux und Deutschland umschloss - die Zeit Karls des Großen. Seinem Nachfolger Ludwig I. schaffte es aber nicht das gewaltige Reich zusammenzuhalten und dessen Kinder teilten das Reich untereinander auf. Karl der Kahle erhielt das Westfrankenreich, das später Königreich Frankreich genannt wurde. Das war aber ein sehr langsamer - Prozess, kein spürbarer Umbruch.

Das waren Asterix und Obelix. 😄😄😄

Das Frankenreich wurde unter Chlodwig I vor mehr als 1500 Jahren gegründet. So ist Frankreich entstanden.

Sieh Wikipedia

Chlodwig I. (auch Chlodowech, nach lateinisch Chlodovechus, romanisiert aus altfränkisch *Hlūdawīg oder *Hlōdowigfranzösisch und englisch Clovis; * 466; † 27. November 511 bei Paris) war ein fränkischer König bzw. rex aus der Dynastie der Merowinger.

Er unterwarf alle anderen fränkischen reges sowie weitere germanische Gruppen gewaltsam und bezwang 486/487 den letzten römischen Herrscher in Gallien, Syagrius, in der Schlacht von Soissons. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Seinen Übertritt zum Christentum vollzog er wohl nach seinem Sieg über die Alamannen in der Schlacht von Zülpich. Dieser Schritt war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte.

Chlodwig war ein Herrscher in einer Umbruchszeit zwischen Antike und Mittelalter, dem es gelang, von einem „Warlord[1] bzw. Heerkönig, der fränkische Söldner (foederati) kommandierte, zu einem faktisch unabhängigen Herrscher aufzusteigen. Chlodwig knüpfte einerseits an spätantike römische Traditionen an, in die er sich selbst einordnete, andererseits leitete er Entwicklungen ein, die zur Herausbildung der frühmittelalterlichen Verhältnisse beitrugen.

Die "Herkunft" geht weit vor die Zeit der Kelten, nämlich bis in die Steinzeit, als Westeuropa nach dem Ende der Eiszeit erst mal von einer Jäger-und-Sammler-Kultur besiedelt wurde, die dann aber durch mehrere Wellen vordringender Krieger- und Bauern-Kulturen aus dem Osten mehr oder weniger gewaltsam überfremdet und fast ausgerottet wurden. In archäologischen Webseiten gibt es dazu mehr zu lesen: Gen-Analysen enthüllen, wie die Landwirtschaft nach Europa kam - Archäologie - derStandard.de › Wissen und Gesellschaft Wer waren die ersten Europäer? | National Geographic Mensch & Pferd: Mit dieser Waffe gelang die Durchdringung Europas - WELT Genetisches Erbe aus der Steinzeit beeinflusst unsere Chance, lange zu leben | Nachricht @ Archäologie Online (archaeologie-online.de)

Stefan997  28.09.2023, 15:07

Eine kleine Anmerkung: Nach etwa 2.800 BC kam es zu einer gewaltigen Pestepedemie in Europa - eingeschleppt durch neue Siedler aus dem Osten. Selbst da, wo die neuen Siedler nicht hinkamen wurde die Bevölkerung teilweise komplett ausgelöscht (plötzliches Ende vorheriger hochstehender Kulturen, keine Siedlungsspuren bis zur Besiedlung durch komplett neue Einwanderer - Malta, Orkney,...). Der Pesterreger konnte sich noch nicht per Rattenfloh übertragen lassen sondern 'nur' als Lungenpest (Mensch zu Mensch). In fast allen Toten aus jener Zeit in Europa lässt sich Yersinia pestis nachweisen. Genanalysen ergaben jedoch, dass 2 Enzyme, die für das Überleben im Darmtrakt des Flohs nötig sind, noch nicht ausgebildet waren. Die östlichen Völker hatten zuvor schon Kontakt mit dem Bakterium (auch in noch nicht ganz so tödlichem Verhalten), doch die Europäer hatten keine Immunität dagegen. Die Neusiedler kamen daher meist in bereits vollständig entvölkerte Landschaften - eine Überfremdung oder Ausrottung war nicht 'nötig'.

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Daoga  28.09.2023, 15:23
@Stefan997

Die Pest-Theorie paßt insofern nicht, als gerade die Lungenpest rasend schnell krank macht und tötet, schneller als damals infizierte Menschen (Pferde waren entweder rar oder noch ganz unbekannt) die Krankheit in entfernte Siedlungen hätten weitertragen können. Und die großen Handels- Kriegs- und Wanderungsbewegungen des Mittelalters gab es damals noch nicht. Die Krankheit hätte sich daher eher selbst ausbrennen müssen als verbreiten dürfen. Einzige Lösung: viele atypische Träger, die die Krankheit in sich tragen, aber selber nicht erkranken, und dann irgendwann auch mit der Krankheit (anstelle dadurch) sterben. Der damalige Pest-Typ scheint in mehr Hinsichten als nur auf die fehlende Floh-Übertragung anders gewesen zu sein als die späteren Varianten.

