Was passiert wenn man sein Kind nicht einschult?

9 Antworten

Das kommt auf die Gründe an und natürlich darauf, ob es bemerkt wird. Gehen wir davon aus, DASS es bemerkt wird: Je nach Bundesland ist das Prozedere etwas unterschiedlich. In einigen handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, in anderen eine um eine Straftat. Im ersten Fall wird bei unerlaubten Fernbleiben von der Schule ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Meistens wird das Jugendamt eingeschaltet. In hartnäckigen Fällen, kann den Eltern teilweise oder ganz das Sorgerecht entzogen werden. Das würde bedeuten, eine von den Behörden beauftragte Person sorgt dafür, dass das Kind in die Schule geht.

Eltern, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken möchten, kennen die rechtlichen Regeln normalerweise und verhalten sich entsprechend. Einige gehen ins Ausland, weil es dort legal ist, das Kinder nicht in die Schule gehen. Deutschland ist ein Sonderfall, was das Schulrecht angeht.

In Österreich (und anderen Ländern), wo Lernen ohne Schule möglich ist, beschäftigt man sich tiefer mit den Phänomen. Es gibt eine Organisation, die nennt sich Freilerner. Hier eine Bachelorarbeit.

https://freilerner.at/wp-content/uploads/2017/08/Bachelorarbeit-Julia-Rauch.pdf

Gruß Matti

Wenn Eltern ihre Kinder an keiner Grundschule anmelden, dann wird in BaWü automatisch die wohnortnäheste Grundschule zuständig.

Diese schreibt dann in einem ersten Schritt höflich die Eltern an und weist auf die verpflichtetende Schulanmeldung hin.

Reagieren die Eltern nicht, dann droht die Schule irgendwann mit Zwangsmitteln, z.B. Einleitung von Bußgeldverfahren.

Das Jugendamt wird auch irgendwann informiert, wenn die Eltern nicht reagieren. Das kann soweit gehen, dass das Familiengericht angerufen wird und Teile des Sorgerecht entzogen werden. Da gab es erst letzten Sommer einen Präsedenzfall vor dem OLG Karlsruhe (https://www.haufe.de/recht/familien-erbrecht/partieller-sorgerechtsentzug-bei-verletzung-der-schulpflicht_220_577444.html)

Trotzdem - das sollte man auch nicht verschweigen - gibt es Eltern die es durch viele Tricks schaffen, die Schulpflicht ihrer Kinder über Jahre hinweg zu umgehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)

Dann schreitet das Jugendamt ein. Das kann im Ernstfall sogar bei Gericht landen. Der Staat setzt die Schulpflicht im Normalfall durch oder versucht es zumindest. Das kann sowohl über Hilfe (Sozialarbeiter) als auch über Druck (Gerichte, Polizei) versucht werden.

Falls Du meinst, warum die Schule einen Tag der offenen Tür macht, wenn man eh hin muss: in vielen Schulbezirken gibt es mehrere Grundschulen zwischen denen man sich entscheiden kann. Zusätzlich kann man sein Kind auch auf eine Privatschule schicken. Von daher ist es durchaus nachvollziehbar, wenn Schulen auch so was wie Werbung für sich machen. An solchen Tagen können ja Eltern auch Fragen stellen, wie es überhaupt mit den Kleinen so weiter geht-

Unabhängig davon halte ich es eigentlich für ein gutes Zeichen, wenn Schulen einen Tag der offenen Tür machen. Sie wollen sich eben präsentieren und zeigen, wo sie womöglich Dinge machen, die über den Pflichtlehrplan hinaus gehen. In meinen Augen ist sowas ein Zeichen, dass sich das Team an der Schule engagiert...

In letzter Konsequenz würde so ein Kind aus der Familie genommen werden und die Eltern verlören ihr Sorgerecht.

Alle Kinder sind in Deutschland über das Melderegister erfasst.

sobald die in das schulpflichtige Alter kommen werden die Eltern zur Anmeldung aufgefordert.

wenn Eltern ihre Kindern das Recht auf Bildung verweigern werden die zu Recht bestraft