Bleibt das Rätsel des Urknalls ungelöst?

5 Antworten

Die Urknall-Theorie ist die beste Theorie, die wir haben, um Beobachtungen im Universum (kosmische Expansion und Hintergrundstrahlung) zu erklären - sie bleibt allerdings eine Theorie.

Um dem Rätsel der Entstehung des Universums näher zu kommen, bedarf es einer Theorie der Quantengravitation - einer vereinigten Theorie aus Quantenmechanik (für das Kleine und Leichte) und Allgemeiner Relativitätstheorie (für das Grosse und Schwere), bei der sich die QM und die ART als Spezialfälle erweisen. Aber selbst mit einer solchen Theorie der Quantengravitation ist nicht gesichert, dass sich die Geheimnisse des Universums vollkommen entschlüsseln lassen…

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Kosmologie, ART und Stringtheorien
Auf die Frage, was vor dem Urknall war - sofern es einen solcĥen gab - kann bislang kein Wissenschaftler eine Antwort geben.

Ja, denn derzeit geht man davon aus, dass die Naturgesetze erst seit dem Zeitpunkt des Urknalls gelten.

Bleibt das Rätsel des Urknalls ungelöst?

Möglicherweise. Die Wissenschaft arbeitet mit Naturgesetzen. Das was vor dem Urknall war, ist also nicht das Gebiet der Wissenschaft, sondern der Metaphysik.

LG.


Regilindis 
Beitragsersteller
 18.05.2025, 19:25

Nein, derzeit geht man eben n i c h t davon aus, dass die Naturgesetze ab dem Urknall gelten. Weil die Beschaffenheit des Universums n i c h t ab dem Urknall mit den derzeitigen Methoden der Physik messbar sind, sondern erst ab den Zeitpunkt von 10 hoch minus 30 Sekunden n a c h dem Urknall! Was sich in d e r Zeit dieser 10 hoch minus 30 Sekunden ereignete, ist derzeit n i c h t messbar und daher wissen wir es nicht.

Also: Für uns beginnt das messbare Universum 10 hoch minus 39 Sekunden später!

Tut mir leid, ich war der Überzeugung, mich klar genug ausgedrückt zu haben. Aber ich stehe mit meiner Ausdrucksweise nicht alleine, wenn schon der Direktor des MPI für Gravitationsphysik in Potsdam-Goll sich ebenso ausdrückt!

Diese fehlenden 10 hoch minus 30 Sekunden, für deren Messung es bis heute keine wiss. Methode gibt, dürften nach meinem Dafürhalten wohl mit ein Grund sein, dass es sich bei dem Urknall-Thema immer um eine bis dato angenommene Theorie und um kein wissenschaftliches bewiesenes Faktum handelt! Sodass wir am Ende nur das Eine genau wissen: Dass wir n i c h t wissen, w i e das Universum tatsächlich entstand!

Danke!

Zwitscherling  18.05.2025, 20:07
@Regilindis
Nein, derzeit geht man eben n i c h t davon aus, dass die Naturgesetze ab dem Urknall gelten.

Laut meinem Wissensstand schon.

Weil die Beschaffenheit des Universums n i c h t ab dem Urknall mit den derzeitigen Methoden der Physik messbar sind, sondern erst ab den Zeitpunkt von 10 hoch minus 30 Sekunden n a c h dem Urknall! Was sich in d e r Zeit dieser 10 hoch minus 30 Sekunden ereignete, ist derzeit n i c h t messbar und daher wissen wir es nicht.

Dem stimme ich zu. Das ist aber keine Begründung dafür, dass die Naturgesetze nicht erst seit dem Urknall existieren.

Tut mir leid, ich war der Überzeugung, mich klar genug ausgedrückt zu haben.

Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe nur das Gefühl, wir reden etwas aneinander vorbei. Mir ist nicht ganz klar, wo der Widerspruch in unserer Diskussion besteht.

Diese fehlenden 10 hoch minus 30 Sekunden, für deren Messung es bis heute keine wiss. Methode gibt, dürften nach meinem Dafürhalten wohl mit ein Grund sein, dass es sich bei dem Urknall-Thema immer um eine bis dato angenommene Theorie und um kein wissenschaftliches bewiesenes Faktum handelt!

Natürlich. Kein ernstzunehmender Wissenschaftler wird sagen, der Urknall ist ein unumstößlicher Fakt. Die Theorie galt lange als allgemein wissenschaftlicher Konsens. In letzter Zeit häufen sich aber die Hinweise darauf, dass man, zumindest, beim Zeitpunkt, wann er stattfand, falsch lag.

Sodass wir am Ende nur das Eine genau wissen: Dass wir n i c h t wissen, w i e das Universum tatsächlich entstand!

Korrekt. Es gibt, wie gesagt, nur Theorien, von denen einige mehr, andere weniger plausibel sind. Die Zeit wird zeigen, wann und ob wir dieses Rätsel jemals lösen werden.

Regilindis 
Beitragsersteller
 18.05.2025, 20:55
@Zwitscherling

Dito! Danke!

Es ist eben auch ein durchaus anspruchsvolles Thema, auch wenn es zunächst so erscheint, als läge alles so glasklar auf der Hand!

Im Allgemeinen und auch im Besonderen, bin ich es gewohnt, mich präzise ausdrü-cken zu können, merke aber tatsächlich, dass ich hier zum Grenzgänger werde.

