Wen beten Buddhisten an?
5 Antworten
Wen beten Buddhisten an?
Der Buddhismus,
lieber BrainFog,
ist eine Religion, die keinen Gott kennt. Im Gegensatz zu anderen großen Religionen ist der Buddhismus keine theistische Religion, hat also als sein Zentrum nicht die Verehrung eines allmächtigen Schöpfergottes.
Die Anhänger des Buddhismus berufen sich auf ihren Religionsstifter Siddharta Gautama, welcher den Ehrennamen Buddha, der Erleuchtete, trägt. Die Buddhisten glauben, dass Buddha durch Meditation zur "Erleuchtung" gefunden hat. Dabei soll SIddharta irgendwann alles über sich und die Welt verstanden haben. Allerdings beten Buddhisten ihren Buddha nicht an, sondern sie folgen seiner Lehre.
Im Buddhismus ist die Welt nicht geschaffen, sondern sie ist ewig existent. Alles Leben ist im ewigen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt verhaftet. Nach Budd-has Lehre kann das Leben keine echte Befriedigung schenken, da es im andauern-den Erfahren von Leid besteht: Alter, Krankhetit, Sterben, getrennt sein von Liebe, nicht Erlangen, was man ersehnt.
Gläubigen kann es gelingen, aus diesem Kreislauf ausubrechen. Notwendig dazu ist die Einhaltung der fünf Tugenden - nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, keine SInnesausschweifungen und keine Drogen konsumieren sowie das Ausüben von Mitgefühl.
Befreien kann man sich vom Leid des Lebens, indem man dem achtfachen Pfad folgt: rechte Gesinnung, rechtes Denken, rechtes Handeln, rechtes Streben, rechte Achtsamkeit und rechtes Versenken durch Meditation Zudem sind alle Buddhisten fünf allgemeinen Geboten verpflichtet: Gewaltlosigkeit (kein Lebewesen töten), leinen Diebstahl begehen, , das Enthalten unerlaubten Geschlechtsverkehrs, nicht Lügen und die Enthaltsamkeit von berauschenden Mitteln.
DIe Meditation spielt im Buddhismus eine besondere Rolle. Das In-sich-Versenken geht in vier Schrtten vonstatten: Auf der ersten Stufe geht es um meditative Refle-xion, die zweite Stufe ist der Kontemplation, dem bedingungslosen Aufnehmen, ge-widmet. Der Meditierende versenkt sich in unermessliche Freude. In der dritten Stufe wird diese Freude auf ein grundlegendes Glücksgefühl zurückgeführt. Die vierte Stufe ist die des affektlosen Gleichmuts.
Wer durch Meditation und praktisches Handeln zu Weisheit und EInsicht gelangt, kann in den Zustand des Nirvana eintreten. Das Nirvana bezeichnet kein Paradies, sondern einen Zustand der Seelenruhe, welcher nicht mehr dem ewigen Kreislauf unterliegt, das Leben zu überwinden.
Im Buddhismus ist das Leben überwindbar: Durch das restlose Ablegen und Auflösen des Begehrens. Die Befreiung kann nur im Einzelnen selbst gelingen. Daher ist die religiöse Übung auch in der Hauptsache Aufgabe des Individuums.
Schriften aus der Feder Buddhas sind nicht hinterlassen worden. Seine Lehre wurde von seinen Anhängern erst mündlich und später schriftlich verbreitet.
Buddhisten verstehen ihre Religions als individuellen Heilsweg, der nicht in Konku-renz zu anderen Religionen steht. Die Zugehörigkeit zum Buddhismus schließt die gleichzeitige Angehörigkeit zu einer anderen Religion nicht aus. So sind fast alle Shintoisten in Japan auch gleichzeitig Mitglieder buddhistischer Schulen.
Da Buddha keine Nachfolger einsetzte, gab es nach seinem Tod Stret um die richtige Auslegung seiner Lehre. Heute kennt der Buddhismus drei Schulen. Die größte Schule ist der Mahayana-Buddhismus. Sein Hauptideal ist das Erbarmen, alle Wesen sollen den Heilsweg ins Jenseits finden. Auch hier fnden sich verschiedene Traditionslinien. Der Mahayana-Buddhismus ist in China, Japan, Korea, der Mongolei, Nepal, Nordindien und Tibet verbreitet.
