Was tun wenn der Hund Demenz hat?
Hallo zusammen,
ich brauche dringend mal einen Rat von jemanden der sich gut mit Tieren insbesondere Hunden auskennt.
Mein Hund ist jetzt 12 Jahre alt aber mittlerweile unerträglich geworden.
er hat sich in den letzten Monaten immer „schleichend“ mehr verändert weshalb ich denke das er Demenz hat.
Am Tag schläft er Stunden lang tief und fest, frisst eher wenig ( bzw 1 mal am Tag) und wird dann aber nachts sehr aktiv. Mittlerweile gehen wir Tags über fast gar nicht mehr raus und machen eher unsere Nacht zum Tag. Er jault uns nachts fast jede Stunde die Ohren voll und möchte raus— was auch kein Problem ist aber er muss nicht. Er geht raus und weiss anschließend nicht mehr was er tuen wollte oder wo er ist. Er starrt dann permanent zb gegen ein Autoreifen oder eine Hauswand.
dazu leidet er besonders an den Hinterbeinen unter Arthrose ( unser Boden ist gefliest und deshalb dementsprechend rutschig). Und auch da zeigt sich das selbe Muster. Er steht anschließend irgendwo im Haus zb zwischen Bett und wand und starrt auf die Wand oder mitten im Raum , weshalb dann auch seine hinteren Beine auseinander rutschen.
sobald keiner zuhause ist, fängt er an zu jaulen wie ein Wolf. Man könnte es schon als schreien bezeichnen, deshalb versucht mindestens 1 von uns immer zuhause zu sein.
Wir wissen das er nicht gesund ist und möchten und diesbezüglich auch nicht von ihm trennen ich hoffe nur auch iwelche Tipps von jemanden der vielleicht das selbe oder etwas ähnliches erfahren hat.
was genau könnte man noch machen ??
bin sehr dankbar für jeden Tipp
4 Antworten
Zunächst einmal sollte man den Tierarzt fragen. Durchblutungsfördernde Mittel, auch ein Schmerzmittel gegen die Arthrose wären vielleicht sinnvoll - falls er nicht schon in Behandlung ist. Offensichtlich ist der Tag/Nacht Rhythmus gestört. Vielleicht hilft wirklich ein Nachtlicht und viel Nähe. Wo schläft der denn?
Ich würde versuchen, einen Tagesrhythmus einzuhalten, an den sich der Hund gewöhnen kann. Also tagsüber eine Routine halten, immer zur selben Zeit kurz Gassi gehen immer zur selben Zeit Futter etc. In der Wohnung würde ich an den Strecken die der Hund Üblicherweise läuft Rutschfeste Matten auslegen. Es ist Gift für die Arthrose wenn der Hund ständig weg rutscht
Kann der Hund denn noch gut sehen? Das wäre sicherlich auch wichtig zu wissen.
ich weiß jetzt nicht, um was für einen Hund es sich handelt. Wenn es ein großer Hund ist, der schon am Ende seines Lebens angelangt ist, dann würde ich mir überlegen, ob der Hund noch Lebensqualität hat. Also frisst er noch gut? Nimmt er noch Teil am Leben seiner Besitzer? Hat er noch Freude an irgendwas? Ich weiß, wie schwer es ist, eine Entscheidung zu treffen. Und ich bin immer dafür, auf einem Hund und Pflege zukommen zu lassen, die er verdient hat. Aber wenn keine Aussicht auf Besserung besteht und noch andere Dinge wie Inkontinenz etc. Hinzukommen etc. dann würde ich ihn in Würde gehen lassen.
Alles Gute für euch !
Also, ich würde schon zum Tierarzt gehen. Auf „Diagnosen“ von irgendwelchen medizinischen Laien würde ich mich nicht verlassen. Behandeln können die ja auch nichts. Dein Hund braucht auf jeden Fall ein Schmerzmittel wegen der Arthrose.
Wegen der nächtlichen Unruhe könntest du mal folgendes versuchen. Schlaf mal bei dem Hund. Also leg dir ne Gäste Matratze hin und schlaf dort mal eine Nacht mit dem Hund - ist er ruhiger, wenn er Körperkontakt hat?
absolut gar nicht— man merkt aber auch das sobald man in anfasst er schmerzen hat bzw zeigt das er das nicht möchte. Er beißt nicht sondern fängt an zu zittern und möchte weg. Ich gebe ihn wenn er schmerzen hat ( oder ich denke das er welche hat) Metacam.
mittlerweile haben wir für unsere Couch im Wohnzimmer so eine polstertreppe wo wir ihn hoch helfe auf die Couch.