Ich frage mich oft, wie Einstein die Sache heutzutage wohl einschätzen würde, er war ja lange gegen die Urknall-Theorie, da seine Relativitätstheorie statische Lö-sungen für das Universum vorhersagte, die mit einem Urknall in Konflikt gerieten und er war der Überzeugung, das Universum sei ewig-während und statisch. Später unterstützte er jedoch die Urknalltheorie, als er erkannte, dass das Universum tatsächlich expandiert.

Und Stephen Hawking, ein leidenschaftlicher Forscher des Urknalls, der die Ent-wicklung des Universums maßgeblich beeinflusst hat, glaubte dass vor dem Ur-knall nichts war und dass Raum und Zeit erst mit dem Big Bang entstanden sind. Hawking war auch ein Verfechter der Idee, dass der Urknall ein Singularitätspunkt war, an dem die bekannten Gesetze der Physik nicht mehr galten.

Vielleicht brauchen wir einen neuen Einstein? Jung, voller Tatendrang und neuer Ideen?!

Zwitscherling  18.05.2025, 21:38
@Regilindis
Es ist eben auch ein durchaus anspruchsvolles Thema, auch wenn es zunächst so erscheint, als läge alles so glasklar auf der Hand!

Ja, das ist wahr. Ich bin natürlich auch kein Physiker. Nur ein typisch interessierter Laie, bei dem Lesch und co eben in Dauerschleife läuft.

Ich frage mich oft, wie Einstein die Sache heutzutage wohl einschätzen würde, er war ja lange gegen die Urknall-Theorie, da seine Relativitätstheorie statische Lö-sungen für das Universum vorhersagte, die mit einem Urknall in Konflikt gerieten und er war der Überzeugung, das Universum sei ewig-während und statisch. Später unterstützte er jedoch die Urknalltheorie, als er erkannte, dass das Universum tatsächlich expandiert.

Ja, seine größte Eselei, wie er selber es beschrieben hat.

Und Stephen Hawking, ein leidenschaftlicher Forscher des Urknalls, der die Ent-wicklung des Universums maßgeblich beeinflusst hat, glaubte dass vor dem Ur-knall nichts war und dass Raum und Zeit erst mit dem Big Bang entstanden sind. Hawking war auch ein Verfechter der Idee, dass der Urknall ein Singularitätspunkt war, an dem die bekannten Gesetze der Physik nicht mehr galten.

Ja. Von schwarzen Löchern war er auch sehr angetan. Ein anderes interessantes Thema, bei dem die Naturgesetze und die Mathematik an ihre Grenzen kommen.

Vielleicht brauchen wir einen neuen Einstein? Jung, voller Tatendrang und neuer Ideen?!

Ja. Und ich bin überzeugt, früher oder später wird es wieder jemanden geben, der Paradigmenwechsel in der Naturwissenschaft auslöst.

Aber auch momentan ist es ja nicht so, dass es keine Fortschritte gibt.

Regilindis 
Beitragsersteller
 18.05.2025, 18:44

Nein! B i s zum Urknall kann man nach derzeitiger Wissenschaft, wie ich beschrie-ben und Prof. Nicolai zitiert habe, weder mit der Relativitätstheorie noch mit der Quantenphysik auf die Entstehung des Universums zurückgreifen! Denn es

f e h l e n bis zum Urknall,

wie ich dargelegt habe, die berühmten 10 hoch minus 30 Sekunden!

Das ist zwar eine brutal kurze Zeitspanne, aber so ist's nun mal!

Und wenn sich Wissenschaftler wie Johannes Kepler oder Galilei gegenüber der tausendjährigen Dominanz der katholischen Kirche nicht so selbstbewusst durch eigenständiges Denken gezeigt hätten und nicht wohlüberlegt und freigeistig auf die Gesetze der Wissenschaft zurückgegriffen hätten, würden wir uns wohl heute noch in der überholten Form des spekulativen Denkens der Metaphysik bewegen und unwissenschaftlich und hanebüchen herumparlieren!

Zwitscherling  18.05.2025, 18:54
@Regilindis
Nein! B i s zum Urknall kann man nach derzeitiger Wissenschaft, wie ich beschrie-ben und Prof. Nicolai zitiert habe, weder mit der Relativitätstheorie noch mit der Quantenphysik auf die Entstehung des Universums zurückgreifen! Denn es
f e h l e n bis zum Urknall,
wie ich dargelegt habe, die berühmten 10 hoch minus 30 Sekunden!
Das ist zwar eine brutal kurze Zeitspanne, aber so ist's nun mal!

Ja, alles richtig. Das wiederspricht sich nicht mit meiner Antwort.

Und wenn sich Wissenschaftler wie Johannes Kepler oder Galilei gegenüber der tausendjährigen Dominanz der katholischen Kirche nicht so selbstbewusst durch eigenständiges Denken gezeigt hätten und nicht wohlüberlegt und freigeistig auf die Gesetze der Wissenschaft zurückgegriffen hätten, würden wir uns wohl heute noch in der überholten Form des spekulativen Denkens der Metaphysik bewegen und unwissenschaftlich und hanebüchen herumparlieren!

Auch das ist richtig.

Du hast vielleicht meine Worte "derzeit" und "möglicherweise" überlesen.

Regilindis 
Beitragsersteller
 18.05.2025, 19:06
@Zwitscherling

Danke! Ich werde Deine Antwort nochmals aufmerksam lesen! Danke!

Ist eben alles Theorie🤷👣

Was soll denn passieren wenn die winzigen Augenblicke der Planckzeit nicht weiter zu zerlegen sind? Nix.

Bleibt das Rätsel des Urknalls ungelöst?

Ich denke ja. Was davor war und was danach kommen wird ebenso