Wenn es vor Urknall nichts gab, warum gibt es dafür ein Wort, nämlich "Nichts"?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mit "Nichts" versucht die Physik die Abwesenheit von jeglichen Existenzen zu beschreiben. Mathematisch geschieht das mit der Null, aber mit einer echten Null und nicht ein ein Nullkomma.....irgendwas. Dass es dafür ein Wort gibt, bedeutet nicht, dass es deshalb die Erklärung der Welt ist.

Dass das Universum aus dem Nichts entstanden sei, ist nichts weiter als ein Glaube. Genau wie der Glaube, dass es "schon immer so existierte". Man weiß es nicht.

Ich bin der Meinung, dass es das alles gab. Da ich an einen Gott glaube, gab es vor dem Urknall kein nichts, da sonst Informationen sich nicht ordnen könnten. Siehe alles strebt nach Unordnung. Ordnung braucht also Bewusstsein, Intelligenz und Kraft

LoverOfPi  26.12.2023, 12:46

Nein. Ordnung braucht Zufall, Ordnung braucht Energie

0
AMG38  26.12.2023, 12:55
@LoverOfPi

Jetzt bin ich gespannt: Könntest du das mal näher erläutern, warum gerade Ordnung den Zufall braucht. Achja, was genau ist Energie eigentlich?

1
LoverOfPi  26.12.2023, 13:03
@AMG38

Nunja, das ist eigentlich offensichtlich und vielleicht ein bisschen schlecht formuliert, aber durch Zufall kann Ordnung entstehen. Zudem lässt sich der Begriff Ordnung nur im Zusammenhang, mit dem sie zerstörenden Zufall definieren. Energie ist, und das ist eigentlich eine sehr schöne Definition, etwas, was beim Hinzugeben oder Entfernen aus einem System die Entropie verändert.

Woher jene Energie kam, die beim Urknall vorhanden war, können wir jedoch nicht sagen. Mit Intelligent, Kraft oder Bewusstsein lässt sich Ordnung nicht verknüpfen.

0
AMG38  26.12.2023, 13:20
@LoverOfPi

Das sind aber alles nur Begriffe, die gegebene Zusammenhänge beschreiben. Die Betonung liegt auf gegeben. Es existiert keine Erklärung dafür, warum Existenzen sich so verhalten, wie sie sich eben verhalten. Auch mit Mathematik, das wir als Instrument benutzen, versuchen wir das gegebene zu beschreiben. Wir sind aber nicht in der Lage, etwas selbst zu erzeugen. Können wir einem Elektron ein anderes Verhalten implementieren? Wer oder was gab den Teilchen, Quarks, Strings und wie wir sie auch versuchen zu beschreiben, das Verhalten? Wer oder was forciert die jeweiligen Verhaltensweisen aller Dinge im gesamten Universum?

Mit einem "Ja, ist halt so weil es so ist" ist diese Frage nicht beantwortet. Für mich ist die einzig logische Konsequenz, dass die Integrität der gegebenen Dinge, die wir nur entdecken können, durch eine höhere Macht, die nicht Teil dieser Integrität ist bzw. in keinster Weise den Gesetzen dieses Universum unterliegt, was Raum und Zeit inkludiert, forciert werden muss.

Das ist meine, nur um das einzuordnen, persönliche Überzeugung :)

1
Kingz38  26.12.2023, 14:43
@AMG38

Danke AMG38 genau meiner Überzeugung entsprechend erklärt.

LoverOfPi: Dann braucht es eine ganze Menge an Zufällen, damit Ordnung entsteht ;) Zufall ist keine Erklärung für Ordnung, siehe Feinabstimmung des Universums. Da müsstet du an unendliche Universen glauben, sodass dieses Universum so verdammt perfekt ist.

1
LoverOfPi  26.12.2023, 15:37
@Kingz38

Oh, die Multiversenidee ist gar nicht so befremdlich. Hinzu kommt, dass es kein Wunder ist, dass unser Universum so ist, wie es ist. Sagt dir das Anthropische Prinzip etwas?

