Weißer Schweizer Schäferhund - Stelle ich es mir zu einfach vor?
Hallo ihr lieben,
ich hab nun schon Recht viele Beiträge und auch Ratgeber zu dem Thema gelesen und komme nicht so ganz 100% auf ein Vernünftiges Ergebnis. Daher mal eine Frage, an die erfahrenen Fellnasen Freunde:
Meine Familie und ich (mein Mann und 2 Kinder im Alter 5 und 8) wünschen uns bereits seit langer Zeit einen Hund. Faszinierend fanden mein Mann und ich schon immer Schäferhunde. Per Zufall sind wir auf die Schweizer gekommen und ehrlich gesagt: Wir waren hin und weg. Also haben wir uns diverse Rasseportraits durch gelesen, diverse Züchter besucht um die Hunde auch mal kennen zu lernen und wir haben ein sehr liebes Züchterpaar kennen gelernt, bei denen wir uns super wohl fühlen, die Hunde (3 Mädels derzeit) sind unglaublich neugierig, liebenswert und definitiv ausgeglichen. Ich habe selten so entspannte Vierbeiner gesehen. Auch das Verhalten der Hunde gegenüber den Züchtern wirkt vertraut und liebevoll. Also im Grunde das, worauf man achten sollte. Soviel zur "Geschichte".
Nun zu der wichtigsten Frage überhaupt: Werden wir dem Hund gerecht oder wird er bei uns nicht glücklich?
Wir sind beide voll berufstätig, können den Hund aber problemlos mit ins Büro nehmen. Wir fahren beide mit dem Fahrrad zur Arbeit (ca. 10km), das Thema "ausreichend Auslauf" wäre hier also geboten (selbstverständlich erst, wenn er groß genug ist, solange er noch klein ist, nehmen wir ihn/sie im ehemaligen Fahrradhänger der Kinder mit). Wir haben einen großen Garten, Feld/Waldrandlage um auch früh morgens und Abends schöne Runden zu spazieren, was wir mit den Kindern auch so schon sogut wie jeden Abend machen. Die Hundeschule ist einen Steinwurf entfernt, die wir auch gerne in Anspruch nehmen werden, da wir absolute Anfänger sind. Natürlich ist die körperliche Auslastung die eine, die geistige natürlich eine andere. Ich dachte an Agility oder Obedience, je nachdem ob der Hund Interesse an so etwas hat. Aber das sollte man bekanntlich einfach ausprobieren.
Im Grunde haben wir ein Gutes Gefühl und wir denken auch, das wir uns weitestgehend "vorbereitet" haben, soweit man sich vorbereiten kann. Allerdings stellen wir eine hohe Anforderung an uns was das Glück unseres künftigen Vierbeiners angeht, da dies auch unmittelbare Auswirkungen auf uns hat.
Was für erfahrungen habt ihr gemacht? Wie gestaltet ihr den Familienalltag + Fellnase? Ich bin dankbar für jeden Hinweis :)
8 Antworten
Hallo,
mit dem Fahrrad fahren würde ich mir auf jeden Fall noch einen Plan B überlegen, also entsprechend großer Anhänger, mit dem Auto fahren etc. 20km pro Tag sind jetzt nicht soooo wenig und gerade die Temperaturen unterschätzt man als Radfahrer doch Mal schnell. Und bedenken, dass ihr den Hund an den Anhänger vernünftig gewöhnen müsst, gerade wenn ihr länger darauf angewiesen seid :-) Und auch der Geruch eines nassen Hundes im Büro ist nicht so angenehm ^^
Über Beschäftigung während der Arbeitszeit würde ich mir wenig Gedanken machen, sondern dem Hund beibringen, dass er da einfach Schlafen / Ruhen kann/muss.
Meine Hunde schlafen zB alle komplett durch, wenn ich arbeite, auch die Welpen, wenn auch nicht ganz so lange und da nach 3-4 Stunden Mal eben Dampf abgelassen wird. Und das obwohl hier aktuell eine eher energiegeladene Rasse wohnt ;-)
Ich würde aufpassen, dass ihr euch nicht zu verkopft und möglichst alles perfekt machen wollt. Das setzt unnötig unter Druck.
