Alkoholiker, Drogenabhängige, AIDS und Krebskranke im Endstadium, psychisch Kranke und Kriminelle - für die sogenannten Sturmtruppen hat man seinerzeit alles eingesammelt, was geht. Die durchschnittliche Überlebensdauer eines Soldaten bei solchen Truppen soll wohl rein statistisch 11-12 min. betragen, die meisten überleben ihren ersten Einsatz an der Front nicht. Da lohnt es sich nicht, gut ausgebildete, Profikämpfer zu verheizen. Die sind dann weiter hinten bei der Artillerie oder als Dronenpiloten im Einsatz.

Heute sammelt man auch gerne alte Leute ein. Wer über 55 ist und der Familie noch ein kleines Vermögen hinterlassen will, ist gerne willkommen. Einmal mit der Kalaschnikow übers Feld laufen, bis man von einer feindlichen Kugel, Drone, Mine oder Granate erwischt wird, kann man auch mit Gischt, Arthrose, Diabetes und Übergewicht.

Im Allgemeinen setzt man heute vermehrt auf Freiwilligkeit und bietet den Leuten immer mehr Geld. Mittlerweile bekommt du fast 20 000€ sofort auf dein Konto überwiesen, wenn du den Vertrag unterschreibst und dann noch weitere fast 40 000€ im Verlauf des ersten Jahres. Früher gab es solche Summen nur als Entschädigung für die Hinterbliebenen, das würde heute vermutlich noch drauf kommen, wenn du als "Zweihunderter" zurückkommst.

Große Mobilisierungswellen und Zwangsrekrutierungen scheut die russische Regierung im Moment wie der Teufel das Weihwasser. Der Krieg ist unbeliebt, jeder weiß, was dort passiert, niemand will als Kanonenfutter bei den Sturmtruppen mit der Überlebenszeit von ca. 12 min. enden. Also werden immer aberwitzigere Summen gezahlt, um ein paar dumme und naive doch noch in den Kampf zu locken. Du musst auch alles mit etwa drei multiplizieren, wenn du wissen willst, was das Geld in Kaufkraft umgerechnet in der russischen Provinz wert ist.

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Viele russische Soldaten waren schon längst tot am Kriegsende, man schickte einfach alles, was man noch zusammenkratzen konnte.

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Die meisten heutigen Bewohner Sibiriens stammen aus dem westlichen Teil Russlands, sehr viele auch gerade aus der Ukraine. Die indigenen Völker bilden sogar innerhalb ihrer eigenen Republiken die Minderheit, Sibirien war halt eben äußerst dünn besiedelt, als die Russen dort ankamen. Riesige Gebiete waren so gut wie unbewohnt. Also zogen dort Russen, Weißrussen und Ukrainer hin, bauten da ab dem 16 Jahrhundert wunderschöne Städte wie Tobolsk, Omsk, Tomsk, Tjumen, Irkutsk usw. Die meisten kamen aber zur Zeit der Sowjetunion, nicht alle ganz freiwillig, es gab viele verbannte und vertriebene, deren Nachkommen dort immer noch leben. Viele haben immer noch Verwandtschaft in ihrem jeweiligen Herkunftsgebiet, also auch der Ukraine.

Der erste von dir genannte Grund fällt also größtenteils aus, auch wenn natürlich Tataren, Baschkiren oder Burjaten genauso in der russischen Armee kämpfen.

Das Geld ist natürlich der wichtigste Grund. Auch wenn in Sibirien bei weitem nicht jeder arm ist. Vor allem weil kaum jemand dort sein tatsächliches Einkommen angibt. Ein Russe kann offiziell 600€ im Monat verdienen, in Wahrheit kann es doppelt oder dreimal so viel sein. Deswegen sind auch die meisten Einkommensstatistiken aus Russland nur mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Dennoch gibt es sehr viele arme Menschen in Russland, viele Alkoholiker, Drogenabhängige, Kriminelle und Ex-Kriminelle, allerlei Kriegsveteranen usw. Gerade die sogenannten wilden 90er haben sehr viele gebrochene Schicksale und schwerst traumatisierte Menschen produziert, das ist das Hauptkontingent aus dem sich der Nachschub an Kämpfern an der Front speist. Die begehen dann natürlich auch die meisten Kriegsverbrechen.