0
Kingz38  26.12.2023, 15:42
@LoverOfPi

1. Dann stellt sich die Frage, wer oder was die Multiversen zum Ausbruch gebracht hat.

2. Das Anthropische Prinzip kenne ich nur grob, warum soll das etwas damit zu tun haben, dass das Universum so ordentlich ist?

0
LoverOfPi  26.12.2023, 15:48
@Kingz38

Nunja, es ist eben möglich, dass es vor dem unseren Universum schon eine unfassbar große Anzahl an vorherigen gegeben hat, so, dass es eben zu einem geordneten kam. Das Prinzip hat in sofern damit zu tun, dass es eben sinnig ist, dass wir ein perfektes Universum beobachten können, weil wir es andernfalls nicht beobachten könnten. Das soll dabei helfen, zu verstehen, wieso alles so unerklärbar zufällig perfekt erscheint.

0
Kingz38  26.12.2023, 15:52
@LoverOfPi

Das Universum muss nicht perfekt sein, damit Leben entstehen könnte, damit wir es beobachten können. Es reicht, dass es habitable Planeten und die richtigen physikalischen Konstanten. Es müsste also nicht so perfekt sein wie es ist.

0
LoverOfPi  26.12.2023, 15:54
@AMG38

Deine Ansicht unterscheidet sich grundlegend vom religiösen Glauben und ist im Vergleich zu diesem keinesfalls lächerlich. Bloß kann diese höhere Macht ja eben auch ein Multiversum sein. Im Grunde ist der Glaube an die höhere Macht nichts anderes, als jener an das Multiversum, mit dem Unterschied, dass bei ersterem die Zufälle durch ein Bewusstsein erklärt werden, beim anderen durch hohe Repetetion. Für mich ist zweiteres viel plausibler, denn die Grundannahme eines Multiversums ist für mich viel schwächer als jene, einer denkenden und handelnden höheren Macht. Das setzt viel mehr voraus und ist demnach weit unwahrscheinlicher.

0
LoverOfPi  26.12.2023, 15:55
@Kingz38

Dann sag mir doch, was schlechter sein könnte. Die meisten dieser Szenarien enden im Zusammenbruch des für uns habitablen Systems.

0
Kingz38  26.12.2023, 17:55
@LoverOfPi

Das Problem daran, wenn man an ein Multiversum glaubt, ist die nie endende Kette an Fragen, woher oder wie es dazu kommt? Woher kommen die Multiversen? Die höhere Macht erklärt es dadurch, dass sie jenseits von Zeit und Raum aus sich selbst heraus existiert. Denn das ist die Erklärung einer höheren Macht. Und damit endet die Kette

0
Kingz38  26.12.2023, 17:59
@LoverOfPi

Woher weißt du, dass unser Szenario nicht so endet? Somit wäre es ein "schlechtes". Damit würde ich meiner anfänglichen Aussage, dass dieses Universum so perfekt ist widersprechen und hätte auch das Anthropische Prinzip widerlegt, da es kein perfektes Universum zum Leben und Beobachten braucht.

0
LoverOfPi  26.12.2023, 18:32
@Kingz38

Nein, darauf spielt das Anthropische Prinzip nicht ab. Es geht darum, dass die perfekten Bedingungen für das Entstehen einer Spezies wie der unseren gegeben sein müssen. Über das Überleben geht es dabei nicht.

0
LoverOfPi  26.12.2023, 18:36
@Kingz38

Damit endet die Kette eben nicht. Denn diese höhere Macht muss auch irgendwo und irgendwie existieren, unabhängig von Zeit und Raum wie wir ihn kennen, abhängig von anderen Parametern. Du misst mit zweierlei Maß, wenn du sagst, man darf die Existenz einer höheren Macht annehmen, ohne diese zu hinterfragen, aber die Existenz eines Multiversums soll abwegig sein. Beides postuliert ein unabhängig, von unseren Konzepten nicht erklärbares Etwas, mit dem marginalen Unterschied, dass die Prozesse ausgehend von diesem Etwas entweder auf Wahrscheinlichkeit oder auf forcierter Entwicklung beruhen. Die Grundannahme, eine allgemeingültige Existenz dieser Sache, ist gleich. Und zwischen einem Wahrscheinlichkeitssystem oder einem allgemeinen Lenker ist doch ersteres viel plausibler.

0