da schlafe ich dann mit ihm, aber entweder hält das nicht lange an und er geht runter und beginnt anschließend mit dem jaulen. Oder er schläft alleine im Körbchen und steht dann auf und jault. Also ich glaube nicht das es etwas bringt.
egal wo er schläft, wenn er schläft dann fest! Aber sobald er aufsteht fängt er an zu jaulen .
ich denke dann immer das er raus muss- und wenn ich raus gehe macht er nichts.
sind wir zuhause fängt er wieder an zu jaulen.
also es ist immer ein Kreislauf .
jetzt die Nacht hat er und nur wach gehalten , wir sind fast jede Stunde auf zwei mit ihm raus gegangen.
jetzt haben wir 10:27 und er schläft tief und fest 🤷🏽♀️
genau das ist dieses Muster was ich meinte. Tags über schläft er und sobald es dunkel und ruhig wird macht er Theater :(
Naja - dann ist er vielleicht etwas desorientiert wenn er tief geschlafen hat und dann aufwacht. Beruhigen, anfassen etc. hilft auch nicht ? Also ich würde nicht jedes Mal mit ihm rauslaufen. Auch das ist ja ein Ritual. Ich würde ihn zum letzten Gassigang am Abend wecken und dann nicht mehr rausgehen.
Okey. Ich werde das mal versuchen und hoffen das es besser wird.
beruhigt bekommt man ihn leider gar nicht. Er fängt an jaulend durch das Haus zu laufen und man weiß natürlich nicht ob er schmerzen hat, raus muss oder Hunger bekommt.
deshalb gehen wir dann nachts raus— er macht nichts und jault anschließend zuhause weiter bis er selbst so erschöpft ist das er sich schlafen legt …
Das ein alter Hund nicht mehr alleine bleiben kann, ist vergleichsweise keine Seltenheit mehr, gerade im hohem Alter.
Allerdings ist es immer Fallabhängig und ihr dazu noch einen nicht mehr so fitten Hund habt, der Umgang und das Training ist von Hund zu Hund anders. Daher würde ich euch empfehlen einen Hundetrainer zu holen der sich mit Senioren-Hunden auskennt und auch Erfahrung hat mit Hunden die Gebrechen besitzen, denn auch Athrose ist ein wichtiges Detail dass man mit berücksichtigen muss.
Acuh ist die Frage ob es wirklich Demenz ist, oder eben einfach der normale Alterungsprozess bei Hunden. Bei Hundedemenz handelt es sich um eine Erkrankung bei der die Nervenzellen im Gehirn verfallen, hier ist es schwierig, weil die Symptome sehr vielfältig sind, die vom normalem Alterungsprozess nur schwer zu unterscheiden sind, so kann euer Hund schlicht und ergreifend einfach alt sein und da sich im Alter auch Tiere anders verhalten als man es gewohnt ist oder kennt, ist es mitunter schwer zu erkennen was der Hund eigentlich möchte. Hier würde ich euch empfehlen z.B. Videos von eurem Hund zu machen und seinem Verhalten z.B. Nachts eine Kamera auf zustellen dass man sieht z.B. wann der Hund jault usw. und es einem gutem Tierarzt, im Idealfall einer mit neurologischem Schwerpunkt, zu zeigen.
Demenz bei Hunden lässt sich nicht aufhalten, je nach Fall könnte man etwas mit Meidkamenten helfen, aber i.d.R. muss man als Hundebesitzer lernen damit umzugehen, denn wie du geschrieben hast, ist es anstrengend. Denn sie können z.B. auch mal urinieren, dafür kann man sie aber nicht bestrafen, denn Inkontinenz ist auch bei demten Tieren nicht ungewöhnlich, oder sie entwickeln andere Marotten. Man muss einfach lernen dass es eben nicht mehr der "Alte Hund" ist den man früher hatte, sondern ein Senior ist, der eben jetzt seine Gebrechen deutlich macht und auf diese veränderten Bedürfnisse muss man lernen ein zugehen. So kann ein Hund dann auch weniger kuschelig werden, mehr Aufmerksamkeit wollen. Ebenfalls kann so ein Hund nachts, nervös und ängstlich werden (Ich würde ich z.B. auch ein Nachtlicht empfehlen, denn Hunde im alter sehen auch nicht unbedingt mehr so gut, was zur Orientierung beitragen könnte).