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Meinung des Tages: Ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland - sollte der Staat hier stärker eingreifen?

(Bild mit KI erstellt)

Ungleiche Verteilung von Vermögen in Deutschland

In Deutschland besitzen die reichsten 10% der Haushalte mehr als die Hälfte, teils über 60%, des gesamten Nettovermögens. Im Gegensatz dazu entfallen auf die vermögensärmere Hälfte der Bevölkerung lediglich 2-3% des Vermögens. Diese starke Ungleichverteilung hat sich seit Jahren kaum verändert.

Im internationalen Vergleich zählt Deutschland – neben Österreich – zu den Ländern mit der höchsten Vermögensungleichheit im Euroraum.

Inflation wirkt ungleich auf Haushalte ein

Zwischen 2021 und 2023 sind die Nettovermögen inflationsbereinigt um etwa 11% gesunken. Besonders stark betroffen war die untere Vermögenshälfte, deren Vermögen real um mehr als 20% zurück ging.

Die Preissteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs trafen vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen, da diese überwiegend in risikoarmen Anlageformen wie Sparguthaben investieren. Wohlhabendere Haushalte hingegen konnten Wertverluste besser abfedern, da sie stärker in Aktien, Fonds und Betriebsvermögen investiert sind.

Stabile Vermögensstruktur trotz wirtschaftlicher Umbrüche

Trotz gestiegener Zinsen, sinkender Immobilienpreise und Inflation bleiben die grundlegenden Vermögensstrukturen in Deutschland relativ stabil. Der Medianwert des Nettovermögens fiel inflationsbereinigt von 90.500 Euro (2021) auf 76.000 Euro (2023), während das Durchschnittsvermögen bei rund 324.800 Euro lag.

Die Verschuldung der Haushalte nahm leicht ab, was unter anderem auf pandemiebedingtes Sparverhalten zurückgeführt wird.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte der Staat stärker eingreifen, um Vermögen (z.B. durch Steuern) gerechter umzuverteilen?
  • Findet Ihr es gerecht, dass die reichsten 10 % über die Hälfte des Vermögens besitzen?
  • Wie wirkt sich Vermögensungleichheit eurer Meinung nach auf unsere Gesellschaft aus?
  • Welche Spar- oder Vermögensaufbaumaßnahmen ergreift Ihr privat?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ja, der Staat sollte hier eingreifen, da...

Ich habe mein Hobby, das ich seit meinem fünften Lebensjahr mit großer Leidenschaft betreibe, gleich zum Beruf gemacht und habe mich seitdem keinen einzigen Tag arm oder benachteiligt gefühlt, auch nicht in Zeiten, wo ich echt nicht wusste, wie ich meine Miete oder Essen zahlen sollte.

Für alle, denen das nicht vergönnt ist, wünsche ich genau das, was ich oben angekreuzt habe und zwar mehr soziale Gerechtigkeit!

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In solchen Momenten zeigen diese Menschen ihr wahres Gesicht. Es ist so, als würden sie kurz ihre Maske abnehmen, dir zeigen, wie sie wirklich sind und sie gleich wieder aufsetzen. Deshalb fällt es ihnen das auch so leicht. Die hässliche Fratze hinter der Maske ist immer da, die müssen sie nicht erst für dich verziehen.

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Na ja, es ist ja nicht so wie im normalen Leben: du brauchst dringend Geld am Monatsende, irgendwelche Halsabschneider gewähren dir einen fetten Kredit, und nun kannst du den ganzen Supermarkt leer kaufen. Es dauert halt.

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Anno 1991 haben wir in unserem Aussiedlerwohnheim damals in Leipzig uns RoboCop 2 angeschaut (oder war das sogar Terminator?). In einer Einstellung schwenkte die Kamera über eine Telefonzelle, auf der in Großbuchstaben deutlich lesbar das russische Wort ХУЙ mit einer Spraydose drauf gesprüht stand. Ich weiß nicht, ob das Zufall war, oder ein unterbezahlter russischstämmiger Filmausstatter sich auf diese Art und Weise bei der Produktionsfirma gerächt hat, aber wir haben das total abgefeiert. Das wichtigste und gleichzeitig offiziell verbotene Wort der russischen Sprache auf diese Weise zu lesen, fanden wir schon irgendwie geil. Es war ein bisschen so, als wären wir selbst da gewesen und den Amis diese Botschaft hinterlassen. Ihr haltet uns für böse? Scheiss drauf, oder ХУЙ sei mit euch! - würde der Russe in diesem Fall sagen.

