Welpenkauf Züchter/Hobbyzucht?

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Hallo,

nicht alle Züchter beim VDH sind wirklich zu empfehlen, ebenso, wie nicht alle Hobbyzüchter schlecht sind. ABER: die größtmögliche Sicherheit, einen gut gezüchteten, gesunden und super gut aufgezogenen und sozialisierten Welpen zu bekommen, hat man nun mal bei einem VDH-Züchter.

Nur eine kontrollierte VDH/FCI-Zucht garantiert eine Reinrassigkeit, denn irgendwelche Abstammungsnachweise - völlig unkontrolliert - kann sich jeder "Züchter" und jeder "Zuchtverein" selbst drucken - das ist sogar erlaubt. Sagt aber über die Qualität der Zucht dann leider so gar nichts aus.

Aber manchmal kommt es darauf ja auch gar nicht an: Wichtig ist es, wie die "Züchter" mit ihren Hunden selbst umgehen, ob sie im Haus und Garten aufgezogen werden - und nicht in einem Verschlag, im Hinterhof, in einem Kellerraum etc.

Wichtig ist auch der Eindruck, den die erwachsenen Hund machen: sind sie menschenbezogen, sind sie gepflegt, gut genährt, freundlich, aufgeschlossen? Bitte nicht glauben, dass auch der Rüde vorhanden sein muss. Gute Züchter suchen sich einen passenden Rüden von einem anderen Besitzer aus - wer ständig mit einem eigenen Rüden züchtet, der betreibt Inzucht - das wäre sehr schlecht.

Sinnvoll ist es immer auch, sich bei 3 - 4 Züchtern umzusehen - denn nur so kann man tatsächlich Unterschiede erkennen. Wer nicht so im "Geschehen" drin ist - und das ist man nicht, weil man ja nur selten einen Welpen kauft - der weiß gar nicht, was "normal" und was "nicht normal" ist.

Und jeder Züchter wird gerne bei Interesse seine Welpen und seine Zucht "vorführen" und potentielle neue Eltern beraten. Macht er dies nicht - dann sollte man darüber froh sein, denn er hat etwas zu verbergen und hätte man dann niemals einen gut aufgezogenen Welpen bekommen.

Ich wünsche euch ein glückliches Händchen

Daniela




..im Prinzip wurde hier schon alles Wichtige gesagt. Wie alt sind die Welpen? In der Regel sollte ein Züchter Interessenten-Familien erst ab der 4. Lebenswoche der Kleinen zu Besuch kommen lassen. Dann aber dürften die Interessenten-Familien jede Woche bis zur Abholung zu Besuch kommen. Ein seriöser Züchter möchte die Familie mehrmals beobachten, wie sie sich verhält und auch alle Fragen sollten gewissenhaft beantwortet werden. Ganz wichtig neben dem Verein (hier wirklich zuhause dann mal die Satzung im Internet auf der Vereinshomepage durchlesen und gucken, wie die Original-Ahnentafel da aussieht) sind die gesundheitlichen Untersuchungen. In der Regel sollte die Hüfte geröngt worden sein (seriös ist nur, wenn man mit A-und B-Hüften züchtet, ab C sollte man aufpassen), die Patella/Ellenbogen untersucht und diverse Augenkrankheiten auch untersucht worden sein. Hat der Züchter auch auf das Wesen der Eltern geachtet? Ein Besuch sollte immer über ca. 2 Stunden gehen, da bekommt man sowohl die Wach-, als auch eine Schlafphase mit. Wie verhält sich die Mutter? Ist sie nervös? Laut? Dann kann das auf die Welpen übergehen. Wie hoch ist der Inzuchtkoeffizient? Die Welpen sollten sowohl im Haus, als auch in einem Freigehege mit verschiedenen Spielmöglichkeiten aufwachsen. Bei "In"-Rassen wirklich ganz genau gucken - oft müssen die Tiere dann später operiert werden, weil sie schlecht atmen können, oder die Zähne völlig falsch stehen oder, oder...Und: Niemals einen Hund ohne Kaufvertrag mit nach Hause nehmen!