Erfahrungsgemäß hatte bei unserem Hund der im Alter auch sehr eigen war (Dieser hatte zudem auch Vestibularsyndrom) ein Nachtlicht zur Orientierung helfen. Macht Videos vom Verhalten eures Hundes und lasst dies bei einem gutem Tierarzt zeigen um z.B. Demenz oder möglichweise einfach nur Altersbedingte Marotten unterscheiden. Und dann holt euch einen Hundetrainer der bei bedarf auch mit Dementen Tieren auskennt, wenn es wirklich Hunde-Demenz ist, denn diese können euren Individuellen Fall am besten beurteilen und entsprechende Tipps geben. Was bei Hund A klappt, klappt eben nicht bei Hund B und Demenz (Wenn es denn eine ist) ist so vielfältig dass man das nicht einfach so übernehmen kann.
Hey, danke für deine Antwort.
ich denke du hast in deinem Text schon einige gute Punkte genannt.
mein Hund schläft im Körbchen , da er nicht mehr springen kann.. auch Treppen und nur kleine Türschwellen vermeidet er.
Ich würde ihm eigentlich dem Weg zum Tierarzt ersparen. Wir haben eine Bekannte die sich sehr sehr gut mit Hunden auskennt — von ihr haben wir also diese „Diagnose“ Demenz .
Klar können wir es nicht zu 100% sagen aber auch die Symptome die er zeigt sind ein bereits bekanntes Muster bei Demenz.
ich würde mal behauptet er kann noch „ziemlich gut „ sehen. Man sieht in seinen Augen schon so einen blauen/grauen Schleier, dennoch nimmt er alles wie vorher wahr. Zumindest für mein Gefühl.
wir haben ihm alles schon so gut wie möglich umgestaltet zb eben ein Nachtlicht ziemlich weit unten sogar , wir stellen auch so gut es geht nichts mehr um damit er vielleicht die Orientierung behält. Trotz allem bekommt man ihn vor allem nachts nichts beruhigt. Manchmal denke ich das er angst bekommt weil abends wo wir alle schlafen es dunkel und ruhig ist— sobald es hell wird und wir unseren Alltag mit Licht und Lärm beginnen fängt er an tief und fest zu schlafen.
Als erstes sollte der Hund dem TA vorgestellt werden und nicht eine Duagnose von einem medizinischen Laien bekommen. Dann sollte der Hund vernünftig mit Schmerzmedikamenten eingestellt werden, Metacam reicht häufig nicht mehr und schlägt bei dauerhafter Gabe auf den Magen.
Es gibt Medikamente die die Symptome einer Demenz eindämmen können, wenn es denn überhaupt Demenz ist. Zudem kann man sich beim Physiotherapeuten bzgl Wärmetherapie beraten lassen
Einfach mal beim Tierarzt nachfragen. Es gibt Tabletten die zum einen die Blutgefäß sein bisschen erweitern und den Blutdruck verstärken, was dagegen helfen kann (bspw vitofilly). Man kann aber auch dem Tier, damit es nachts zur Ruhe kommt ,beruhigungstabletten geben.
Hat dein Hund den noch genug Klare Momente im Leben wo du sagen kannst, das ist dein Hund? Freut er sich aufs rausgehen und fressen. Nur vor sich hinvegetieren möchte keiner
Heyy,
momentan finde ich das er keine Lebensqualität mehr hat. Er jault nur noch und hat eigentlich keine „klaren“ Momente mehr. Wenn man ihm essen hinstellt dann isst er es meistens erst Stunden später und zum gassi gehen freut er sich nur wenn er dringend muss. Ansonsten zieht man ihn förmlich über die staße weil er sich von allem anderen ablenken lässt und Minuten auf eine Sache starrt
Hey, danke für deine Antwort.
mein Hund schläft im Körbchen , da er nicht mehr springen kann.. auch Treppen und nur kleine Türschwellen vermeidet er.
Ich würde ihm eigentlich dem Weg zum Tierarzt ersparen. Wir haben eine Bekannte die sich sehr sehr gut mit Hunden auskennt — von ihr haben wir also diese „Diagnose“ Demenz .
Klar können wir es nicht zu 100% sagen aber auch die Symptome die er zeigt sind ein bereits bekanntes Muster bei Demenz.
ich würde mal behauptet er kann noch „ziemlich gut „ sehen. Man sieht in seinen Augen schon so einen blauen/grauen Schleier, dennoch nimmt er alles wie vorher wahr. Zumindest für mein Gefühl.
wir haben ihm alles schon so gut wie möglich umgestaltet zb eben ein Nachtlicht ziemlich weit unten sogar , wir stellen auch so gut es geht nichts mehr um damit er vielleicht die Orientierung behält. Trotz allem bekommt man ihn vor allem nachts nichts beruhigt. Manchmal denke ich das er angst bekommt weil abends wo wir alle schlafen es dunkel und ruhig ist— sobald es hell wird und wir unseren Alltag mit Licht und Lärm beginnen fängt er an tief und fest zu schlafen.
danke für deine Zeit!