Welche pferderassefür Freizeitreiten?

4 Antworten

Beim eigenen Pferd geht es nicht primär um gute Reitkenntnisse - vielmehr darum, dass du weißt was das Tier für Bedürfnisse hat und wie du diese erfüllst. Weißt du, wie ein Pferd gefüttert wird? Kannst du gutes von minderwertigem Heu unterscheiden? Weißt du, wieviel freie Bewegung das Pferd am Tag braucht? Wie man angrast und wann? Gute von schlechter Hufbearbeitung unterscheiden? Passt der Sattel noch? Wann muss der Zahnarzt ran? Kann ich die Verletzung selbst behandeln und wie? Kolikt das Pferd? Das alles sind nur einige Sachen, mit denen du dich auseinander setzen musst - das bekommen nicht grad wenige Erwachsene noch nicht mal hin beim ersten Pferd. Dazu kommen finanzielle Themen betreffend Ausrüstung, Stallmiete - auch für einen teureren Stall, es kann immer sein dass ein Umzug nötig wird... - Anfahrt zum Stall, Rücklagen für den Tierarzt (die neue GoT schlägt da ordentlich zu), etc. PP.

Du brauchst eine erwachsene, pferderfahrene Person an deiner Seite, welche die Verantwortung übernimmt. Unterricht! Minderj. kannst du weder ein Pferd kaufen, noch einen Einstellervertrag unterschreiben noch kann der Tierarzt auf dich eine Rechnung ausstellen. Rechtlich gesehen darfst du keine einzige Entscheidung treffen.

Wenn du eine RL hast, wird sie dich/deine Eltern beim Kauf beraten und das ist auch nötig. Klar gibt es Pferde, die nicht unbedingt als heißblütig gelten wie zB Haflinger, Norweger, Quarter,.... aber es kommt immer auf das jeweilige Pferd an. Und das findet sich nicht im Schnellschuss. Dazu gar nicht selten, dass eigentlich ruhige und gelassene Pferde unter unsicheren Reitern ebenfalls Unsicherheiten entwickeln.

Und Freizeitreiten heißt auch nicht, ohne Sattel oder sonst wie durch die Gegend juckeln, sondern jedes Pferd braucht Muckis und Balance um einen Reiter tragen zu können ohne davon Schaden zu nehmen. Diese Verantwortung hat jeder Reiter!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Vor dem Kauf des ersten eigenen Pferdes gilt es viele Aspekte zu bedenken:

  • Gute reiterliche Vorkenntnisse
  • Die Abklärung der finanziellen Situation - mit dem Kauf alleine ist es nicht getan !
  • Stallplatz - der artgerecht sein sollte
  • Rücklagen bilden - ein Pferd kann auch mal krank werden, was schnell in die Tausende gehen kann !
  • Wer kümmert sich, wenn du mal krank bist - oder im Urlaub etc. ??
  • Bist du überhaupt schon in der Lage, ein derartiges "Geschäft" zu tätigen ?

Ist all dies geklärt, solltest du eine fachkundige Vertrauensperson mitnehmen, wenn du ein Pferd anschaust...

Ein Rassepferd muss es nicht sein - aber diese Rassen halte ich als geeignet für "Einsteiger":

  • Isländer
  • Norweger
  • Angloaraber
  • Haflinger
  • Deutsche Reitponys
  • Kleinere Warmblüter etc...

Wie gesagt - nicht den 5ten Schritt vor dem Ersten gehen...;)

Ich bin ein grosser Fan von Freibergern. Züchte sie auch gerne. Ich mache ab und an Spring- und Geschicklichkeitsturniere und sonst reines Freizeitreiten. Sprich gesunderhaltende Dressur, Longe, Ausreiten, Bodenarbeit, Zirzensik und Springtraining. Freiberger sind echte Allrounder und haben einen ausgeglichenen Charakter. Zudem sind sie eher robust. Man muss sie aber aufgrund des Exterieurs besonders gut dressurmässig arbeiten um sie auch langfristig gesund zu erhalten. Aber das kriegt man gut hin und sollte man auch bei jedem Pferd machen!

Beachte bitte dass ohne Sattel bei guter Bemuskelung ab und an kein Problem ist, aber nichts einen korrekt passenden Sattel ersetzt und dieser hauptsächlich genutzt werden sollte

eierlegende wollmilchsäue gibts ab 50.000 euro aufwärts.

ich schlage vor, dass du erst mal reiten lernst und ein paar reitabzeichen machst.

ein pferd hätte es bei dir nicht gut, weil du einfach viel zuwenige vorkenntnisse hast.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
ChArHa2629 
Fragesteller
 12.11.2023, 18:51

Ich kann gut reiten nehme auch jeden Montag noch Reitunterricht und habe eine 6 jährige stute in Halbpension

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Baroque  12.11.2023, 21:28
@ChArHa2629

6 Jahre reiten sind nichts. Reiten ist auch das wenigste, was man können muss. Man besitzt sein Pferd rund um die Uhr und reitet es im Durchschnitt nicht mal eine Stunde pro Tag.

Kenntnisse zu Haltung, Fütterung, Gesundheit inkl Erste Hilfe, Ausrüstungskunde, ... hatte ich wirklich sehr intensive über 27 Jahre. Bei uns fiel nie der Unterricht aus, wenn das Pferd krank war, sondern der Reitlehrer nutzte die Gelegenheit, uns zu lehren, was das Krankheitsbild ist, welche therapeutischen Ansätze der Tierarzt anbieten kann, warum wie entschieden wird und wie wir dem Pferd krankengymastisch helfen können. Trotzdem ist es beim ersten eigenen eine komplett andere Hausnummer und ich habe meine Fehler gemacht.

Da waren z. B. die Schmiede, die durchaus guten Ruf genießen. Ausbilder. Die aber meinem Pferd fast das Leben kosteten, weil alle paar Wochen auch stehen in Hufverbänden eine Zumutung war. Die richtige Hufbearbeiterin kennengelernt, eine Bearbeitung von ihr und es ging Tag für Tag aufwärts. Wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen und die 2,5 Jahre leidvoller Erfahrung ungeschehen machen. Ich hatte 27 Jahre lang vorher Pferde dem Hufschmied vorgestellt. Ich habe gesehen, wie in den letzten Jahren die Qualität nachgelassen hatte, ich konnte genau beschreiben, was mir nicht mehr gefiel. Aber dass ich gut genug recherchiert hätte, jemanden zu finden, der gute Arbeit liefert, fiel mir dann nicht ein. Frag nicht, warum. Aber wie willst du es stemmen, wenn du plötzlich auf allen Gebieten überfordert bist? Ständig muss man entscheiden, wer der Dienstleister ist, den man haben möchte, wie das Pferd gehalten, gefüttert und trainiert werden soll, ... Da tun ein paar Jahre allgemeine Ausbildung schon gut.

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pony  12.11.2023, 21:34
@ChArHa2629

wenn du gut reiten kannst (ich hab dich nicht reiten sehen...), warum dann ein anfängerpferd?

wie kommst du darauf, dass einmal die woche eine reitstunde für gutes reiten genügt?

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