Welches Taschentuch schadet die Natur mehr?
Hallo!
Heute morgen wollte ich mir aufschreiben was ich noch brauche bzw kaufen muss. Da fiel mir Taschentücher ein. Direkt danach fragte ich mich welche Art von Taschentücher wohl eher die Natur belasten würde. Das Papiertaschentuch oder das aus Stoff? Beides muss ja unter Energieaufwand hergestellt werden.
Die aus Stoff kauft man für lange Zeit nur einmal. Doch die muss man ja auch mit 60 Grad waschen, damit die Keime abgetötet werden. Zudem kommt ja noch das Waschmittel hinzu und die Energie, die man zum Waschen braucht, muss ja auch noch bereitgestellt werden. Und was ist mit dem Muster solcher. Die Farben dafür müssen ja auch noch dafür hergestellt werden. Also der ganze "Rattenschwanz" an einem Produkt hängt. Transport, Verpackung usw.
Oder wenn man sich welche selber aus alten Kleidungsstücken (Lumpen) "bastelt". Die Kleidung muss ja auch noch hergestellt und transportiert werden.
Und Papiertaschentücher muss man ja immer wieder kaufen und diese, die in der Waschmaschine sich nicht auflösen, zersetzen sich auf der Deponie sicherlich auch schlechter bis eventuell überhaupt nicht. Und bei der Herstellung wird bestimmt das Material sicher auch noch gebleicht.
Ich vermute, dass das Papiertaschentuch der Natur mehr schadet. Also was meint ihr denn?
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
2 Antworten
Ich finde deine Überlegungen richtig gut!
Ich habe für das Papiertaschentuch gestimmt. Klar, du hast Recht mit dem Zeugs vom Stofftaschentuch. Aber du kannst es halt sehr, sehr lange verwenden. Oma hat welche, die gefühlt steinalt sind xD.
Und wenn du dann noch halbwegs umweltfreundliches Waschmittel benutzt, gibt es da nichts mehr so richtig.
Papiertaschentücher müssen ja auch erst hergestellt werden. Meistens sind 10 von ihnen in einem Päckchen. Und dann sind diese Päckchen nochmal in einem größeren.
So fällt auch ganz viel Müll an und dann noch das eigentliche Taschentuch.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, das Stofftaschentuch ist umweltfreundlicher:)
GLG
Ehrlich gesagt, ist mir beim Taschentuch der Faktor Umwelt relativ egal, weil dem die Hygiene entgegensteht. Und Stofftaschentücher sind nun einmal unhygienisch, weil ich mehrfach in den gleichen Lappen reinschneutze oder mich damit abwische.
Die Zellstoffherstellung ist energieaufwändig, das ist richtig. Als absolutes Massenprodukt aber auch effizient, wodurch der Energiebedarf für das einzelne Taschentuch schon wieder recht gering ist. Und Zellstoff können wir aus heimischem Holz aus nachhaltigem Waldbau produzieren - das ist bei Stoff schwieriger. Der kommt selten aus Deutschland, hat entsprechend auch schon einen langen Weg nach sich, ist z.T. auch gebleicht und dann gefärbt und so weiter. Ja, das Argument mit dem erneuten Nutzen ist da, aber eben der Hygienepunkt dann doch ein Argument dagegen. Spitzfindige Leute würden jetzt sagen, dass wenn ich aufgrund des unhygienischeren Taschentuchs krank werde, dann meine Nachfrage nach Taschentüchern steigt und ich sie öfter waschen muss, aber lassen wir das. Muss das Gedankenspiel nicht bis ins Unendliche treiben.
und diese, die in der Waschmaschine sich nicht auflösen, zersetzen sich auf der Deponie sicherlich auch schlechter bis eventuell überhaupt nicht.
Waschmaschine und Natur sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Zersetzbarkeit wird sicherlich etwas herabgesetzt sein - was aber bei einem Naturprodukt wie Zellstoff keinen Schaden in der Umwelt anrichtet. Wenn sie im Restmüll landen, werden sie verbrannt - nicht deponiert. Und sie haben so in der letzten Stufe der Nutzungskette auch noch eine Funktion in der Energiegewinnung.
Ist eben die Frage, wo du die sinnvolle Modellgrenze in der Ökobilanzierung ziehst.
Sicher gehört der Transport eigentlich dazu - die LKW-Fahrt ist da, vermutlich sind die leichten, fluffigen Zellstofftücher sogar so leicht, dass eine LKW-Fuhre allein davon die 40-Tonnen-Grenze nicht mal voll bekommt. Was aber auch auf die geringe Transportenergiemenge für ein einzelnes Taschentuch schließen lässt...
Im Gegensatz dazu dann eben, wie du ansprichst, das Waschen der Stofftaschentücher, das eigentlich schon allein wegen dem Hygieneaspekt in heißem Waschprogramm sein müsste oder per Hand - also energieaufwändig und ineffizient.
Für mich macht es wenig Sinn, das quasi unendlich weiterzurechnen, nachdem man zu der Schlussfolgerung gekommen ist, weil eben dann der Hygieneaspekt den Faktor Ökobilanzierung überwiegt und die Sache für mein Konsumverhalten entscheidet.
Zum Tarnsport der Ware kommt auch noch der Kraftstoffverbrauch dazu, der, egal wie schwer die Ladung ist, trotzdem verbraucht wird. Bei schwerer Ladung natürlich mehr als bei leichter Ladung.
Naja, lassen wir das. Sonst werden wir das alles noch weiter stricken. Das Thema regt auf jeden falls zum Nachdenken an. Danke dafür!
Es ist ja nicht nur die Produktion. Das muss ja auch alles zum Händler gebracht werden und bei Papiertaschentücher muss der LKW halt viel öfter zum Laden fahren als bei Stofftaschentüchern, da ganz offensichtlich die aus Zellstoff öfters verkauft werden als die aus Stoff.