Wie schwierig ist ein MathematikStudium auf Lehramt?

13 Antworten

Hey,

du kannst leider kein Mathe-Studium mit der Oberstufe vergleichen ;)

also selbst bei Grundschullehramt-Mathematik muss man an der Uni  sehr komplexe Inhalte lernen, die man später in der Grundschule nicht mehr braucht.

Das ist aber auch völlig normal, da sich die Inhalte generell im Studium von der Schule abgrenzen - macht auch nichts denn du solltest das Fach studieren was dir am meisten spaß macht, dann kannst du dich auch motivieren viel dafür zu arbeiten(was du wirst müssen) Guck mal unter [url=http://www.studienwahl-deutschland.de/component/content/article/28]Lehramt studieren[/url] da findeste die Inhalte des Studiums.

Oh, das finde ich gut. Ich mein, ich bin auch im Mathe-Lk, bin da auch gut, also immer so im einer bis zweier Bereich, habe aber doch abundzu Probleme, aufgrung mangelndem Grundwissens, da ich ehemaliger Realschüler bin. Da entstehen doch sehr viele Lücken udn abundzu steh ich auch vor mathematischen Problemen und komme nicht weiter. Dennoch, das VErständnis für Mathe habe ich, nur stell ich mir ein Studium einfach so hammer schwer vor, sodass man doch abundzu ins Zweifeln kommt, obn das der richtige Weg sein soll

Draschomat  24.10.2008, 18:49

probieren geht über studieren. ich bin auch kurz vorm abi und weiß, dass man in jedem studium richtig gefordert sein wird, aber so sollte es auch sein, weil man sich eben auf eine sache spezialisiert.

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Ich studiere auch auf Lehramt und stehe kurz vor dem Examen und kann dir ein paar von meinen Eindrücken schildern. Ich kann das bisher gesagte insofern bestätigen, als dass die fachlichen Veranstaltungen mit den Diplom/Bachelor-Studenten zusammen absolviert werden und daher ein entsprechendes Niveau haben.

Meiner Meinung nach ist es einigermaßen Banane, ob du nun LK hast oder nicht, die Uni-Mathematik ist was gänzlich anderes. Es geht um das Studium von mathematischen Sätzen. Das formale Schema ist immer das gleiche, es sind immer folgende drei Schritte:

  1. Voraussetzungen formulieren.
  2. Behauptung aufstellen.
  3. Behauptung beweisen.

Konkrete Anwendungen nach dem Moto "wofür brauch ich das" gibt es selten. Es geht eben nicht um Berechnungen selbst sondern um das Verständnis einer tragfähigen Theorie dahinter. Das ist zum Teil extrem "trocken". Man kann sich am ehesten damit anfreunden, wenn man versteht worum es geht. Wenn dich das grundsätzlich aber nicht interessiert sondern es dir vielmehr um die Anwendungen geht, wirst du das Studium nur sehr mühsam schaffen.

Ich würde mich nicht in eine Anfängervorlesung setzen, um mal zu "schnuppern". Es gibt nichts abschreckenderes! Denn nicht wenige Studenten können den Vorlesungen auch nicht folgen. Da wird aber nicht tausendmal nachgefragt und so lange erklärt, bis jeder es begriffen hat. Es kommt darauf an, dass man nicht den Kopf in den Sand steckt sondern sich zu Hause hinsetzt und den Vorlesungsstoff gut nacharbeitet und sich selbst sehr zeitintensiv und ehrgeizig mit den Übungsaufgaben auseinandersetzt. DABEI lernt man, nicht in den Vorlesungen. Das ist ein gewaltiger Unterschied zur Schule, vielen nicht klar und sie kapieren es auch nicht, obwohl die Übungsgruppenleiter es ihnen am Anfang immer wieder einzuschärfen versuchen!

Viele glauben, man würde sich schon "an das höhere Tempo gewöhnen", und übertragen ihre von der Schule gewohnte Lerneinstellung ("Der Lehrer lernt die Schüler - und zwar während des Unterrichts; ansonsten ist er ein schlechter Lehrer und kann nichts vermitteln") auf die Uni.

Ich bin nur zu den Vorlesungen gegangen, hab brav alles mitgeschrieben und gar nichts kapiert. Hab es dann zu Hause nachgearbeitet. Und in den Klausuren war ich oft unter den besten 10%, also ist das nicht unbedingt die schlechteste Methode.

Wie schon angedeutet: Das Herzstück des Studiums sind (zumindest am Anfang) die "Übungen", wie sie so niedlich genannt werden. Die sind verdammt schwere Kost (es sei denn man ist ein "Überflieger"), aber die bringen einen weiter. Es darf auch ruhig Tage dauern, bis du auf eine Lösung einer Aufgabe kommst (ernsthaft!), Hauptsache du kommst selbst drauf. Dabei hast du dann alle Definitionen 3000 mal durchgekaut und verschiedene Ideen durchprobiert, sodass es dir viel mehr bringt, als nur die Lösung der Aufgabe selbst. Erst dann, wenn du zumindest gute Ansätze oder Teillösungen hast, besprichst du dich mit Kommilitonen, die sich genauso ernsthaft mit den Aufgaben auseinandergesetzt haben wie du. Haben sie sich schlampig vorbereitet oder gar nicht und wollen nur Lösungen abgreifen, vergiss es, mit ihnen zu arbeiten (auch, wenn sie deine Freunde sind) und such dir andere Leute oder arbeite alleine. Wenn du dich intensiv mit den Aufgaben auseinandersetzt und schon Ideen hast, sind die Übungsgruppenleiter (meist Studenten aus höheren Semestern) viel eher geneigt, dir Tips zu geben, als wenn du nur in ihre Sprechstunde gehst und jammerst, dass es alles so schwer sei und du nichts kapierst.

