Was stimmt nicht mit mir?
Zunächst:
Bitte keine Beleidigungen oder ähnliches. Ich bin mir bewusst, daß mein Verhalten sch*** ist
Mein Problem ist folgendes:
Seit ich denken kann habe ich einfach keinen Respekt oder Achtung vor Menschen. Im Gegenteil, ich bin extrem schnell genervt, gelangweilt usw.
In Partnerschaften bin ich am Anfang unglaublich verliebt doch sobald die rosarote Brille weg ist wird es eine Katastrophe. Er sagt etwas dummes oder weiß etwas nicht und ich denke sofort "so ein Vollidiot". Ich bin davon überzeugt, dass ich alles besser weiß.
Irgendwann verliere ich zwangsläufig völlig den Respekt, obwohl ich das garnicht will. Es geht so weit dass der Mensch mich einfach anekelt und ich nicht mehr angefasst werden will von ihm. Ich sehe ihn nicht mehr als ebenbürtigen Mensch an.
Ganz schlimm ist es, wenn er dann vor mir "Schwäche" zeigt. Sich nicht unter Kontrolle hat oder weint etc. Egal welcher Mann und egal welche Ausgangssituation. Irgendwann habe ich einfach nur noch einen hässlichen, dummen Wurm vor mir.
Früher, in Jugendbeziehungen, habe ich diesen Hass einfach ausgelebt und Menschen echt zugrunde gerichtet aber jetzt Kämpfe ich dagegen an und unterdrücke ihn. Habe mehr Moralgefühl entwickelt und weiß was falsch und richtig ist, und auch wenn es schräg klingt, ich liebe meinen jetzigen Partner trotz meiner Eigenarten! Aber manchmal scheint mein "böses ich" durch und ich bin von Kleinigkeiten unglaublich genervt und abgestoßen. Lasse latent durchblicken, dass ich ihn in Situationen für völlig verblödet und nicht Lebensfähig halte. Und natürlich merkt man wenn der Partner einen insgeheim nicht auf Augenhöhe sieht.
Es klingt verrückt aber ich kann diese Equivalenz in mir beherbergen und mir immer wieder selbst auf die Finger hauen und mir die Liebe ins Bewusstsein rufen, aber natürlich kann ein Partner mit sowas nicht umgehen... Er bekommt diese Seite ja trotzdem mit und das ist unglaublich verletzend.
Es liegt ganz sicher nicht daran, dass der Partner nicht der richtige ist oder die Liebe nicht stark genug war. Es ist irgendwas in mir drin das zwangsläufig zu diesem Punkt führt.
Ich kann das nicht aufhalten und ich hasse mich selbst dafür was ich den Leuten antue. Auch wenn mir das manche vlt nicht glauben werden. Ich fühle mich wie der grausamste Mensch der Welt. Aber es ist als wäre ein Teil von mir einfach böse und vergiftet....
Fühlt sich vlt jemand manchmal ähnlich oder weiss was man dagegen tun kann bzw wo das herrührt? Ich stürze mich selbst und andere ins Verderben und mache alles gute in meinem Leben kaputt
4 Antworten
Du analysierst dich selbst sehr gut und arbeitest an dir. Das verdient grosses Lob.
Weiss dein Partner, womit du dich innerlich selbst quälst?
Denn, das würde ihm sicher gut tun, wenn er wüsste, dass deine *Ausfälle* nicht wirklich nur mit ihm zu tun haben, sondern dich dies in solchen Momenten einfach überkommt, gemein zu reagieren.
Von daher, lasse ihn vielleicht deine Frage hier lesen, denn die ist sehr selbstkritisch und gut verfasst. Dein Partner kommt darin gut weg, denn eben du liebst ihn.
Vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung, in einem lockeren Moment. Zum Beispiel, dass wenn du überquillst, er STOP sagen kann, um dich zu wecken.
Oder ihr findet keine Lösung aber er weiss zumindest, dass es nicht eins zu eins so gemeint ist, zwar in dem besagten Moment schon aber nicht was die übrige Zeit anbelangt, wo du nicht gerade am überkochen bist.
Du hast ganz sicher einen guten Ansatz, deinen inneren Zwist doch irgendwie in den Griff zu bekommen.
Ich wünsche dir viel Glück, damit es dir stets etwas besser gelingt, denn Rom wurde ja auch nicht an einem Tag gebaut. Freue dich einfach ab deinen Fortschritten und knüpfe daran an.
Danke, ja mach das. Denn es ist wirklich sehr gut formuliert, mit deinem eigenen Clinch aber auch den Fortschritten darin.
Erzählen am Stück dürfte nämlich schwierig sein und schon gar, wenn ihr gerade in einer angespannten Situation seid.
Du schonst dich ja in der Frage überhaupt nicht. Man spürt, wie sehr dich dies selber stört und wie leid es dir tut.
Das löst dann das nötige Verständnis aus und bietet eben den Ansatzpunkt um gemeinsame Lösungen zu finden, um mit diesem Impuls besser umgehen zu können.
Also wäre mein Partner so, dann würde es mir sehr dienen, dies lesen zu dürfen, um viele Dinge verstehen zu können. Verletzungen besser abfedern zu können und mein Seelenkostüm etwas schonen zu können. So dass es eher an mir abperlt, statt klitsch nass im Eisregen stehen zu müssen ohne zu wissen, wir mir gerade geschieht.
Viel Glück, denn du versuchst gerade dein Kindheitsskript ad Acta zu legen und das ist nicht einfach.
Kinder reagieren aus Selbstschutz, später würden sie die eigenen Lehrsätze nicht mehr brauchen, nur sie sind eben verinnerlicht. Kommt eine gewisse Situation, werden dann diese ehemals nützlichen Register automatisch gezogen.
Vielleicht findest du da auch einen Auslöser, wenn in dir wieder mal diese Abwertung des Gegenübers hochkriecht und das Geschehen zu übernehmen beginnt und du mit tiefster Verachtung reagierst.
Wäre vielleicht ein Ansatzpunkt für dich selbst, wo du dein gelerntes Muster durchbrechen kannst. Eventuell raus gehst, um eine Runde um die Häuser zu laufen, um dich nach dem Warum zu fragen.
Statt das Gegenüber als unter-Ich zu sehen und behandeln in einer solchen Situation.
Denn du bist klug aber ganz sicher ist dein Partner auch klug, sonst wärst du nämlich gar nicht erst mit ihm zusammen.
Wenn ich deine Schilderung auf mich wirken lasse, dann habe ich den Eindruck, dass du eigentlich derjenige bist, der mit sich nicht im Frieden ist.
Und das lässt du an anderen aus.
Indem du über sie urteilst, scheinst du dich in der überlegenen Position zu befinden.
Tatsächlich bringt dir das aber keine wirkliche Entlastung.
Du selbst bist für dich das eigentliche Problem.
Du bist (noch) nicht in der Lage, dich selbst wirklich anzunehmen, sondern stehst unter innerer Dauerkritik. Daran wäre zu arbeiten, um aus diesem verhängnisvollen Ablauf rauszukommen.
Du hörst dich sehr sympathisch an. Würde dich echt gerne kennenlernen😁 vielleicht musst du einfach Mal jemanden finden der dich richtig auslastet. Falls du jetzt denkst ich hätte unrecht liegt es mir daran das ich es dir momentan nicht beweisen kann.
Lg
Ich kann dich verstehen. Am besten wäre es, wenn du dir da (soweit möglich) professionelle Hilfe suchst
Ich bin wegen Ängsten sowieso in Behandlung. Das Problem hab ich aber inzwischen im Griff. Die Beziehungsproblematik hatte ich jetzt lange Zeit unter Kontrolle bzw gut versteckt, daher war sie nicht wirklich Thema. Jetzt wird sie aber wieder aktuell und ich werde das auf jeden Fall ansprechen... Ich schäme mich aber auch ziemlich für die Abgründe in mir..
Ich kann dich nur ermutigen, in der Therapie dieses Problem anzusprechen... wenn du dich weiter ins positive entwickeln willst.
Danke für deine Worte.
Ich habe auch darüber nachgedacht ihn das vlt lesen zu lassen.
Gerade gab es einen riesen Krach wegen diesem Mist und vlt ist das ein guter Weg ihm das Problem zu erklären.