Was wisst ihr über Alexander der Große , genau gesagt sein Liebesleben?

5 Antworten

Alexander »der Große« (König Alexander III. von Makedonien) hatte drei Ehefrauen. In der antiken Überlieferung gibt es Ausagen über Liebesverhältnisse auch mit Männern.

Barsine

Barsine (griechisch: Βαρσίνη) war Tochter des Artabazos, eines persischen Satrapen von Phrygien, der mütterlicherseits von der persichen Königsfamilie abstanmmte. Dieser fand nach einem gescheiterten Aufstand einige Jahre mit seiner Familie Zuflucht in Pella, der Hauptstadt Makedonien. Barsine, die auch eine griechische Erziehung bekommen hatte, heiratete Mentor, einen aus Rhodos stammenden Söldnerführer in persischen Diensten, nach seinem Tod dessen Bruder Memnon. Nach der Schlacht von Issos (333 v. Chr.) wurde Barsine - inzwischen Witwe- wie viele Frauen und Kinder des Persischen Hofes in Damaskos/Damascus gefangengenommen (von makedonischen Truppen, geführt vom General Parmenion). Parmenion wird die Empfehlung an Alexander zugeschrieben, eine Beziehung zu der vornehmen und schönen Frau einzugehen.

Alexander nahm die einige Jahre ältere Barsine als Geliebte. Aus der Beziehung ging wahrscheinlich 327 v. Chr ein Sohn namens Herakles hervor (Iustinus 11, 10, 2 - 3; 13, 2,7; 15, 2, 3; Pausanias 9, 7, 2; Curtius Rufus 10, 6, 13; Diodor 20, 20, 1; 20, 28, 1; Plutarch, Alexander 21, 7 – 9; Plutarch, Eumenes 1, 3). Barsine kehrte dann nach Kleinasien zurück und lebte mit ihrem Sohn in Pergamon.

Plutarch, Alexander 21, 7 – 9

Plutarch, Fünf Doppelbiographien : Teil 1: Alexandros und Caesar. Aristeides und Marcus Cato. Perikles und Fabius Maximus. Teil 2: Gaius Marius und Alkibiades. Demosthenes und Cicero. Anhang. Griechisch und deutsch. Zürich ; München : Artemis & Winkler, 1994 (Sammlung Tusculum), S. 59:  

„Aber Alexander hielt es offenbar für noch königlicher, sich selbst zu beherrschen, als die Feinde zu besiegen, und er rührte weder eine dieser Frauen an da noch erkannte er eine andere Frau vor seiner Ehe außer Barsine. Diese, die nach dem Tode Memnons' Witwe war, wurde bei Damaskos gefangen. Sie, die griechisch erzogen, außerordentlich schön und von sanftem Charakter war und deren Vater Artabazos von einer königlichen Prinzessin stammte, wurde von Alexander erkannt, da Parmenion ihm zugeredet hatte - wie Aristobulos sagt -, mit einer so schönen und edlen Frau in Verkehr zu treten.“

Iustinus 11, 10,2

Pompeius Trogus, Weltgeschichte von den Anfängen bis Augustus : im Auszug des Justin. Eingeleitet, übersetzt und erläutert von Otto Seel. Zürich ; München : Artemis-Verlag, 1972 (Die Bibliothek der Alten Welt : Römische Reihe), S. 210:  

„Damals fing er zuerst an, es auf aufwendige Gelage abzusehen und auf kostbaren Prunk an der Tafel, damals auch begann er die Barsine, eine Kriegsgefangene, wegen ihrer Wohlgestalt zu lieben; von ihr wurde ihm nachher ein Sohn geboren, dem er den Namen Herakles gab.“

Rhoxane

Rhoxane (griechisch: Ῥωξάνη) bzw. Roxane war Tochter des Fürsten, der in antiken Texten als Baktrier bezeichnet wird (da Rhoxane bei ihm in der Satrapie Sogdien lebte, wird sie sowohl als baktrische Prinzessin als auch als sogdische Prinzessin bezeichnet). Oxyartes leistete noch Widerstand gegen die makedonsiche Eroberung. Sie Frau und Kinder hatte er auf eine als nahezu uneinnehmbar geltende Burg/Bergfestung auf dem Sogdischen Felsen in Sicherheit gebracht. Aleander gelang aber die Eroberung und Rhoxane war unter den Gefangenen. Oxyartes ergab sich mit seiner Armee. Oder nach einer etwas abweichenden Überlieferung ergab sich Oxyartes, wurde von Alexander als Satrap bestätigt und Rhoxane trat bei einem üppigen Festmahl in einer Gruppe von 30 vornehmen Mädchen auf und zog die Augen auf sich.

Rhoxane war ein Mädchen im heiratsfähigen Alter und nach Aussage der am Alexanderzug Beteiligten die schönste der von ihnen gesehenen asiatischen Frauen nach Stateira, Ehefrau des Königs Dareios III. Alexander verliebte sich beim Anblick leidenschaftlich in Rhoxane und heiratete sie (Arrian, Anabasis 4, 19, 5 – 6; Iustinus 8, 4, 23 – 29; Plutarch, Alexander 47, 7 [Rhoxane im Reigentanz]; Plutarch, Peri tes Alexandrou tyches e aretes [Περὶ τῆς Ἀλεξάνδρου τύχης ἢ ἀρετῆς; Über Alexanders Glück oder Tüchtigkeit; lateinischer Titel: De Alexandri magni fortuna aut virtute] 1, 11 Ethika [Ἠθικά]/Moralia 332 E ). Das Ereignis wird gewöhnlich auf das Frühjahr 327 v. Chr. datiert.

Plutarch, Peri tes Alexandrou tyches e aretes [Περὶ τῆς Ἀλεξάνδρου τύχης ἢ ἀρετῆς; Über Alexanders Glück oder Tüchtigkeit; lateinischer Titel: De Alexandri magni fortuna aut virtute] 2, 6 Ethika [Ἠθικά]/Moralia 338 E behauptet, Alexander habe allein zu Rhoxane Liebesleidenschaft gehabt. Stateira habe er geheiratet, weil dies für die Königsherrschaft und aus die politischen verhältnisse nützlich gewesen sei.

Nach der Metzer Epitome begleite Rhoxane Alexander nach Indien und gebar im Herbst 326 v. Chr. einen Sohn, der bald starb (Epitome Mettensis 70).

Rhoxane war bei Alexander in Babylon, als er dort 323 v. Chr. starb. Arrian, Anabasis 7, 27, 3 hälteine Erzählung für unglaubwürdig, Alexander habe Suizid begehen wollen, indem er sich in den Euphrat hineinstürzte, Rhoxane habe ihn aber davon zurückgehalten. Rhoxane war im 6. (Curtius Rufus 10, 6, 9) bzw. 8 Monat (Iustinus 12, 15, 9; 13, 2, 5) schwanger. Der Sohn (Alexander IV. von Makedonien) wurde als rechtmäßiger Erbe anerkannt, aber zusammen mit Rhoxane ermordet, bevor er tatsächlich die Herrschaft hätte übernehmen können.

Arrian, Anabasis 4, 19, 5 – 4, 20, 2

Arrian, Der Alexanderzug. Indische Geschichte. Griechisch und deutsch. Herausgegeben und übersetzt von Gerhard Wirth und Oskar von Hinüber. München ; Zürich : Artemis-Verlag, 1985 (Sammlung Tusculum), S. 335:  

„Unter den Angehörigen vieler anderer wurden dort auch Weib und Kind des Oxyartes gefangen. Nun aber hatte Oxyartes eine Tochter in mannbaren Alter, namens Rhoxane, nach Behauptung der Mitstreiter Alexanders nach der Gattin des Dareios die schönste Frau, die sie je in Asien gesehen hätten. In sie verliebte sich Alexander auf den ersten Blick, mochte ihr trotz seiner Verliebtheit aber doch nicht wie seiner Gefangenen Gewalt antun, sondern verschmähte es nicht, sie zur rechtmäßigen Gattin zu nehmen. Diesen Zug an Alexander habe ich mehr zu loben als zu tadeln. Denn obwohl er im Jünglingsalter war und obendrein in einer Hochstimmung seines Erfolges, in dem die Menschen allzu leicht zu Übergriffen neigen, hatte er selbst nicht die Gattin des Dareios begehrt, wie es heißt, die schönste aller Frauen in ganz Asien, oder aber hatte seine Begierden im Zaum zu halten vermocht. Dass er ihr nichts antat, sondern sie in Scheu verehrte, ist Zeichen eines hohen Maßes an Fähigkeit zu weiser Zurückhaltung und zugleich eines durchaus sinnvollen Strebens nach wirklichen Ruhm.“

Plutarch, Alexander 47, 7 – 8

Plutarch, Fünf Doppelbiographien : Teil 1: Alexandros und Caesar. Aristeides und Marcus Cato. Perikles und Fabius Maximus. Teil 2: Gaius Marius und Alkibiades. Demosthenes und Cicero. Anhang. Griechisch und deutsch. Zürich ; München : Artemis & Winkler, 1994 (Sammlung Tusculum), S. 127:  

„So ergab sich auch seine Verbindung mit Roxane zwar aus der Liebe, von der er erfaßt wurde, als er sie schön und jugendfrisch bei einem Festmahl im Reigen tanzen sah, sie fügte sich aber auch wohl in sein politisches Programm. Denn die Barbaren begannen infolge der geschlossenen ehelichen Verbindung Vertrauen zu haben und vergötterten Alexander, weil er auf diesem Gebiet so außerordentlich beherrscht war und auch die einzige Frau, die ihn bezwungen hatte, nicht ohne Einhaltung der gesetzlichen Form zu berühren wagte.“

Quintus Curtius Rufus, Geschichte Alexanders des Großen. Neugestalteter Text von Konrad Müller. Mit neuer Übertragung von Herbert Schönfeld.
München : Heimeran, 1954 (Tusculum-Bücherei), S. 511/513:  

„Von dort gelangte er in die Landschaft, die Oxyartes, einem vornehmen Satrapen, unterstand; dieser unterwarf sich dem König auf Gnade und Ungnade. Alexander gab ihm sein Amt zurück und verlangte lediglich, daß zwei von seinen drei Söhnen in sein Heer einträten. Der Satrap übergab ihm auch noch den dritten, der bei ihm bleiben durfte, und zur Begrüßung des Königs veranstaltete er mit dem ganzen Aufwand der Barbaren ein Gastmahl. Während man festlich und heiter beisammen war, ließ er dreißig vornehme Jungfrauen hereinführen; unter diesen befand sich auch seine eigene Tochter, die wunderschöne Roxane, die einen Anstand zeigte, wie er bei den Barbaren selten ist. Obwohl sie inmitten auserlesen schöner Mädchen auftrat, lenkte sie doch aller Augen auf sich und besonders die des Königs, der nun schon – angesichts des ihm so willfährigen Glücks, gegen das der Mensch nun einmal nie genügend auf der Hut ist – immer weniger seinen Begierden gebot. Während er die Gattin des Darius und ihre beiden jungfräulichen Töchter, mit welchen sich außer Roxane keine an Schönheit hatte vergleichen können, nur mit Vatergefühlen angeschaut hatte, wurde er jetzt von der Liebe zu einem jungen und, verglichen mit den Töchtern aus königlichem Haus, unebenbürtigen Mädchen derart gepackt, daß er erklärte: es gehöre zur Festigung seines Thrones, daß Perser und Makedonen sich ehelich miteinander verbänden; nur so könne den Besiegten das Gefühl der Scham und den Siegern ihr Hochmut genommen werden. Auch Achilles, von dem er ja sein Geschlecht herleite, habe mit einer Gefangenen Umgang gehabt; und auf daß sie nicht glaubten, er wolle ein Unrecht begehen, wünsche er eine rechtliche Ehe mit ihr zu schließen. Unverhoffter Freude voll vernahm der Vater diese seine Rede; und der König ließ, von leidenschaftlichem Verlangen hingerissen, nach heimischer Sitte Brot bringen – das war bei den Makedonen das feierlichste Unterpfand bei der Eheschließung; er teilte es mit dem Schwert, und beide aßen davon. Die Begründer dieser Volkssitte wollten wohl mit dieser Speise denen, die nun ihre Besitztümer miteinander vereinigten, zeigen, mit wie Geringem sie zufrieden sein müßten Auf diese Weise nahm der König von Asien und Europa ein Mädchen, das man ihm inmitten von Tischbelustigungen zugeführt hatte, zur Frau, um dann mit einer Gefangenen den Sohn zuzeugen, der über die Sieger herrschen sollte. Die Freunde jedenfalls schämten sich, daß zwischen Bechern und Schüsseln ihm ein Schwiegervater aus der Schar Unterworfener ausgewählt worden sei; aber seit der Ermordung des Klitus war die Lust zu einem offenen Wort geschwunden, und ihrem Gesichtsausdruck nach – der sich ja am ehesten wie ein Sklave beherrschen läßt – stimmten sie ihm zu.“

