Was sind eure Erfahrungen zum (Gymnasial) Lehramt im Fach Mathematik?

3 Antworten

Ich persönlich studiere kein Mathe auf Lehramt, jedoch ist es bei uns an der Uni (so wie auch überall) eine echte Herausforderung. Viele scheitern bei uns, weil es nicht mehr der Schulmathematik vergleichbar ist, da sie vorausgesetzt wird.

Allerdings kann man selbst schwierige Inhalte im Studium meistern, wenn du unter anderem….

-engagiert bist.

-zu den Tutorien gehst. (Vorlesungen sind meistens nicht so effektiv, aber es kommt auf den Dozenten an).

-regelmäßig die Übungen machst.

-Fragen in der Vorlesung/in dem Seminar stellst (kommt übrigens sehr gut bei den Dozenten an ;) ).

-nicht die Hoffnung verlierst. Glaub an deine Träume und beachte welch toller Beruf dahinter steckt!

-auch bereit bist darüber hinaus, Hilfe zu beanspruchen (Nachhilfe, ältere Kommilitonen oder etc.)

-dich mit anderen zu vernetzen (Das ist extrem wichtig!).

-viel übst (Mathe ist ein Übungsfach und wie sagt man so schön: ,,Übung macht den Meister).

Das sind meine Erfahrung als Lehramtsstudentin und Tutorin eines unglaublichen schweren Moduls, die ich dir auf den Weg geben kann.

Die Grundkurse des Studiums (Analysis 1 & 2, LA 1 & 2, Wahrscheinlichkeitstheorie etc.) die als die größten Brocken des Studiums gelten teilst du dir mit den Mathematikstudenten. Was bei Lehramt besonders ist, ist dass du später wenn für die Mathestudenten eine Spezialisierungsrichtung ansteht, du eher einen zusätzlichen pädagogischen Teil im Studium bekommst.

Das Mathestudium ist ein echter Brecher und es sagt überhaupt nichts aus wie gut du in der Schule warst.

Die meisten Leute die Mathe studieren hatten im Abi 14 Punkte oder mehr, und selbst dann scheitern viele weil Sie nicht damit zurechtkommen dass man - egal wie gut man in der Schule war - teilweise Stunden vor einem Übungsblatt sitzt, und es einfach nicht hinbekommt.

Ansonsten funktioniert Mathe an der Uni auch einfach anders als in der Schule. Es geht weniger darum Formeln zu benutzen als axiomatisch zu erklären warum in der Mathematik bestimmte Erkenntnisse gelten.

Es gibt Leute denen das viel mehr gefällt als das was man in der Schule gemacht hat (ich gehöre dazu), andere kommen damit gar nicht zurecht.

Solltest du es trotzdem versuchen? Ja, definitiv, denn da Studieren in DE nichts kostet, verlierst du nicht wirklich viel dabei. Sei dir aber bewusst dass du ohne große Aufopferung das Studium wahrscheinlich nicht packen wirst - das gilt aber für jeden.

An sich ist ein Mathestudium (Lehramt abgesehen) aber trotzdem sehr einfach zu empfehlen.

Bekommt man es nämlich nicht hin, dann gibts Inginieurwesen, Informatik Elektrotechnik, was dann eine technische Disziplin mit Mathematik ist, und wenn man dann schon 2 Semester Mathe studiert hat, hat man so einen enormen Vorteil.

Und wenn selbst das nicht klappt - nun, dann setzt man sich halt zu den BWLern ;-)


study160lover 
Beitragsersteller
 13.03.2025, 23:53

Das hat mir schonmal sehr geholfen, danke!
Nehmen wir mal an Ich merke nach 2 Semestern, dass Mathe doch nicht wirklich meine Stärke ist, könnte ich dann statt Mathe ein anderes Fach anfangen? Oder bereitet das Probleme?

study160lover 
Beitragsersteller
 13.03.2025, 23:58
@Valentin1720653

Darf ich fragen, wie in etwa der Lernaufwand bei dir aussieht?
Sind das mehrere Stunden pro Tag, die man am Schreibtisch verbringen sollte?
Natürlich hängt der Lernaufwand auch davon ab, wie gut man ein Thema in den Vorlesungen versteht.
Aber ich wollte dennoch einmal fragen :)

Valentin1720653  14.03.2025, 00:02
@study160lover

Ich studiere keine reine Mathematik insofern kann ich dir nur sagen was ich von Tutoren / Kommilitonen weiß.

Ich selbst nehme die Uni sehr ernst und investiere daher pro Woche schon um die 40-50 Stunden in die Uni.

Wie man mit VL umgeht? Total individuell. Ich selbst besuche eigentlich nie Vorlesungen weil ich schneller bin mir den Stoff einfach selbst beizubringen.

Ich weiß von unserem ehemaligen Mathe-Tutor dass er in den ersten Semestern pro Woche 4 Übungsblätter bekommen hat die für die Teilnahme an der Prüfung verpflichtend bearbeitet werden mussten.

Ein Übungsblatt hat bei ihm ~10 Stunden gedauert.

Ich denke, wenn es das ist was du wirklich willst kannst du der Sache einem Versuch geben. Allerdings sind 10Np in Mathe denke ich nicht umbedingt die besten Voraussetzungen für eine Gymnasiallehramt im Fach Mathematik, denn das Studium soll sehr herausfordernd sein. Zumal wenn man bedenkt, dass dieses Studium eine sehr hohe Abbrecherquote hat. Ich als Mathe LK Schüler kann sagen, dass meine Mathelehrerin erzählte, dass der Einstieg, bzw. die ersten Semester sehr herausfordert sind und viel Kraft kosten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Mathe LK Schüler