Welche Auswirkungen hat das Export Defizit für die USA und ihren Dollar?
Ich denke seit den 70ern ist die USA im Minus mit ihren Exporten. George Bush hat schon mal 800 Milliarden Defizit geschafft. Nun hat Biden den Rekord gerissen. Und es ist wohl das Ziel der USA dass sich das weiter steigert.
Laut Statistik hat die USA ein NIIP von 14 Billionen. Das soll wohl heißen dass dem Ausland in USA 14 Billion gehört.
Irgendwie finde ich es auch seltsam dass Deutschland jedes Jahr Milliarden in USA investiert. Denn erfahrungsgemäß gibt es dort nichts zu holen ausser Verluste und Gerichtsprozesse in Milliarden Höhe. Neuerdings müssen ja Aldi und Lidl ran und ihr deutsches Geld verbrennen.
Wie beurteilt ihr die Lage? Der Dollar - eine Währung mit einer Zukunft besser denn je?
6 Antworten
Das Exportdefizit ist lästig, aber noch kein Problem.
Die USA hat ja bereits angefangen die Importe zu reduzieren, wenngleich auch nicht ausreichend. Dennoch ist die Wirtschaftskraft noch so unglaublich groß, dass der Dollar durch die Schulden nicht gefährdet wird, zumal er nach wie vor das wichtigste Zahlungsmittel auf der Welt ist.
Klüger wäre es, wenn die USA in die Infrastruktur im Land insvestieren würden. Damit würde das Wirtschaftswachstum deutlich steigen und das Exportdefizit verringert werden. Darüber hinau würde es Arbeitsplätze schaffen und die Steuereinnahmen erhöhen. Und als schöner Nebeneffekt würde es zu mehr Zufriedenheit im Lande sorgen.
Nicht zwangsläufig.
Kurzfristig gesehen, widerspreche ich dir nicht. Wenn man die Investitionen aber sinnvoll tätigt und entsprechend wirtschaftspolitische Maßnahmen trifft, kann die Handelsbilanz langfristig ausgeglichener werden:
- Die Reindustrialisierung schwacher Regionen, die Förderung neuer Sektoren, eine Energie- und Verkehrswende, der Infrastrukturausbau sowie Investitionen in Bildung und Ausbildung.
- Eine Umverteilung von oben nach unten, die die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen ohne hohe Neuverschuldung von Staat und Privaten stabilisieren würde.
- Der Appell an die Partnerländer der USA in Europa und Asien, durch Begrenzung ihrer Handelsbilanzüberschüsse zum "Rebalancing" der Weltwirtschaft beizutragen, etwa indem sie die Inlandsnachfrage erhöhen und so mehr importieren – so auch seit langem die Forderung zum Beispiel des Internationalen Währungsfonds. In China hat man das längst verstanden, in der EU noch nicht.
Schwierige Frage. Wir erleben ja zur Zeit eine erhebliche Flucht aus dem Dollar. Die Saudis, Indien und China erwägen ihre Rohstoffgeschäfte von nun an in ihren eigenen Währungen abzuwickeln, und machen es zum Teil schon. Das würde das Ende des Petrodollars bedeuten. Für ein Land, wie die USA mit seinem Exportdefizit sehe ich die Zukunft da eher schwarz. Eine Möglichkeit bestünde vielleicht noch darin, längerfristig den EURO zurückzudrängen und zumindest in Europa den Dollar wieder stärker ins Spiel zu bringen. Eventuell ließen sich so die Kosten auf die EU verlagern.
Im Gegensatz zum völlig wertlosen Rubel?
In Deutschland beginnen gerade wieder die Hamsterkäufe auf Toilettenpapier und ich überlege ob es nicht billigere wäre stattdessen Euro in Rubel zu tauschen
Künstlich gestützt, ja. Aber ich würde keinen einzigen Euro in Rubel tauschen.
künstlich gestützt, naja: ich würd sagen, Goldpreisbindung (keine wirklich echte allerdings): der Rubel hatte sich schlagartig erholt in dem Moment, als die Banken angewiesen wurden, Gold für 5000 Rubel/Unze anzukaufen. (diese befristete Bindung läuft jetzt gerade aus - mal sehen, was der Rubel jetzt macht)
Zeigt mal wieder sehr schön, wie wichtig es ist, Gold zu haben als Nation: dann kann keiner deine Währung manipulieren... künstlich.
der Dollar ist doch längst auf Talfahrt! als Petrodollar ist er weitgehend untergraben, und in den Währungsreserven der Länder nimmt er auch einen immer geringeren %satz ein. (wobei das Einfrieren der russischen Assets da nach mal als Augenöffner, wie viel der Dollar wert ist, wenn man sich gegen die USA stellt.
und von der Inflation brauch ich dir eh nix erzählen...
also die USA werden sich in den nächsten 10-20 Jahren extrem anschauen, wenn sie draufkommen, dass sie ihr Erdöl nicht mehr drucken können, denn das war der einzige Grund, dass sie so lange mit dem horrenden Exportdefizit davongekommen sind.
Die USA ein Opfer? Dann müsste wohl was gegen das Defizit getan werden? Wenn Intel 20 Milliarden in Magdeburg investiert sieht das aber ganz und gar nicht danach aus. Merkst was? Die USA hat einen Plan. Nur welchen?
ich denke eher, dass China einen Plan hat - warum sammeln die seit 20 Jahren auf Teufel komm raus Gold?...
sein ganzes Geld auf den Markt werfen muss nicht unbedingt ein Plan sein: kann auch heißen: ausgeben, so lange es noch irgend was wert ist...
China ist von den USA geschaffen worden. Ohne den Willen der USA gäbe es kein chinesisches Wirtschaftswunder. Ob ein solch defensives Land nun zum Herrscher wird zweifle ich doch an
kennst du den Zauberlehrling? die verlängerte Werkbank China ist dem Wesen längst über den Kopf gewachsen!
Hmm bis auf Huawei und Tik Tok sehe ich wenig revolutionäres. Beides sanktioniert von den USA
china beantragt derzeit fast so viele Patente wie die restliche Welt zusammen...
Na der Warp Antrieb wird es nicht sein. Vielleicht doch eher was für die Bürokratie
Faktum ist, dass kein moderner Computer ohne chinesisches Knowhow funktionieren könnte...
Gut dass du es sagst. Die ganzen Einzelteile des Laptops kommen aus dem Ausland und werden in China zusammen gesetzt. Bis auf das Plastik und ein paar Kabel ist davon nichts Festland chinesisches an dem Laptop
China ist der bedeutendste *Hersteller* von Hableitern - 2.: Taiwan.
Produzent. Mit Fabriken aus USA und Taiwan. Lohnfertigung für China - Gewinne für die Wall Street
https://m.youtube.com/watch?v=V2ijovFbTy0
Für alle die es interessiert. Er hat sich intensiv und objektiv mal damit auseinander gesetzt auch warum in China nicht alles Gold ist was glänzt und der Abstand USA-China größer wird statt kleiner
5G wäre ohne chinesisches *Knowhow* nicht möglich...
Die USA sind die größte Volkswirtschaft der Welt. Das wird sich aufgrund der hohen Innovationskraft auch nicht ändern. Nicht zufällig kommen die globalen Internetgiganten ausnahmslos aus den USA. In den USA entsteht Neues, Asien kopiert und Europa hält an den traditionellen Industrien fest.
Infrastruktur Dollars machen mehr Defizit im Export Bro