Was passiert, wenn ein Vater erfährt, dass sein Kind nicht das leibliche ist?

7 Antworten

"Er wurde 8 Jahre lang belogen und betrogen".

1. Wer hat ihn betrogen? Doch nicht das Kind! Also verdient das auch keinen Liebesentzug.

2. Was wiegt schwerer biologische Verwandschaft oder 8 Jahre liebevolle Gemeinschaft?

Wenn ich heute erführe, dass mein Sohn nicht mein leiblicher ist, ändert das doch nichts daran, dass ich ihn noch gestern über alles geliebt habe. Liebe ist doch kein Laptop, den man mit einem Knopf ausschalten kann.

Jeder Mensch ist anders. Manche können dem partner verzeihen und sehen das kind dann trotzdem als ihr eigenes und für manche geht das garnicht und die verlassen direkt die Familie oder reagieren noch schlimmer! Kann alles sein kommt nur auf die person an.

Erkenne die Vielfalt des Lebens, erkenne die Mannigfaltigkeit an Reaktionen.

"Eines schickt sich nicht für alle,

Sehe jeder, wie er`s treibe,

Sehe jeder, wo er bleibe,

Und wer steht, dass er nicht falle"

(Goethe)

Ich glaube das ist am Anfang tatsächlich so. Das meiste Vertrauen zur Partnerin wird verschwunden und wahrscheinlich auch nicht wieder herstellbar sein.

Das Verhältnis zum Kind lässt sich nicht einfach im Kopf abschalten.

Es kommt immer darauf an, was der Mann für ein Typ ist, ob er seiner Frau verzeihen kann oder ob er seine Konsequenzen zieht, ob er die Bindung zu seinem Kind aufrecht erhält oder auch dieses "im Stich lässt".

Was, wenn die Frau Gründe hatte und sich (ev. für das Kindeswohl) einen anderen biologisches Vater wünschte? Oder es mit dem verheiraten Partner nicht klappen wollte, schwanger zu werden? Vielleicht gab es berechtigte Bedenken. Lange Zeit wurden die Weitergabe von gesundheitlichen und genetische / epigenetischen Prädispositionen an das Kind väterlicherseits nicht / zuwenig diskutiert, wenn, dann nur mütterlicherseits.

Die letzten Jahre fand man heraus, dass der gesundheiltiche Zustand des Vaters zum Zeitpunkt der Zeugung sowie davor massgeblich ist und dieser die Gesundheit und Fähigkeiten des Kindes sein Lebem lang prägt. Auch problematisches Verhalten (zb. Suchttendenzen) können in signifikanten Masse weiterverebt werden. Teilweise ist der väterliche Einfluss erheblich grösser als der mütterliche (zb. Übergewicht/ Diabetes).

Vielleicht mag das für viele komisch und anstossend klingen. Da es ein schwieriges Thema ist, das in unserer Gesellschaft nie richtig diskutiert worden ist, ist ein offenes Gespräch nicht einfach. Zudem möchte 'frau' den Partner ev nicht verletzen. Selbstverständlich ist es besser ehrlich und offen zu sein. Bisher wurde jedoch lieber darüber geschwiegen und Kukuskinder als ein Fehler der Mutter angeschaut. Vielleicht ist es normal, dass ein Teil der Kinder 'Kukuskinder' sind, da es schon immer so war.

Woher ich das weiß:Recherche