Stateira

Stateira (griechisch: Στάτειρα; von Arrian Barsine genannt) war die älteste Tochter von Königs Dareios III. und dessen Ehefrau Stateira. Dareios hatte Alexander 333 v. Chr. eine Heirat mit Stateira angeboten, wenn er bereit war, nicht weiter voranzumaschieren und den Krieg mit seinen bisherigen Erfolgen zu beenden. Stateira wurde 333 v. Chr. Kriegsgefangene. Alexander heiratete im Fühjahr 324 v. Chr. bei der Hochzeit von Susa zusätzlich zu seiner Ehe mit Rhoxane auch Stateira und Parysatis (Arrian, Anabasis 7, 4, 4; Diodor 17, 107, 6 nur mit Erwähnung von Stateira; Iustinus 12, 10, 9 nur mit Erwähnung von Stateira [lateinisch: Statira]; Plutarch, Alexander 70, 3 nur mit Erwähnung von Stateira). Ihre jüngere Schwester Drypetis wurde mit Hephaistion verheiratet.

Rhoxane, eifersüchtig auf eine Rvivalin und auf Sicherung ihrer Stellung gegen eine mögliche Bedrohung bedacht, lockte die Schwestern Stareira und Drypetis mit einem Brief nach Babylon und ließ sie mit Wissen und Hilfe von Perdikkas ermorden.

Parysatis

Parysatis (griechisch: Παρύσατις) war Tochter des Königs Artaxerxes III. (Ochos). Alexander vervollständigte durch eine Heirat mit ihr sein Anküpfen an die Achaimenidenherrscher, womit er sich gegenüber der iranischen Bevölkerung zusätzliche Legitimation zu verschaffen hoffte.

Hetären/Nebenfrauen

Olympias und Philipp haben angeblich (nach Hieronymos und Theophrast) dem jugendlichen Alexander die thessalische Hetäre Kalixeina zugeführt, weil weichlich wirkte und kein sexuelles Interesse an Frauen zeigte (Athenaios 10, 435 a).

Claudius Aelianus, Poikile historia (Ποικίλη ἱστοϱία; Bunte Geschichte; lateinischer Titel: Varia historia) erzählt, der Maler Apelles habe Alexanders Nebenfrau/Konkubine Pankaste aus Larissa geliebt, mit der Alexander als erster Sex gehabt habe.

Ähnlich erzählt Plinius, Naturalis historia 35, 85, Alexander habe großmütig Apelles seine bevorzugte Konkubine Campaspe geschenkt.

(erfundene) Geschichten über Frauen, die Kinder von Alexander wollten

Es gibt Geschichten über Frauen, die angeblich Kinder von Alexander wollten, von antiken Autoren teilweise als alberne Erzälungen berichtet, 
so eine Amazonenkönigin Thalestris (Arrian 7 13, 2 – 3; Plutarch, Alexander 46; Diodor 17, 77, 1 – 3; Curtius Rufus 6, 5 , 24 – 32; Iustinus 12, 3, 5 – 7) und eine indische König Cleophis bzw. Cleophylis (Iustinus 12, 7 9 – 11; Orosius 3, 19,1). Dies sind aber offenbar Erfindungen, keine tatsächlichen Ereignissse.

Männer

Es gibt Hinweise auf Liebesverhältnisse Alexanders mit Männern (wenn dies stimmt, wäre dies Bisexualiät).

So wird von manchen antiken Autoren ein sexueller Verkehr Alexanders mit Bagoas, einem schönen jungen persischen Eunuchen angenommen.

