Welche Idee ist besser?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Brief 82%
Anruf 18%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kommt drauf an, finde ich.

Wie geht es mit der Geschichte denn weiter? Denn den ganzen Brief niederzuschreiben, kann recht dröge werden. Um das zu verhindern, würde ich entweder einen Anruf niederschreiben, sodass du auch die Hintergrundgeräusche als spannendes Detail mit einarbeiten kannst, oder den Brief nicht ganz niederschreiben, sondern grob zusammen fassen und einzelne wichtige Sätze daraus zitieren.

Alles in allem scheint deine Geschichte aber ziemlich langweilig zu sein. Ich vermisse in deinem Text mehr Details, z.B. wie du dich fühlst. Die Sätze wirken so kurz und abgehackt, abgesehen davon völlig nüchtern und emotionslos. Man kann höchstens AHNEN, dass du jetzt nicht allzu begeistert von deinen Hausaufgaben bist, aber im Grunde könnte das auch ein Roboter geschrieben haben. Verstehst wie ich meine?

"Hi Katharina, alles klar?", schrieb ich

, löschte diese Zeilen aber gleich wieder.

Danach legte ich mein Handy wieder weg,

denn die Versuchung, ständig draufzusehen, war einfach zu groß und ich wollte die elenden Hausaufgaben endlich hinter mir haben, also warf ich es sanft auf mein gemachtes Bett,

damit es mich nicht die ganze Pause ablenkte. Ich hätte zwar gerne mit Katharina geschrieben, aber sie war gerade garantiert in der Schule, an welcher es ein striktes Handyverbot gab. Wer sich nicht daran hielt, bekam das Handy sofort abgenommen und konnte es nach der Schule im Sekretariat abholen.

Aus Angst, ihr damit Schwierigkeiten zu bereiten, verkniff ich mir den Impuls, mich bei ihr zu melden und begann vermehrt daran zu zweifeln, ob diese Art von Kommunikation überhaupt die richtige war, um in alten Zeiten zu schwelgen. Immer öfter bemerkte ich mittlerweile, dass die Schnelligkeit, mit der die Nachrichten in der heutigen Zeit hin und her sausten, den Texten irgendwie Bedeutung raubten. Zumindest fühlte es sich so an, als ob nur ein Bruchteil davon versendet würde, während ein Großteil auf dem Weg verloren ging. Ob Katarina wohl auch noch an unsere damalige Zeit dachte, wie ich es tat? Vielleicht sollte ich ihr lieber einen Brief aus Papier schreiben, auf den man die ganze Woche hinfiebern und sehnsüchtig drauf warten würde. Oma hatte immer gesagt: "Gut Ding will Weile haben".

Der Bleistift, der unbeobachtet vom Tisch rollte und mit einem Klimpern auf dem Laminatboden zum Liegen kam, riss mich aus meinen Gedanken und ich widmete mich wieder meinen Hausaufgaben.

Es musste ja sein, ob ich wollte oder nicht.

Bei genauerem Hinsehen erinnerte ich mich nun auch wieder daran, was genau ich auf hatte.

Ich musste einen Lückentext ausfüllen und übersetzen. In dem Text ging es um einen Jungen, der mit seinem Hund spazieren ging und dabei zufällig einen Freund traf. Danach sind die beiden Jungs gemeinsam spazieren gegangen und haben ein Eis gegessen. Ein typischer Text aus dem Englischunterricht.

Langweilig. Überhaupt waren Lückentexte etwas, was ich überhaupt nicht leiden konnte, denn der Lehrer spielte dazu immer eine CD ab und ließ uns selbst den Text anhand des Gehörten richtig oder falsch markieren. Und jedes Mal, wenn der diese CD abspielte, fragte ich mich säuerlich: WER SPRICHT DENN BITTE SO? Tatsächlich hatte ich einen internationalen Freundeskreis und niemand - abslout NIEMAND - sprach ein so gekünzeltes Bilderbuchenglisch, was die Hausaufgaben demnach eher wie eine Strafarbeit wirken ließen.

Lustlos riss ich mich zusammen, hob den Bleistift auf und kritzelte genervt geratene Wörter in die Lücken. anschließend radierte ich alles wieder weg, klopfte mir gedanklich auf die Finger und forderte den Schweinehund in mir auf, seine Aufgaben gefälligst ordentlich zu machen. Wäre da nicht das Fenster mir gegenüber, hinter dem strahlender Sonnenschein zu sehen war. Schmachtend schaute ich nach draußen, während ich seufzend vor meinen Hausaufgaben saß und mich fragte, wie ich mich motivieren und sowohl mein Handy, als auch das tolle Wetter ignorieren konnte.

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So zum Beispiel. Schreib Emotionen auf. Denk dich in die Situation, als wärst du jetzt gerade dort. Lass es vor dem inneren Auge zu einem Film werden und beschreibe was du siehst, wie es sich anfühlt, wie du dich fühlst, was um dich rum passiert. Der Leser muss sich vorstellen können wo du bist und wie es da aussieht.

Ich würde mich darauf konzentrieren, was wichtig ist.

Die Hälfte dieses kurzen Auszugs besteht gefühlt aus Details, die für die Geschichte, so vermute ich, keine wirkliche Relevanz haben. Zum Beispiel der Lückentext und sein Inhalt. Lies dir diesen Abschnitt nochmal durch und frage dich 'braucht es das WIRKLICH?'

Hinsichtlich deiner eingehenden Frage: Lässt sich in meinen Augen schwer beantworten, weil Brief und Telefonat ganz unterschiedliche Vorzüge und Nachteile haben. Im Telefonat hat man ein Hin und Her, der Brief an sich ist lediglich Katharinas Sicht auf die Welt, zu dem deine Hauptfigur sich dann ggf. Gedanken machen kann.

Je nachdem kannst du beides wählen. Oder nichts von beidem, wenn es einfach nur darum geht Seiten zu füllen und nicht wirklich etwas relevantes besprochen oder dadurch angestoßen wird.

Anruf

Eigentlich sollte beides gemacht werden. Doppelt wirkt besser.