Was sollte man mit diesem Leben machen, also was gilt es zu tun?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Manche sagen: möglichst viel erreichen. Andere: möglichst wenig leiden. Manche suchen Erfüllung im Tun – andere in der Stille. Aber wenn wir ehrlich sind, dann gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort. Es gibt nur deine Antwort. Und die kann sich im Laufe des Lebens verändern.

Du schreibst: „Glücklich werden – dafür muss man ja nichts tun.“

Vielleicht stimmt das. Vielleicht ist Glück kein Ziel, sondern ein Zustand, der entsteht, wenn man in Verbindung ist – mit sich selbst, mit anderen, mit dem, was einem wichtig ist.

Was also tun mit diesem Leben?

Ich glaube:

Es geht nicht darum, etwas Besonderes zu machen. Sondern etwas Echtes.

Etwas, das dich lebendig fühlen lässt.

Etwas, das deine inneren Werte widerspiegelt – egal ob das Freiheit, Fürsorge, Kreativität, Neugier oder Ruhe ist.

Vielleicht geht es darum, nicht zu funktionieren, sondern zu spüren, was dich trägt.

Nicht um Perfektion – sondern um Wahrhaftigkeit.

Nicht um Reichtum – sondern um Bedeutung.

Wenn ich es in einem Satz sagen müsste:

Mach aus deinem Leben etwas, das sich für dich stimmig anfühlt – auch wenn es niemand anders versteht.

Das Leben ist kein Wettlauf. Kein Plan, den man erfüllen muss. Es ist ein Raum. Und du darfst ihn füllen – mit Fragen, mit Wegen, mit Scheitern, mit Glücksmomenten, mit Menschlichkeit.

Und manchmal beginnt dieser Weg nicht mit dem großen Ziel – sondern mit einer ehrlichen Antwort auf die kleine Frage: Was fühlt sich heute stimmig an?

Das genügt fürs Erste.

Herzliche Grüsse

Ralf

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich helfe Menschen, ihre innere Balance wiederzufinden

Dinge tun die einem gefallen und einen Glücklich machen. Bei mir währe das z.B. Gymnastik oder Schwimmen gehen mit der Familie.

Langfristige Ziele könnten z.B. sein, dich Vegan zu ernähren um die Umwelt und Tiere zu schützen; generell sich gegen den Klimawandel einzusetzen; an Entwicklungsländer zu spenden oder für die Geselschafft etwas zu tun (ehrenamtlich).


Alexander1610 
Beitragsersteller
 29.06.2025, 09:45

Das heißt der Sinn deines Seins ist Gymnastik und Schwimmen? Wenn ich dich frage, was soll man mit dem Leben machen, sagst du Gymnastik und Schwimmen?

Cornelia1968  29.06.2025, 09:47
@Alexander1610

Jeder hat seine eigene Meinung- die sollte akzeptiert werden, auch wenn die nicht mit deiner überein stimmt.

Amelia514  29.06.2025, 09:49
@Alexander1610

Es ist eine sehr komplizierte Frage. Ich glaube es gibt keinen richtigen Sinn des Lebens. Wozu soll der Mensch leben, wenn er die Welt zerstört und sich nur um sich selbst kümmert? Deshalb würde ich sagen tu was dich glücklich macht und versuche dabei nicht zu viel zu zerstören.

Einen Beruf der einen erfüllt anstreben, Reisen in die Welt, Familie gründen, eventuell ein Eigenheim und noch genug Zeit für Hobbys.

Das wäre meine Sicht - versuchen einen Teil davon zu erreichen. 😉

Alles Gute!🖐

Wenn du andere Vorstellungen hast - ist dies völlig in Ordnung. Nur hat jeder seine eigene Meinung und die sollte respektiert und nicht wegdiskutiert werden. Das ist nicht Sinn und Zweck von GuteFrage.


Alexander1610 
Beitragsersteller
 28.06.2025, 21:19

Und wenn man das erreicht hat, was dann? Was hat man dann überhaupt erreicht? Was bringt das?

Alexander1610 
Beitragsersteller
 28.06.2025, 21:22
@Cornelia1968

Also einen Beruf der dich erfüllt ist nicht schwer. Eine Familie gründen auch nicht. Reisen in die Welt kann man auch machen. Und Zeit für Hobbys kann man wahrscheinlich auch einschieben. Das mit Eigenheim ist vielleicht schwieriger, aber schafft man vielleicht auch. Am leichtesten, wenn man etwas geerbt hat.
Und dann?