Iustinus 10, 1, 22 – 42 verbindet dies mit einer Beeinflussung Alexanders gegen den Satrapen Orsines. Athenaios 13, 603 b erzählt nach Dikaiarchos, Alexander habe Bagoas öffentlich im Theater umamt und auf Beifall hin die Umarmung wiederholt.

Plutarch, Alexander 67, 3 -5 erwähnt auch eine solche Szene.

Plutarch, Fünf Doppelbiographien : Teil 1: Alexandros und Caesar. Aristeides und Marcus Cato. Perikles und Fabius Maximus. Teil 2: Gaius Marius und Alkibiades. Demosthenes und Cicero. Anhang. Griechisch und deutsch. Zürich ; München : Artemis & Winkler, 1994 (Sammlung Tusculum), S. 173/175:  

„Als er in die Königstadt Gedrosiens gekommen war, ließ er das Heer abermals ausruhen und Feste feiern, von neuem ausruhen. Dabei soll er berauscht dem Wettstreit von Chören beigewohnt, sein Liebling Bagoas soll als Reigentänzer der Erfolg davongetragen haben, im vollen Schmuck durch das Theater zu ihm geeilt und sich neben ihn gesetzt haben, und die Makedonen, als sie das sahen, hätten geklatscht und geschrien, er solle ihn küssen, bis Alexander ihn umarmte und abküßte.“

Es gibt eine Andeutung eines sexuellen Verhältnisses Alexanders zu seinem Freund Hephaistion im 24. Brief des Diogenes von Sinope an Alexander. Er schreibt (Klaus Berger/Carsten Colpe, Religionsgeschichtliches Textbuch zum Neuen Testament, Göttingen ; Zürich : Vandenhoeck & Ruprecht, 1987 (Texte zum Neuen Testament ; Band 1), S. 66):  

„Wenn du rechtschaffen werden willst, wirf fort den Lappen, den du auf dem Kopf hast, und komm zu uns. Aber du wirst nicht können, denn du wirst festgehalten durch die Schenkel des Hephaistion.“

Albrecht  09.04.2017, 10:25

Im Internet gibt es einführende Darstellungen zu einzelnen Personen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Barsine

https://de.wikipedia.org/wiki/Roxane_(Alexander_der_Gro%C3%9Fe)

https://de.wikipedia.org/wiki/Stateira

https://de.wikipedia.org/wiki/Parysatis_(Gattin_Alexanders_des_Gro%C3%9Fen)

https://de.wikipedia.org/wiki/Bagoas_(G%C3%BCnstling)

https://de.wikipedia.org/wiki/Hephaistion

In Bibliotheken gibt es Bücher über Alexander. Vor allem über das Personenregister ist etwas zu finden.

Anika Aulbach, Die Frauen der Diadochendynastien : eine prosopographische Studie zur weiblichen Entourage Alexanders des Großen und seiner Nachfolger. München : Herbert Utz Verlag, 2015 (Geschichtswissenschaften ; Band 34). ISBN 978-3-8316-4465-0 (S. 52 – 67 und S. 75 – 80)

Pedro Barceló, Alexander der Große. Darmstadt : Primus-Verlag, 2007 (Gestalten der Antike). ISBN 978-3-89678-610-4

S. 189: Unter den Gefangenen befand sich die Tochter des Oxyartes, Roxane, in die sich Alexander beim ersten Anblick verliebt haben soll. Er nahm sie nach iranischem Ritus offiziell zur Frau. Auch Auch wenn, wie die antiken Autoren erwähnen, tief empfundene Zuneigung im Spiel gewesen war, darf man den Aspekt einer politisch kalkulierten Zweckheirat keineswegs unterschätzen. Denn die Verbindung mit der Fürstentochter Roxane stellte einen wirksamen Integrationsakt gegenüber den Sogdiern dar und stärkte Alexander zugleich den Rücken, da er nun auf Grund dieses Ehebündnisses mit der Loyalität der ostiraner rechnen konnte.“

Helmut Berve, Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage. München . Beck, 1926

Alexander Demandt, Alexander der Große : Leben und Legende. München : Beck, 2009. ISBN 978-3-406-59085-6

