Was macht für euch eine/n gute/n Reitlehrer/in aus?

6 Antworten

Für mich muss die Person mir das sehr genau erklären können. Ich brauche niemanden der mir wöchtenlich ins Ohr schreit was ich jetzt gersde tun muss. „Linker Zügel!“ „mehr äusseres Bein“ „Sitz gerade“. Ich möchte jemand mit dem ich vllt am Anfang 2/3 mal innerhalb eines Monats arbeiten kann und dann max einmal im Monat brauche, weil er mir sagt wieso ich wann was machen soll und was das bewirkt und was man tun kann wenns nicht klappt. Ich muss verstehen was ich tun soll, wie es sein soll und wie ich da hin komme.

Das ist der Grund warum ich die letzten Jahre niemanden hatte, habe ab und an an Kursen teilgenommen, aber nicht mit dem Wunsch jemanden zu finden der so unterrichtet, weil das nicht möglich gewesen wäre.

Ich sehe leider viele die kaum alleine arbeiten können und so viele Videos von sich haben v Unterricht ect und ihre Fehler oft gar nicht sehen, nur sehr grobe Fehler sehen und das meiste erstmal aufs Pferd schieben. Nein dein Pferd ist nicht nörgelig am Anfang der Saison. Du kannst da einfach nicht anständig sitzen, nicht mitgehen und deine Hände nicht still halten. Ach wie ich sowas hasse. Nich mehr hasse ich deren Trainer die kaum oder gar kein Wort darüber verlieren. Die kommen dann eher mit ja lass mal Zähne checken, vllt anderes Gebiss, vllt anderes Reithalfter, Sperrrimen enger oder am besten noch Hilfszügel dran

Das wäre auch meine Red Flag: Hilfszügel. Never eber. Da würde ich absteigen und gehen wenn ein Trainer das von mir möchte. Klar das gleiche gilt für „stell den mal links rechts durch“ oder ähnliches.

Ich habe für mich nun endlich wieder jemanden gefunden im Frühling haben wir die erste gemeinsame Stunde. Freue mich schon

Silanor 
Fragesteller
 02.02.2024, 20:36

Vielen Dank für die Antwort!

Darf ich eine weitere Frage stellen? Weshalb keine Hilfszügel? Ich selbst bin auch kein Fan. Aber was ist dein Grund dafür?

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Alexandra1410  02.02.2024, 21:33
@Silanor

Was bringt es ein Pferd in eine Haltung zu zwingen, die es nicht von sich aus halten kann? Es wird irgendwo kompensieren. Sei es auf die VH kommen, verkriegen oder sich aufs Gebiss festbeissen. Die Kopf Hals Position ist das Ergebnis, nicht die Vorraussetzung. Durch den Zwang kann man auch keine Losgelassenheit erreichen, dafür bräuchte mal Zwanglosigkeit

Das ist meine Erklärung

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Silanor 
Fragesteller
 02.02.2024, 21:37
@Alexandra1410

Die Erklärung würde ich persönlich so auch unterschreiben, liegt aber wohl auch an eigenen negativen Erfahrungen mit Hilfszügel.

Danke für die weitere Antwort! ✌🏻

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Alexandra1410  03.02.2024, 19:41
@Silanor

Ich hatte nur ganz wenige Erfahrungen mit Hilfszügeln und die waren absolut Schei….
Ich hab sie selbst nie angewendet, da war ich mir schon früh im klaren, dass das nie an mein Pferd kommt. Es habens mir einige empfohlen. Stellte sich heraus dass der der mir das empfohlen hat eine gleich alte Stute hat wie meine (7 das jahr) und seine läuft auf der Vorhand und kann sich kaum ausbalancieren mit ihm oben drauf und galoppiert deshalb im aussen- oder Kreuzgalopp😅 und ich piaffiere meine derweilen an (nicht der Piaffe wegen, sondern zu Schulzwecken, ich kann ihr so am einfachsten die Bewegungsidee Versammlung erklären)

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Silanor 
Fragesteller
 03.02.2024, 23:43
@Alexandra1410

Meine Erfahrung war halt einfach die dass es bei den Pferden, welche mit Hilfszügel geritten worden sind, oft so war dass der Reitlehrer damit versucht hat irgend ein Problem von Pferd oder vom Reiter zu kompensieren - funktioniert natürlich NICHT.

