Warum sind so viele Russlanddeutsche unter sich geblieben und haben eine/n ebenfalls Russlanddeutschen geheiratet?

Ob das jetzt wirklich so viele sind, lass ich jetzt mal außen vor. Aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich da eher den Fall, dass ein Partner einen russischen Aussiedlerhintergrund hat. Aber anekdotische Beweise sind meistens das Gegenteil von Zahlen und Fakten.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame Kultur etwas sehr Verbindendes hat. Und natürlich lebt man da auch häufig gemeinsam in Communitys und in Wohnquartieren. Da lernt man sich kennen und wohl häufig auch lieben.

Das war in der Regel nur der Fall wo sie systematisch ausgegrenzt wurden; ähnlich wie die Vertriebenen nach dem letzten Krieg. Wobei die Ab- und Ausgrenzung durch eine gemeinsame Sprache gefördert wurde.

Allerdings scheint die Integration doch wesentlich besser zu laufen als die von südländischen Mitbürgern. Jedenfalls sind in meinem Umfeld keine Problem mehr bekannt (vor zig Jahren waren "russische Jugendbanden" ein Thema, jetzt scheinen die alle angekommen und beruflich/wirtschaftlich recht erfolgreich zu sein (wir haben viel im Schützenverein und im weiteren Umfeld vom Polizisten, zum selbständigen Friseur oder Verputzer, bis zum Physiker und Chemietechniker oder Anlagenfahrer...)

Kann an der Sprachbarriere gelegen haben. Sie wurden durch die eine Zarin ja eingeladen, aber sonderlich Unterricht gab es nicht wirklich, so weit ich informiert bin.

Na ja, willst du schon mit Anfang 20 heiraten, Kinder kriegen und ein Haus bauen? Ich bin mit einer einheimischen Frau verheiratet, aber auch nur, weil ich Abitur gemacht und anschließend studiert habe. Als ich mit allem fertig war, waren die russlanddeutschen Mädels in meinem Bekanntenkreis alle schon längst vergeben.

Man findet sich nicht so heimisch hier. Und an der Sprache könnte es auch mangeln. Das wird der Grund sein.