Was sind denn Russlanddeutsche?

5 Antworten

Nachkommen ALLER Deutschen, die im Laufe der Jahrhunderte in Russland dauerhaft gelebt haben. Logischerweise hat ein Mensch 2 Eltern, 4 Grosseltern, 8 Urgrosselern usw. Die Wahrscheinlichkeit also, dass sie nach so vielen Generationen nicht nur Deutsche als Vorfahren haben ist eben gross. Korrekterweise sind ALLE trotzdem Russlanddeutsche, auch wenn sie nur zur Hälfte oder weniger deutsch sind von den vorfahren her. Normalerweise fasst man auch alle, die in der SU gelebt haben darunter zusammen, weil eben das Russische Reich davor fast die gleichen Gebiete umfasste und es eben auch Nachkommen der Deutschen aus dem Russischen Reich sind. Aber heutzutage kommen eben viel aus der Ukraine oder Kasachstan und weniger aus anderen ehem. Sowjetrepubliken. 

Und nein, es sind nicht nur die, die Katharina II. nach Russland geholt hat. Es kamen auch vor ihr Deutsche nach Russland und auch nach ihr.

Vor rund 250 - 300 Jahren waren die deutschen Staaten verarmt. Recherchierbare Verwandtschaft spielte in Russland die Zarenfamilie. Beide Seiten tauschten sich natürlich aus. So kam es zu Übereinkommen folgender Art:

Deutsche Staaten lieferten Leibeigene oder frei arbeitslose Handwerker, aus Russland wurden Kriegsmaterialien, Geld für Kriegsmaterialien oder Soldaten geliefert. 

Russland versprach sich davon, die Bildung der Bevölkerung so schneller erhöhen zu können und die Landwirtschaft auf ein moderneres Niveau heben zu können. 

Nach dem 2. WK bot dann Stalin an, alle Kriegsgefangenen UND alle Russlanddeutschen kostenlos bis an die deutsche Grenze zu bringen. Adenauer lehnte ab. 

Nach der Wiedervereinigung lud dann Kohl einreisewillige Russlanddeutsche heim ins Reich ein und versüßte diese Einladung mit Kopfgeld in Höhe von 20.000,- DM, später 10.000,- Euro. 

Für die Russlanddeutschen wurden dann die ersten offiziellen Deutschkurse aufgelegt und angeboten. 

Mittlerweile wandern manche dieser Russlanddeutschen wieder zurück nach Russland aus. Unser, teilweise sehr abstruses und überkompliziertes deutsches Recht und die Langsamkeit deutscher Behörden gehen ihnen auf den Senkel.  

Russlanddeutsche sind also Deutsche, die mal vor einigen Jahrhunderten nach Russland auswanderten. Wenn sie zu uns zurück gezogen sind, wurde ihnen sehr schnell der deutsche Pass angeboten. Wenn sie nie aus Russland zurück gewandert sind, dann haben sie nur den russischen Pass. Sie sind deswegen aber immer noch Russlanddeutsche. 

Kehren sie nach Russland zurück, dann können sie sich nach meiner Kenntnis Zeit lassen um über die Passfrage in Ruhe nachzudenken. Kommt wohl auch auf die Gegend an und darauf, wovon sie dann dort leben wollen. 

--------------------------

Zu unterscheiden sind Russlanddeutsche von jenen reichen Russen, die in den vergangenen Jahren auch in D bestimmte Gegenden überschwemmen wie Baden-Baden. Diese haben meist russische Wurzeln ohne sogenannten deutschen Einschlag. - Finde die Bezeichnung daneben, finde aber keine bessere. - 

Wer nur russische Vorfahren hat ist und bleibt Russe. Da ist dann das ganz normale Einbürgerungsverfahren nötig, welches für alle Ausländer gilt. 

Du erzählst hier aber einen ziemlichen Blödsinn. Keineswegs hätte Adenauer die Heimkehr der deutschen Kriegsgefangen zu Stalins Lebzeiten unterbunden.

Die Zaren, vor allem Peter der Gr. und Katharina d. Gr. warben deutsche Siedler an. Ende des 19 Jh. setzte auch der Ausbau der Infrastruktur in Rußland ein. Deutsche Firmen bauten die Telefonleitungen und auch gleichzeitig die notwendigen Kupferhütten und Drahtfabriken. Diese Deutschen siedelten dann im Kaukasus.

Während des WK2 wurden alle ehemaligen Deutschen nach Sibirien oder Kasachstan deportiert

1

Russland versprach sich davon, die Bildung der Bevölkerung so schneller erhöhen zu können und die Landwirtschaft auf ein moderneres Niveau heben zu können. 

Was soll dieser deutschrassistischer Schwachsinn?