Gelernt haben beide daraus natürlich auch nicht wirklich was. Daher mag ich persönlich z.B keine Hilfszügel. Aber vielleicht gibt es ja irgend einen Menschen da draußen der sie korrekt nutzt bzw sinnvolle nutzt...wer weiß.

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Mir ist es am wichtigsten dass es menschlich passt. Wenn ich die ganzen Springtrainer angucke die ihre Schüler anbrüllen- da wäre ich schneller weg als man gucken kann. Ebenso wichtig ist natürlich dass man zumindest eine ähnliche Vorstellung von pferdegerechten Training hat. Dann kommt noch dazu dass der Trainer einen entsprechend fordert. Und das Sahnehäubchen ist dann wenn sich der Trainer auch mal selbst aufs Pferd setzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

es gibt für mich nicht den universalreitlehrer, der alles abdeckt.

ein reittrainer für mich muss nicht zwingend anfänger unterrichten können und er muss auch keine kinder unterrichten können.

ein ganz grosser vorteil für mich ist, wenn der reittrainer männlich ist. laute frauenstimmen finde ich unangenehm und man kann nun mal kaum mit der normalen sprechstimme unterrichten.

ich möchte ausserdem straight jeden fehler verbessert haben, ohne stundenlange, ausholdende erklärung, sondern kurz, knapp und auf den punkt.

selbstverständlich gehört keinerlei privatkram in die stunde - kaffeetrinken und klönschnacken kann man hinterher.

optimalerweise werden auch stunden angeboten, bei denen auch der reitlehrer auf dem pferd sitzt und vormacht. also gleichzeitig auf einem andern pferd. das wäre aber nur ein gimmick.

ich bin durchaus in der lage, einen reitlehrer zu akzeptieren, der z.b. im rollstuhl sitzt oder aus anderen gründen selbst nicht (mehr) aktiv reitet.

ausserdem hab ich gerne ein pferd unter dem hintern, das gerne mitmacht und sich auf seine arbeit konzentriert. das geht nur, wenn der unterrichtende mich und auch seine pferde genau beurteilen kann und so unterrichtet, dass man das pferd "bei sich behalten" kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Silanor 
Fragesteller
 02.02.2024, 20:34

Vielen lieben Dank für die Antwort! 🙋🏻‍♂️

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Ein gutes Auge - sowohl für Pferd als auch Reiter.

Ich hab eine Trainerin, bei der mach ich sehr gerne die Basics immer mal wieder da sie quasi eine Wasserwaage eingebaut hat und die kleinsten Abweichungen in der Balance sofort sehen kann.

Eine andere hat besonders gutes Einfühlungsvermögen. Die hat mich wieder hin bekommen nachdem ich nach einem Sturz sehr ängstlich war.

Ansonsten mag ich Trainer "von der alten Schule". Auch wenn sie eher schmucklose Reitweisen vermitteln. Aber sie reden direkt, klar und kurz formuliert mit einem. Ja, viele mögen das nicht weil sie es als "ruppig" empfinden. Aber ich kann mit einem klaren "jetzt! Schenkel!" mehr anfangen als mit langatmigen Erklärungen zur korrekten Hilfegebung.

Wenn ein Trainer permanent quasselt, kann ich damit nichts anfangen. Ich möchte eine Aufgabe gestellt bekommen. Die versuch ich dann und wenns nicht hin haut, möchte ich kurzes Feedback. Danach wird die Übung wiederholt mit Ansage wenn sein muss.

Ich habe nach langen Jahren meine ideale Pferdetainerin gefunden:

- Sie kennt sich nicht nur mit Reiterei aus, sondern auch mit Bodenarbeit.

- Sie weiß auch ansonsten sehr vieles rund um das Tier Pferd, was nichts mit Reiten zu tun hat

- sie ist immer fair zu den Pferden

- Sie ist kreativ. Ich konnte die im Kreis-Reiterei auf Plätzen oder Hallen noch nie leiden. Mit meiner Trainerin gehen wir viel in den Wald, steigen über Baumstämme, nutzen Bäume zum Slalomlauf, Lichtungen zum Longieren, Baumstümpfe für Kunststückchen etc.

Einziger Nachteil, sie hat wenig Zeit, weil nicht nur ich ihre Art toll finde.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof