Wenn jeder einen Revolver mit sich führen dürfte, gebe es dann mehr oder weniger Kriminalität?
Schließlich soll der Wilde Westen gar nicht so schlimm gewesen sein, wie in den Cowboyfilmen dargestellt.
6 Antworten
„Schließlich soll der Wilde Westen gar nicht so schlimm gewesen sein, wie in den Cowboyfilmen dargestellt."
In den Filmen wird gefühlt jeder zweite Erschossen, in Wirklichkeit war es jeder vierte - oder wie meinst du das?
Es gäbe auf jeden Fall mehr Kriminalität und die Hemmschwelle würde sinken, wenn jeder bewaffnet wäre. Relativ harmlose Streitereien könnten dann leicht eskalieren.
Im Land (USA) mit den vielen Waffen und den vielen ungelösten sozialen Problemen passiert dieses Jahr gerade das:
Man kann also nicht unbedingt kausal den Zusammenhang zwischen Waffen in privater Hand => viel Gewalt oder wenig Waffengewalt herstellen, aber der Verdacht liegt nahe, dass mehr Waffen in der Bevölkerung, das Leben nicht sicherer machen.
Aber wenn die Haupt-Todesursache der bis 19Jährigen Waffen sind, dann kann man sich über die Sicherheit der Jugend schon große Sorgen machen.
An analysis from the Kaiser Family Foundation, a research nonprofit, that relied on 2020 data compiled by the CDC found that firearms were the No. 1 cause of death for children and teens in the U.S. Those deaths included accidents, suicides, and homicides. The analysis found that in 2020 alone, gun-related violence killed 4,357 children (ages 1-19 years old) in the U.S. By comparison, motor-vehicle deaths accounted for 4,112 deaths in that age range. Quelle

Ich bin akkreditierte Dauerwaffenträger.
Die Bewaffnung als Gesellschaftsmodell wie in den USA führt zu vermehrtem Schusswaffengebrauch; Straftaten werden weiterhin zB als Beschaffungskriminalität ausgeübt, nur halt auch unter Nutzung einer Schusswaffe.
In den USA ist das Recht, Waffen zu besitzen, ist durch den 2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten garantiert. Dies ist in der Tradition des angelsächsischen Common Law umstritten, aber die NRA (von National Rifle Association) betreibt eine sehr einflussreiche Lobbyarbeit.
In Europa ist das Gesellschaftsmodell so, das der Staat das Gewaltmonopol innehat, Waffenscheine nur unter Auflagen nach Prüfung erteilt werden.

Ginge es denn friedlicher in den USA zu, wenn dort der Besitz von scharfen Waffen wie bei uns nur unter ganz bestimmten Auflagen möglich wäre? Denn für Kriminelle werden sich weiterhin auf dem Schwarzmarkt genügend Möglichkeiten ergeben, sich mit Schusswaffen zu versorgen
Schließlich soll der Wilde Westen gar nicht so schlimm gewesen sein, wie in den Cowboyfilmen dargestellt.
Sagt WER? Also ja, es ist davon auszugehen, dass es nicht jeden Mittag um 12 eine Schießerei gab, aber die Gewalt, die Kriminalität und die Armut haben diese Zeit alles andere als rosig gemacht.
Aber jetzt zu deiner Frage: die Forschung, die es dazu gibt, ist deutlich. Mehr Waffen = mehr Gewalt. Natürlich gibt es das theoretische Szenario, dass z.b. ein Banküberfall von einem bewaffneten Wächter aufgehalten werden kann, allerdings kommen auf jeden dieser Fälle hunderte, gar tausende in denen die Waffe zum Verhängnis wird. Falsche Instinkte, Übersprungshandlungen, unterschiedliche Gewaltbereitschaft, unsachgemäße Verwendung…die Zahl der Toten und Verletzten würde massiv steigen.
So ein Revolver sehe ich ähnlich wie bestimmte Messer und Kampfhunde. Sie ziehen ganz besonders psychisch labile Personen an. Um es direkt zu sagen, in diesen Fall würden vor allem die Spinner mit Waffen herumlaufen. Und das wäre nicht gut.
Oder jeder Kriminelle wüsste, dass es ihn ganz schnell treffen könnte. Bei einem unbewaffneten, hilflosen Opfer hat er natürlich ein leichteres Spiel. Versuche jemanden zu überfallen, der seinen Revolver schussbereit hält. Wirst du dir das zweimal überlegen