Fahrrad fahren schön und gut, was ist z.B bei Hitze ? Mit einem großen Hund der eventuell HD belastet ist auch keine gute Idee. Ein Welpe kann auch überfordert werden wenn er auf Arbeit sein muss, denn ihn stundenlang ruhig zu halten könnte schwierig werden. Was wäre wenn er dort sein Geschäft verrichtet da noch nicht stubenrein. Oder was sagt der Chef dazu, wenn ihr ca alle 2 Stunden mit ihm rausmüsst? Dies wären weitere fragen die ihr euch beantworten solltet
Intelligenzspiele sind gut, der Hund muss aber auch manchmal Ruhe lernen, sonst habt ihr einen überdrehten Hund
Hmm. Also wäre müsste man einen gesunden Mittelweg finden zwischen spielen, spazieren und schlafen.
Wenn Ihr bereit seid den Hund auch hin und wieder im Fahrradanhänger zur Arbeit zu transportieren zum Bsp im Sommer wenn es einfach zu heiss ist um dem Tier die 10km Asphalt zuzumuten dann sehe ich hier einen guten Platz ...meld dich mal bei der Subcommunity Hunde an dort ist ein User der so einen Hund hat.
Hallo,
danke für deine Antwort! Super Tipp, ich melde mich mal an :)
Wie oben schon geschrieben, den Fahrradhänger hatten wir ja für die Kinder als sie noch kleiner waren. Bzw er ist groß genug, das auch beide reingepasst haben im Alter von 3 und 6. Also allemal groß genug für einen Schweizer.
natürlich ist alles machbar. Aber ihr dürft es euch auch nicht so einfach vorstellen. Ihr habt die Rechnung ohne den Hund gemacht.😀
Den Hund einfach in den Fahrrad Anhänger packen und los - das funktioniert nicht. Der Hund muss erst daran gewöhnt werden. Sonst randaliert er da hinten oder bekommt Panik.
Der Arbeitgeber muss sehr verständnisvoll sein. Ein Welpe bleibt nicht auf seinem Platz liegen und schläft während Herrchen und Frauchen arbeiten.
Der Hund braucht einen absolut geschützten Ruheraum im Büro. Es dürfen nicht alle Mitarbeiter ständig mit dem Hund rum spielen, sonst gibt er dann nie Ruhe. ein Welpengitter ist eine gute Möglichkeit im Büro aber man muss auch einen Plan haben, wie man den Hund dort erzieht. Meiner darf früh morgens die Kollegen begrüßen und ein bisschen rumlaufen. Aber sobald er in seinem Welpengitter ist, weiß er, dass Ruhe angesagt ist und ich lasse dort auch niemanden an ihn heran. Der Auslauf steht direkt neben meinem Schreibtisch - also habe ich den Hund immer im Blick
Die Mittagspause ist komplett für den Hund reserviert. Da ist nichts mehr mit essen gehen mit den Kollegen etc. Bei einem Welpen musst du auch zwischendrin kurze Pausen einkalkulieren, um mit dem Hund nach draußen zu gehen.
usw usw
Du musst immer damit rechnen, dass der Hund nicht so funktioniert, wie du dir das vorstellst. Gerade beim Welpen kommt es öfter mal vor, dass die Durchfall haben oder mal eine Magen Verstimmung etc. Das ist dann nicht lustig, wenn der Hund mit Durchfall im Büro ist oder auf den Teppich kotzt 😊
es ist für einen Welpen auch Mega anstrengend den ganzen Tag im Büro zu verbringen. wenn auch nicht körperlich, sondern geistig Und abends wollen dann die Kinder mit ihm toben und spielen. Du musst höllisch aufpassen, dass du dann nicht einen völlig überdrehten Hund bekommst.
Das Fahrradfahren ist mit einem Schäferhund erst möglich, wenn er ausgewachsen ist und auch das muss er erst lernen.
Und bis dahin muss die Grunderziehung sitzen.
Es muss dir klar sein, dass die nächsten 2-3 Jahre komplett anstrengend werden. Euer ganzes Leben wird sich verändern, auch Unternehmungen, die man sonst du mit den Kindern macht und der Hund nicht mit kann - was ist in diesen Fällen vorgesehen?
grundsätzlich lässt sich alles regeln und ein Hund ist natürlich eine große Bereicherung. Aber nur wenn man bereit ist, dein Leben komplett umzukrempeln und auf vieles zu verzichten, was man bisher so getan hat
Ja stellst du dir zu einfach vor..
2 Kinder, Eltern beide zu 100% berufstätig, das ist allein schon für die Kinder zu wenig Zeit.
Neben dem Rad her rennen ist für einen gesunden erwachsenen Hund kein Problem.
Vorausgesetzt er ist mindestens 18 Monate alt und hat absolut gesunde Hüftgelenke. Also ist HD/ED Röntgen und von offizieller Stelle befunden lassen Pflicht.
Kostet dann auch ziemlich, diese Röntgenbilder werden heute unter Intubationsnarkose gemacht.
Bis es soweit ist vergehen viele Monate bis 2 Jahre.
Für die Mitarbeiter im Büro, wenn der Hund nass ist ist es das aber sicher.
Die 10km neben dem Rad rennen ersetzen keinen Spaziergang noch Training zu Sozialisierung und Erziehung.
Euch ist nicht klar, dass der Hund bei Fuss am Rad bleiben muss, genau wie der Hund neben dem Reiter zu bleiben hat.
Für andere Hundehalter und Passanten ist ein Hund dessen Besitzer auf dem Rad davon düst eine immer wiederkehrendes Ärgernis.
Einen Hund seriös aufziehen ist täglich sehr zeitintensiv. Euch sollte klar sein, bis ein Hund sehr zuverlässig gehorcht dauert es 3 Jahre.
Je weniger Zeit man in den Hund investieren kann umso weniger Gehorsam und Zuverlässigkeit.
Was macht ihr, wenn der Hund krank oder verletzt ist? Kommt immer mal wieder vor, wie bei Kindern auch.
Bei allem Verständnis für euren Wunsch nach einem Hund, als erfahrene Mutter und Hundehalterin, realistisch gesehen ist seriöse Hundehaltung für euch nicht machbar.
Hallo Spikecoco, vielen Dank für den Einwand. Tatsächlich befindet sich der Fahrradweg komplett im "kühlen Wald", das konnte ich gerade in den letzten 4 Wochen feststellen, als der "Sommer" sich kurz blicken ließ.
Solange er noch zu klein ist für die Strecke, was lt. Ratgeber und Züchter, die ersten 10-12 Monate sind, haben wir den "alten Fahrradhänger" der Kinder. Darin wird er sozusagen mitgenommen. Im Winter würden wir dann doch mit dem Auto fahren. Das gestaltet sich dann aber auch recht unproblematisch, da die Firma für die wir arbeiten ca. 60 Meter vom Waldrand entfernt ist. 2x Gassi gehen für je 30 Minuten während der Mittagspause meines Mannes und später meiner wäre also absolut kein Problem. Zwischendrin, gerade wenn er noch klein ist, müssen wir natürlich häufiger raus. Aber auch da haben wir bereits mit unserem vorgesetzten gesprochen, das ist absolut kein Problem (er selbst ist auch Hundehalter, bringt demnach also mehr Verständnis für diesen Wunsch auf).
Was das malheur angeht.. nun, ich bin mir ziemlich sicher das es nicht bei einem Mal bleiben wird und das das durchaus, auch im Büro und gerade am Anfang, mal passieren kann. In den Bereichen, in denen sich unser künftiger Vierbeiner aufhalten kann ist a, alles gefliest (das macht das entfernen super einfach) und b, die gesamte Eltektronik der Computer, Drucker, Kabel,.... ist auf der Unterseite der Schreibtische montiert. Das Risiko, das sich der/die kurze verletzt, ist also recht gering. Es wurden sogar schon Kindersicherungen für die Steckdosen bestellt.
Tatsächlich mache ich mir aber noch sorgen um das Thema der Beschäftigung während der Arbeitszeit. Hast du eine Idee? Ich habe gelesen, Intelligenzspielzeuge sollen ein ganz toller Zeitvertreib sein.