Seit dem 19. und 20. Jahrhundert wächst die Anhängerschaft des Buddhismus auch in den westlichen Industrielänern. Dabei werden die Lehren und Methoden der verschiedenen Schulen von den einzelnen Gläubigen stärker vermischt als im asiatischen Raum. In Deutschland ist der Buddhismus nicht als Religion anerkannt.
Ich danke Dir, lieber BrainFog, für die gute Frage und wünsche Dir, wie Buddha es vermittelt, ein gutes und zufriedenes Lebens in Seelenfrieden und Glück!
Herzlich!
Regilindis
Hi BrainFog ... Der Buddhismus ist in diesem Sinne keine typische Religion, sondern vielmehr ein philosophisches Lebenskonzept, das sich hauptsächlich auf das Diesseits konzentriert. Daher lehnt der Buddhismus die Vorstellung eines Schöpfergottes ab. Auch Konzepte wie das Jüngste Gericht, Rettung und ein himmlisches Paradies finden im Buddhismus keine Beachtung. Für Buddhisten gilt, dass man den Kreislauf von Leben und Wiedergeburt überwinden muss, um ins Nirvana zu gelangen. Dies bedeutet, dass man im Universum aufgeht, ohne Bewusstsein – was einer Art Auslöschung gleichkommt.
Von dem her betet man nicht wirklich einen Gott an, sondern schenkt höchstens den Meistern (Buddha) den gehörigen Respekt und Ehre aufgrund seiner Lehre und Weisheit, quasi als Vorbild.
LG.
Niemanden. Weder die Statue, noch Buddha wird angebetet. Für die Erlösung aus Samsara braucht man beides nicht. Und für Buddha gibt es höchstens eine Verehrung wie für einen angesehenen Lehrer.
In society, maybe you have heard that Buddhists are idol worshippers, worshipping the statue of Buddha for something good like money, health, fortune, etc.
The people who said that truly haven’t learned Buddhism.
https://billyhalim.medium.com/do-buddhists-worship-buddha-statue-93845d9c3104
Auch theistische Buddhisten haben keinen Schöpfergott. Und die Götter sind ebenfalls im Samsara gefangen.
There are several kinds of beings in Buddhist scriptures and art who are identified as gods. Many, such as the devas, can be thought of as characters in fables. The devas of scripture live in their own realms and generally don't do anything for humans, so there's no point praying to them even if they were "real."
Im Buddhismus geht es nicht darum, irgendjemanden oder irgendetwas "anzubeten", da schon die theologischen Grundprämissen dieser Religion das nicht hergeben.
Buddha lehrte, dass der Mensch sich selbst aus dem Kreislauf der Wiedergeburten befreien muss, indem er Erkenntnis über die wahre Natur der Welt und des Selbst erlangt und an seiner Haltung zum Leben arbeitet. Man muss also selbst tätig werden, anstatt auf allmächtige Götter oder sonstige mystische Mächte zu hoffen.
Es gibt allerdings auch sehr stark volkstümliche Formen des Buddhismus, die Elemente vorbuddhistischer, teilweise animistischer Religionen mit einbeziehen. Der tibetische Buddhismus wäre da ein Beispiel. Eine Sonderrolle spielt auch der so genannte Amitabha-Buddhismus, der hier im Westen nahezu unbekannt ist, obwohl er in Asien teilweise die populärste Form des Buddhismus darstellt. In diesen Religionen gibt es zumindest Wesenheiten, deren Verehrung dem Menschen bei der Suche nach Erlösung helfen kann.
eher verehrt als angebetet; Buddha bewirkt keine Wunder.
was sie aber haben, sind Mantras:
https://de.wikipedia.org/wiki/Om_mani_padme_hum
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe in Thailand gelebt und genau das, was du geschrieben hast, ist die hundertprozentig richtige Antwort. Liebe Grüße, Renate.