S 148: „Unter den Gefangenen in Damaskus befand sich die bildhübsche, griechisch erzogene Barsine. Sie war die Tochter von Artabazos, dem Satrapen Phrygiens, und damit eine Urenkelin von Artaxerxes II. Barsine war zweimal verheiratet mit den Brüdern ihrer Mutter, mit Mentor und danach mit Memnon, dem gefürchteten Gegner Alexanders. Die zweifache Witwe hatte vier Kinder, die mit in Gefangenschaft gerieten. Nachdem Parmenion seinen König noch in Makedonien vergeblich aufgefordert hatte, vor Antritt seines Feldzuges vorsorglich einen Nachfolger zu zeugen, tat ihm dieser nun den Gefallen, so heißt es, und schwängerte Barsine. Sie gebar ihm wunschgemäß einen Thronerben namens Herakles. Das müßte 327 in Baktrien gewesen sein, wohin Alexander die Frau mitgeschleppt hätte, ehe er sich für Roxane erwärmte, die als erste seine Leidenschaft entflammte. H erakles wurde in den Diadochenkämpfen als Marionetten-Prätendent für die Alexandernachfolgc verwendet, zu deren Beglaubigung die ganze Geschichte erfunden sein könnte.“

Hans-Joachim Gehrke, Alexander der Große. Originalausgabe. 5. aktualisierte Auflage. München : Beck, 1998 (Beck'sche Reihe ; 2043 : C. H. Beck Wissen), ISBN 978-3-406-41043-7

S 71: „Entscheidend war jedoch eine große Geste der Verbundenheit und Anerkennung: Alexander schloß eine Ehe mit Roxane, der Tochter des Oxyartes, eines der vornehmsten sogdischen Herren. Dieser selbst wurde in den engsten Mitarbeiterkreis aufgenommen, einer seiner Söhne in die Königsschwadron eingegliedert, die vornehmste Einheit der Hetairenreiterei.“

Robin Lane Fox, Alexander der Große : Eroberer der Welt. Deutsch qvon Gerhard Beckmann,. Neuausgabe. Reinbek bei Hamburg : Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, 2010 (Rororo ; 62641 : rororo-Sachbuch). ISBN 978-3-499-62641-8

S. 416: „„Unter den Gefangenen von der ersten Felsenfestung befanden sich auch die Töchter des sogdischen Fürsten Oxyartes; von diesen Töchtern wurde Roxane von allen, die sie kennenlernten, als die schönste Frau ganz Asiens bezeichnet; sie trug ihren iranischen Namen - »kleiner Stern« - ganz zu Recht. Daß Alexander ihrem Zauber erlag, darüber war man sich einig. Er soll ihr einigen Berichten zufolge zuallererst bei einem Festmahl in die Augen geblickt und sich auf der Stelle leidenschaftlich in sie verliebt haben. Heutzutage gehört es zum guten Ton, die Leidenschaft wegzuinterpretieren und politische Aspekte zu betonen, aber die Zeitgenossen empfanden es anders. Gewiß war die Ehe politisch sinnvoll, doch andere iranische adlige Damen hätten dem Zweck ebensogut dienen können. Alexander mag seinem Verstand gefolgt sein, doch diesmal, im Alter von 29 Jahren, erwählte er das Mädchen, das sein Herz entflammte. Daran zweifelte niemand.“

0
Albrecht  09.04.2017, 10:26

S. 417: „Mit Vorräten reich beschenkt, sorgte Alexander in Sisimithres' himmelhoher Felsenfestung für eine verschwenderische Hochzeitstafel. Er hatte seinen Sinn für einen der Situation angemessenen Stil nicht verloren, und die Festlichkeit hatte ganz deutlich einen ritterlichen Anflug - denn Alexander und Roxane versinnbildlichten ihre Verbindung vor den Augen ihrer Gäste, indem sie einen Laib Brot mit dem Schwert durchschnitten; als frisch Vermählte aßen beide je die Hälfte. Das Teilen des Brotlaibs war eine iranische Sitte, die heute noch in Turkestan geübt wird, wenn auch das Schwert ein militärisches Detail gewesen sein mochte, das Alexander einführte.“

S. 552: „Politisch war es ein vernünftiger Entschluß, gleichzeitig in die beiden Königshäuser Persiens einzuheiraten und einen Familiennamen fortzusetzen, doch spielte auch das Gefühl mit.“

Siegfried Lauffer, Alexander der Große. 4. Auflage. München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 2004 (dtv - Sachbuch ; 34066). ISBN 978-3-423-34066-3 (S. 199 zum sexuellen Verhalten allgemein)

Michael Pfrommer, Alexander der Große : auf den Spuren eines Mythos. Mainz am Rhein : Philipp von Zabern, 2001 (Zaberns Bildbände zur Archäologie : Sonderbände der Antiken Welt). ISBBN 978-3-8053-2729-9 (S. 71 – 76: Alexander und die Frauen)

Hans-Ulrich Wiemer, Alexander der Große. 2., neu bearbeitete Auflage. München : Beck, 2015 (C. H. Beck Studium). ISBN 978-3-406-67710-6

S. 135: „In einer dieser Burgen, die unter dem Namen «Sogdischer Fels» bekannt war, fiel Alexander Rhoxáne, die Tochter des vornehmen Baktrers Oxyártes in die Hände, der zu dieser Zeit noch auf der Seite der Aufständischen stand. Unsere Quellen erzählen, Alexander sei beim Anblick der Rhoxáne, die die schönste Frau Asiens gewesen sei, von einer übermächtigen Leidenschaft ergriffen worden. Schon Plutarch (47,4) bemerkt indessen, daß bei Alexanders Entschluß, gerade jetzt eine Baktrerin zu heiraten, politische Motive im Spiel waren. Offenkundig wollte Alexander die Besiegten mit einer versöhnlichen Geste zur Kooperation bewegen, indem er eine Frau aus einheimischem Adel heiratete. Die Hochzeit mit Rhoxáne war eine von mehreren Maßnahmen, die einer Wiederholung des Aufstandes vorbeugen sollten.“

Wolfgang Will, Alexander der Große. Geschichte Makedoniens ; Band 2. Stuttgart ; Berlin ; Köln ; Mainz: Kohlhammer, 1986 (Urban-Taschenbücher ; Band 370). ISBN 978-3-17-008939-6

0

Dann google doch mal, jeweils mit dem Zusatz "alexander":

Roxanne

Parysatis

Barsine

Irgendwie ist schon auffällig, dass viele der berühmtesten Krieger dem eigenen Geschlecht zugetan waren. In der Fremdenlegion werden z.B. Beziehungen zwischen zwei Soldaten ausdrücklich gefördert.

ShananaLeto  04.04.2017, 18:34

krass, wieso das denn?

0
Hamburger02  04.04.2017, 18:49
@ShananaLeto

Na ja, wenn sich zwei Soldaten lieben, kann man davon ausgehen, dass die auch besonders aufeinander aufpassen und wenn der eine in Schwierigkeiten ist, wird der andere sein Leben riskieren, um ihm zu helfen. Insgesamt steigert das die Kampfkraft.

Berühmt ist auch die Heilige Schar der Thebaner, die zu den gefürchtetsten und ruhmreichsten Elitekriegern der Antike gehörten und in die ausschließlich männliche Liebespaare aufgenommen wurde.

0

Schau mal hier:

http://www.focus.de/kultur/medien/geschichte-alexander-der-schillernde_aid_201486.html

Aber: Wie wichtig ist das?

Ist es nicht vielleicht wichtiger, zu fragen, warum man einen größenwahnsinnigen Eroberer den "Großen" nennt?

Gruß, earnest

ArnoldBentheim  04.04.2017, 17:15

Ob Alexander "größenwahnsinnig" war, das wissen wir nicht. Jedenfalls war er äußerst erfolgreich!

0
earnest  04.04.2017, 17:35
@ArnoldBentheim

Wenn man all die Leichen, die seinen Weg pflastern, "Erfolge" nennen will: ja.

Und wenn man Welteroberungspläne NICHT größenwahnsinnig nennen mag: ja.

0

Ich habe leider nur mitbekommen dass seine Mutter zu ihm meinte: "Junge, du bist der Sohn eines Gottes!.... aber pssst, sag das nicht deinen Papa..."

Ich denke daran sieht man, wie viel "Verantwortung" Eltern gegenüber ihren Kindern haben.

So stellt sich für jeden Erzeuger und für jede Erzeugerin die Frage: "Hitler_in oder Alexander_rine der_die Große?"

Das ist dann wohl die neue Gretchenfrage ;)