Was wäre wenn die EU nur ein Staat wäre?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da fallen mir spontan an die 30 Staaten ein, die ihr Veto einlegen würden - oder austreten, wie GB.

Ein Einheitsstaat kann die EU nie werden und sollte sie auch nicht!

Bestenfalls ein Bundesstaat, aber das ist auch unwahrscheinlich - ein Staatenbund durchaus - das ist sie ja schon, wenn auch keiner mit einer einheitlichen Bundesregierung.

So, wie die EU derzeit aussieht hätte ich persönlich daran kein Interesse - die EU-Behörde halte ich für viel zu kontrollwütig und das auch bei Dingen, die sie eigentlich garnichts angeht!

Wenn ein Staatenbund mit einheitlicher Regierung, dann sollten deren Kompetenzen auf Außen-, Wirtschafts-, und Finanzpolitik "eingedampft" werden.

Damit ist in den nächsten Jahrzehnten nicht zu rechnen. Wir sollten aus der Vergangenheit aber ein bischen gelernt haben, denn die Aufnahme neuer Mitglieder und auch gleich in den €-Raum erfolgte viel zu schnell. Wenn wir das ähnlich bei einem Staatenbund mit einheitlicher Regierung forcieren, dann wird der ganz schnell wieder zerbrechen - macht wenig Sinn.

Bei den USA war das etwas anderes: die waren gezwungen sich zusammen zu schließen, oder sie hätten ihren Unabhängigkeitskrieg verloren. Danach gab es dort aber auch genügend Ärger, der im Bürgerkrieg gipfelte.

Gruß

Völlig irreal, allein das ausgeprägte unterschiedliche Wirtschaftsgefälle läßt so was keinesfalls zu. Damit nicht genug, niemand hat Lust seine über Jahrhunderte gewachsenen Traditionen und kulturellen Eigenheiten einem gesamteuropäischen Popanz zu opfern. Ein Nutzen wäre so nicht erkennbar, wohl aber die Aufgabe der eigenen Kultur und Identität.

Lediglich multinationale Konzerne, die als Art Vagabunden unterwegs sind, käme das fürpass, die übergroße Mehrheit der Menschen ist daran allerdings nicht interessiert und das ist gut so.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun
Immofachwirt  08.04.2017, 09:09

Du meinst also, dass Bayern, Sachsen, Tiroler, Sizilianer, Burgunder, Elsässer, Walser, Schotten, usw. alle ihre Identität, Traditionen und kulturelle Eigenheiten verloren haben?

Wenn dein Ziel ist, multinationale Konzerne an die Kette zu nehmen, wäre auch dass als Nationalstaat Europa leichter möglich, als wenn es Deutschland oder Frankreich allein probiert.

________________________________________________________

Das dies den Regierungen in den USA oder Russland, sowie deren fanatischen Anhängern nicht gefällt, liegt auf der Hand, sollte den Europäern aber egal sein.

0
voayager  08.04.2017, 10:57
@Immofachwirt

Die Schwierigkeiten würden schon bei der Sprachenvielfalt anfangen. Eine Aufweichung der eigenen Muttersprache möchten die Wenigsten. Unser Denken verläuft nun mal zum größten Teil über Sprache. Unangenehm wäre zudem, dass dann bei einer europäischen Zentralregierung noch mehr Bürgerferne entstünde, die existierende ist schon groß genug.

Konzerne an die Kette legen, ja das ginge schon, doch dann müßte es aber auch einen deutlichen Linksruck geben, den aber kann ich z.Z. so garnicht erkennen.

0

Wenn du dir anschaust, wie die USA funktionieren, sind wir mit der EU schon fast mehr ein Staat. Drübern haben die 50 Bundesstaaten weit unterschiedlichere Gesetzte, und weit weniger bundesweites.

Also fehlt uns eigentlich nur eine gemeinsame Außenpolitik, und eben das gemeinsame Militär

Lies dir das hier mal durch:

https://usaerklaert.wordpress.com/2006/06/25/die-grobstruktur-der-usa-oder-wo-man-vor-bush-am-sichersten-ist/

https://usaerklaert.wordpress.com/2006/09/25/warum-einkaufen-in-den-usa-so-nervig-ist-die-sales-tax/

Das wäre nicht nur, das ist reinste Sci Fi.

Die EU ist kein Staat und wird auch keiner werden, nicht einmal können.
Der wesentliche Grund ist die Verfassungwirklichkeit der Nationalstaaten.
Eine EU Verfassung gibt es keine und wird es auch nicht geben.

https://www.amazon.de/Euroland-Ein-M%C3%A4rchenland-ist-abgebrannt/dp/061584751X/ref=sr_1_26?s=books&ie=UTF8&qid=1491596059&sr=1-26&keywords=soisses

Der Versuch mit Einführung des Euro eine Staatsgründung herbeizuleiten ist gescheitert.
Ebenso der Versuch aus dem Vertrag von Lissabon eine Verfasssung zu diktieren.

Dann könnten wir unsere Interessen besser durchsetzen.

Allerdings ist die erste deiner Schlussfolgerungen nicht durchdacht: Ein einheitlicher Staat bedeutet keinesfalls, dass die einzelnen Bevölkerungsteile ihre Identität verlieren. Da können die die Bayern, Ostfriesen, Sachsen oder Westfalen ein Lied davon singen. Selbst die Sorben oder Pfälzer, die seit Hunderten von Jahren kein eigene Nation bildeten, haben ihre Identität nicht verloren.

Das ein einheitlicher Staat Europa unsere europäischen Interessen und Werte besser in der Welt durchsetzen könnten, sehe ich genauso wie du. Oder anders formuliert:

Wir bräuchten uns dann die Spielregeln in der Welt nicht von den USA, China, Indien oder Russland vorschreiben lassen, sondern könnten selbst wirkungsvoller mitentscheiden. Denn die vorgenannten Länder sind nicht gerade ein Musterbeispiel an Humanität und Demokratie.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen