Welches Ereignis in Eurem Leben hat sich am stärksten in Euer Gedächtnis eingebrannt?

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Oweh, das sind sehr viele Dinge, die in meinem Leben, das schon ein paar Donnerstage länger dauert sich in mein Gedächtnis eingebrannt haben.

Mein Umzug als 20 Jährige nach Berlin, wo mich meine erste grosse Liebe nach 5,5 Jahren damit am Bahnhof empfing, dass Schluss sei, er sich in eine 17 Jahre ältere Frau verliebt hatte.

Das zog mir den Boden unter den Füssen weg, fremd in einer Großstadt, massiver Kummer, ein misslungenener Selbstmordversuch.

Dann 10 Jahre Beziehung und Ehe, die nur ein Jahr hielt, wo mein Ex Mann täglich stritt und mir sagte, ich sei fett, hässlich und doof, Nach meinem ersten Erlebnis war ich dann froh, dass er mich trotz allem "liebt".

Gesundheitliche Probleme mit 30 bekam ich massive Schmerzen, die Schulter wurde 9 Mal operiert mit Prothese, seitdem bin ich Schmerzpatientin, mein Beruf ist weg, mein Tanzen, die Lebensqualität und Schlaf.

Die Sterbebegleitung der Mutter meines Mannes, eines guten Freundes bis zum letzten Atemzug in der medizinischen Versorgung, seine Schreie, nicht sterben zu wollen sind bis heute abrufbar.

Die Sterbebegleitung der Eltern und Freunde hat schon sehr grosse Narben im Herzen hinterlassen.

Und ich bin sicher, dass solange man lebt, immer wieder noch solche psychischen Verletzungen hinzu kommen werden.

Die Misshandlung im Hospiz meiner an Krebs erkrankten Mutter, die wir nicht stoppen konnten, erst nach dem Tod meiner Mutter wurde Gerechtigkeit gegeben.

Menschliche Enttäuschungen im Freundeskreis, die mit Kranken nichts am Hut haben, Mobbing hier auf der Plattform.

Es sind viele Dinge mehr, die den Rahmen hier sprengen würden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Schmaggie97  13.07.2024, 21:03

Danke das du so offen darüber schreiben kannst. Das klingt nach einer sehr starken und mutigen Frau 😊

DianaValesko  14.07.2024, 15:39

Danke für den ⭐, ich freue mich sehr darüber und alles Gute für dich

ChrisGE1267 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 14:47

Vielen Dank für Deine Offenheit!

Eines meiner frühsten Erinnerungen ist, dass ich auf eine Schnecke getreten bin. Es ist aberwitzig, denn das ist fast 50 Jahre her, aber die Erinnerung hängt immer noch in mir fest, sonst kann ich mich noch erinnern, dass mir im Kindergarten meine Hand in Schei...e gedrückt wurde und dass ich einen frisch mit Beton reparierten Gulli mit Wasser gegossen habe, ach ja, Angst im Keller, da dort etwas Rotes im Dunkeln schimmerte.

das muss alles in den ersten 4 Jahren meines Lebens gewesen sein, wenn nicht sogar mit 4 Jahren, denn an den Kindergarten im Krankenhaus, wo meine Mutter mich hinbrachte, weil sie im Krankenhaus arbeitete, habe ich keine Erinnernungen, es gibt noch ein paar sehr kurze, bei denen ich nicht weiß, wo, wann oder was sie waren.

Ich habe gesehen wie meine Kindheits Katze überfahren wurde..

Och, ziemlich viel, und da ich ein positiver Mensch bin, erinnere ich mich vor allem gut an die positiven Dinge. Den Duft von frisch gemähtem Gras beim Haus meiner Eltern kenne ich noch gut. Die 2 Hunde, die wir hatten. Die Gänse, die frech waren.

Den Wald in der Umgebung kenne ich noch gut.

Die kleine Grundschule, dann das Gymnasium (auch bei einem Wald).
Und der winzige Kindergarten, aus dem ich weggelaufen bin zu einer Freundin meiner Oma, die im Altersheim gegenüber wohnte. Das Gebäude der Zeugen Jehovas war in derselben Straße (ich war nie drin).

Mein "Protestgemälde" (ein schwarzer Kreis auf weißem Grund).

Die Kirmes, die wir hatten im Dorf, die seltsamen "Dorfdiskos", zu denen wir gefahren sind. Oft mit ebenso seltsamen Gestalten, die man dort traf.

Und die Musik natürlich, welche meine Eltern damals auf Schallplatte hatten.
Die Aida, aber auch "Spiel mir das Lied vom Tod", das ist immer noch eine (positive) Kindheitserinnerung.

Nur ein Beispiel (aus Aida): diese einfache, aber unendlich eindrucksvolle Musik, die sanften, beständigen Harfenklänge und die Frauenstimme aus dem Hintergrund erzeugen eine magische Atmosphäre.

https://youtu.be/tPWQ13K-WYY


ChrisGE1267 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 14:46

Das sind schöne Erinnerungen!😀

OlliBjoern  14.07.2024, 17:57
@ChrisGE1267

Ja, ich denke auch.
Freilich hatte ich auch paar nicht so schöne, aber das Gute hat bestimmt überwogen.

ChrisGE1267 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 18:04
@OlliBjoern

Je älter man wird, desto mehr blickt man auf sein Leben zurück. Bei mir gab es auch Momente, in denen das Glück als etwas erschien, was man greifen kann - aber auch sehr tragische und traurige Momente…

Die Geburt meiner Kinder, ich war bei allen dreien dabei. Meine Tochter hatte Steißlage. Meine Frau hat sie auf natürlichem Weg geboren. Und es ist gut gegangen. Aber ich dachte ich sterbe weil ich in der Mitte durchbreche.

Der Tod meiner Mutter. Eine Kettenraucherin. Wir waren zerstritten. Hatten 12 Jahre keinen Kontakt mehr gehabt. Dann war sie in einem Hospiz. Nein, kein Lungenkrebs. Ein Lungenenphysem, die Lunge löste sich quasi einfach auf. Nach langen Stunden schweren Atems, angeschlossen an ein Beatmungsgerät welches dann abgestellt wurde, ging sie ganz leicht. Sie "ging" tatsächlich. Anders kann ich es gar nicht beschreiben. Und ich begriff das ich diese Frau, sie sah aus wie eine Mumie, auf die ich ich so unglaublich wütend gewesen bin, noch wirklich liebte. Und irgendwas in mir ging kaputt.

Am 21.10.1985 machte ich meinen 1. Dan im alten klassischen Taekwon-Do. Es war mit die beste Zeit in meinem jungen Leben. Das Training war mein Lebensinhalt. Ich war sehr gut vorbereitet, die Prüfung dauerte lange und brachte uns an unsere Grenzen. Dann als ich die Urkunde bekam, wusste ich hatte es geschafft, dieses unglaubliche Gefühl von Glück und Stolz, dass ließ sich mit gar nichts vergleichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Man kennt die Höhen und Tiefen des Lebens.