Was tun gegen "Lärm"-emfpindlichen Nachbarn?
Hallo, ich bin vor 1 1/2 Monaten in eine Altbau-Wohnung eingezogen, in der viele Menschen wohnen. Meine Wohnung stand laut Vormieter ca. 3 Monate leer. Nun hat uns der Nachbar unter 2 Tage nach Einzug uns gebeten, leiser zu sein. Wir waren uns derzeitig nicht sicher, in welcher Hinsicht wir laut gewesen sein könnten, bemühten uns aber seitdem leiser mit dem Laufen und Türen öffen bzw. schließen zu sein.
Mir ist mittlerweile auch aufgefallen, dass ich jeden Schritt den die Nachbarn über uns machen hören kann, jede Tür die sich öffnet und manchmal auch wenn sie reden. Es ist schon nervig, aber damit muss ich halt leben wenn ich in so eine Wohnung einziehe(richtig?).
Nun haut der Nachbar gegen 10 Uhr gegen meine Decke wenn ich auf Klo gehe. Einmal auch um 14 Uhr als ich meine Wäsche aufgehängt habe, wobei ich da überhaupt nicht nachvollziehen kann, was da laut sein kann.
Ich weiß nicht was ich da machen soll, ich hab mir extra einen Teppich bestellt, damit meine Schritte gedämpft werden. Mittlerweile schiebe ich echten Hass auf meinen unteren Nachbarn, da die Nachbarn über mir ständig und bis spät in die Nacht in Bewegung sind und ich mich nicht beschwere. Kann ich da noch irgendwas machen oder muss ich jetzt immer um 19 Uhr ins bett weil ich später nicht aufs Klo darf?
Übringens höre ich ihn auch Nachts wenn er an seinem Ladekabel in der Wand rumfummelt oder wie er nachts im Schlaf laut schreit/stöhnt. Es ist unmöglich über ihm zu wohnen.
3 Antworten
Hallöchen gesagt.
Ein immer wieder auftretendes Dilemma, denn Du kannst ja Nichts gegen die baulichen Gegebenheiten. Auch ist es logisch, das aus einer Wohnung, Die lange leerstand, auftretende Geräusche als "besonders laut" wahrgenommen werden können.
Das Beste wäre natürlich, wenn man miteinander reden könnte, aber da scheint der Zug bei Deinem Nachbarn wohl abgefahren zu sein.
Es ist schon eine ernste Sache, Dir da Absicht unterstellen zu wollen. Da hast Du wohl Pech mit dem Nachbarn gehabt.
Was kannst Du machen:
- Natürlich kannst Du Dich erst mal mit Deinem Vermieter in Verbindung setzen. Da sprichst Du das Problem an und erwähnst, das Du zwar eine friedliche Lösung anstrebst, jedoch nicht gewillt bist, Dir unberechtigte Anschuldigungen anzuhören, geschweige denn Klopfgeräusche, bei ganz normalen Tätigkeiten.
- Bitte sie, die "angebliche" Lärmbelästigung vor Ort zu überprüfen.
- Frage auch nach Vorschlägen, was Du machen kannst und ob evtl. dementsprechende Nachbesserungen, Seitens des Vermieters in Planung sind.
- Was Deinen Nachbarn betrifft, da wird es schon schwieriger. Man kann ihm ja schlecht den Mund verbieten. Da kannst Du nur darauf hoffen, das er sich mit der Zeit beruhigt.
Sollte die Prüfung durch den Vermieter Nichts ergeben, oder er Diese garnicht durchgeführt werden .... dann bliebe Dir natürlich auch die Prüfung durch einen unabhängigen Sachverständigen (kostet aber Geld). Da gehts dann auch eher um die Bausubstanz und die dementsprechenden Mängel, die solche Lärmbelästigungen verursachen.
Wenn dann bauliche Mängel festgestellt werden sollten, kannst Du Diese beim Vermieter geltend machen.
Empfehle Dir schon mal über den Eintritt in den Mieterschutzbund nachzudenken:
- Dein Fall ist für Diese Alltag, somit findest Du auch fundierte Unterstützung.
- Rechtlich ist das dann ebenfalls eine ganz andere Liga, als wenn Du allein gegen "Windmühlen" kämpfst.
Wünsche Dir alles Gute und
lieben Gruß aus Berlin
Es ist einfach nicht möglich, komplett leise zu sein in einem Haus, in dem man die Flöhe husten hört.
Vielleicht hilft es, wenn du ihn ansprichst, dass du nicht mit Absicht "laut" bist. Denn alltägliche Geräusche kann dir niemand verbieten.
Bei einem lauten Fernseher oder Radio wäre das ein anderes Thema.
Hellhörige Altbauwohnungen sind ein Dilemma. Aus Erfahrung weiß ich, dass häusliche Konflikte mit Nachbarn nicht "besser" werden, wenn man baulich keine Änderung vornehmen kann. Teppiche legen und in Hüttenschuhen gehen sind da fast die einzigen Optionen. Die teure Option ist, einen Raum schalldicht auszubauen - wie gesagt, ist der Wurm drin, wird der Nachbar andere Gründe finden, sich bei Dir zu beschweren. Reden kann sowohl entschärfend als auch belastend wirken. Dann hilft nur ausziehen.
Du kannst ihm das doch sagen, dass du ihn auch hörst. Vor allem sein Schnarchen und Stöhnen in der Nacht.
Er wird bestimmt demnächst wieder vorbeikommen und sich bei uns beschweren, ich weiß aber echt nicht wie ich ihm klar machen soll, dass ich auch alles von ihm höre, wie er von mir. Natürlich ist keiner von uns absichtlich "laut".