Noch ein paar Zahlen: Die Analysis I Klausur haben 1/3 der Studenten bestanden. Von diesen haben die Analysis II - Klausur ebenfalls nur 1/3 bestanden. Nach den ersten beiden Semestern war das große Sieben dann aber beendet. Das dürfte inzwischen anders sein, da sämtliche Studienleistungen für die Bachelornote zählen. Ich vermute daher, dass die Klausuren inzwischen daher einfacher geworden sind.

Also, es ist machbar, auch wenn man kein Überflieger ist, aber man muss sich ranhalten - und zwar kontinuierlich. Man braucht keine 15 Punkte im LK (Ich hatte auch "nur" 13). Wenn du die hast, gehörst du möglicherweise zu den Glücklichen, die schon während der Vorlesung den Ausführungen des Professor folgen können - aber wie gesagt, es ist kein Beinbruch, wenn das nicht so ist.

mammut131  01.03.2014, 10:51

vielen danke ich kann dir gar nicht sagen wie viel mir dein kommentar bei der entscheidung geholfen hat :D
danke!

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KleinLaura3856  13.02.2016, 23:54

Richtig gut erklärt, dein Kommentar bringt mir auch sehr viel! :)

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Hallo Markirgend,
ich habe früher (2000) auch mal Mathematik (auf Diplom) studiert und hatte auch viel Kontakt mit Leuten, die Mathematik auf Lehramt studiert haben. Es gibt ein paar grundsätzliche Unterschiede, die du dir gut durch den Kopf gehen lassen solltest, bevor du dich für ein Studium entscheidest.
Ein Lehramtsstudium beendest du mit dem Staatsexamen und bist dann Beamte/r (unkündbar), d.h. es gilt eine realtiv schwierige, einheitliche Prüfung zu absolvieren. Studierst du dagegen auf Diplom bzw. heutzutage auf Bachelor/Master, erstellt die Prüfungen allein deine Hochschule und dein Abschluss ist Diplom-Mathematiker/in (bei Bachelor weiß ich nicht, wie du dann heißt). Mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium arbeiteest du in der Regel als Lehrer/in in einer Schule und als Diplom-Mathematiker/in häufig in der Wirtschaft, z.B. in Banken und Versicherungen, bei statistischen Ämtern usw.
Das Studium unterscheidet sich darin, dass man beim Mathematik-Studium (Diplom/Bachelor) eben genau sein Fach Mathematik sowie in geringem Umfang (!) ein Nebenfach (z.B. Informatik, BWL, Psychologie) studiert. Das Lehramtsstudium dagegen ist wesentlich komplexer angelegt: du musst beim Gymnasiallehramt auf jeden Fall zwei (!) Fächer wählen (beliebte Kombination ist z.B. Mathe/Physik, Mathe/Sport), die du in gleicher Gewichtung lernst. Hinzu kommen Vorlesungen in Pädagogik und Didaktik (die sogenannten "Erziehungswissenschaften"). Zu beachten ist hierbei, dass du beim Gymnasiallehramtsstudium jedes der beiden gewählten Fächer fast so intensiv lernst wie ein/e Diplom-Mathematiker/in seine reine Mathematik lernt, d.h. ein Lehramtsstudium fürs Gymnasium mit Mathematik erfordert im Vergleich zu einem reinen Mathematik-Studium wesentlich mehr Kraft, Zeit & Ausdauer.

Was dein mathematisches Vorwissen angeht, nehmen sich die beiden Studiengänge demzufolge wenig. Es ist nicht unbedingt zwingend, in der Schule Mathe-LK oder immer 15 Punkte gehabt zu haben - auch wenn dir das mit Sicherheit einiges erleichtert. Wichtig ist ein grundsätzliches Verständnis von Mathematik und seiner Logik. Mathematik an der Hochschule darfst du dir auch nicht wie Schul-Mathematik vorstellen - konkrete Zahlen und "Rechnen" wirst du eher weniger sehen, dafür lernst du z.B., was hinter den Formeln steht und wie du Beweise für bestimmte Aussagen führst.

Kleiner Tip: Setz dich doch einfach mal in eine Mathematik-Vorlesung für Erstsemester/innen an der Uni oder FH in deiner Heimatstadt und schau, ob dir das liegt oder du dir das ganz anders vorgestellt hast. Viele machen das nicht und deswegen brechen auch durchschnittlich 40-60% das Mathe-Studium noch im ersten Semester ab.

Viel Erfolg bei der Wahl deines Traumstudiums!

Hier noch ein Link für mehr Informationen:

http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~studber/info.php

Also ich studiere Mathematik auf Diplom nun über 3 Jahre und kann dir sagen:

Lehramtsstudium und Diplom sind fast 0 zu vergleichen. Außer in den ersten Semestern, wo beide Studiengänge vergleichbare Leistungen erfordern, geht es spätestens im Hauptstudium auf Diplom sehr viel tiefer in die Materie als ein Lehrer auf einem Gymnasium je in seinem Studium lernen wird - logisch, denn er hat auch noch die Pädagogik zu meistern.

Wenn du gerne etwas beibringst, gut analytisch denken kannst und Spaß am "Knobeln" und logischen Strukturen hast, dann bist du gut beim LA aufgehoben. Wenn du Logik, Knobeln, Ausdauer, "Um die Ecke Denken" gut findest, dann bei MA auf Diplom.

Zur Trockenheit: Es ist nur so trocken, wie wenig du den Stoff und die Theorie verstehst. Ansonsten eröffnen sich durch die enorme Abstraktion sehr viele Türen.

VG