Welches ist das härteste in Deutschland wachsende Holz?

5 Antworten

Was man so umgangssprachlich "hart" nennt, ist ein ganzes Sammelsurium an Eigenschaften:

Biegefestigkeit, Spaltfestigkeit, Elastizität, Druckfestigkeit, Zugfestigkeit, Abriebfestigkeit...

Hohe Werte in einer Disziplin müssen nicht mit hohen Werten in einer anderen einhergehen. Hainbuche ist z. B. wenig elastisch und sehr spröde.

Bei Holzarten, die in größerem Umfang genutzt werden, sind diese Eigenschaften untersucht, du kannst Werte nachschlagen. Bei Exoten, die (bisher) nicht als Nutzholz bei uns angefallen sind, wird es keine hiesigen Untersuchungen geben. Eventuelle Untersuchungen im Ursprungsland müssen nicht unbedingt übertragbar sein. Bsp.: Riesen-Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) wächst in Mitteleuropa sehr viel schneller als in der Sierra Nevada. Das Holz wird daher grobringiger sein. Bei einem Nadelbaum heißt das, höherer Frühholzanteil. Das zwar sehr dauerhafte, aber ohnehin schon weiche Holz wird also hier noch weicher sein.

Und bei Sträuchern? Gibt es da mehr als mehr oder weniger empirische Befunde? (Weißdornholz soll sehr schlagfest sein, kenne einen Forstwirt, der es immer als Einsatz in seinen Fällkeilen verwendet hat!) Wenn praktisch keine Nutzung stattfindet, wer untersucht es?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Peter19235 
Fragesteller
 01.09.2018, 11:52

Zitat von WAYKOW: „Douglasie … Lärche, Kiefer, Fichte.“

 

Douglasie, Lärche, Kiefer und Fichte haben aber weiches Holz. Das liegt auch daran, dass diese Nadelbäume relativ schnell wachsen und dabei Holz mit relativ großen Poren bilden.

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Pomophilus  01.09.2018, 12:40
@Peter19235

Schnelles Wachstum= weiches Holz: stimmt beim Vergleich verschiedener Baumarten, aber nur in der Tendenz! Von den genannten hat die Douglasie das härteste Holz und wächst am schnellsten!

Bei meinem Beitrag ging es um den Vergleich innerhalb derselben Baumart. Und da ist ist es bei Nadelhölzern eben wie gesagt so: Schnelles Wachstum = viel Frühholz = Weich! Bei Laubhölzern ist es anders herum: schnelles Wachstum= breite Jahrringe = viel Spätholz = Hart!! Deshalb muss Furniereiche engringig sein, damit sie "mild", das heißt weich und gut bearbeitbar ist. Die Materie ist kompliziert!

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Das härteste Holz der Welt ist Ipe (Diamantnuss)

In Deutschland wird es wohl das Holz des Buchsbaum sein.

Aber falls du es zu einem bestimmten Zweck benötigst, wird wohl Eichenholz am besten geeignet sein, weil man es eher im Handel bekommt.

Im Outdoorbereich kommen Douglasie (im Handel fast ausschließlich auch nachwachsenden Beständen) das beste gefolgt von Eiche, Lärche, Kiefer, Fichte.

WAYKOW  01.09.2018, 11:26

es geht noch härter.

In Amerika wurde durch einen Stausee ein Tropenwald überschwemmt. zig Jahre später stehen die Stämme unterwasser immer noch und das Holz ist härter und härter geworden. Jetzt werden diese Bäume gefällt.

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Peter19235 
Fragesteller
 01.09.2018, 12:04
@WAYKOW

Ich hatte nicht nach Amerika gefragt, sondern nach Gehölzen, die in Deutschland wachsen. Mit der Härte des Holzes meinte ich frisches Holz oder geschlagenes Holz das 1-2 Jahre getrocknet wurde.

Sehr altes Holz gibt es bei uns auch, z. B. hölzernere Brückenpfeiler in Flussbetten (zum Teil noch aus Römerzeiten) oder versteinertes Holz.

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wuerfli  02.09.2018, 16:44
@WAYKOW

Gleiches gilt für Mooreiche.

Buche ist übrigens härter als Eiche.

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myotis  03.09.2018, 18:21

hart und haltbar sind nicht ganz das gleiche (Buche ist hart, aber nicht haltbar, im Außenbereich -- Lärche ist haltbar, weil verkernt und harzreich, aber nicht sehr hart...)

Problem bei der Frage ist, dass es wohl um die absolute Härte geht, weniger um die üblich nutzbaren Baumarten = von daher ist Buchs wohl die beste Antwort :-)

man könnte aber auch noch differenzierter antworten (Druckholz bei Nadelhölzern ist schon auch sehr dicht gewachsen und von daher auch schon verdammt hart - da bekommste auf keinen Nagel rein ...)

aber geht es um hart in Bezug auf Nagel einschlagen, Lochbohren, Abriebsfestigkeit etc.?

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Peter19235 
Fragesteller
 03.10.2018, 21:39

Dass Buchsbaumholz sehr hart ist, habe ich jetzt im Herbst gemerkt: Bei mir im Garten sind mehrere Buchsbäume komplett abgestorben (der Buchsbaumzünsler hat innerhalb von 2 Wochen voll zugeschlagen). Ich wollte sie beseitigen und probierte es zuerst mit einer Astsäge. Mit der Säge kam ich nur wenige mm tief. Also holte ich eine neue mittelkleine Axt, welche scharf war und die bisher noch nie benutzt worden war. Auch damit kam ich nur 0,5 - 1 cm tief.

Schließlich habe ich es mit einer Teleskop-Astschere für dicke Äste geschafft, aber auch nur unter großer Kraftanstrengung. Dabei waren die Stämme nur 2 cm bis max. 4 cm dick und das Holz war auch noch nicht völlig ausgetrocknet.  

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Robinie.

Pockholz, Guajac. Wächst in vielen Tropenhäusern in Botanischen Gärten.

Peter19235 
Fragesteller
 06.09.2018, 18:44

Ich meinte Bäume und Büsche, die ganzjährig im Freiland wachsen.

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Fliederholz ist wirklich sehr hart.

Peter19235 
Fragesteller
 01.09.2018, 12:00

Fliederholz Rohdichte:          0,78 - 0,93 g / Kubikzentimeter

[http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/flieder.htm]

 

Das hätte ich gar nicht gedacht, denn Flieder wächst ja relativ schnell.

Und in einem Park in meiner Nähe gibt es sehr viele Fliederbüsche, und nach fast jedem Sturm brechen dort große Äste ab oder ganze Stämme durch. Entweder ist Fliederholz nicht nur hart, sondern auch sehr spröde, so dass es leicht bricht. Oder die Büsche sind schon innen morsch.

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