Was unterscheidet Erziehung von Manipulation?
Kann mir das bitte jemand in eigenen Worten erklären und auch den Unterschied anhand von Beispielen erklären?
7 Antworten
Wikipedia:
„Unter Erziehung versteht man die pädagogische Einflussnahme auf die Entwicklung und das Verhalten Heranwachsender. Dabei beinhaltet der Begriff sowohl den Prozeß als auch das Resultat dieser Einflußnahme.“[1]
"Der Begriff Manipulation (latein. Zusammensetzung aus manus ‚Hand‘ und plere ‚füllen‘; wörtlich ‚eine Handvoll (haben), etwas in der Hand haben‘, übertragen: Handgriff, Kunstgriff) bedeutet im eigentlichen Sinne „Handhabung“ und wird in der Technik auch so verwendet. Darüber hinaus ist Manipulation auch ein Begriff aus der Psychologie, Soziologie und Politik und bedeutet die gezielte und verdeckte Einflussnahme, also sämtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen."
Der Unterschied zwischen Erziehung und Manipulation
Achtung bezieht sich darauf, dass man ein echtes Interesse daran hat, dass der andere wachsen und sich entfalten kann. [...] Achtung vor einem Menschen zu haben, setzt Verantwortungsgefühl und Glauben voraus.
Unterrichtsentwurf Pädagogik: Unterschied zwischen ErziehungDer Unterschied zwischen Erziehung und Manipulation
Kinder stärken heißt Kinder achten. Geduld haben und Warten können sind pädagogische Tugenden einer achtsamen Erziehung. Achtung, so sagt Erich Fromm (1998), bezeichnet die Fähigkeit, jemanden so zu sehen, wie er ist, und seine einzigartige Individualität wahrzunehmen. Achtung bezieht sich darauf, dass man ein echtes Interesse daran hat, dass der andere wachsen und sich entfalten kann. [...] Achtung vor einem Menschen zu haben, setzt Verantwortungsgefühl und Glauben voraus. Ein wichtiger Aspekt des Glaubens an einen anderen Menschen bezieht sich darauf, dass wir an dessen Möglichkeiten glauben, erfahren wir weiter bei Erich Fromm. Ob dieser Glaube vorhanden ist oder nicht, macht seiner Meinung nach den Unterschied zwischen Erziehung und Manipulation aus. Erziehen heißt ein „Herauslocken“ oder „etwas herausbringen, was potenziell bereits vorhanden ist“, es bedeutet auch ein „Formgewinnen, ein Gewinnen von Identität durch Ausschöpfung der eigenen Entwicklungsmöglichkeiten“. Der Glaube an die Möglichkeiten des Kindes sollte selbstverständlich in allen gesellschaftlichen Bereichen vorhanden sein, in der Familie genauso wie Kindergarten, in der Politik genauso wie in den Medien.
Vor allem sollte generell ein Klima existieren, in dem wir alle an ihre Möglichkeiten glauben (können) und deshalb alles daran setzen Bedingungen zu schaffen, damit jedes Kind das erhält, was es braucht, um seelisch gesund aufzuwachsen, gut zu lernen und glücklich zu sein. Diese Klima haben wir in Deutschland leider nur vereinzelt, insgesamt betrachtet haben es Kinder bei uns noch immer sehr schwer. Es herrscht mehr Misstrauen als Vertrauen, mehr Kälte als Warmherzigkeit, mehr Trennung als Gemeinsamkeit, mehr Manipulation als Erziehung. Der Unterschied zwischen Erziehung und Manipulation ist tatsächlich fundamental. Vielleicht erziehen wir zu wenig, manipulieren tun wir auf jeden Fall zu viel. „Das Gegenteil von Erziehung ist Manipulation, bei welcher der Erwachsene nicht an die Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes glaubt und überzeugt ist, dass das Kind nur dann zu einem ordentlichen Menschen wird, wenn er ihm das, was er für wünschenswert hält, einprägt und alles unterdrückt, was ihm nicht wünschenswert scheint. An einen Roboter braucht man nicht zu glauben, weil in ihm kein Leben ist, das sich entfalten könnte.“ (Erich Fromm: Die Kunst des Liebens. Berlin: Ullstein Verlag, 1998, S. 187) Kinder brauchen fürsorgende Erziehung, die ihre Grundbedürfnisse respektiert. Darauf hat jedes Kind ein Recht. Und wir, die Gesellschaft haben nicht das Recht, diese Grundbedürfnisse zu ignorieren.
Jemand erziehen ist ihm etwas Hilfreiches beizubringen, ihn zu manipulieren ist das ganze Gegenteil davon.
Erziehung ist eigentlich Manipulation.
Nur in einer anderen Form
Das ist leider eine arrogante Frage. - Erziehung ist ein gutgemeinter Versuch, jemanden auf sein Leben vorzubereiten. Manipulation hat negative Hintergedanken.
Arrogant deshalb, weil man erstmal einem "Erziehungsberechtigten" positive und nicht negative Absichten unterstellen sollte ...
Ich gehe mal davon aus, dass du weißt, dass "Manipulation" negativ ist ...
Was du meinst ist "Indoktrination". - Das gehört in einen ganz anderen (in der Regel politischen) Zusammenhang.
Die Frage ist nicht arrogant, es ist eine Frage, die klären soll, worin der Unterschied zwischen Manupulation und Erziehung besteht.
Es kann tatsächlich auch manipulative Erziehung geben. Das ist für den, der erzogen wird, nicht gut und nicht hilfreich.