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Stefan997  28.09.2023, 16:20
@Daoga

Da hast Du recht: In der Tat gab es gibt es starke (genetische) Hinweise, dass die damalige Pestvariante anders war als ihre Vorgänger und es auch weitere Unterschiede zu späteren Pestwellen gab. Da es diese Pestvariante heute nicht mehr gibt, ist ihr genaues Verhalten derzeit nicht zu rekonstruieren. Da aber in jener Zeit überall in Europa florierende Kulturen plötzlich ausstarben ohne Nachfolger zu hinterlassen und auch ohne, dass eine andere Kultur sich in der Region danach ausbreitete (sowie das Fehler von Kampfspuren) lässt nur eine Seuche logisch erscheinen. Natürlich wären auch andere Erreger denkbar. Die massive Ausbreitung des Yersinia-pestis zu jener Zeit macht aber einen ursächlichen Zusammenhang sehr wahrscheinlich.

Inzwischen weiß man, dass es im Neolithikum bereits ein massives Handelsnetz gab. Güter, die an einer Stelle in Europa hergestellt wurden fanden sich oft in vielen Teilen des restlichen Europa (auch mineralogisch nachweisbar, z.B. „Versandhandel“ in der Steinzeit - Mineralogen identifizieren Herkunft steinzeitlicher Werkzeuge - scinexx.de). Auch Personen die aus einer ganz anderen Region kamen (z.B. der Amesbury-Mann von Stonehenge, der im Alpenraum aufgewachsen ist). Und es gab erste Großsiedlungen mit mehreren 10.000 Einwohnern.

Doch natürlich kann mancherorts auch nachgeholfen worden sein bei einer geschwächten Population. Unabhängig davon waren die Einwanderer technisch auch überlegen: Das Rad, das Pferd, den Ochsen (Kastration - ggf. hatten das auch die Ureinwohner), das Joch => Damit den Ochsenkarren, eine Revolution in einer Zeit, in der die Händler alle Handelswaren auf dem Rücken tragen mussten. Und sogar erste Bronzegegenstände. Ein Wissensunterschied vielleicht vergleichbar Indianer und Weiße (auch hier wurden die meisten Indianer durch Krankheiten getötet, bevor sie die ersten Europäer sahen). Das sie sich durchsetzen wäre auch daher kein Wunder. Aber das kann nicht all die Völker erklären, die ausstarben, bevor die Einwanderer aus dem Osten (in nachweisbarer Zahl) ihre Siedlungsgebiete erreichten.

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Daoga  28.09.2023, 17:21
@Stefan997

Heute werden Aussterbewellen gern mit klimatischen Schwankungen aufgrund Vulkanausbrüchen in Verbindung gebracht. Den letzten Neandertalern brach vor 40.000 Jahren vermutlich ein Ausbruch der Phlegräischen Felder das Genick. Und auch Epidemien verbreiten sich besser, wenn die Bevölkerung bereits durch Hunger aufgrund von Mißernten geschwächt ist. Nicht zu vergessen, daß auch Hunger Menschen auf die Wanderschaft schickt, z. B. die Völkerwanderungszeit heute ebenfalls mit Klimaveränderungen in Verbindung gesetzt wird. Damit ließen sich sowohl das Wegsterben der noch primitiv wirtschaftenden Ureinwohner als auch die Wanderungsbewegung der Neuankömmlinge erklären, die nach neuem, besseren Siedlungsraum suchten.

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Stefan997  28.09.2023, 18:34
@Daoga

Korrekt. Allerdings gab es nur einen VEI 7 -Ausbruch im 3 Jahrtausend BC (Cerro Blanco, Anden) und auch der war um 2.300 zu spät - das passt dann besser auf das 4.2-ka-Ereignis, aber nicht von der Lage.. Es gab keinen VEI 8 Ausbrüche in dieser Zeit. Auch fanden sich weder auf Orkney noch auf Malta Ascheschichten (die bei Superausbrüchen weltweit zu finden wären). Ein Vulkan kann es also nicht gewesen sein. Mir ist auch kein großes Einschlagsereignis in jener Zeit bekannt. Auch lassen sich keine Klimaspitzen nachweisen.

Ich verneine also keineswegs, dass es andere Ursachen für ein plötzliches, kontinentübergreifendes Aussterben geben könnte. Allerdings Fehlen im konkreten Fall passende Indizien.

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Daoga  28.09.2023, 18:58
@Stefan997

Es muß nicht immer ein Superereignis sein, mehrere kleinere Ausbrüche zur falschen Jahreszeit, kurz hintereinander und alle auf der Nordhalbkugel reichen auch schon, um das Klima für ein paar Jahre zu verschlechtern, und bei der damals ohnehin chronisch schlechten Nahrungslage hätte das bereits für ein Massensterben gereicht. Oder wenn der "falsche" Vulkan spuckt, wie die giftspuckende Laki auf Island: Laki-Ausbruch 1783 | Islandzauber

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Das kommt ganz darauf an, was du unter "wahre Europäer" definierst. Letztendlich sind alle Menschen in Europa eingewandert... schon seit sich der Homo Sapiens in der Steinzeit zuerst so weit nach Norden wagte. Da gab es die dunkelhäutigen Jäger und Sammler, dann die Menschen, die Getreide, Nutzvieh und Sesshaftigkeit einführten. Die Indoeuropäer, von denen wir die meisten unserer Sprachen haben. Megalithkultur, Bandkeramiker, Kelten, Römer, Gothen, Hunnen, Slawen... durch Europa sind schon so viele Völker und Gruppen gezogen, haben sich ausgebreitet, vermischt, und sind wieder verdrängt worden.

Sardinien ist halt eine Insel. Noch dazu eine Insel mit schwer zugänglichen Bergen im Inneren... da können Bevölkerungsgruppen lange isoliert bleiben. Ob sie das zu den wahren Europäern macht? Nö, finde ich nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft