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Hallo Sobaron,

es ist immer schwierig, anhand einer historischen Darstellung allein zu rekonstruieren, was wirklich passiert ist. Die Menschen im Mittelalter waren zwar ebenso gute Beobachter, wie wir, wenn wir mit bloßem Auge beobachten. Ihre Sprache und ihre Gedankenwelt waren aber eine andere.

Im Mittelalter war die Sprache blumiger, mit bildhaften Vergleichen aus der damaligen Alltagswelt gespickt und von religiöser Überzeugung durchzogen. Jedes Erlebnis wurde religiös reflektiert. Das zeigt auch der Text der Nürnberger Flugblätter. Zudem kann man nicht ganz sicher sein, dass nicht mehrere, voneinander unabhängige und verschiedene auffällige Beobachtungen vom Autor "auf einmal" veröffentlicht wurden - dass sich es also keineswegs um eine isolierte Sichtung mit allen beschriebenen Merkmalen gehandelt hat, sondern dass Glaser in diesem Holzschnitt alles darstellt, was ihm im Laufe der Zeit an ungewöhlichen Beobachtungen zugetragen worden war.

Während also als einigermaßen gesichert gelten kann, dass die Menschen auffällige Himmelserscheinungen beobachtet haben (sowohl in Nürnberg als auch in Basel), kann man nicht ganz sicher sein, inwiefern die Beschreibung akkurat ist. Glaser hat bestimmt Berichte anderer Augenzeugen mit in seinen Text einfließen lassen - und Zusammenfassungen, Ausschmückungen und Übertreibungen sind damit nicht mehr auszuschließen.

Betrachtet man die Darstellungen, so ergibt sich als wahrscheinlichste Erklärung für die Beobachtungen, dass es sich um sogenannte "Halos" handelte. Bei diesen Leuchterscheinungen wird das einfallende Sonnenlicht an Eiskriställchen der Hochatmosphäre gestreut oder/und reflektiert, was bei geeigneter Luftschichtung zu wirklich beeindruckenden Leuchterscheinungen führen kann. Weil solche besonderen Luftschichtungen dann auch wieder seltener sind (als z.B. ein einfacher "Vorhof" um Sonne oder Mond), dürfte es die Menschen der damaligen Zeit auch entsprechend beeindruckt und verängstigt haben.

Auf dieser leider englischen Webseite:

http://ancientaliensdebunked.com/nuremburg-ufo-battle-debunked/

ist eigentlich sehr schön herausgearbeitet, wie man die Darstellung auf den Nürnberger Flugblättern mit einigen typischen Halo-Erscheinungen zur Deckung bringen kann.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU

  Warum es keine UFOS gibt. Es gibt Mteorjäger; die haben wirklich ein hartes Leben. Eine Gruppe sind vier Mann, die in alle vier Himmelsrichtungen ausschauen, damit sie kein Ereignis verpassen.

   Bahnen am Nachthimmel kannst du nur vermessen, wenn mindestens zwei Gruppen koordiniert arbeiten. Das ist so wie beim Peilen; die Jungs sind wirklich erste Sahne. Denn in letzter Zeit, wenn so ein Ding mal wirklich runter kommt, wird es auch in aller Regel gefunden und geborgen.

   Gäbe es also UFOS - die Meteorjäger müssten es wissen.

    In N24 läuft das ja immer. Die haben die rechtliche Auflage, dass vor jedem Flm eine Pytia orakeln muss

   " Ufologie ist keine anerkannte Wissenschaft; Privatpersonen beschäftigen sich mit dieser auf eigene Gefahr. "

   Und dann kam eben der Mann mit dem Fernrohr und dem Laster. Für mich stellte sich dann aber auch heraus: Er war gleichzeitig ein lonesome -rider. Der hatte überhaupt noch nicht gerafft, dass er Komplizen braucht gleich den Meteorjägern.

    Oder nimm diese Phoenixlichter. Da kann ich also nur müde grinsen. Da läuft so ein hysterisches Weib im Schlafrock auf den Balkon und behauptet, die flogen 200 m hoch mit einer Geschwindigkeit von 1 000 km / h .  Wie hat die das nachgemessen?

   Und dann sagen die, diese sechs Lichter waren starr an einem größeren Objekt montiert, bewegten sich also nicht unabhängig voneinander.

   urteile von Laien, noch dazu mit beträchtlichem Fanatismus vorgetragen.

Glaube eher nicht. Viele dieser Texte beschreiben auch Halos,zb Nebensonnen  Halos werden durch sich in der Luft befindende Eiskristalle erzeugt an denen sich das Licht der Sonne spiegelt oder bricht. es entstehen Lichtbögen,    Lichtsäulen,  Lichtkreise und Nebensonnen d h es können mehrere "Sonnen "am Himmel zu sehen sein Sonnen oder Mondfinsternisse vielleicht auch Kometen oder Boilde. Bolide sind etwas hellere Sternschnuppen oder Meteore die auch farbig leuchten können.Manchmal zerbrechen sie auch in kleinere Teile so daß es aussieht als würden viele kleine Kugeln oder Objekte am Himmel erscheinen. auch  Nordlichter oder besondere Wolkenformen. Nordlichter kann es auch in Mitteleuropa geben.  Es kann auch sein daß einfach übertreiben wurde. War eher kein Ufo. 

nö. Leider keine Ufos ;)

Wir sollten nicht bei allem, was uns unerklärlich erschint, gleich auf Übernatürliches schließen (Blitz / Donner? Das muss ein zorniger Gott sein!). Das war doch der Fehler, den die Menschen früher so häufig gemacht haben. Es gab ein paar Himmelserscheinungen, vermutlich natürlich entstandene Halos, die vielleicht auch mit noch ein paar anderen Phänomenen passiert sind die wir anhand eineer einzigen Zeichnung nicht mehr nachvollziehen können.

Gegen die Ufo-Theorie spricht auch, das auf dem Flugblatt wichtige Gebäude Nürnbergs fehlen bzw. als brennend erscheinen obwohlsie zu diesem Zeitpunkt schon längst wieder aufgebaut wurde. Hier zeigt sich, dass der Zeichner offenbar wenig zuverlässig war und die Realität nur ungenau wiedergibt.

Zuletzt: Die ganzen biblischen Anspieleungen im Flugblatt (Himmelsheere und so weiter kommen im letzten Buch der Bibel vor und sollten einen Weltuntergang ankündigen) sind ein starker Hinweis darauf, dass mit dem Zeiner einfach die Fantasie durchging.

Solche Flugblätter waren zur damaligen Zeit einfach in Mode, genauso wie  in Russland 1910 auch einmal eine Katastrophenhysterie aufgrund eines Komets ausbrach.

Fantasie minus naturwissenschaftliches Sachverständnis plus Sehnsucht nach etwas Außergewöhnlichem, Spannenden ist gleich Ufo.

Keine UFO's. Es ist zwar sehr wahrscheinlich dass es noch anderes Leben im All und sogar intelligentes Leben gibt, aber die Wahrscheinlichkeit dass wir diesem niemals begegnen werden ist um ein Vielfaches höher.

Bei dem Bild handelt es sich um künstlerische Freiheit. Nur weil Van Gogh den Himmel in Spiralen dargestellt hat, bedeutet das nicht dass dieser sich tatsächlich gekrümmt hätte.