Was zu empfehlen bei einer Schreibblockade?

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Was helfen könnte wäre folgendes: Erstmal versuchst du deine Gedanken zu strukturieren. mach dir ggf. ein kleines Skript in Form einer Ansammlung mit Szenen, die du dann 'abarbeiten' kannst. Das ist auch dann gut, wenn die Geschichte sehr lang wird und du wirklich über längere Zeit dasitzt und mal nichts machst, dass du die ganze Story noch im Kopf bzw, auf Papier hast. Die Schreibblockade an sich löst sich dadurch allerdings nicht.

Deswegen die nächste Option: Schreib einfach. Setz dich mal eine Stunde hin, schreib das Kapitel zu Ende und starte im nächsten Kapitel ganz neu. Das klingt bescheuert, aber es kommt wirklich immer der Punkt, an dem man keine Lust mehr auf die Figuren, auf die eigene Story etc hat, weil diese ggf. grade durch eine Durststrecke läuft, die man persönlich auch gar nicht so haben wollte. Wie gesagt: Szene zu Ende schreiben und dann einfach in die nächste starten. Früher oder später kommt so eine Szene die du total liebst und auf die du dich die ganze Zeit schon gefreut hast, die hingeschmierte Szene mit der Blockade kannst du ja nochmal überarbeiten, wenn du am Ende des Romans bist.

Da ist es dann auch nicht wichtig ob es gut oder schlecht ist.... da geht es dann im wesentlichen ums Durststrecke überwinden.

Wovon ich dir jetzt abraten würde wäre eine großartige Plotverändrung oder das einführen neuer Figuren aus Verzweiflung. Sowas sollte gut überlegt sein und du hast ja bereits einen Plot, auf dem die Geschichte ja bisher auch basiert, in diesem Sinne machen solche Hals über Kopf eingeführten Figuren meistens genau den Eindruck, der auch zutrifft, nämlich dass sie erschaffen wurden, weil der Autor nicht weiter wusste.

Wenn es sein muss... lass das Projekt liegen, arbeite den Plot weiter aus und hoffe, dass du dich irgendwie überwinden kannst. Das mag etwas unschön klingen... ich kenne es halt eben auch. ich konnte von heute auf morgen nichts mehr schreiben was mir tatsächlich gefallen hätte... und das ist jetzt seit etwa einem Jahr so.

Was da helfen kann: Ich schreibe hier antworten, andere bieten sich als Korrekturleser auf Wattpad o.ä. an (natürlich nur wenn du daran Interesse hast).

Ansonsten... lesen, viel lesen, auf was anderes konzentrieren, vielleicht auch mit einer kürzeren Geschichte versuchen, wobei du dann hoffst, dass die Motivation für ein 'längeres' Projekt wieder zurückkommt.

Ich wünsche dir alles Gute und 'gute Besserung' ;)

Auch auf die Gefahr, dass ich jetzt einen Shitstorm ernte, aber ...

Ein Großteil der Schreibblockaden entsteht bei den meisten Autoren dadurch, dass sie von sich Perfektion erwarten. Sie haben eine Angst, dass die Wörter, Sätze, Geschichten nicht dem entsprechen, was sie sich eigentlich vorstellen. Sie befürchten, dass jedes ihrer gewählten Worte blaß, banal ist, kein Feuerwerk in den Köpfen des Lesers entzündet.

Und das ist etwas, was man sich als Autor abgewöhnen sollte. Erst einmal ist Perfektionismus ein Wischiwaschibegriff. Wie will man ihn definieren? Eben. Es geht nicht. Denk immer dran: Wörter können viel. Aber es sind nur Wörter, nur Mittel zum Zweck. Die Leser lesen zwar die Wörter und es bildet sich - im Idealfall - Kopfkino, dass dafür sorgt. dass sie weiterlesen. Aber das lässt sich mit dem scheinbar Banalen genauso erzeugen als wenn Du krampfhaft versuchst, aus zig Wörtern das herauszusuchen, was Deiner Ansicht nach das allerallerallerbeste ist.

Und weißt Du, was das Gemeine ist: Nur weil DU es so siehst, ist dies nicht gleichzusetzen mit dem, was der Leser entscheidet.

Dann: Du schreibst eine Geschichte, hilfst ihr auf die Welt, und das ist erst einmal das Wichtigste. Irgendwo hatte ich einmal gelesen, dass das Universum nicht aus Atomen sondern aus Geschichten besteht.

Darum: schreibe die Geschichte, gebäre einen neuen Stern einen neuen Planeten. Wenn er Dir am Anfang nicht gefällt, ist das erst einmal egal: Überarbeiten kann man immer. Überarbeiten heißt ihn bevölkern, ihn bunt anmalen, ihm Pflanzen geben und Tiere und alles was dazugehört

Schreibe einfach. Was auf Papier ist, kann man ändern, was auf Papier ist, mag vielleicht nicht Dir zu 100% gefallen. Aber vielleicht einem großen Teil Deiner Leser. Und für die solltest Du schreiben :-)

Wenn du eine Schreibblockade hast, dann ist das ein Zeichen dafür, dass du eigentlich mit dem was du hast nicht zufrieden bist. Gerade wenn die Schreibblockade zu lange geht. Deshalb würde ich das ganze Konzept der Geschichte hinterfragen. Hört sich hart an, aber ist meistens so.

Es gibt einige Webseiten, damit man diese bekämpft und kreatives Schreiben fördert. Da wird dir ein Limit gesetzt, ein Thema vorgegeben und Wörter, welche du einbauen sollst. Vielleicht hilft es dir, dich erstmal auf etwas anderes zu konzentrieren. Ich wechsle mich immer zwischen mehreren Geschichten ab.

Lesen natürlich. Und viele Dinge unternehmen. Wer selbst wenig bis überhaupt nicht liest oder Dinge erlebt, der verarbeitet ja auch nicht viel und kann deshalb keine eigenen Ideen entwickeln.