Was sind das für Pilze? Sind sie giftig?
Hallo,
Heute morgen habe ich in unserem Garten diese Pilze entdeckt... Sind sie giftig?
9 Antworten
Stockschwämmchen, Hallimasch, Gifthäubling oder andere, es gibt zig solcher Baumpilzarten. Manche sind leckere Spreisepilze, andere ungenießbar,wieder andere sehr giftig, wie z.B.der Gifthäubling. Finger weg, solange du nicht genau weißt, was es ist.
Der fotografierte Pilz ist wirklich unzweifelhaft Hallimasch, aber bitte zur Unterscheidung noch ein paar Merkmale als die genannten.
Aber ich habe da immer gewisse Bedenken, gerade bei solchen Massenpilzen, mich da festzulegen. Weil Leute, die Null Ahnung von Pilzen haben, gar nicht so selten dann noch was anderes miternten, gar nicht merken, daß ein Teil der Ernte ein anderer Pilz ist. Manche Leute scheinen echt pilzblind zu sein, so wie ich gesichtsblind bin (keinem Film folgen kann ohne Hilfe, wenn die Leute ähnliche Frisuren haben), ich habe echt lange gebraucht zu erkennen, daß ich gesichtsblind bin, habe mich nur immer gewundert, warum andere Leute Personen erkannten, auch mit plötzlich ganz anderer Frisur, Schminke......und ein Phantombild war mir ein unerklärliches Rätzel. Wirklich!
Meine Freundin z.B. scheint absolut pilzblind zu sein. Ich würde die KEINEN! selbstgesammelten Pilz ohne meine Absegnung essen lassen. DIE ist geradezu pilzblind- sowas habe ich außer bei ihr noch nie erlebt. Wie häufig habe ich die schon mitgenommen? Trotzdem hat sie 0 Unterscheidungsfähigkeit, was z.B. ein stämmiger Pilzkörper, was ein dünnfleischiger ist. Was Lamellen, was Röhren sind, was freie Lamellen, was angewachsene- das kriegt man ja noch irgendwie hin, aber sonstiges? echt der Wahnsinn- bin echt gespannt, ob ich das noch mal schaffe.
Ja guter Einwand !... und eine interessante Darstellung. Es gibt sich eben sowohl bei Pilzen als auch bei Gesichtern ein Gesamteindruck, der sich aus vielen Merkmalen zusammensetzt, und den Eindruck hat man auch erst, nachdem man eine größere Anzahl von der Art gefunden hat.
Das verbale "digitalisieren" von Merkmalen schadet oft mehr als es nützt.
Mehr Merkmale, die mir beim Hallimasch einfallen: dicker kurzfaseriger viskoseartiger Stiel, die besondere Krümmung die man bei jungen Exemplaren sieht - finde ich alles schwer zu beschreiben, aber wer es einmal gesehen hat, erkennt es immer wieder ! Der einzige Pilz der den Hallimaschen ein wenig ähnlich sieht ist vielleicht der Sparrige Schüppling und seine Brüder.
Ich glaube auch, daß dies ziemlich sicher Hallimasche sind. Hallimasche haben einen etwas seifigen Geruch, der nach dem Abkochen verschwindet. Solange sie jung und innen weiß sind, kann man daraus ein leckeres Essen daraus zubereiten (mindestens 10 Minuten Kochen, dann eventuell scharf anbraten)
Wir hatten gestern übrigens gerade eine Pfanne voll von denen - dunkle von Fichtenstümpfen und helle von Buchenstümpfen, gemischt. (hier in Mittelbayern)
Vorsicht, Hallimasche können zu Baumschädlingen werden, und geschwächte lebende Bäume angreifen.
...Zugabe: Ich wage inzwischen sogar zu vermuten daß dies der Honiggelbe Hallimasch ist (Armillaria mellea)
Hei, Bunnymu16, mit ziemlicher Sicherheit kann man sagen: Das sind Hallimasch. Sie wachsen zur Zeit wie wild überall auf alten Baumstümpfen. Roh sind sie giftig, abgekocht werden sie zu schmackhaften Speisepilzen - ich habe gestern abend reichlich davon gekostet. ABER: Eine Ferndiagnose ist wie immer zweifelhaft, und du solltest nur solche Pilze pflücken und essen, die du sicher identifizieren kannst. Die hier auch genannten Gifthäublinge z. B. sind tödlich. Und so. Grüße!
Einen Hinweis sollte man noch bei Hallimasch geben: Es gibt Leute, die diesen Pilz nicht vertragen,also erste Kostversuche unbedingt nur in kleinen Mengen. Zum Glück verträgt den in unserer Familie jeder, ja sind sehr lecker. Und ja Gifthäublinge sollte man sich vorher auch mal anschauen. Das auf dem Bild ist Hallimasch- definitiv, aber nicht, daß da an anderer Stelle Gifthäublinge mit drunter wachsen und mit geerntet werden. Wie gesagt Gifthäublinge sind tödlich.
Das sind Halimasch. Ist ein guter Speisepilz, jedoch roh ungeniesbar. Man sollte auch nur kleine Pilze und ohne Stiele verwenden. Viele brühen den Halimasch auch mit kochendem wasser vor dem braten. hab ich aber noch nie gemacht. Einfach klein schnippeln und mit Ziebeln in butter gut durchbraten und fertig. Mahlzeit!
Folgende Pilze kommen in Frage: Hallimasch (wird manchmal allergiebedingt nicht vertragen), Stockschwämmchen (gut, essbar), Grünblättriger Schwefelkopf (giftig), Graublättriger Schwefelkopf (essbar). Unbedingt Fachmann aufsuchen!
DIESES ist defintiv Hallimasch, was aber nicht heißt, daß nicht auch anderes am gleichen Stamm wachen könnte. Wenn Du die Stockschwämmchen schon erwähnst, vergesse auf keinen Fall den Gifthäubling, das ist der absolut tückischte und deswegen sind Stockschwämmchen auch keine Anfängerpilze, weil dieser denen tatsächlich ähnlich sieht. Der Gifthäubling ist tödlich, ist zwar eigentlich nicht mit dem Hallimasch zu verwechseln, aber was da Leute bringen könnten mit NULL Gefühl für Unterschiede....weiß ich natürlich nicht. Stockschwämmchen hingegen sind was für geübtere Sammler. Der Gifthäubling wird in einigen (besonders älteren Pilzbüchern) oft nicht mal erwähnt. Die Wirkung ist die von Knollenblätterpilzen, auch wenn bei dem die letale Dosis höher ist, aber auch mit dem haben sich schon Leute umgebracht.
Grünblättrigen Schwefelkopf hingegen würde kaum einer essen- giftig ist er- überleben würde man den, aber der schmeckt einfach scheußlich bitter.
Der Gifthäubling ist mir dieses Jahr auch das erste Mal sicher ! persönlich begegnet (dieses Jahr gleich 2 Mal), aber er ist so verdammt gefährlich, daß man ihn kennen muß!!!!!
Wenn ich daran denke, wie sorglos ich früher Stockschwämmchen gesammelt habe (ja, er fehlte in meinen Pilzbüchern) kommt mir noch heute das Grausen. Wirklich das Grausen.
Ich erinnere aber, daß ich schon einige Male in der Zeit Pilze, die für mich nach Stockschwämmchen aussahen, aber mir irgendwie nicht ganz koscher erschienen, stehen gelassen habe- Vielleicht hat mir das das Leben gerettet!!!!!
Heute kann ich die beiden sicher unterscheiden und war regelrecht begeistert, als ich dann die Gifthäublinge auch endlich fand.. Meinem Nachwuchs habe ich die Unterscheidung auch bis zum Erbrechen eingebläut.
Früher wurde angenommen, daß der Gifthäubling nur auf Nadelholz wächst- der hieß deshalb auch Nadelholzhäubling, das ist mittlerweile widerlegt!
Ich VERMUTE, daß viele vermeintliche Knollenblätterpilzvergiftungen gar nicht solche sind- bei den Ärzten hat sich der Gifthäubling noch nicht überall rumgesprochen-, sondern in Wahrheit Gifthäublingsvergiftungen sind. Um sich eine Knollenblätterpilzvergiftung zuzuziehen müßte man echt schon ziemlich unbedarft sein. Die Knollenblätterpilze sind doch die ersten Pilze, die man nach dem Fliegenpilz kennenlernt und alles Zweifelhafte läßt man da stehen (wenn ein Egerlingsschirmling für einen Knolli gehalten wird, macht das auch nichts).
Den Gifthäubling muß man als Sammler von Pilzen an Holz kennen- besser auch Stockschwämmchen stehen lassen, wenn man unsicher ist- ICH schätze, daß das wirklich der Pilz mit den meisten tödlichen Pilzvergiftungen in Deutschland ist und nicht die entsprechenden Knollenblätterpilze. Nur oft wird den Vergifteten dann einfach nicht geglaubt, daß sie sicher keine Knollenblätterpilze gesammelt haben. Und dann steht da in der Presse folgendes: "Erfahrener Pilzssammler an Knollenblätterpilzen gestorben"- solche Meldungen glaube ICH nicht, kein! erfahrener Pilzsammler würde sich mit Knollenblätterpilzen vergiften, aber sehr wohl mit Gifthäublingen, wenn er an welche gerät und sein Wissen nicht irgendwann mal aufgefrischt hat.
Auch sonst sollte man mal immer wieder schauen, welche Pilze als Neophyten auftauchen (ob der Gifthäubling ein Neophyt ist, weiß ich gar nicht, aber ich weiß, daß die Häufigkeit zunimmt), z.b. der Dufttrichterling, der leuchtende Ölbaumpilz.....
Ja der Gifthäubling ist wirklich sehr heimtückisch, ich habe auch erst letztes Jahr welche gefunden, gleich an mehreren Orten.
Zum Glück ist mein am häufigsten gesammelter Holz-Pilz, der Rauchblättrige Schwefelkopf, sehr gut unterscheidbar, u.a. dank der dunkelvioletten Sporen und dem markanten Farbverlauf.
Bei Stockschwämmchen habe ich zum Glück von der Gefahr schon gelesen und habe mir den Geruch gut gemerkt
Ja, aber ernsthaft, was kommt denn außer Hallimasch noch in Frage, bei diesem massenhaften Auftreten, dem Ring, und dem Muster auf dem Hut?