Schreibst selbst, dass deutsche Splitterstaaten verarmt waren. Warum? Weil sie so fortschrittlich waren und es den "unfortschrittlichen" Russen beibringen konnten? Ihr seid bis über beide Ohren in eurer jahrhundertealten russlandfeindlichen Propaganda über das "rückständige" Russland versunken und merkt wahrscheinlich nichtmal was für einen überheblichen Euro-Mist ihr da rezitiert.

0
@JBEZorg

Karl37, dass Adenauer es ablehnte, alle Genannten kostenlos bis an die damalige deutsche Grenze transportieren zu lassen, kannst Du selbst nachrecherchieren. Ebenso, dass Stalin sehr gute und nachvollziehbare Gründe für dieses Angebot hatte. 

JBEZorg

Das Euroding gab es damals noch gar nicht. Das kannst Du also mal gleich wieder knicken. 

Deutsche Staaten waren aus vielen Gründen verarmt. Einer davon war die schlichte Tatsache, dass wir nun mal - aus heutiger Sicht betrachtet - in den letzten 2.000 Jahren durchschnittlich alle 50 Jahre entweder massiv in einem Krieg verwickelt waren oder einen vom Zaun brachen. 

Dann kam die sogenannte Kleine Eiszeit hinzu. 

Ausbildung im Handwerk war tatsächlich westlich des Ural weiter fortgeschritten. Was mich immer noch verwundert. Denn manche zu uns importierte Artefakte weisen nach, dass mal östlich des Ural die Handwerkskunst höher gewesen sein muss. 

Was die Landwirtschaft angeht gibt es mehrere zu beachtende Fakten: 

Einerseits war der nachgewiesene Ertrag offensichtlich in manchen Landstrichen offiziell höher. Was ganz natürlich bei Leibeigenen nicht ankam. Oder hast Du schon mal davon gehört, dass Sklaven so gut versorgt werden wie ihre Besitzer? - Wenn ich hier das für mich passendere Wort Sklave durchgängig hinschreibe, dann geht die Kräherei los, die habe es hier nicht gegeben. Als wenn es einen Unterschied gegeben hätte

Andererseits gab es da wohl einen Irrtum in der Führung: 

Es wurde damals wohl davon ausgegangen, auf jedem Boden ließe sich gleich guter Ertrag oder vergleichbarer Ertrag erzielen. Sehr grob formuliert. .

Hinzu kommt, ,dass Du große geschichtliche Unkenntnis darstellst, ,wenn Du tatsächlich davon ausgehst, diese Zeit könnte unter heute, genau seit Ende des vorletzten Jahrhunderts in Mode gekommenen Vorzeichen betrachtet werden. Die Beziehungen zwischen Russland und Mitteleuropa waren zur damaligen Zeit durchaus mehrheitlich sehr freundschaftlich. Manche sogenannten Scharmützel wurden als der Staatsraison geschuldet betrachtet. 

Die heutige Blockvorstellung ist eine andere. Sie wurde, wie schon angedeutet, gegen Ende des 19. Jahrhunderts in diplomatischen Kreisen geboren. Dazu wurde Lenin auch nach Russland verfrachtet mit wenigen Begleitern. 

Ich habe mich ein ganzes Stück weit in diese Zeit und ihre Veränderungen auf Grundlage von Originaldokumenten eingelesen. Die heute zu unser aller Glück in manchen gut verständlichen Büchern dann auch noch näher erläutert werden. Was tatsächlich notwendig ist, um all die vielen verschiedenen wechselseitigen Beziehungen und ihre langen Wurzeln nicht aus dem Blick zu verlieren. 

Mittlerweile können wir uns online manche Ortsdokumentation in Ruhe ansehen und finden da manchen Nachweis über denn doch weltfremde Vorstellungen gerade im Bereich Landwirtschaft. Der Begriff Potemkinsche Dörfer steht hier im Zusammenhang. 

Und dann, ja: Hier gab es zu viele Menschen, in den Weiten Russlands einfach zu wenige, um all das viele Land auch nur mal zur Kenntnis genommen haben zu können. 

0

Böse Zungen sagen manchmal "Eingewanderte Russen, welche einst einen deutschen Schäferhund hatten!"

In Wirklichkeit sind es Russen mit deutschen Ahnen oder Wurzeln, welche
im Laufe der Geschichte aus verschiedenen Gründen ausgewandert sind, sich aber in Russland ihr Deutschtum über Generationen hinweg bewahrt haben. Manche leben noch in Russland. - Viele andere sind aber in den vergangenen Jahrzehnten wieder nach Deutschland zurück gekehrt bzw. immigriert.

Wenn du mehr wissen willst - hier folgender Link: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Russlanddeutsche

Bei Wikipedia hättest du dich übrigens selbst schlau machen können, ohne andere für dich arbeiten zu lassen. Ich hoffe, du merkst dir das für deine nächste Frage.