Welchen Sinn hat es, fiktive Personen zu gendern?
3 Antworten
Da du diese Frage stellst, würdest du eine fiktive weibliche Person also nie als "Heldin", "Lehrerin" oder "Detektivin" bezeichnen, sondern stets als "Held", "Lehrer" oder "Detektiv". Richtig?
Warum man das Rollennomen ans Geschlecht der fiktiven Person anpasst, ist in erster Linie wohl guter Stil. Wo eine spezifisch feminine Form vorhanden ist, sollte diese für eine klar weibliche Person, egal ob fiktiv oder nicht, genutzt werden. Geht es um nicht binäre Personen, läuft das analog mit bspw. einer Sonderzeichenform.
Eine Antwort wäre insgesamt aber wohl einfacher und auch zielführender, könntest du konkrete Beispiele nennen, die dich zu dieser Frage bewogen haben.
An einer Stelle heißt es "In Wirklichkeit wollte er sich dort aber nur mit seinen Freund*innen treffen".
Es geht also um eine Gruppe von Personen, die verschiedene Geschlechter haben. Egal ob fiktiv oder nicht: Die gegenderte Form ist genauer als das generische Maskulinum.
Die gegenderte Form ist genauer als das generische Maskulinum.
Es muss dadurch nicht immer einer nicht männlichen Person geholfen sein. Im konkreten Fall geht es wohl schlichtweg um sprachliche Präzision.
Du kannst mir also bei einem Satz wie
In Wirklichkeit wollte er sich dort aber nur mit seinen Freunden treffen.
sagen, welche Geschlechter diese Menschen haben? Die Sternchenform macht immerhin eindeutig klar, dass es sich nicht nur um Männer handelt. Sorry, aber da geht die sprachliche Ideologie mit dir durch.
"Du kannst mir also bei einem Satz wie
In Wirklichkeit wollte er sich dort aber nur mit seinen Freunden treffen.
sagen, welche Geschlechter diese Menschen haben?"
Nein, und eben gerade deswegen ist die grammatikalisch männliche Form, die beide Geschlechter meint, korrekt.
"Die Sternchenform macht immerhin eindeutig klar, dass es sich nicht nur um Männer handelt."
In diesem Fall nicht, denn wie ich schon geschrieben habe, ist im Film nicht klar, ob unter den Freunden von Luke auch Frauen sind.
"da geht die sprachliche Ideologie mit dir durch."
Die "sprachliche Ideologie" geht eher mit DIR durch. Ich verwende die deutsche Sprache so, wie ich sie in der Schule gelernt habe. Das hat wohl kaum etwas mit Ideologie zu tun.
Nein, und eben gerade deswegen ist die grammatikalisch männliche Form, die beide Geschlechter meint, korrekt.
Welch vortreffliche Logik.
Frag doch nicht, wenn du mit der Antwort nicht leben kannst. Schönen Restsamstag noch.
Die Antwort ist plausibel, wenn man sich nicht aus ideologischen Gründen gegen die sträubt. Die Sonderzeichenform ist hier schlichtweg präziser, da sie ausdrückt, dass die Personen nicht alle männlich sind - das Maskulinum kann das nicht. Dass diese Personen nach deinem Wissensstand nicht näher beschrieben werden, kann gut sein - für die Person, die diesen Text geschrieben hat, wird aber wohl aus irgendeinem Grund wichtig gewesen sein, dass es sich nicht nur um Männer handelt.
"für die Person, die diesen Text geschrieben hat, wird aber wohl aus irgendeinem Grund wichtig gewesen sein, dass es sich nicht nur um Männer handelt."
Du sagst es! Aus *irgendeinem* Grund. Und hier setzt meine Frage an. Welchen Grund kann es für den Verfasser des Textes haben, in Form von Gendern zu betonen, dass Luke, eine fiktive Person, auch weibliche Freunde hatte (wobei man das nebenbei wie schon gesagt nicht wissen kann)?
Du denkst also, dass Leute auf gf hellsehen können? Frag die Person, die den Text geschrieben hat - nur die kann es dir verraten.
Doch, das weiß ich. Da es da aber verschiedene Antworten gibt und ich nicht die Person bin, die den fraglichen Text geschrieben hat, kann ich dir nicht sagen, was die Person sich dabei gedacht hat bzw. was ihre Motivation dafür war.
Ich hab mir dein Beispiel angeschaut und sehe da keinen Sinn. In unserer Sprache gibt es numal maskulinum und femininum und die Freunde sind nunmal die Freunde was sowohl männliche als auch weibliche Freunde bezeichnet. Das '*innen" ist in meinen Augen überflüssig.
Es scheint einfach als wolle sich heutztage jeder über etwas aufregen nur um auch mal mitplärren zu können.
Gar keinen. Ich verstehe auch nicht warum man überall politisch korrekt belehrt werden muss, auch wenn es sich nicht um politische Themen handelt.
Hier ein Beispiel:
https://www.kino.de/serie/das-buch-von-boba-fett-2021/news/luke-skywalkers-geloeschte-star-wars-freunde-easter-egg-sorgt-fuer-44-jahre-alte-anspielung/
An einer Stelle heißt es "In Wirklichkeit wollte er sich dort aber nur mit seinen Freund*innen treffen".
"würdest du eine fiktive weibliche Person also nie als "Heldin", "Lehrerin" oder "Detektivin" bezeichnen, sondern stets als "Held", "Lehrer" oder "Detektiv". Richtig?"
Nein. Ich meine Personenbezeichnungen in der Mehrzahl. Also am konkreten Beispiel gefragt: Welchen Sinn hat es, von Luke Sywalkers" Freund*innen" zu sprechen? Welchen Nutzen soll es also haben, zu betonen, dass die fiktive Figur Luke auch weibliche Freunde hat? (Davon mal ganz abgesehen, dass Lukes Freunde im Film nur erwähnt werden und im Film gar nicht vorkommen, man also gar nicht wissen kann, ob Luke auch weibliche Freunde hat)