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Kommt drauf an, welchen Zeitraum du nimmst. Der direkt nach der Revolution folgende Bürgerkrieg war furchtbar und hat schätzungsweise 10 mio. Todesopfer gefordert. Die danach von Lenin eingeleitete NEP-Zeit (NEP steht für neue Wirtschaftspolitik - privates Unternehmertum wurde in Maßen wieder erlaubt, und so eine Art sozialistische Marktwirtschaft versucht) hat für Entspannung und sowas wie die "goldenen Zwanziger" in der Sowjetunion gesorgt.

Stalin hat allerdings alle diese zaghaften Reformen wieder zurückgenommen und eine brachiale Industrialisierung eingeleitet, die die Sowjetunion in die erste Riege der Industrieländer bringen sollte. Hat er praktisch geschafft, aber nur unter bis dahin noch nie gesehen Opfern unter der Zivilbevölkerung.

Nach Stalin kam das sogenannte "Tauwetter" unter Chruschtschow. Wirtschaftlich blieb alles beim Alten, politisch war man um etwas Entspannung mit dem Westen bemüht, privat haben die Menschen etwas mehr Freiheit erhalten - es gab auch in der Sowjetunion zu der Zeit Hippies, Schlaghosen und Rock'n'Roll.

Nach dem etwas unfreiwilligen Abgang Chruschtschows, kam Breschnews Ära der "Stagnation", eine Zeit an die die meisten etwas älteren Sowjetbürger sich bis heute noch sehr gern erinnern und sie wieder zurück haben wollen.

Nach Breschnew kam 1985 Gorbatschow und leitete seine Perestroika ein. Für Jugendliche wie mich damals die geilste Zeit ever, für unsere Eltern eher ein Alptraum, der sich aber erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu einem richtigen Alptraum entwickeln sollte.

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Du kannst nach Halbstadt auswandern - dem deutschen Nationalkreis in Sibirien. Die suchen dort gewiss noch Melkenrinnen und Traktorfahrer. Du kriegst ein Grundstück, kannst ein Haus drauf bauen und glücklich werden. Ein paar Leute, die noch altes Platt sprechen, gibt es dort auch. Die Erfüllung deines Traumes ist also näher als du denkst.

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Na, der wichtigste Unterschied ist - der Ukrainer isst Speck zum Vodka, der Russe getrockneten Fisch.

Der Ukrainer versteht zu 100% Russisch, weil er es in der Regel in der Schule gelernt hat, der Russe aber nur zu ca. 60% Ukrainisch, den Rest muss er sich irgendwie zusammenreimen.

Zwischen Südrussen und Ukrainern ist der ursprüngliche, historische Unterschied kleiner als zwischen Nordrussen und Südrussen. Man hat dann irgendwann mal irgendwo eine Grenze zwischen den Republiken gezogen und die sowjetische Einheitskultur hat die Unterschiede weitgehend nivelliert.

Der Nordrusse ist eigentlich ein vor Urzeiten slawisierter Finne oder Balte. Er ist wesentlich trinkfester als die anderen, spricht, wenn er vom Dorf kommt, einen recht seltsam klingenden Dialekt und ist vom Gemüt her eher ein Melancholiker.

Der Südrusse säuft mehr Wein, vorzugsweise aus eigener Produktion, tanzt gern Kasatschok und ist allgemein lustiger drauf. Vom Gemüt her ist er so ähnlich wie der Ukrainer, und wenn er vom Dorf kommt, spricht er vielleicht auch noch einen Dialekt, der dem ukrainischen ähnelt.

Der Zentralrusse ist mehr oder weniger eine indifferente Mischung aus beidem, bildet sich aber ein, der wahre Träger der russischen Hochkultur zu sein.

