Was tun wenn ein Pferd seit einem halben Jahr nicht geritten wurde?
Hallo, ich bekomme bald ein Pferd. Das Problem ist dass sie seit ca einem halben Jahr nicht mehr geritten wurde... Ich kann ja nicht einfach wieder damit anfangen.. weiß jemand wie ich vorgehen soll? :) LG
7 Antworten
Die ersten paar Tage wirst du sie ja sowieso erst mal im neuen Zuhause "ankommen" und sich einleben lassen. Dann wirst du ja auch erstmal einen Sattler bestellen müssen, denn ohne passenden Sattel kannst du ja sowieso noch nicht reiten. Solange kannst du also zuerst mal langsam mit dem Muskelaufbau an der Longe in Verbindung mit Stangenarbeit / Cavaletti und Spaziergängen (berauf/bergab) beginnen.
Wenn das passende Sattelzeug da ist kannst du dann auch immer schon mal kurze Reiteinheiten mit einbauen. Fang da klein an - 15-20 min. 2-3 x die Woche unterm Sattel reichen anfangs völlig aus, und bau das dann langsam aus. Es gibt da keinen konkreten Zeitplan der für jedes Pferd passt - achte einfach genau darauf wie viel das Pferchen schon leisten kann und hör auf wenn du Ermüdungserscheinungen merken solltest. Das Ganze dann über ein paar Wochen hinweg weiter steigern bis du "ganz normal" reiten kannst. Denk auch daran den Sattel nach 2-3 Monaten nochmal überprüfen zu lassen denn es kann gut sein dass der durch den Muskelaufbau dann nochmal angepasst werden muss.
Am Besten wäre es natürlich wenn du vor Ort noch Unterstützung in Form eines RL etc. hättest der dich unterstützen kann, denn ohne den jetzigen Zustand des Pferdchens und eure Entwicklung gesehen zu haben tut man sich da natürlich schwer dir konkrete Tipps zu geben...
dann tust du so, als ob es GAR nichts kennt und fängst wie mit einer reminte an:
In Ruhe ankommen lassen, langsam an die herde gewöhnen, langsam an Dich, die Anlage und das geputzt werden und führen gewöhnen
guck dir das mal an auf meiner HOmepage, wie wir mit einem neuen Pferd umgehen:
http://Tipps-fuer-Pferdefan.jimdo.com
vor allem: da Kapitel erste Tage mit dem Pferd
aber es sind auch viele andere Tipps für Dich dort zu finden.
Viel Freude mit dem neuen Pferd! - UND: Nix übereilen - hab Geduld und mach lieber zu wenig Arbeit als zu viel/zu schnell! Dein Roß wird es dir mit Gehorsam und Anhänglichkeit danken
Also ich würde - auch wenn das Pferd vorher angeblich aus Zeitgründen nicht mehr geritten worden ist - vor dem Reiten erstmal einen "Gesundheitscheck" beim Chiropraktiker/Osteopathen sowie einen Sattelcheck machen lassen. Und dann langsam mit dem Training anfangen. Allerdings stellt sich mir die Frage, wenn ich nicht weiß, wie ich vorgehen soll, ob ich dann die mir gegebenen Anleitungen auch tatsächlich umsetzen kann. Das soll jetzt kein Angriff gegen dich sein, aber wenn man weiß, wie man Pferde gymnastiziert, dann stellt sich meiner Meinung nach die Frage gar nicht, weil man dann selber schon ganz gut weiß, wie man am besten vorgeht, in welchen Schritten mit welchen "Arbeitseinheiten". Denn über den vernünftigen Muskelaufbau eines Pferdes sollte man als Besitzer ja immer informiert sein, nicht nur, weil das Pferd ein halbes Jahr nicht geritten wurde.
Muss ich solche Fragen erst stellen, wäre es vielleicht gar nicht so verkehrt, mir vielleicht Hilfe vor Ort zu holen, wo ich unter "Sichtkontrolle" anfangen kann, mit meinem Pferd zu arbeiten.
Hi,
weiß jemand wie ich vorgehen soll?
Setze Dich rauf und reite 20 Min Schritt, dann vielleicht 5 min Trab und dann wieder 20 min Schritt. Du wirst merken, wie das Pferd hinterher "drauf" ist und davon machst Du abhängig, ob Du am nächsten Tag mehr machen kannst oder nicht.
Wenn das Pferd vor dem halben Jahr, wie Du sagst, geritten wurde ist das überhaupt kein Problem.
lg
Mit einem guten Trainer vom Boden aus erstmal Muskulatur und Kondition wieder aufbauen. Das geht z.B. über korrektes Longieren am Kappzaum, klassische Handarbeit, viele Spaziergänge, Stangenarbeit, und und und.
Wenn das Pferd dann soweit wieder fit ist, Sattler kommen lassen, kleine Einheiten mit Trainer zusammen arbeiten.
Wenn man aber einen Trainer dabei hat, bestimmt sich der Weg von allein. Auch das Pferd zeigt einem durchaus den richtigen Weg, man muss nur zuhören.
Was ist daran denn ggf nachteilig?
Nicht jedes Pferd lebt im Offentstall und aus der Frage ging die Haltung nicht hervor.
Was spricht denn trotzdem gegen vernünftige Aufbauarbeit? Höre zum ersten mal, dass das nachteilig sein könnte.
Hää, dann war das ganze Longieren und die ganz gute Reiterei umsonst da meine rb ja im Offenstall lebt? Also entweder ich versteh das komplett falsch oder das was du sagst stimmz nicht...
Ein Pferd das du nicht kennst - noch nie geritten hast ist bei Aufbauarbeit in den allermeisten Fällen danach "zu fit".
Alle Jungpferde werden sehr moderat in Punkto Ausdauer ausgebildet - da sich die Ausdauer bzw. Kondition beim Jungpferd meist eher negativ aus wirkt.
Hää? Warum soll Longieren falsch sein?
Das wieder antrainieren vom Pferd ist in sofern wenig sinnvoll, wenn das Pferd aus einer Offenstallhaltung kommt - das meine ich. In einer Offenstallhaltung sind Pferde in der Regel fit genug auch das bissl reiten mit zu machen - spreche hier nicht vom großen Turniersport, aber die stellen ein Pferd auch nicht mal für 6 Monate weg (es sei den es war verletzt und da gelten eh andere Regeln).
Longieren kannst du so viel du willst - du musst aber nicht.
Zu fit ist warum schädlich? Ich finde nichts daran verwerflich, wenn man trotz einem neuen Pferd zunächst Aufbauarbeit leistet. Unabhängig von der Haltung. Von Boden aus kann man das Pferd besser beobachten und es kennen lernen. Der Punkt mit der Ausdauer war eine Anregung, was sie mit dem Pferd machen KANN.
Wo steht denn, dass das Pferd im Offenstall steht? Und würde ich so auch nicht unterschreiben, ich kenne genug speckfette Offenstallpferde, da ist Essig mit Muskeln geschweige denn Kondition...
Wenn ein Pferd im Offenstall lebt, dann hat es immer genug Kondition und Muskeln für bisschen reiten, ein Aufbautraining mit Konditionsarbeit ist da sogar eher nachteilig, wenn man das Pferd noch nicht so gut kennt.