Was macht Faschismus böse?

8 Antworten

Zu Faschismus gehört die Zerstörung des Rechtsstaats, der Demokratie, der Grundrechte und die offene, willkürliche Gewalt gegen Andersdenkende. Manchmal ist auch Rassismus mit dabei.

Dagegen gibt es kapitalistische Systeme, z. B. unseres, das diese Merkmale nicht hat.

Es gibt auch imperialistische Systeme, die nicht faschistisch waren oder sind, z. B. das alte Römerreich, das englische Weltreich oder die USA.

Was genau macht Faschismus eigentlich so böse? Was macht es böser als andere Regierungsformen?

Es ist verständlich, dass Heranwachsende auf diese Frage keine Antwort kennen, weil sie sich mit dieser Zeit nicht auskennen. Daher ist es gut und begrüßenswert, dass sie Fragen stellen und das genauer wissen wollen! Es gibt Hilfen, die junge Menschen nicht überfordern, aber aufklären. Man könnte Bücher empfehlen, wenn daran Interesse besteht. Weil junge Menschen aber vorallem das Internet konsultieren und sich dort informieren wollen, komme ich dieser Gewohnheit gerne entgegen und empfehle folgende, nicht allzu umfangreiche und verständliche Einführungen (z. T. kostenlos als Ebook oder PDF) ins Thema:

Hier gibt es auch preiswerte Bücher:

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Faschistische Staaten sind Gegner der Demokratie (und des Kommunismus), meistens nach dem Führerprinzip organisiert und sehr stark nationalistisch sind. Wie in allen Diktaturen sind die faschistischen Staaten sehr stark von der Kompetenz und den Launen ihrer Führer abhängig, zudem hat der Nationalismus sich nicht als besonders brauchbar im Zusammenleben der Staaten erwiesen.

Faschismus mit Kapitalismus vergleichen ist schwer, da das eine eine Herrschaftsform, das andere ein Wirtschaftssystem ist - faschistische Staaten könnten theoretisch kapitalistisch sein, auch wenn sie das meines Wissens nach nie waren. Selbiges Problem hat man beim Vergleich mit dem Neoliberalismus.

Der Imperialismus ist in meinen Augen ähnlich verwerflich wie der Faschismus, er hat im Allgemeinen gewisse Superioritätskomplexe gegenüber den unterworfenen Völkern, Ausbeutung der Kolonien, keine rechte Vorstellung vom Selbstbestimmungsrecht der Völker.. ich denke, die beiden Systeme sind sehr fehlerhaft und bin froh, dass beide Systeme im Grunde ausgestorben sind.

Der Begriff Faschismus ist im Prinzip nicht definiert, er wird aber zurecht assoziiert mit Nationalismus, radikalen, diktatorischen Staatsformen, Beschränkung der Grundrechte, mit einer Ausgrenzung von Leuten nach Merkmalen, für die sie nichts können.

Diese nicht begründbare ideologische Radikalität wird zur Begründung für Menschenrechtsverletzungen genommen, die nicht begründet werden können. Das macht den Faschismus schlimm, weil eine Ideologie festgezimmert und zementiert wird, die nicht hinterfragt werden darf, aber als Begründung für die schrecklichsten Verbrechen dient. Der Faschismus hat uns den zweiten Weltkrieg beschert.

Der Kapitalismus scheint jedem eine Chance zu geben. Tut er aber nicht. Wer nicht die Mittel hat, wer Pech hat, kommt unter die Räder. Es wird aber nicht nach irgendwelchen Merkmalen ausgegrenzt, sondern nach Geld und Macht. Kapitalismus ist schlicht asozial und egoistisch, ausbeuterisch, aber in der Schlechtbehandlung nicht wählerisch. Der Kapitalismus führt dazu, dass für den Luxus weniger viele hungern und sich zu Tode schuften.

Imperialismus: Das ist das Bestreben eines Staates, noch mehr zu beherrschen. Das ist sinnlose Gier, die nichts bringt und nur schadet. Er hat den ersten Weltkrieg hervorgebracht, weil die Gier nicht die Ordnung bedingt, sondern die Unordnung, das Chaos erzwingt, weil Gier nicht teilt, sondern blind ergreift, bis es kracht.

Neoliberalismus ist eigentlich ein wirtschaftstheoretischer Begriff. Es gibt ihn auch als politischen Kampfbegriff, insoweit aber unbrauchbar.

Schlecht ist der Mensch, der böse handelt. Das Denkmodell kann man verwerfen, die schlechten Taten hingegen zeitigen Folgen.

Das Wort Faschismus stammt vom italienischen "fasce" was übersetzt "Rute bedeutet. Und das passt in diesem Fall sehr gut, denn im Faschismus, also in einer Diktatur, bekommt jeder die Rute zu spüren, der offen Kritik am Regime äußert. Faschismus ist menschenverachtend, grausam und führt immer zu brutaler Tyrannei

Garamos82 
Fragesteller
 12.02.2020, 18:34

Sagt wer? Ist es nicht gut Traditionelle Werte zu vermitteln, eine gesunde Gesellschaft aufzubauen?

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Galadriel80  12.02.2020, 18:40
@Garamos82

Nein, das ist nicht gut, wenn man die Menschen dazu zwingt, so zu leben, wie das faschistische Regime das möchte. Denn meistens ist es im Faschismus so, dass Menschen, die nach der Meinung des Regimes nicht in diese "gesunde Gesellschaft" passen, gnadenlos ausgemerzt werden.

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