Und dann gibt es noch den Sibirier mitsamt seiner Unterart dem Uraler. Ich kann dir gar nicht genau erklären, was da der Unterschied ist, vielleicht ist es nur ein besonderer Grad der mentalen Abhärtung, aber die Leute sind definitiv eine Nummer für sich.

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Ja, das ist echt. In der Ukraine wird überall mit immer roher werdender Gewalt (weil die Leute sich immer mehr wehren) zwangsrekrutiert. Es gibt unzählige Videos davon bei YouTube und in den sozialen Medien.

Ja, in Deutschland könnte dir das auch passieren, wenn Kriegsrecht herrscht, es sei denn, du übst einen systemrelevanten Beruf aus (Polizei, Feuerwehr, Medizin, usw.), arbeitest in der Rüstungsindustrie oder hast mindestens drei kleine Kinder zu versorgen. Solche Männer haben auch in der Ukraine eine Freistellung vom Kriegsdienst.

Jetzt weißt du, was du zu tun hast, wenn du im Kriegsfall dem Schicksal entkommen willst. 😊

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Ja, auch davor schon, nachdem sie dem Zaren Peter I zurück an die Macht verholfen, seinen rückständigen Staat gründlich reformiert und umgebaut und darin die wichtigsten Schlüsselpositionen besetzt haben, waren sie schon die wichtigste und einflussreichste Minderheit. Sie haben ihn auch in zweiter Ehe mit einer deutschen Frau verheiratet, die auch Katharina hieß und nach seinem Tod die erste deutsche Zarin auf dem russischen Thron wurde. Deswegen war die große Katharina dann auch die zweite. Danach hat sich die Tradition deutsche Prinzessinen zu heiraten bei russischen Zaren manifestiert und hielt bis zum Schluss. Der letzte russische Zar und der letzte deutsche Kaiser waren Cousins 1 Grades, ihre Mütter waren Schwestern.

Nach Katharinas Manifest wurden die Deutschen auch zahlenmäßig zur größten Einwanderungsgruppe. Es gab zwar auch Griechen, Serben und Bulgaren, die dem Manifest folgten, aber nicht so zahlreich. Und natürlich kamen auch allerlei andere Ausländer ins Land, aber sie bildeten kaum geschlossene Communities, die über Jahrhunderte ihre Eigenständigkeit behielten und darüber hinaus auch einen massiven Einfluss auf die russische Sprache und Kultur hatten, so wie die Deutschen.

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Litauen

Ich habe einen Kumpel aus Litauen. Immer wenn ich ihn in seinem Atelier besuche, und er laut Viktor Zoi hört, fühlt es sich ein bisschen an, wie nach Hause kommen.

PS. Litauen bildete sehr lange Zeit gemeinsam mit Polen und Teilen der alten Kiewer Rus einen Staat. Lettland und Estland gehörten lange Zeit zum deutschen Ritterorden und später zu Schweden, bevor alle drei ein Teil des Zarenreichs wurden. Diese beiden Länder sind eher protestantisch und nordisch geprägt, während Litauen wie Polen katholisch ist und tatsächlich mehr slawische Einflüsse aufgenommen hat.

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Hm, also Russland liefert die Bodenschätze, Deutschland die Ingenieure (ob wir so viele gute noch haben, die nicht kurz vor der Rente stehen, wäre hier eine andere Frage). Und die Ukraine liefert was? Arbeitssklaven? Hast du dir das so gedacht?

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Habe davon gehört

Natürlich kenne ich das Land, war zwar noch nie da, aber ohne nachzugooglen würde ich mal sagen, dass es ein recht kleines Land ist, ringsum umschlossen von Südafrika. Aber die meisten meiner deutschen Kommilitonen während meines Studiums vor ca. 20 Jahren hätten vermutlich auch nichts davon gehört. Sie hielten Burkina Faso für ein mexikanisches Bohnengericht und Istanbul für die Hauptstadt der Türkei. Bildungstechnisch waren sie von Trump nicht allzuweit entfernt, kamen aber alle aus besten, oder wie man so sagt: bildungsnahen, Verhältnissen. Das fand ich damals schon sehr verstörend.

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