Bei sogenannten "Hobbyzuchten" wäre ich ganz vorsichtig. In der Regel wissen die Leute nichts über die Vorfahren ihrer "Zucht"-Hunde und eventuell vorhandene Erbkrankheiten. Natürlich kann man auch bei einem VDH-Züchter Pech haben, aber die Wahrscheinlichkeit ist bei einem "Züchter" ohne Zuchtverein auf jeden Fall größer.

Für mich persönlich käme nur ein Rassehund aus einem der FCI angeschlossenen Zuchtverband (da gehört der VDH dazu, aber auch ausländische Vereine wie zum Beispiel der VSSÖ) oder aus dem Tierschutz in Frage.

Hi wichtig wäre zu fragen, was die vomTierarzt vorzeigen können, also ob die Elterntiere tatsächlich auf Krankheiten wie Herzschwäche, HD, Ed, usw untersucht wurden.

Bei der Mutterhündin müsste man noch deutlich das Gesäuge sehen, wenn das glatt unten ist und nicht runterhängt, kann es sein das es nicht ihre Welpen sind.

Ansonsten hat man da wenig Möglichkeiten eine gute Zucht zu erkennen, man könnte noch die ausfragen wie die die Welpen sozialisiert haben. Und eben erst Welpen ab der 12. Woche adoptieren, die sollten bereits mehrfach entwurmt, geimpft und gechippt sein. 

Finde 800eur für ein Hobbyzüchter etwas drüber, da er weder Stammbaum (nur da kann eine Reinrassigkeit belegt werden, bei Listenhund ähnlichen Hund zB wichtig), Gesundheits- und Verhaltens-Prüfung, eigene Schulungen usw vorweisen kann. Das muss nun nicht dramatisch sein, aber so würde sich der Welpenpreis beim VDH Züchter zusammensetzen, der nur 200,- teurer wäre. 

Das ist zu teuer.

Ohne "Papiere" zahlt man diesen Preis nicht.

Seid Ihr sicher, das Euch die Elterntiere vorgestellt werden? Oder sind es ganz andere Tiere, die als Elterntiere vorgestellt werden?

Entweder man kauft beim seriösen (!!) Züchter oder schaut im Tierheim. Auf solche Hobbyzuchten verzichtet man besser.

dsupper  21.01.2016, 14:01

Warum nur denken immer alle, dass es so wichtig und richtig ist, sich die Elterntiere zeigen zu lassen? Ja, die Mutterhündin zu sehen ist wichtig - aber wenn der Rüde mit im Haus lebt, dann ist das meist eher ein schlechtes Zeichen, denn das würde darauf hindeuten, dass dieser Rüde ständig für die Zucht mit den eigenen Hündinnen verwendet wird. So aber entsteht sehr schnell eine Inzucht - wenn der Vater mit der Tochter ....

Einen guten, passenden Rüden sucht man sich als Züchter bei einem Besitzer in Deutschland.

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turalo  21.01.2016, 14:08
@dsupper

Der Rüde ist selten vom gleichen Zwinger, die Züchter fahren zu ihrem Deckrüden hin. Dann hat man aber auch Einsicht in die Papiere, kann sich ein Bild machen.

Inzucht ist immer eingetragen, zumal jeder gewissenhafte Züchter es vermeidet, Inzuchten zu "erzeugen".

Der Deckrüde ist schon wichtig...immerhin gibt es auch so etwas wie Vererbung.

Es gibt ausreichend Züchter, die auch im Ausland decken lassen

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dsupper  21.01.2016, 14:44
@turalo

Einem VDH-Züchter ist die Verpaarung 1. Grades (Inzestzucht) grundsätzlich nicht erlaubt.

Bei Minderrassen, ohne großen Genpool und dann unter ganz bestimmten Umständen und nach genauer Überprüfung kann ausnahmsweise so eine Verpaarung genehmigt werden - muss aber vor dem Deckakt geschehen.

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