Reitlehrer ohne Trainerschein?
Ist es möglich Reitstunden zu geben ohne einen Trainerschein zu haben? Eine Nachbarstochter nimmt Reitstunden bei einer 14 jährigen Bekannten die "offiziell" Reitstunden gibt. Darf sie das überhaupt mit dem Alter?
10 Antworten
Ohne Gewähr: Ich seh da nicht so sehr das Problem, dass sie keinen Trainerschein hat sondern darin, ob sie das beim Finanzamt gemeldet hat und wie das ist mit 14 Jahren selbstständig zu sein. Das ist denke ich das, was rechtliche Probleme machen kann und wie das aussieht mit Versicherungen (z.B. der Schülerin passiert was, weil sie sie überfordert).
Wegen dem Finanzamt ist das kein Problem bei geringfügiger Basis. Das mit der Versicherung sollte jedoch zwingend von den Erwachsenen geklärt werden.
Ohne Trainerschein - ja.
Allerdings braucht sie eine Reitlehrerhaftpflichtversicherung und die Einkünfte muss Sie dem Finanzamt mitteilen - mit 14 würde ich sagen, dass das nicht allzu legal ist. Da sollte man mit den Eltern sprechen, ob die davon wissen und die Konsequenzen kennen, wenn ein Kind bei ihr mal herunterfällt und ernsthaft verletzt wird. Davon ab kann eine 14jährige reiterlich gerade Kindern/Reitanfängern keinen Unterricht geben. Jeder denkt, dass Anfänger doch total einfach zu unterrichten sind - und jeder De.pp bringt genau solchen Anfängern und Kindern viel zu viel schlechtes bei.
Naja - was Gesetz ist und was so gemacht wird... Interessieren tut es das FA schon, spätestens wegen Steuerhinterziehung können die letzten 10 Jahre nachgeguckt werden. Beruflich bedingt kenne ich das EStG ganz gut. Auch 50€ im MOnat werden da dann relevant - das ist etwas anderes als ein Minijob.
Ich habe auch (Erwachsen) unterrichtet und mich darüber beim Berufsreiterverband schlau gemacht. Da meldet man nichts beim Finanzamt. Wenn die kämen, würd3n sie sich wohl davon überzeugen, das es nur geringfügig ist und wieder gehen.
Ist halt die Frage, ob sie angestellt ist als Minijobberin oder auf eigene Rechnung handelt. Letzteres benötigt trotzdem eine Steuernummer, Kleingewerbe und vor allem eine Haftpflichtversicherung und falls es auf dem eigenen Pferd passiert, dann auch eine Schulpferdehaftpflicht.
Und das mit den Versicherungen ist erstmal der wichtigere Punkt.
das stimmt. Aber leider benutzen viele, sogar eigentlich recht gute Reitschulen, junge Mädels als Anfängerleeererinnen. Denn die angestellten Profis haben wenig Lust, sich mit Anfängern abzugeben und die Mädels sind stolz und verdienen sich hin und wieder eine Reitstunde. Dass sie dabei ausgenutzt werden, kriegen sie kaum mit.
Das stimmt leider.. Kenne da leider ein paar Beispiele für genau dieses Vorgehen - und meinen, sie könnten unheimlich toll und gut reiten, während sie nur an den Pferden rumziehen und zerren. Und geben dann Anfängern Unterricht - ganz toll. Dabei ist Anfängerunterricht so eine unfassbar wichtige Aufgabe, die nicht selbst in der Hand von Kindern liegen sollte.
Was meinst Du denn mit ,,offiziell,,?
Mit 14 ,ist man nicht unbeschränkt geschäftsfähig und kann somit ,,offiziell,, auch ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten nichts tun.
Wenn sie dafür Geld nimmt, ist sie haftbar, wenn etwas passiert. Denn in dem sie unterrichtet, übernimmt sie die Verantwortung für alles, was passiert - also auch, wenn das Pferd scheut, bockt, steigt und die Reiterin sich verletzt. Mit 14 Jahren ist sie in solchen Bereichen bereits strafmündig. Wenn sie keine Versicherung hat, ist sie damit aber leider auch ganz schön leichtsinnig.
Einen Trainerschein braucht das Mädel nicht, denn Trainer, Reitlehrer, Reitguru, und was es sonst noch so für Bezeichnungen gibt, sind keine geschützten Titel. Ich kenne eine Reit"schule", die nur solche Reitleeeerer beschäftigt. Sie bringen Kindern und dummen Erwachsenen das "Reiten" bei. Wenn man aber genau hinguckt, sind die über das große Hufeisen selbst nie hinausgekommen. Lernen? Ne. Die Schüler lernen höchstens Fleischtransport. Und wehe, wenn sie dann mal woanders reiten. Dann gibt es aber Heulen und Wehklagen.
Sie darf also schon. Ob es sinnvoll ist....? Und das Mädel sollte sich mit der Haftungsfrage beschäftigen. Was passiert, wenn ihre "Schülerin" blöd vom Pferd fällt. Dann ist sie unter Umständen dran. Reitlehrer haben nicht umsonst eine Haftpflichtversicherung für solche Fälle.
Na ja, sie wird halt billig sein. Und wenn die Eltern der Schülerin selbst keine Ahnung haben, werden sie vermutlich das Angebot gerne annehmen. Bis dann etwas passiert.
Ich habe eine Freundin, die unterrichtet, obwohl sie auch keinen Trainerschein hat. Sie reitet allerdings sehr gut und hat zweimal in der Woche ausgezeichneten Reitunterricht. Ich schätze bis einschließlich E kann sie Anfängern etwas gut beibringen. Aber sie war klug genug, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen.
aber was Einkünfte angeht... die werden 50 Euro im Monat nicht überschreiten. Und das interessiert das Finanzamt nicht .Melden sollte sie es allerdings schon.
Ich habe aber auch noch nie eine Schülerin erlebt, die Englischnachhilfe gibt, die das beim Finanzamt gemeldet hätte.