FlinkePfoten  29.06.2025, 09:38
@Alexander1610

So geh nach draußen, schau unter einen morschen, daliegenden Baumstamm. Selbige Frage könntest du den Asseln und all den anderen Krabblern die du erblickst stellen.

~ was ist euer Sinn? ~

Sie werden dir ebenso wenig antworten können.

Einen wirklichen Sinn gibt es nicht. Wir alle erfüllen einen gewissen Sinn und Zweck im Gesamten (Gesamtgefüge).

Daher könnte man wohl eher das eigene "Sein" (und weniger den Sinn) von Zeit zu Zeit kritisch-konstruktiv hinterfragen.

Alexander1610 
Beitragsersteller
 29.06.2025, 09:41
@FlinkePfoten

Was soll man dann mit seinem Leben machen? Als Christ ist die Antwort z. B. einfach: Jesus nachfolgen! Aber das kann ich halt nicht glauben, ich bin kein Christ. Aber das wäre eine Antwort.

FlinkePfoten  29.06.2025, 10:06
@Alexander1610

Das ist eine wirklich gute Frage, die du dir allerdings nur selbst beantworten wirst können. Im tiefsten/inneren weißt du das - wissen wir das alle. Selbst als Christ findet man im Grunde den Sinn nicht in Jesus, sondern in der Nächstenliebe die er predigt. Ich weiß sehr wohl das das für einige Christen anmaßend klingt. So ist es jedoch. Jesus ist Vermittler und personifizierte Nächstenliebe in einem. Und das ist gut.

Die Frage nach dem eigentlichen Sinn wird umso schwieriger, je erfolgreicher man im Leben ist und wird. Viele wohlhabende (reiche), oder sehr erfolgreiche (Sportler z.B.) haben da ein echtes Problem mit. Das Ziel ist erreicht - und jetzt? Die Latte noch höher stecken? Das Niveau halten? Andere/weiter Ziele erreichen wollen? Die Sorge das Niveau nicht halten zu können...

Geld & Erfolg allein ergibt also auch nicht DEN Sinn.

Vielleicht ist bzw. ergibt sich der Sinn (für uns "Normalos") auch mitunter darin, sich einfach nur mal treiben zu lassen. Wenn möglich zu genießen, Ruhe zu finden, abzuschalten. Nicht immer höher, schneller, weiter. Bewusstest "im hier und jetzt" verweilen.

Auch wenn du das wegschiebst. Möglichst glücklich und anständig durchs Leben zu gehen, sollte dein höchstes Ziel sein. Glück kommt nicht von innen, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen.

Danach solltest du alle anderen Dinge in deinem Leben ausrichten.

Eine Arbeit, die möglichst viel Geld einbringt, muss nicht auch eine Arbeit sein, die dich glücklich macht oder anständig ist. Da verzeichtet man besser auf den Spitzenlohn und lebt bescheidener, aber glücklich. Es hilft ungemein, wenn das Gewissen nicht drückt und das einge Leben einen Sinn hat. Bietet sich allerdings der Glücksfall, dass jemand "deine Talente" gut bezahlen will, dann greif zu. Wärst ja doof es nicht zu machen. Reiche Menschen sind nicht unglücklicher oder glücklicher als andere Menschen. Ein gewisses Geldpolster kann durchaus einen zufriedener durchs Leben gehen lassen. Geldsorgen sind schlimme Sorgen. Allerdings gibt es eine Grenze, ab der "mehr Geld" nicht automatisch "mehr Glück" bedeutet. Schenk dem Bezos mal 100.000 €, er wird es nicht einmal bemerken. Gib das gleiche Geld einem seiner Lagerleute bei Amazon und der wird sein Glück kaum fassen können.

Bei der Arbeit kann man zusätzlich viel machen, um nicht nur das eigene Glück zu steigern, sondern auch das des Umfeldes. Stichwort: Karma.

Beispiel: Als Einkäufer am Arbeitsplatz, kann ich darauf achten, dass nicht nur immer beim Billigsten eingekauft wird. Man kann (in einem gewissen Rahmen) auch darauf achten beim wem man warum kauft. Z. B. Regionales oder Nachhaltiges bevorzugen. Das fängt schon bei den Bleistiften an, bis hin zum Hauptlieferanten. Ich kann schauen, ob die Kollegen Probleme beim Einsatz des Eingekauften haben (Stichwort: Allergien oder Arbeitschutz) oder die Anwohner keinen Belästigungen ausgesetzt werden.

Die Wissenschaft hat festgestellt, dass das soziale Umfeld maßgeblich für das eigene Glück ist. Erst einmal sollte man eines haben und dieses dann auch pflegen. Selbst hier ist es wichtig, dass das nicht um jeden Preis geschieht. Toxische Beziehungen meiden und gesunden Freundschaften besondere Aufmerksamkeit schenken.

Einfach mal was machen ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Du siehst eine Seniorin bekommt kaum ihren Rindenmulch ins Auto ... helf ihr doch! Da wäre noch die Mutter mit Kinderwagen am Bus oder die Oma mit Rollator neben ihr. Einfach nett sein und helfen. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, findet viele Möglichkeiten Freundlichkeiten zu erweisen. Du merkst schnell, dass tut einem selber genauso gut. Und oft dauern diese positiven Gesten keine Minute.

Schon mal über ein Ehrenamt nachgedacht? Dank der vielen Ehrenämtler wird unser Umfeld einfach besser. Sei doch ein Teil davon. Die Kirchengemeinden oder auch Stadtverwaltungen haben oft ganze Listen mit Angeboten für Menschen die ehrenamtlich helfen wollen. Dabei kann man entscheiden ob es nur 2 - 3 Stunden in der Woche oder im Monat sind.

Achte langfristig auf dich selber.

Respektiere deine Körper und seine Grenzen. Treibe also Sport und futter nicht den ganzen Tag Ungesundes. Jetzt mag es egal sein, aber wie ist das in 20 oder 30 Jahren? Alt werden ist nichts für Weicheier. Heute schon daran denken. Wie wichtig Gesundheit ist, merkt man oft erst, wenn sie geht.

Wenn du in eine Lästerrunde gerätst und du spürst, die geht zu weit, dann beende das doch einfach. Sicher, ein wenig Lästern entmüllt das Herz und die Seele. Nur hat alles seine Grenzen. Achte auch auf solche vermeintlichen Kleinigkeiten und entgifte dein Umfeld.

Die 10 Gebote mögen dir nicht viel sagen und vielleicht bist du auch Atheist. Nur sind sie mehr oder weniger in allen Weltreligionen und Kulturen zu finden. Somit kann man sich durchaus ab und an darauf besinnen und sie respektieren. Statt des 1. Gebotes könnte deine Alternative lauten: Respektiere, dass manche Menschen den Glauben brauchen.

Dann habe ich noch recht praktische Ratschläge für dich von einer älteren Frau:

Bürge niemals für Andere! Unter keinen Umständen solltest du als Bürge für Kredite auftreten. Damit kommt man ganz schnell in "Teufels Küche".

Verleihe kein Geld, welches du nicht auch verschenken könntest! Es leihen sich nur Leute Geld, die woanders nix mehr bekommen oder die zumindest ständig mit ihrem Geld nicht auskommen. Daher nimm nicht deinen Notgroschen dafür, sondern nur Geld, auf das du auch verzichten kannst, wenn es nicht zurück gezahlt wird. Kommt es wieder, ist es gut. Bleibt es weg, bringt dich das nicht in Not.

Wer nichts Nettes zu sagen hat, kann auch mal gar nichts sagen.

Respektiere Geheimnisse. Lerne auch hier zu schweigen, wenn es wichtig ist. Im Übrigen ist der mit den Geheimnissen immer im Vorteil, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen. Er ist einfach besser informiert und fällt weniger auf Lügner rein. Wer das beherrscht bekommt mehr Respekt und Vertrauen von seinem Umfeld, als die Labertaschen.

Lerne Gönnen. Wer aufrichtig gönnen kann ohne neidisch zu werden, ist langfristig zufriedener.

Wenn man dir die Wahl lässt, dann wähl die anständige Variante. Der "krumme" Weg erscheint oft einfacher, leichter, macht mehr Spaß oder was auch immer. Rache oder Faulheit sind nur ein Minutenglück. Langfristig schadet man sich so am Ende selber. Oft sogar am meisten.


Cornelia1968  29.06.2025, 10:16

Eine super Antwort!!! Ich denke mal jetzt unterbleibt eine weitere Frage von Alexander1610. Ansonsten hätte er sich die Frage auch sparen können und eher eine Diskussion aufmachen sollen.

Realisti  29.06.2025, 11:34
@Cornelia1968

Dabei habe ich noch was ganz Wichtiges vergessen. Das Gelassenheitsgebet. Das erste Wort kann man dabei ja weglassen:

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Reinhold Niebur

Es geht vorrangig um Deine Interessen, um das, was Du besonders gut kannst, um Deine Stärken. Hast Du diese erkannt, geht es darum, daraus eine Profession zu machen, einen Beruf, der Dich zufriedenstellend ernährt.